Jetzt mal nachgeholt und hat mir sehr gefallen. Die Doku setzt überraschend wenig auf Herzschmerzschicksalsgeschichten von Betroffenen und ist auch nicht so zynisch wie Fahrenheit. Ja, leider wird vieles nur oberflächlich angeschnitten, aber es reicht um sich einen allgemeinen Eindruck über die Finanzkrise zu machen und erklärt die Auslöser und Verantwortlichen mehr als ausreichend. Das Thema Arbeitsplatzstreichung hatte er ja schon in seinen anderen Filmen Der große Macher und Roger & Me besprochen.
Moore mag sich der Instrumente ausgesuchter Zitate und meinungsbildender Szenen bedienen, aber wie kann man bei Bowling, Sicko oder dem hier was dagegen haben? Fahrenheit ging teilweise richtung Verschwörungstheorien, aber die besagten 3 Filme offenbaren kriminelle Regierungs- und Konzernmachenschaften und Desinteresse am Wohl des Mittelstands und der Armen, die nun mal den Großteil der Bevölkerung darstellen. Er ist ja auch kein Hetzer oder Protestkurbler, sagt nicht "es waren... ALIENS", er personifiziert Skepsis, nach dem Motto "sagt mal Leute, kann das denn sein?". Und Dinge hinterfragen kann ja sicherlich nie falsch sein.
Er setzt sich für sie ein und hat sicher in kleinem Maß dazu beigetragen, dass es vielen tausenden ein bisschen besser geht, oder dass sich jüngere Menschen mehr für das interessieren, was über und um sie herum so gemacht und entschieden wird.