1x01 und 1x02 gesichtet.
Hmm, ich weiß nicht. Direkt geflasht hat mich der Auftakt nicht und mit den acht Hauptfiguren, die von einander getrennt und über die Welt verteilt, aber doch irgendwie emotional und psychisch verbunden sind, hat man sich verdammt viel vorgenommen. Der Pilot wirkt da noch wie kunterbuntes Würfeln zwischen allen Beteiligten, wobei man als Zuschauer aber recht schnell erfährt, wie in etwa die Figuren gestrickt sind. Mit der zweiten Folge wird dann klar, dass die Serie erstmal sehr viel Zeit in die Charaktere investieren wird. Und zwar auf dramatischer Ebene.
Soweit, so o.k. Mein Interesse wurde durchaus geweckt, auch wenn mir noch nicht so ganz gefällt, in welchen Situationen sich einige der Figuren befinden. Ein Polizist, der ein problematisches Verhältnis zu seinem Vater aber an sich das Herz am rechten Fleck hat. Nomi/Michael als Transgender, die in ihrer Beziehung mit Martha Jones Amanita glücklich ist, sich aber plötzlich wieder mit "gesundheitlichen Problemen" und ihrer Mutter konfrontiert sieht (die natürlich mit der Lebensart ihres Sohnes/ihrer Tochter Probleme hat). Ein Filmstar, auf den die Frauen stehen, der aber eigentlich schwul ist. Die hübsche Inderin, die mit einem reichen Schnösel verheiratet werden soll, den aber nicht liebt. Die Asiatin, die aufgrund ihrer Weiblichkeit von den männlichen Kollegen nicht anerkannt wird.
Das sind alles so Geschichten, die einem irgendwie bekannt vorkommen und teilweise schon recht abgedroschen sind. Dadurch, dass es dann auch noch gleich acht Figuren sind, mit denen man sich anfreunden soll, wird es zudem noch sehr viel Vorstellungs- und Entwicklungsbedarf bei allen Charakteren geben. Denn nach den zwei Folgen weiß man über einige (z.B. die Asiatin) noch so gut wie nix, während andere schon ganz gut ins Bild gerückt wurden.
Glücklicherweise gibt es aber noch die verbindende Komponente, die in der zweiten Folge durch Jonas personifiziert wird. Fraglich ist dabei aber, ob das große Rätsel um die Verbindung der Protagonisten zügig genug vonstatten gehen wird und der eigentliche Sci-Fi-Faktor der Serie somit an Bedeutung gewinnt.
Ich lasse mich da mal überraschen, habe aber doch irgendwo das Gefühl, die Wachowskis könnten hier groß punkten - denn eine gewisse Epik lässt sich nicht abstreiten, was schon allein durch die Figurenfülle von acht (eigentlich sogar noch mehr) Hauptfiguren gegeben ist.