The Innocents - norwegischer Horror

Puni

Well-Known Member
Bei "The Innocents", ein Horrorfilm von Eskil Vogt - sonst eher als Drehbuchautor für zB "Der schlimmste Mensch der Welt" bekannt - geht es um die kleine, etwas sadistische Ida und ihre ältere autistische Schwester Anna, die mit ihrer Familie in eine neue Siedlung ziehen. Dort lernen Ida und Anna neue Freunde kennen, die über merkwürdige Fähigkeiten verfügen, die nicht jedes Kind gutmütig einsetzt.

Trailer:

Warum tu ich mir nur solche Filme an für die ich hinterher kaum die richtigen Worte finden kann. :biggrin: "The Innocents" ist neben X der bisher interessanteste Horrorfilm des Jahres. Während des Films entfaltet sich eine Anspannung, die ich in der Form schon länger nicht hatte. Dabei ist die Geschichte auf dem ersten Blick sehr simpel - ich würde die ganze Chose als bunte Mischung aus Filmen wie "Ich seh, ich seh", "Thelma", "Raw" und "X-Men" in böse bezeichnen (und mir sind während dem Schauen noch zig andere Beispiele eingefallen) und spielt ausschließlich in der Siedlung, in der die Kinder ihre Superkräfte entdecken. Viel wird hierbei audiovisuell rausgeholt - der Film ist sehr bedrohlich in seinem Sounddesign, und die Kameraeinstellungen, am ehesten mit einem Ari Aster vergleichbar, tun ihr übriges. Dabei geht es mehr um den Aufbau einer Atmosphäre, und Jump Cuts sucht man hier vergebens. Auch die Kinderdarsteller sind allesamt großartig und transportieren die Gefühle des Fremdseins und der Isolation sehr gut, an einigen Stellen ist es sogar erstaunlich was für eine bösartige Ausstrahlung mancher Kinderdarsteller hat. Aber auch thematisch holt Vogt hier einiges raus bei der Frage nach Schuld und Unschuld bei Kindern, die zu Tätern werden. Auch das Ende war gleichzeitig toll wie herzzerbrechend.

Ich hoffe, mein Rumgedruckse wird hier den einen oder anderen User trotzdem überzeugen, mal einen Blick in dieses fiese kleine Werk werfen, das audiovisuell meisterlich inszeniert und toll gespielt ist und sich wie eine Mischung aus "Das Dorf der Verdammten" und einem Roman von Elfriede Jelinek anfühlt.

Achja die deutsche Synchro war ziemlich mau, weswegen ich norwegisch mit Untertiteln empfehlen würde.
 

Puni

Well-Known Member
Gore gibt es so gut wie keinen, dafür zwei, drei wirklich extrem fiese Szenen. Die ganze Atmosphäre ist aber echt 'ne Hausnummer.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Endlich Mal wieder was, wo sich für mich O-Ton lohnt. Ich hoffe es ist in bokmål und verständlich gesprochen. Dann hab ich noch einen Lerneffekt. :smile:
 

Puni

Well-Known Member
Eine Frau wird in einer sich quälend langsam aufbauenden Szene in der Küche erst ohnmächtig "gemacht" um anschließend mit kochendem Öl die Beine verbrannt zu kriegen.

Wird aber visuell nicht ausgeschlachtet; es ist halt echt diese bedrohliche Atmosphäre, die sich die vollen zwei Stunden hält. Andere brutale Szenen gibt es sonst nicht.

@Raphiw

Auf Prime gibts die Bokmal-Tonspur. :thumbsup:
 

Phreek

temporär mal "Schatz"
Gestern auf Prime gesehen.
Sehr starker, unangenehmer Film mit wirklich guten Kinder-Darstellern.

9 wenn nicht sogar 9.5/10
 
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