Shins
Well-Known Member
Danke für deine Meinung, Gonzo. Schön geschrieben und kann ich so auch für mich stehen lassenTheGreatGonzo schrieb:Möchte mich hier nicht wirklich in die Diskussion einklinken, aber kurz mitteilen, dass ich den Film nun gesehen habe und das er mir sehr gut gefiel. Abrams' Episode 7 den ich am Tag davor nochmal nachgeholt habe ist ein okayer und vor allem zweckdienlicher Film, der neuen wie alten Helden eine gelungene Einfühurng gibt, eine neue Bedrohung etabliert, wie für Abrams ziemlich typisch sehr gut besetzt und gelungen inszeniert ist. Ein unterhaltsamer Film, der keinem weh tut und sich wenig traut, aber gute Vorarbeit für dass leistet, was nun Rian Johnson mit "Die letzten Jedi" gemacht hat. Nämlich einen richtigen Film. In der ganzen Diskussion um Lucasfilm, Kathleen Kennedy und kreative Freiheiten ist es geradezu erstaunlich, wie sehr Johnson hier sein Ding durchziehen darf. Ironischerweise stoßen dann diese Abkehr von vielen etablierten Elementen, eine große stilistische Eigensinnigkeit, der wunderbar unspektakuläre Umgang mit Abrams' Mysterybox-Luftblasen bei wahrscheinlich vielen von denen auf Ablehnung, die sich vor ein paar Wochen darüber beschwert haben, dass Star Wars jetzt nur noch vereinheitlichter Franchisebrei sein darf. Was seltsam ist, denn ich fand, "Die letzten Jedi" ist genau das Gegenteil davon. Johnsons Film ist ein fantastisch in sich geschlossenener, thematisch reichhaltiger Film geworden, über die Schwammigkeit von Gut und Böse, den Wert von Mythen und Legenden, die Rolle von Versagen und Erfolg. Ich mochte sehr, wie elegant Johnson seine Handlung aufbaut, jeder der neuen Figuren etwas zu tun gibt, und die vielen Handlungsstränge am Ende wieder gelungen zusammenfügt, inhaltlich wie thematisch und dabei immer überraschend und aufregend bleibt. Witzig auch, dass der erste Trailer, über dessen Spoilergehalt sich viel und laut beschwert wurde, fast ausschließlich aus Material aus den ersten 30 Minuten besteht. Und danach hat Johnson dann noch einige Überraschungen parat, ist sich aber zu gut für einen großen platten Twist oder weiteres Anfeuern von sinnlosem Material für Online-Fantheorien. Ich kann einerseits auch verstehen, wieso man sich mit einem Film wie diesem etwas schwer tut, und er hat sicher hier und da seine Problemchen, aber im großen und Ganzen war ich überaus zufrieden mit diesem im besten Sinne eigenwilligen und eigenständigen Film. Und ja, Film eben, und keine teilnahmslos hinterlassende Franchisefolge. Vielleicht der erfrischendste Blockbuster seit langem.
Schade, dass du dich nicht groß in die Diskussion hier einklinken möchtest, aber ich kann es verstehen.