Jetzt wirds langsam unübersichtlich
Original von Rahl
Original von M4v3r1cK
Ob jemand wählen geht oder nicht ist ihm selbst überlassen. Auch gehört das Recht nicht wählen zu müssen zu einer (richtigen) Demokratie dazu.
Deine Theorie war aber, dass Nichtwählen keinen Einfluss darauf hat, ob die radikalen Parteien zulegen, oder nicht und das ist schlichtweg falsch.
Nein, ich sagte "Wenn man sich mal die Bundestagswahlergebnisse der NPD ansieht, soweit ich weis sind die so zwischen 0,3 und 1,X Prozent. Da muss die Wahlbeteiligung schon extremst sinken (um 80% etwa?) bis sie überhaupt die Chance hätten in den Bundestag zu kommen. Selbst wenn, wird eh niemand mit ihnen koalieren, insofern ist es egal."
Ich sagte nicht das es keinen Einfluss darauf hat ob sie zulegen (sie legen auch nicht zu, ihr prozentualer Stimmanteil wird größer), ich sagte die Konsequenzen daraus sind vernachlässigbar gering bzw. es müsste schon wirklich von heute auf morgen ein Komet einschlagen und etwa 80% der aktiven (nicht rechten) Wähler auslöschen bis die Rechten großen politischen Einfluss bekommen (eine grobe Schätzung).
Original von Rahl
Wenn die großen Parteien in Deutschland nur Scheisse bauen und es nicht schaffen ihre Wähler zu überzeugen, dies aber den rechen Parteien gelingt, dann ist das nicht das Problem der Nichtwähler. Es ist nicht mein Job aus Furcht wählen zu gehen und irgendwelchen Idioten aus der Mitte, die meine Interessen nicht vertreten, eine Stimme zu geben.
Will heißen, dass Du eine rechtsradikale Regierung tolerieren würdest, wenn sie gewählt wird und Du nicht wählen gehen würdest, um ein solches Wahlergebnis zu verhindern?!
Exakt (wobei ich erstmal froh wäre das ich den Kometen überlebt habe).
Original von Rahl
Volksparteien haben meiner Meinung nach die Pflicht auf das Volk zu hören. Wenn sie das nicht tun, wird halt die NPD zulegen. Das ist eben auch Demokratie.
Was ja eigentlich meine obige Frage beantwortet. So eine Einstellung finde ich wirklich schlimm.
Es ist eben eine fundamentale Frage.
Die NPD ist eine Partei wie jede andere (auf dem Papier), es wurde in unzähligen Verfahren (auch Verbotsverfahren) festgetellt das man sie wählen darf und sie zur Wahl antreten darf.
Das heisst du kannst in einer Demokratie auch nicht einfach sagen "die dürfen nicht gewählt werden, und dafür ist jedes Mittel recht und jeder muss etwas Tun".
Was ist schilmmer? Parteien die Scheisse bauen in ihrer Politik zu bestätigen aus Angst das eine (legale) radikale Partei gewählt wird, oder der Demokratie ihren Lauf zu lassen (das heisst jede aufgestellte Partei darf gewählt werden und kann durch Mehrheit alleine regieren).
Es ist eben die Frage, das kleinere Übel, oder ein konsequenter Protest. Beides hat Vor- und Nachteile.
Prinzipiel ist es keine leichte Entscheidung, aber ich bin der Meinung wenn man Demokratie hat, sollte man sie eben auch konsequent nutzen.
Ich spreche aber auch nur für mich.
Original von Rahl
Deshalb sollte man erstmal die Fehler bei den Parteien suchen, die ihre eigenen Interessen über die der Bürger stellen, statt auf Nichtwähler zu schimpfen.
Politik besteht nun mal aus Kompromissen und es geht immer nur darum, die Partei zu wählen, mit der man selbst die meisten Schnittmengen hat und nicht darum seinen persönlichen Messias zu wählen. Wenn man seine eigene Meinung mehr einbringen möchte, muss man eben selbst politisch aktiv werden und nicht nur vor sich hin meckern.
Ich muss aber auch damit Leben und mir Bewusst sein, dass ich mit meiner Stimme auch die Punkte unterstütze die nicht meiner Meinung entsprechen. Somit stimme ich auch für Überwachung, auch für Kriegseinsätze, auch für Abschiebung auch für zig andere negative Punkte. Durch meine Stimme unterstütze ich das. Die Partei sieht sich durch meine Stimme bestätigt.
Die Schnittmenge ist auch nicht gerade groß und wird durch Koalitionen und nicht gehaltene Wahlversprechen weiter schrumpfen. Bisher sehe ich da einfach nichts für das es sich lohnt eine Stimme abzugeben und mich mit den Negativen Sachen die ich damit unterstütze abzufinden.
Man sollte es auch nicht übertreiben. Proteststimmen für Rechts sind auch nicht gerade die schlauste Idee, wobei es stimmt das nicht jeder der Rechts wählt auch wirklich Rechts ist. Gibt immer wieder mal überraschend hohe Wahlergebnisse für Rechts, die dann aber nie wiederholt werden können, weil dort einfach frustrierte Wähler sich damit Luft machen. Ist aber keine gute Idee finde ich.