Bradamante
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Rogue One - A Star Wars Story
0:01 Uhr, Leipzig CineStar, 3D, engl.
Tja, so doll war das Ding jetzt nicht. Meine Begleiter und ich waren uns da auch einig. Es hat zwar Spaß gemacht, das Ding um Mitternacht mit einem enthusiastischen Publikum zu schauen. Es gab am Anfang Applaus und am Ende und natürlich bei beiden Kurzauftritten von Herrn Vader. Aber sonst ist Rogue One ein ziemlich durchschnittlicher Action-/Kriegsfilm mit massiven Problemen. Wer das sehen will, wird ihn aber mögen.
Diese Probleme fallen vor allem im Vergleich mit Episode VII auf, aber nicht nur. Rogue One fehlt im Gegensatz zu diesem emotionales Gewicht, Szenenfluss und gewichtige Charaktere. Rogue One hingegen serviert Charaktere und Setups wie am Fließband. A la Halo: Reach dürfen Lose gezogen werden, wer den nächsten Heldentod sterben darf. Die damit angedeutete "Gamification" ist eines von vielen Problemen, die Rogue One hat. Diverse Szenensetups riechen zu sehr nach Video Games und dem nächsten Battlefront DLC. Das mag auch am Genre Kriegsfilm liegen (und würde damit mehr über Games aussagen als über den Film), aber wenn es in Rogue One eine Szene gibt, die bis zum Himmel nach "chest-high wall syndrome" riecht, gibt es ein Problem.
An den Schauspielern lags nicht. Whitaker, Jones und Co. machen ihren Job gut, haben aber viel zu wenig screen time. Lunas Charakter wirkt angesichts seiner Geschichte nicht hart genug, zumal sich das Skript nicht entscheiden kann, ob er nun eine romantische Beziehung haben soll oder nicht. Statt dessen springt das Script lieber von Szene zu Szene a la Call of Duty (siehe oben). Schon eher liegt es am Score, der in Episode VII Meilen besser war, aber bei Rogue One kein Stück in Erinnerung bleibt. Und wenn erkennt man nur die von Williams entwickelten Themes.
Tricktechnisch waren sicherlich die CGI-Reproduktionen von
beeindruckend. Und auch sonst war der Film nett anzusehen. Aber dieser hektischen, monotonen Ballerei fehlte die Ruhe und die Poesie, die sonst Star Wars ausmacht. In dieser Hinsicht war die erste Hälfte besser, da sich hier Erso/Andor in Feindesland bewegen (siehe Edwards Monster). Besser wäre es gewesen, sich auf Galen Erso zu konzentrieren, und so das Trio Jones/Mikkelsen/Whitaker das Ding tragen zu lassen. Dann hätte man dem Potential des Films nachgehen können, nämlich der Frage nach den kleinen Charakteren im Star Wars Universum, wie diese sich zum Imperium verhalten und wie viel diese "kleinen Rädchen" tatsächlich bewegen können. Ohne starke Charaktere aber fehlte hier das emotionale Investment und die Action blieb belanglos. Dass die Szenen mit Herrn Vader und mit K-2SO vielleicht die Highlights des Films sind, würde ich als Beleg dieser Kritik sehen. Denn zumindest diese Auftritte hatte Choreografie und gelungenen dramatischen Dialog.
Letztendlich könnte Rogue One der praktische Beweis sein, dass man das Spiel "Was wäre Genre XYZ im Star Wars Universum?", also hier: "Was wäre ein Kriegsfilm im Star Wars Universum?" betreiben kann, aber nicht muss. Ich freue mich also auf Episode VIII und auf ein mögliches "no space magic" Star Wars, das irgendwann einmal über uns kommen möge.
6/10
0:01 Uhr, Leipzig CineStar, 3D, engl.
Tja, so doll war das Ding jetzt nicht. Meine Begleiter und ich waren uns da auch einig. Es hat zwar Spaß gemacht, das Ding um Mitternacht mit einem enthusiastischen Publikum zu schauen. Es gab am Anfang Applaus und am Ende und natürlich bei beiden Kurzauftritten von Herrn Vader. Aber sonst ist Rogue One ein ziemlich durchschnittlicher Action-/Kriegsfilm mit massiven Problemen. Wer das sehen will, wird ihn aber mögen.
Diese Probleme fallen vor allem im Vergleich mit Episode VII auf, aber nicht nur. Rogue One fehlt im Gegensatz zu diesem emotionales Gewicht, Szenenfluss und gewichtige Charaktere. Rogue One hingegen serviert Charaktere und Setups wie am Fließband. A la Halo: Reach dürfen Lose gezogen werden, wer den nächsten Heldentod sterben darf. Die damit angedeutete "Gamification" ist eines von vielen Problemen, die Rogue One hat. Diverse Szenensetups riechen zu sehr nach Video Games und dem nächsten Battlefront DLC. Das mag auch am Genre Kriegsfilm liegen (und würde damit mehr über Games aussagen als über den Film), aber wenn es in Rogue One eine Szene gibt, die bis zum Himmel nach "chest-high wall syndrome" riecht, gibt es ein Problem.
An den Schauspielern lags nicht. Whitaker, Jones und Co. machen ihren Job gut, haben aber viel zu wenig screen time. Lunas Charakter wirkt angesichts seiner Geschichte nicht hart genug, zumal sich das Skript nicht entscheiden kann, ob er nun eine romantische Beziehung haben soll oder nicht. Statt dessen springt das Script lieber von Szene zu Szene a la Call of Duty (siehe oben). Schon eher liegt es am Score, der in Episode VII Meilen besser war, aber bei Rogue One kein Stück in Erinnerung bleibt. Und wenn erkennt man nur die von Williams entwickelten Themes.
Tricktechnisch waren sicherlich die CGI-Reproduktionen von
Peter Cushing und Carrie Fisher
Letztendlich könnte Rogue One der praktische Beweis sein, dass man das Spiel "Was wäre Genre XYZ im Star Wars Universum?", also hier: "Was wäre ein Kriegsfilm im Star Wars Universum?" betreiben kann, aber nicht muss. Ich freue mich also auf Episode VIII und auf ein mögliches "no space magic" Star Wars, das irgendwann einmal über uns kommen möge.
6/10
by the way ... die Szene am Ende ... Darth Vader kann mit der Macht Menschen und Gegenstände manipulieren, aber kann nicht die Speicherkarte zu sich heranziehen? are you kidding me?