Habe den gestern gesehen und ja man muss hier schon wissen was man bekommt und was eben nicht. Das ist ein großes emotionales Musical, dem es aber auch sichtlich an Tiefe fehlt. Da sind dann eben auch die 105 Minuten Laufzeit etwas knapp bemessen. Die Songs sind absolute Ohrwürmer und funktionieren wunderbar, aber vor allen Dingen beim Drehbuch und der Umsetzng hapert es immens. Viele Punkte der Handlung werden sehr konstruiert und plakativ präsentiert und unter dem Strich auch unbefriedigend abgehandelt. Da wirken dann die Botschaften des Films auch etwas sehr ins Geschichte geklatscht und alles etwas sehr idealisiert. Aber ja wir sind hier ja im Musical. Aber auch LALALAND zeigt ja, dass man innerhalb dieses Genres durchaus auch eine zweite, tiefere Ebene etablieren kann.
So kann man sagen der Film ist ordentlich, aber wie er beispielsweise nun bei den Oscars nur mit einer Song-Nominierungen beurteilt/abgestraft wurde, zeigt ausnahmsweise auch mal sehr gut seine Qualitäten.
Man mag das nun auch beim Regisseur festmachen, für den es nach jahrelanger Effekt-Arbeit (komischerweise sind oftmals bei deren Regie-Debüts gerade die Effekte auffallend schlecht) und Werbe- und Musik-Clips der erste Spielfilm war, dazu passen auch, dass im Abspann ganze sechs Cutter genannt werden und James Mangold als ausführender Produzent genannt wird, der scheinbar in der Post-Produktion noch dazugeholt wurde.
Also kann man gerne für 90 Minuten Unterhaltung genießen, aber man muss dann eben dem verschenkten Potential hinterher trauern.