Mrs. Rotwang
New Member
Dr.WalterJenning schrieb:Mrs. Rotwang schrieb:Ich kann ja schon verstehen, dass man mit einem teils selbstverschuldeten Tod durch Alkohol, Medikamente, Magersucht, Depressionen oder andere Dinge weniger Mitleid empfindet, aber soweit zu gehen zu sagen die Leute wären 'selbst Schuld' oder hätten keinerlei Mitleid verdient ist mMn überzogen.
Immerhin handelt es sich bei den Opfern immer noch um SachtKRANKE und auch wenn ein psychisches Leiden oder eine Abhängikeit durchaus in unserer Gesellschaft nicht so sehr als Krankheiten akzeptiert werden, wie beispielsweise physische Krankheiten, dann heißt das nicht, dass die Leute nicht tlw ebensowenig für ihren Tod können wie andere. Natürlich könnten sie sich 'einfacher' helfen lassen und sie sind in den meisten Fällen nicht unheilbar, aber so drastisch pragmatisch wie andere hier, möchte ich dieses Thema für mich nicht abhaken.
Ich habe ehrenamtlich für- bzw. mit Drogenabhängigen gearbeitet (Methadonprojekt) und weiss von was ich rede. Diese Menschen richten sich und ihr Umfeld wissentlich zu Grunde und wenn man jetzt daher kommt und diese mit Menschen, die an nicht Sucht gebundenen bzw. einhergehenden Depressionen leiden ect. (Stichwort: Grafifikationskrise) in einen Top wirft, dann hat man schlicht und ergreifend keine Ahnung von der Materie und betreibt deplatziertes Gutmenschentum. Du nennst es pragmatisch, ich nenne es realistisch.
Dann tut es mir leid und ich werde demnächst nur noch meine Meinung kundtun, wenn ich das Thema vorher jahrelang studiert habe oder mindestens selbst ausgetestet habe.
Ich habe übrigens Suchtverhalten nicht miteinander gleich gesetzt oder in einen Topf geworfen mit Depressionen, sondern lediglich festgestellt, dass es sich bei beiden Formen um Krankheiten handelt, die nicht physischer Art sind und daher häufig unterschätzt werden, was die Chance auf ein gesundes Leben angeht...
Und jeder darf hier auch eine 'realistische' Meinung zu dem Thema haben, ich habe lediglich gesagt, dass ich nicht so 'realistisch' oder so drastisch denke. Der Vorwurf der Deplatzierung ist hier keineswegs gerechtfertigt, handelt es sich doch tatsächlich bei unseren Punkten nur um verschiedene Sichtweisen, die aus unterschiedlichen persönlichen Vorgeschichten resultieren.