Clive77
Serial Watcher
Anmerkung vom Autor: Gewisse historische Ungenauigkeiten ist durch die notwendige und sinnvolle Zeichenbeschränkung verschuldet. Die Geschichte soll keine, politische Botschaft übermitteln. Sie dient lediglich Unterhaltenszwecken.
Im Jahre 9 n. Christus wollten drei Legionen unter Publius Quinctilius Varus durch den dichten germanischen Wald, von ihrem Sommer- in ihr Winterlager umziehen. Sie sollten nie dort ankommen…
„Meldegänger!“ Schrie ein Offizier von weiter vorne. Sein rot gefärbter Helmbusch war schon aus der Ferne zu erkennen. Ein einzelner Legionär scherte aus und rannte voran. Marius war ein großgewachsener Soldat, gerade einmal 18 Jahre alt und frisch der Legion unter Varus zugeteilt. Unter seinem Helm drangen dunkelblonde Haare hervor. Er war schmal wie die Meisten in seinem Alter und wirkte auf den ersten Blick nicht anders als seine Kameraden, doch Marius hatte zwei Besonderheiten an sich. Er war der Sohn einer germanischen Beutefrau. An sich kein Verbrechen und nicht unüblich aber ein Umstand den er gerne versuchte zu verstecken. Die andere Besonderheit erlaubte ihm jedoch, vorne bei seinem Legat und seinem Centurio zu marschieren. Er war selbst in Rüstung und Bewaffnung, schneller als seine Kameraden und damit der perfekte Meldegänger.
„Ave Centurio.“ Sprach Marius und stand still vor dem Offizier der ihn gerufen hatte. Sein Gesicht wirkte alt und seine Haare grau. Er war ein Veteran. Er musste es nicht sagen, man sah es ihm an. Marius Blick wanderte nur für einen kurzen Moment. Er konnte Varus auf seinem Pferd sehen. Der Mann hatte weiße Haare, trug eine silberne Rüstung und einen roten Umhang mit goldenen Verzierungen. Er war umgeben von anderen Berittenen und interessierte sich nicht für Marius. Sie beobachtete den Rauch am Horizont und stützten sich auf ihren Pferden. Sie wirkten angespannt. Da sah Marius einen einzelnen großen Vogel am Himmel gleiten. Einen Adler. Seinen majestätischen Ruf hörte Marius genau.
„Marius, wir haben schon länger keinen Melder der hinteren Reihen mehr empfangen. Ich will, dass du nachschaust was da los ist.“ Befahl ihm sein Centurio, strich sich über sein Gesicht und blickte daraufhin zu Varus. Die Anspannung schien ansteckend zu sein.
„Ich werde sehr lange brauchen um bis zum Ende des Trupps zu gelangen und wieder zurück Centurio.“ Informierte ihn Marius.
„Ich weiß Junge. Es ist bestimmt nichts. Wahrscheinlich triffst du ihren verspäteten Melder auf halben Weg. Nun geh!“
Marius setzte sich sofort in Bewegung. Er sprang regelrecht über Äste und an den Bäumen vorbei. Schild und Speer nahe am Körper aber trotzdem wachsam, falls er stolpern sollte. Als Melder erlebt man die seltene Ausnahme in die entgegengesetzte Richtung aller anderen zu marschieren und trotzdem seine Pflicht zu tun. Ein interessantes aber trotzdem auch ein seltsames Gefühl.
Die Legion marschierte in verschieden groß aufgeteilten Trupps. Maximal zehn Mann nebeneinander, was sie ziemlich in die Länge zieht. Bis Marius die ersten Enden seines Trupps fand, war die Sonne bereits wieder im Begriff sich zu senken. Zwar konnte er sie nicht direkt sehen aber bemerkte es am Lichteinfall. Er wunderte sich, dass ihm bisher kein Melder entgegengekommen ist und fragte wild in den Truppen herum, ob ihm sein Kollege nur entgangen sei. Doch es schien niemanden aus der anderen Richtung gekommen zu sein.
