Monster Hunter (Gameverfilmung) ~ Milla Jovovich

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Lunas, ich kann wirklich behaupten beim PWSA Musketiere im Kino gewesen - und gut unterhalten worden zu sein :tongue: Ich hab nichts gegen Slow Motion Explosionen und Milla Fu Einlagen.
 

Joel.Barish

dank AF
Beim Trailer habe ich ja noch versucht, den Film zu verteidigen. Nach der Sichtung gestern kann ich das nicht mehr. Die generelle Empörung und Frustration bzw. der daraus resultierende Spott im Group Watch Chat war zwar unterhaltsam, aber der Film war schlicht und ergreifend Endschrott. Kann man eigentlich kaum anders sagen.

"Monster Hunter" hat einfach fast gar nichts. Rein quantitativ gibt es gar nicht mal so wenige Monsterszenen, aber sie sind durch mittelprächtige Effekte und einen saumäßigen Schnitt schon schlecht präsentiert. Wirklich aufregend ist auch die Choreographie und Inszenierung nicht. Und dann ist einfach mal gar nichts dahinter. Ich war ja von z.B. "Godzilla vs. Kong" auch nicht übermäßig begeistert, aber der hatte zumindest gewisse Grundsätzlichkeiten erfüllt, um das Minimalziel "Monsterkloppe" zu erfüllen. Bei "Monster Hunter" ist das nicht der Fall. Das ist alles lieblos und beinahe beleidigend flach zusammengeschmissen, mit unsympathischen und eindimensionalen Figuren, die sich dumm und dümmer anstellen. Tony Jaa muss seine 1vs1-Kampfszene bekommen, aber Milla muss in jedem zweiten Moment als ultimativer Über-Badass präsentiert werden. Das "Gezanke" wirkt gleichermaßen unglaubwürdig wie unbeholfen. Ich stelle mal eine eigentlich unhaltbare These auf: man unterstellt ja immer, PWS Anderson huldige mit diesen Filmen nur seiner Frau, gebe ihr nur eine Bühne als Actionfilmheldin. Doch Milla scheint derart desinteressiert und abwesend, ich glaube sie hat selbst keine Lust mehr und opfert sich vielmehr für ihren Mann, dass dieser wieder "spielen" kann.

Im gesamten Film gibt es praktisch drei verschiedene Monster und rund 35 Sekunden einen Palico, der mehr Charisma hat als alle menschlichen Beteiligten zusammen. Monster und Schauplätze sind beleidigend öde. Selbst das große Spinnennetz und der Schiffsfriedhof entpuppen sich nach dem ersten "Oh, endlich mal mehr als karge Wüste; jetzt geht's los" Eindruck als austauschbarer Hintergrund und billige Kulisse. Das Worldbuilding ist nicht nur schlecht, es ist quasi nicht existent. Die Rahmung mit modernen Soldaten ist sagenhaft dumm und eigentlich unerklärlich. Wozu das alles, wenn doch glasklar ist, dass niemand so etwas sehen will, insbesondere nicht die Fans der Vorlage? Ich habe wirklich schon lange keinen Film mehr gesehen, insbesondere nicht mit einem solchen Budget, der derart unbeholfen durch eine so hauchdünne 0815-Behelfsstory stolpert. Und die Krönung ist das Ende.

Nicht nur lassen wir im Finale den phantastischen Schauplatz (der wie Mordor wirken könnte, aber eher an die "Dungeons & Dragons" Erstverfilmung erinnert) grundlos zurück und widmen uns wieder modernem Militär, nicht nur ist der gesamte Showdown mit dem Drachen stümpferhaft inszeniert und lächerlich dramatisiert, dieser Film ohne echten Plot, ohne echte Figuren und ohne echtes Worldbuilding entscheidet sich dann, dass wir es hier doch mit dem Auftakt zu einem epischen Mehrteiler zu tun haben und endet mittem im Gefecht mit dem nächstgrößeren Monster/Widersacher.
Ich kann nicht sagen, was ich empörender an diesem Ende finde, die Lächerlichkeit oder die Dreistigkeit.
 
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