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Quelle: Spiegel Online
Wesley Snipes muss drei Jahre in Haft
Höchststrafe für Action-Star Wesley Snipes: Ein Richter in Florida hat den US-Schauspieler zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er jahrelang keine Einkommensteuer gezahlt hat. Ein hartes Urteil, mit dem das Gericht ein deutliches Signal an Steuersünder sendet.
Los Angeles - Mit versteinerter Miene nahm der 45-jährige Snipes am Donnerstag das Urteil entgegen. "Mir tun meine Fehler und Verfehlungen sehr leid. Ich entschuldige mich bei meiner Familie, beim Gericht und bei der Gemeinschaft", sagte Snipes dem Magazin "People" zufolge.
Die zwölfköpfige Jury im Gericht von Ocala im US-Bundesstaat Florida sah es als erwiesen an, dass der Schauspieler von 1999 bis 2001 keine Einkommensteuerklärung abgegeben hatte und dem Staat mithin 41 Millionen US-Dollar (26 Millionen Euro) schuldete. Der Staatsanwalt hatte für jede nicht abgegebene Steuererklärung ein Jahr Haft gefordert. Der Bundesrichter folgte seinem Antrag und verhängte die höchstmögliche Strafe von drei Jahren Gefängnis.
Vergeblich hatten Snipes' Anwälte rund drei Dutzend Briefe von Familienmitgliedern, Freunden und Schauspielerkollegen wie Denzel Washington vorgelegt, um den redlichen Charakter des Angeklagten ins Feld zu führen. Snipes sei ein Opfer der Anti-Steuer-Protestbewegung, hieß es. Der Angeklagte selbst erklärte, er sei falsch beraten worden.
Die Verteidigung bezifferte Snipes' Steuerschuld auf umgerechnet 145.317 Euro und forderte eine Bewährungsstrafe - ohne Erfolg. Dem Antrag wurde nicht stattgegeben. Im Gegenteil: Mit dem ungewöhnlich hohen Strafmaß statuierte die Jury geradezu ein Exempel in Sachen Steuerhinterziehung. Snipes habe über lange Zeit hinweg die Steuergesetze missachtet, erklärte Bezirksrichter William Terrell Hodges. "Nach meiner Auffassung sind das ernste Straftaten, auch wenn sie als Vergehen bewertet werden", sagte Hodges.
"Wesley Snipes ist kein gefährlicher Mann, der zum Schutz der Öffentlichkeit inhaftiert werden muss", erklärte sein Anwalt laut "People". Dennoch hätte es für Snipes noch schlimmer kommen können: Er war am 1. Februar vom Vorwurf des Betrugs und der Verschwörung freigesprochen worden. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten hätten ihm bis zu 16 Jahre Haft gedroht.
Noch in den neunziger Jahren hatte der Schauspieler vorschriftsmäßig seine Steuern gezahlt. Dann lernte er Eddie Ray Kahn kennen, den Gründer einer Steuerprotestgruppe. Von 1999 bis 2004 hatte er es daraufhin abgelehnt, Steuererklärungen einzureichen. In dieser Zeit unterzeichnete er den Angaben zufolge zwei Verträge über mehr als zehn Millionen Dollar (6,7 Millionen Euro) für Folgeepisoden des Kinofilms "Blade". Der ebenfalls angeklagte Kahn wurde des Steuerbetrugs und der Verschwörung schuldig gesprochen.
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Also ich muss sagen ich finde es nicht gut was er gemacht hat, aber 3 Jahre Haft sind etwas überzogen finde ich.
Was sagt ihr ist das Urteil gerechtfertigt oder zu hoch bemessen?