Als er die erste Legion hinter sich ließ, folgte lange nichts. Marius erinnerte sich an die Geschichten seiner Mutter über die Heimat die sie als junges Mädchen verlassen musste. Die hohen Bäume, der belebte und grüne Boden. Die dichten Kronen und die Stille. Es war wie in ihren Geschichten. Doch unter ihm fand verwandelte sich der schöne grüne Waldboden in ein matschiges Braun. Plattgetreten von seinen Kameraden. Er entschloss sich dem breiteren Weg zu folgen. So würden es schließlich auch die folgenden Truppen tun.
Am frühen Abend traf er auf die Zweite Legion. Den dortigen Offizier fragte er ebenfalls ob er einen Melder geschickt habe. Was verneint wurde. Er habe auch schon lange keinen mehr empfangen. Er gab Marius etwas zu trinken und ließ ihn verschnaufen. Dann machte er sich erneut auf den Weg. Nach ungefähr der Hälfte der Legion, welche wieder in kleine Trupps aufgeteilt wurde und es immer mal wieder Phasen gab, in welcher er längere Zeit alleine durch den Wald marschierte, bemerkte Marius ein längeres Intervall ohne nachfolgende Truppen. Er hörte sie nicht mal in der Ferne, stattdessen wurden die Geräusche des Waldes lauter. Das Rascheln der Blätter im Wind und das Singen der Vögel nahm zu. Instinktiv wurde er langsamer.
Der junge Soldat wunderte sich, ob er vielleicht vom Weg abgekommen ist aber das konnte nicht sein, der plattgetretene Weg verlief unter ihm. Er beschloss in die Ferne zu blicken und stieg dazu auf einen größeren Felsen, welcher aus dem Waldboden hervorragte. Was er sah sollte wirkte unwirklich.
Vor ihm bereitete sich ein Schlachtfeld. Gefallene Römer und mit wildfellbekleidete Männer und Frauen lagen vor ihm bereitet wie nach einer Opferung für Mars persönlich. Der Boden färbte das Moos rot und die Krähen sprangen bereits über die Leichen seiner gefallenen Kameraden. Die Leiber waren zerfledert und übersäht von klaffende Wunden. Manchen fehlten sogar Arm und Bein, nicht selten lag ein Haupt ohne zugehörigen Leib einsam auf dem Boden. Die Augen weit offen und der Blick verzerrt. Entweder war es der Schock oder die andauernde Anstrengung aber er entledigte sich seiner bereits verzerrten Ration auf demselben Wege wie er sie zu sich nahm.
Seine Gedanken kannten jedoch keinen Halt. Ihm war klar, dass das Germanen waren aber war das der einzige Angriff oder folgten noch mehr? Soll er weiter oder rennt er in eine Falle? Er fragte sich auch, wie er nichts hören konnte Womöglich weil der Kampf bereits erfolgte, als er die anderen Truppen verließ. Das Stampfen und Klackern betäubt die Ohren für alles andere. Marius musste zurück zu seinem Kommandanten. Er verspürte Mitleid mit den Männern hinter ihm aber das Risiko ist zu groß. Er muss seine Befehlshaber und seinen Zug warnen.
Die Sonne stand niedrig aber es war noch hell genug den Weg zu finden. Er lief schneller als zuvor und rief die letzten Kraftreserven ab. Nach gewisser Zeit fiel ihm auf, dass die Geräusche aus dem Wald verschwanden. Er nahm hingegen andere Schritte war. Während er rannte, prüfte er seine Umgebung und konnte sie kurz erhaschen. Dunkle Gestalten welcher zwischen den Bäumen rannten. Erst zu seiner Linken, dann zu seiner Rechten. Sie schienen ihn bemerkt zu haben. Die Schritte wurden lauter, sie kamen näher. Er sprintete regelrecht, bis er endlich das Geräusch von marschierenden Soldaten vernahm. Marius schrie so laut wie seine Puste hergab: „Germanen!“ die ersten drehten sich um: „Sie sind im Wald!“ Er drängte sich durch, bis er einen Offizier auf seinem Pferd fand. Der Mann war von breiter Statur. Ungefähr zehn Jahre älter als Marius und mit dunklen Haaren. „Germanen sie sind um uns!“ Der Offizier beugte sich zu ihm hinunter. Marius kämpfte um Luft: „Sie haben mich verfolgt. Sie haben die Truppen nach uns vernichtet.“ Berichtete Marius schwer atmend. „Was sagst du da?“, „Sie haben uns bereits umzingelt. Das ist ein...“ Da hörten sie ein Horn in der Ferne. Nicht laut genug um es an anderen Ende der Einheit zu hören aber ausreichend hallend um seine Feinde ins Mark zu erschüttern. „…Hinterhalt.“ Beendete der junge Offizier Marius Satz.
