Nach dem Buch habe ich mir den Film nochmal zu Gemüte geführt. Es ist auf jedenfall von Vorteil das Buch vorher zu lesen, da einem so der Einstieg doch leichter fällt und man anfangs doch über einzelnes hinwegsehen kann, da man dann als Kenner der Lektüre oder Fan mehr in Dinge interpretiert oder mehr sieht als es tatsächlich ist.
Zugegeben das Buch ist wirklich schwer zu verfilmen und man müsste da schon stellenweise kürzen, dass das als Film gut funktioniert, aber dann auch nicht so extrem wie es hier gemacht wurde. Man hat ja eigentlich den ganzen Mittelteil rausgenommen. Natürlich kann man Brom und Eragon nicht ganze Zeit übend zeigem und durch die Landschaft wandern, doch genauso wenig kann man Informationen, die man im Buch Häppchen weise bekommt im Film nur vorklatschen. Warum sollte man im Film dann noch mitfiebern? Wo war die Spannung? Vor allem hätte man nicht Gallbatorix nicht gleich zeigen sollen. Geschieht im Buch auch nicht. So hätte man in einem 2.Teil noch mehr Spannung ghabt, wenn er sich da zum ersten Mal zeigt. DIe Szene mit ihm und Durzan waren nämlich alles andere als nötig. Gerade bei den Charakteren hat man ja sehr viel vereinfacht. Die Konflkte Menschen Elfe-Zwerge nimmt man mal gleich raus, im Klartext kommen nicht mal Zwerge vor, wobei wieder die tollen Schnittleute am Werk waren (dazu später mehr). Auch wird die Rolle von Murtagh sehr, sehr vereinfacht dargestellt. Das Eragon und er zu Freunden werden ist im Film nur erahnbar und das gegenseitige Leben retten ist ein Witz, wie das im Film eingefädelt wird. Ajihad ist ja auch ein ganz toller Held inkl. seiner ganzen Vardenschar. Hauptsache mal kurz erwähnt.
Man kann es auf fast 3 Dinge reduzieren an denen es lag.
1. schlampige Vorproduktion
Die scheint recht kurz und knapp gewesen zu sein. Dabei hat man sich wohl mehr auf die Effekteumsetzung konzetriert (die gelungen sind) als z.b. das Aussehen der Bösen, weil das is ja fast schon Bollniveau wie die aussehen. Es kann auch nicht sein, dass die Dreharbeiten anfangen und Eragon noch nicht besetzt ist.
2. Regisseur
Einmal ist immer das erste Mal, aber wieso denn gerade bei so nem Projekt Newcomer im Fach Regie? Klar er ist nicht ganz allein Schuld am Endprodukt, aber ein fähigerer Regisseur hätte ich denke hier und da schon mehr Rhythmusgefühl gehabt.
3. Schnittorgienmeister
Schaut man sich den Film an gibt es glaube ich kaum Szenen die länger als 30 Sekunden sind. Der Film ist mehr Best-Of des Buches. Ich will keine 1:1 Umsetzung, aber ich will mir auch nicht die Hälfte selbst zusammenschustern müssen im Kopf.
Weh tun tut es dann, wenn man sieht, dass ein Jeremy Irons das Ganze gar net so unernst nimmt. Aber man muss sich mal überlegen, der war für Ian McKellen Ersatz, wie konnten die den mcKellen locken, der nur wegen X-Men 3 abgesagt hat? Die Besetzunng ist eigentlich gar nicht so schlecht. Malkovich ist dabei verschenkt und wie oben erwähnt im ersten Teil auch nicht nötig. Was einfach fehlt ist die Eigenständigkeit und das Interesse an den Charakteren. Außer Brom und Eragon sind sie ja nur halbe Statisten. Und wie kann man denn bitteschön die Zwerge weglassen? Da entwickelt das Buch ein wenig politischen Boden und dann lässt man sie und den ganzen Konflikt in Tronjheim weg. Apropos Tronjheim. Ein weiteres Beispiel der Ideenlosigkeit und Willkür. Die Stadt im Berg ist max. so hoch wie ein Hochhaus, laut Buch ist sie aber sehr hoch. Höher als ein Drache fliegen kann. Und das ist ja auch der Sinn. Da sie nicht sehr hoch ist sie auch schnell auffindbar und daher ein sehr schlechtes Versteck in nem kleinen Krater. Übrigens um nicht alles den Drehbuchautoren, 4 an der Zahl, in die Schuhe zu schieben, es gibt Aufnahmen mit dem Zwergen Orik, also hat man wohl noch ein wenig mehr Material, kenne das nun auf der DVD nicht, aber man muss sich da echt fragen, ob der Film vorher mal von dem Studion angeschaut wurde....Murtagh... ne lassen wirs so verhunzt wie alles um ihn rum ist. Er wird doch zum Schutz gefangen genommen. Hallo? Der Ajihad hat auch was im Kopf. Und die Zwillinge, ja ihr Filmfreaks die kennt ihr gar nicht, wurden nämlich einfach weggelassen und ich hatte am Ende des Buches den Eindruck, dass die noch ne größere Rolle spielen in späteren Teilen.
Der Film ist nicht grottenschlecht. Er ist besser als Bolls Schwerter der Königin. Der Einstieg ist noch recht gelungen, aber nach spätestens fünf Minuten geht der Sprint los und endet nach 90 Minuten und man fragt sich? War das schon alles? Die hoppeln da ne Stunde durchs Land (ne Filmkarte muss ja anders wie das Buch sein) und dann kommt der große Endkampf; schneller aus ist als man Eragon sagen kann.
Lieblosigkeit und Hektik. Daran lag es wohl unter anderem (!).
Keine Schuld haben da ein Jeremy Irons, Patrick Dolye (Musik) und nochn paar.
Wie gesagt ne Verfilmung des Buches ist schon schwer und gerade deswegen sollte da eine mit Bedacht entstehen und nicht schnell, schnell. Das Buch ist da keine Steilvorlage, da es selbst schon einige Makel hat und kürzungen benötigt (aber doch nicht so viel).