Weil ein schwules Pärchen mit ihrem chinesischen Kind aus unerklärlichen Gründen auserwählte, sich opfernde Jesusfiguren sind, ok. Was hat der gar nicht epische Jesus-Moment jetzt für ne Folge? Ist ja religiös streng genommen gar nicht mit der Reitergeschichte vereinbar aber halt dufte für unsere Zeit weil "change & divers" etc.
Come on! Bullshit hoch zehn, der zwischendurch ein paar Knowing-TV-Momente hat. Sonst gibt es keinen einzigen Höhepunkt im Film. Man fühlt nicht mit den beiden Hauptdarstellern, weil das zur Entscheidung drängende Leid oder ein tieferer, innerlicher Konflikt gar nicht gezeigt wird. In keiner der beiden Figuren werden charakterliche Einblicke gewährt, keine Momente in denen man eine Beziehung zu ihnen aufbauen könnte.
Jede Gewaltszene wird mit abschweifenden Kameraschwenks ausgeblendet. Was mich auch gestört hat, ist, dass gleich zu Anfang wieder die Missstände bzgl. des stereotypen Umgangs mit gleichgeschlechtlichen Randbeziehungen unterschwellig thematisiert wird (dann aber der eine Schwule zur Frau in der Beziehung degradiert wird
), indem sich eine heterosexuelle Figur beim Thema Homosexualität nicht falsch verstanden fühlen will, auf der einen Seite die mögliche Kindeserziehung der beiden thematisiert wird, sich der eine Schwule dann aber als Bruder der Ehefrau ausgeben muss (sehr mutig!). Zum Ende hin wird dann theatralisch von der stellvertretend größten Liebesbeziehung aller Zeiten gefaselt. Really?! Wodurch dann natürlich (Facepalm) die Auserwählung der beiden ohne Story abgeleitet wird. Mehr als diese albernen Aufladungen erfahren wir auch nicht über die beiden Figuren.