„Komm zu Atem Junge!“ Sagte der Offizier und zog sein Schwert: „Du wirst ihn brauchen!“ Die ersten Barbaren stellten sich am leicht erhobenen Wegesrand auf. Sie trugen dunkle Kleidung, Speere, Äxte und vereinzelt Schilde. Manche von ihnen hatten bereits erbeutete römische Helme auf ihren Köpfen oder wie Schmuck um ihre Leiber. Sie hatten langes Haar in allen Farben. Frauen und Männer waren bemalt und schrien wie Dämonen aus den Tiefen des Tartarus. Der Offizier hielt einsam dagegen: „Schlachtaufstellung!“ Die Kohorte drehte sich in einem lauten und metallischen klingenden Schritt in Richtung des Feindes. Die römischen Truppen hatten Mühe sich zu formieren. Äste, Wurzeln und Gestrüpp verhinderten, dass sie sich wirksam Schild an Schild aufstellen konnten aber ihre Speere ragten hervor. Binnen Sekunden hörten sie einen Chor an Kriegsschreien aus der gegenüberliegenden Richtung. Marius dreht sich um, da sah er bereits die Wilden auf seine Truppen zustürmen. Auf der gegenüberliegenden Seite, rannten nun auch die anderen auf die Römer hernieder und teilweise wie in Rage in die Speere. Schreiend, aus einer höheren Position und mit aller Wucht fielen sie über die Römer her. Der versuchte Wall mit den Schilden hatte keine Wirkung. Der Blick des Offiziers ging in alle Richtungen.
Im Jahre 9 n. Christus wollten drei Legionen unter Publius Quinctilius Varus durch den dichten germanischen Wald, von ihrem Sommer- in ihr Winterlager umziehen. Sie sollten nie dort ankommen…
„Wenn man schon fallen muss, muss man der Gefahr entgegenlaufen.“
~ Tacitus - römischer Geschichtsschreiber
~ Tacitus - römischer Geschichtsschreiber
Der Adler
Das Stampfen und das Klappern von Metall war alles was man hörte. Das Treten tausender Sandalen in die matschige Erde und das Klappern ebenso vieler roter Schilde und silbern schimmernder Rüstungen. Manchmal hörte man wie manche sich unterhielten und hier und da einen Vogel in weiter Ferne singen aber es war das Stampfen und das Klappern welches den Ton angab. Im Gleichschritt marschierten die Legionen in einer langen Linie durch den schmalen, selbst beschaffenen Waldweg. Durch die dichten Blätter drang kaum Licht hindurch, alles um sie herum wirkte wie verlassen. Vor ihnen tat sich eine Lichtung auf und in weiter Ferne erhob sich Rauch.
„Meldegänger!“ Schrie ein Offizier von weiter vorne. Sein rot gefärbter Helmbusch war schon aus der Ferne zu erkennen. Ein einzelner Legionär scherte aus und rannte voran. Marius war ein großgewachsener Soldat, gerade einmal 18 Jahre alt und frisch der Legion unter Varus zugeteilt. Unter seinem Helm drangen dunkelblonde Haare hervor. Er war schmal wie die Meisten in seinem Alter und wirkte auf den ersten Blick nicht anders als seine Kameraden, doch Marius hatte zwei Besonderheiten an sich. Er war der Sohn einer germanischen Beutefrau. An sich kein Verbrechen und nicht unüblich aber ein Umstand den er gerne versuchte zu verstecken. Die andere Besonderheit erlaubte ihm jedoch, vorne bei seinem Legat und seinem Centurio zu marschieren. Er war selbst in Rüstung und Bewaffnung, schneller als seine Kameraden und damit der perfekte Meldegänger.
