Hab mir das Album mal zugelegt und es ist (wie immer) wirklich gut. Es reicht zwar vom Umfang und der Tiefe her nicht an die anderen Alben heran und einige Songs brauchen mehrere Runden, bis sie wirklich sitzen, aber Eat Me, Drink Me ist ein weiteres sehr gutes Album.
> hier kann man komplett reinhören <
Der Gesang ist teilweise viel besser und die verstreuten Gitarrensoli überraschen. Vom Klang her klingt es wieder komplett neu, aber doch typisch nach ihm. Meiner Meinung nach ist es aber weniger auf Mainstream ausgerichtet. Es gibt keine wirklich poppigen Singles, keine Abgeh-Songs für die Jüngeren und insgesamt ist es eher sehr tragend als auf Hitsuche. Die Songs im Überblick:
"If I was your Vampire" - düster und theatralisch, ein eher ruhiger Song, der am ehesten an Material von Golden Age of Grotesque erinnert.
7/10
"Putting Holes in Happiness" - groovender Rocksong mit viel Funk und einem langen badass Gitarrensolo, einer der besten des Albums!
10 / 10
"The Red Carpet Grave" - der schwächste des Albums wirkt wie ein unausgegorener Fülltitel, der nicht die Klasse der anderen erreicht.
4 / 10
"They said Hell is not hot" - groovt ähnlich, ist aber im Refrain nicht so stark wie Holes. Ohrwurmqualitäten. Erinnert am ehesten an den Song President Dead.
8 / 10
"Just a Car crash away" - dramatischer Lovesong mit genialem Gesang und einem umwerfendem Sound. Gänsehaut!
10 / 10
"Heart-Shaped Glasses" - ungewöhnlicher Popsong, der unverschämt gut in die Beine geht. Klingt im ersten Moment überhaupt nicht nach Manson und verströmt ein wenig Tarantino Sleaziness, wird pro Hören immer besser.
10 / 10
"Evidence" - schon fast epischer Song, der die eigene Anlage ordentlich ausreizt. Hypnotisch, klingt nach Filmmusik, gemacht für Bonnie & Clyde go to Hell.
10 / 10
"Are you the Rabbit?" - wenn der nicht für Stripperinnen gemacht ist, weiß ichs nicht. Dreckiger Rocksong, den man eher Velvet Revolver oder Monster Magnet zuordnen würde.
8 / 10
"Mutilation is the most sincere Form of Flattery" - noch so ein Filmsong, der zu den schnellsten des Albums gehört. Hat was von einem Roadmovie-Song, groovt ebenfalls und fängt mit einem deutschen Spruch an: "Wir haben alle Angst vor der Furcht"
9 / 10
"You and Me and the Devil makes 3" - noch so ein Roadmovie-Song, mit verzerrten Vocals und eindringlicher Drumline. Sollte jemals ein Film namens Highway to Hell gemacht werden, gehört da da mit rein.
9 / 10
"Eat me, Drink me" - das Schlussstück des Albums baut sich immer weiter auf und hinterlässt was tragisches, trauriges, und doch ist er ganz anders als Man that you Fear, Last Day on Earth oder Coma White / Black.
9 / 10
Ich glaube, niemand würde sagen das EMDM das beste Album von ihm ist, oder gar das zweitbeste (ACSS und MA sind ungeschlagen), aber man muss hier auch sehen, dass es ein viel kleineres Album mit anderen Intentionen ist. Bei ACSS und HW konfrontierte er Religionen und Regierungen, bei MA mit Sozialkritik und Drogenmissbrauch, bei GAOG mit hemmungslosen Parties. EMDM ist eher eine private Geschichte, seine Verarbeitung der Dinge mit seiner Frau.
Die meisten, die nur einige Singles mögen oder nur auf ACSS schwören werden mit dem Album nicht viel anfangen, aber ich denke wer seine komplette Musik kennt und mag, der ist zufrieden.