Okay. Es gibt ja immer wieder Uneinigkeit, ob bzw. wann Filme reine Ablenkung und Unterhaltung (aka Modewort "Eskapismus") sind, und ob bzw. wann/wie stark man zeitgenössische Themen und Politik mit einfließen lassen kann und darf. Der mexikanische Verleih von "Desertio" geht ungewöhnliche und krasse Wege, getreu dem Motto "Jede PR ist gute PR". Zwei kurze Trailer sind erschienen, die die aktuelle US-Politik (ergo Trumps Mauerbau Spinnerei) aufgreifen und rassistische (sicherlich von der Trump Politik beeinflusste) Twitter Kommentare zum Film einfügt.
Mexiko Trailer#1 - unterlegt mit einem Auszug aus einer Trump Rede
Mexiko Trailer#2 - mit eingefügten Twitter-Kommentaren zu zuvor veröffentlichten Desertio Trailern
Einerseits Anerkennung an den Verleih, diesen Mist aus Hass und Gewaltfantasien umzudrehen und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Andererseits mal wieder ein beunruhigender Einblick in Gedankenströme, die nicht lediglich heimlich still und leise in ein paar wenigen Kellern existieren, sondern breitflächig herausgetragen und verbreitet werden. Und ja, weder Marketing noch Film sind effektive Deeskalationsmechanismen. Aber als Umkehrung und Gegenstrom finde ich das schon beachtlich. So erhält der Film ein noch größeres Maß an Dringlichkeit und Intensität.
Was denkt ihr?