„Ave Centurio.“ Sprach Marius und stand still vor dem Offizier der ihn gerufen hatte. Sein Gesicht wirkte alt und seine Haare grau. Er war ein Veteran. Er musste es nicht sagen, man sah es ihm an. Marius Blick wanderte nur für einen kurzen Moment. Er konnte Varus auf seinem Pferd sehen. Der Mann hatte weiße Haare, trug eine silberne Rüstung und einen roten Umhang mit goldenen Verzierungen. Er war umgeben von anderen Berittenen und interessierte sich nicht für Marius. Sie beobachtete den Rauch am Horizont und stützten sich auf ihren Pferden. Sie wirkten angespannt. Da sah Marius einen einzelnen großen Vogel am Himmel gleiten. Einen Adler. Seinen majestätischen Ruf hörte Marius genau.
„Marius, wir haben schon länger keinen Melder der hinteren Reihen mehr empfangen. Ich will, dass du nachschaust was da los ist.“ Befahl ihm sein Centurio, strich sich über sein Gesicht und blickte daraufhin zu Varus. Die Anspannung schien ansteckend zu sein.
„Ich werde sehr lange brauchen um bis zum Ende des Trupps zu gelangen und wieder zurück Centurio.“ Informierte ihn Marius.
„Ich weiß Junge. Es ist bestimmt nichts. Wahrscheinlich triffst du ihren verspäteten Melder auf halben Weg. Nun geh!“
Marius setzte sich sofort in Bewegung. Er sprang regelrecht über Äste und an den Bäumen vorbei. Schild und Speer nahe am Körper aber trotzdem wachsam, falls er stolpern sollte. Als Melder erlebt man die seltene Ausnahme in die entgegengesetzte Richtung aller anderen zu marschieren und trotzdem seine Pflicht zu tun. Ein interessantes aber trotzdem auch ein seltsames Gefühl.
Die Legion marschierte in verschieden groß aufgeteilten Trupps. Maximal zehn Mann nebeneinander, was sie ziemlich in die Länge zieht. Bis Marius die ersten Enden seines Trupps fand, war die Sonne bereits wieder im Begriff sich zu senken. Zwar konnte er sie nicht direkt sehen aber bemerkte es am Lichteinfall. Er wunderte sich, dass ihm bisher kein Melder entgegengekommen ist und fragte wild in den Truppen herum, ob ihm sein Kollege nur entgangen sei. Doch es schien niemanden aus der anderen Richtung gekommen zu sein.
Als er die erste Legion hinter sich ließ, folgte lange nichts. Marius erinnerte sich an die Geschichten seiner Mutter über die Heimat die sie als junges Mädchen verlassen musste. Die hohen Bäume, der belebte und grüne Boden. Die dichten Kronen und die Stille. Es war wie in ihren Geschichten. Doch unter ihm fand verwandelte sich der schöne grüne Waldboden in ein matschiges Braun. Plattgetreten von seinen Kameraden. Er entschloss sich dem breiteren Weg zu folgen. So würden es schließlich auch die folgenden Truppen tun.
Am frühen Abend traf er auf die Zweite Legion. Den dortigen Offizier fragte er ebenfalls ob er einen Melder geschickt habe. Was verneint wurde. Er habe auch schon lange keinen mehr empfangen. Er gab Marius etwas zu trinken und ließ ihn verschnaufen. Dann machte er sich erneut auf den Weg. Nach ungefähr der Hälfte der Legion, welche wieder in kleine Trupps aufgeteilt wurde und es immer mal wieder Phasen gab, in welcher er längere Zeit alleine durch den Wald marschierte, bemerkte Marius ein längeres Intervall ohne nachfolgende Truppen. Er hörte sie nicht mal in der Ferne, stattdessen wurden die Geräusche des Waldes lauter. Das Rascheln der Blätter im Wind und das Singen der Vögel nahm zu. Instinktiv wurde er langsamer.
Der junge Soldat wunderte sich, ob er vielleicht vom Weg abgekommen ist aber das konnte nicht sein, der plattgetretene Weg verlief unter ihm. Er beschloss in die Ferne zu blicken und stieg dazu auf einen größeren Felsen, welcher aus dem Waldboden hervorragte. Was er sah sollte wirkte unwirklich.
