Giacchino hat mit Bruwell zu tun, weil beide quasi denselben Job haben. Das erscheint mir als Vergleichsgrundlage erstmal ausreichend.
Und ich habe speziell ihn genommen, da ich das Gefühl habe, Giacchino erhält mehr Aufmerksamkeit, Lob und Filmpreise/Nominierungen als er verdient. (Und ja, natürlich ist das subjektiv.) Giacchino wird so häufig als Nachfolger von John Williams gesehen, als einer der aktuell besten Filmkomponisten, der sogar Leuten halbwegs bekannt ist, die sonst nicht lange über Filmmusik nachdenken. Ich mochte seine Arbeit zu "Lost" und zu manchen Pixars, aber schon da fehlte mir was und seitdem hat er sich - für mein Empfinden - nicht merklich gesteigert. Im Gegenteil. Auftritt Carter Burwell, der seit Jahrzehnten sensationelle Arbeit für die Coens abliefert, den aber keine Sau kennt und der erst jetzt (!) zum ersten Mal für einen Oscar nominiert ist. Jetzt mit dem Doppelschlag Carol und Caesar (und weil ich einige Coens in den letzten Wochen nochmal aufgefrischt habe) wurde mir halt mal wieder bewusst, wie großartig Burwell ist und dass er in einer gerechten Filmwelt eigentlich mindestens den Status von Giacchino (oder von mir aus Desplat*) haben sollte.
*Desplat ist sicherlich omnipräsent und das geht hin und wieder auf Kosten von Qualität und Konstanz. Aber er hat für mein Empfinden schon viele Sachen gemacht, die ich wirklich mag. Das zu sagen fällt mir bei Giacchino schwer.