Vor ihm bereitete sich ein Schlachtfeld. Gefallene Römer und mit wildfellbekleidete Männer und Frauen lagen vor ihm bereitet wie nach einer Opferung für Mars persönlich. Der Boden färbte das Moos rot und die Krähen sprangen bereits über die Leichen seiner gefallenen Kameraden. Die Leiber waren zerfledert und übersäht von klaffende Wunden. Manchen fehlten sogar Arm und Bein, nicht selten lag ein Haupt ohne zugehörigen Leib einsam auf dem Boden. Die Augen weit offen und der Blick verzerrt. Entweder war es der Schock oder die andauernde Anstrengung aber er entledigte sich seiner bereits verzerrten Ration auf demselben Wege wie er sie zu sich nahm.
Seine Gedanken kannten jedoch keinen Halt. Ihm war klar, dass das Germanen waren aber war das der einzige Angriff oder folgten noch mehr? Soll er weiter oder rennt er in eine Falle? Er fragte sich auch, wie er nichts hören konnte Womöglich weil der Kampf bereits erfolgte, als er die anderen Truppen verließ. Das Stampfen und Klackern betäubt die Ohren für alles andere. Marius musste zurück zu seinem Kommandanten. Er verspürte Mitleid mit den Männern hinter ihm aber das Risiko ist zu groß. Er muss seine Befehlshaber und seinen Zug warnen.
Die Sonne stand niedrig aber es war noch hell genug den Weg zu finden. Er lief schneller als zuvor und rief die letzten Kraftreserven ab. Nach gewisser Zeit fiel ihm auf, dass die Geräusche aus dem Wald verschwanden. Er nahm hingegen andere Schritte war. Während er rannte, prüfte er seine Umgebung und konnte sie kurz erhaschen. Dunkle Gestalten welcher zwischen den Bäumen rannten. Erst zu seiner Linken, dann zu seiner Rechten. Sie schienen ihn bemerkt zu haben. Die Schritte wurden lauter, sie kamen näher. Er sprintete regelrecht, bis er endlich das Geräusch von marschierenden Soldaten vernahm. Marius schrie so laut wie seine Puste hergab: „Germanen!“ die ersten drehten sich um: „Sie sind im Wald!“ Er drängte sich durch, bis er einen Offizier auf seinem Pferd fand. Der Mann war von breiter Statur. Ungefähr zehn Jahre älter als Marius und mit dunklen Haaren. „Germanen sie sind um uns!“ Der Offizier beugte sich zu ihm hinunter. Marius kämpfte um Luft: „Sie haben mich verfolgt. Sie haben die Truppen nach uns vernichtet.“ Berichtete Marius schwer atmend. „Was sagst du da?“, „Sie haben uns bereits umzingelt. Das ist ein...“ Da hörten sie ein Horn in der Ferne. Nicht laut genug um es an anderen Ende der Einheit zu hören aber ausreichend hallend um seine Feinde ins Mark zu erschüttern. „…Hinterhalt.“ Beendete der junge Offizier Marius Satz.
„Komm zu Atem Junge!“ Sagte der Offizier und zog sein Schwert: „Du wirst ihn brauchen!“ Die ersten Barbaren stellten sich am leicht erhobenen Wegesrand auf. Sie trugen dunkle Kleidung, Speere, Äxte und vereinzelt Schilde. Manche von ihnen hatten bereits erbeutete römische Helme auf ihren Köpfen oder wie Schmuck um ihre Leiber. Sie hatten langes Haar in allen Farben. Frauen und Männer waren bemalt und schrien wie Dämonen aus den Tiefen des Tartarus. Der Offizier hielt einsam dagegen: „Schlachtaufstellung!“ Die Kohorte drehte sich in einem lauten und metallischen klingenden Schritt in Richtung des Feindes. Die römischen Truppen hatten Mühe sich zu formieren. Äste, Wurzeln und Gestrüpp verhinderten, dass sie sich wirksam Schild an Schild aufstellen konnten aber ihre Speere ragten hervor. Binnen Sekunden hörten sie einen Chor an Kriegsschreien aus der gegenüberliegenden Richtung. Marius dreht sich um, da sah er bereits die Wilden auf seine Truppen zustürmen. Auf der gegenüberliegenden Seite, rannten nun auch die anderen auf die Römer hernieder und teilweise wie in Rage in die Speere. Schreiend, aus einer höheren Position und mit aller Wucht fielen sie über die Römer her. Der versuchte Wall mit den Schilden hatte keine Wirkung. Der Blick des Offiziers ging in alle Richtungen.