Shins
Well-Known Member
Doppelpost, aber zurecht: Denn ab heute kann jeder die Kinoleinwand-Oasis betreten.
Der Film ist übrigens fantastisch! Ja, es gibt tausende Anspielungen auf Bild- und Tonebene, in Gesprächen, innerhalb der Narration. Aber das sind alles nicht mehr als Easter Eggs. Als "oh cool, das kenne ich"-Momente. Der Film würde auch ohne diese ganze popkulturelle Prägung funktionieren. Denn im Kern ist das ganze ein typischer Spielberg-Blockbuster, von denen es in letzter Zeit viel zu wenige gab. Ein ganz wunderbar, im filmusikalischen Sinne klassischer Score (Danke, Alan Silvestri!), ein visueller Mix aus "Tim und Struppi" im virtuellen Popkultur-Schlaraffenland und "Minority Report" mit den Goonies als Protagonisten, und inhaltlich eine im besten Sinne typische Spielberg-Schnitzeljagd mit herrlicher Kritik an Großkonzernen, und einer letztlich wieder einmal menschlichen Botschaft. Sowas schafft in diesem funktionierenden Maße nur der Meister Persönlich. Und toll: Es gibt eine recht lange Sequenz, die eine wunderbare Hommage an Stanley Kubrick ist und die die meisten anderen Regisseure verkackt hätten. Denn: Eigentlich ist das zu krass für solch einen Film. Doch Steven, tja, Steven weiß, wie man Horror mit genau dem richtigen Maß an Kindlichkeit und Slapstick wieder familientauglich hinbiegen kann. Gut, dass es Spielberg noch gibt. Schön, dass er wieder im Blockbuster-Kino zurück ist.
Und mal eine Diskussionsfrage: Darf man eigentlich einen Film, der so eindeutig gegen Großkonzerne gerichtet ist, in Kinos der großen Ketten wie CinemaxX oder Cinestar schauen? Eventuell reagiere ich gerade sehr allergisch darauf, weil mein Stammkino, ein unter Cineplex (welches ein Dachverband, aber kein Großkonzern im Sinne McDonalds oder CinemaxX ist) agierendes Familienunternehmen, im November von CinemaxX übernommen wird und jegliche Individualität verliert. Aber in meinen Augen ist es pure Ironie, dass solche Ketten solche Filme zeigen
Zu Joels Gedankenansatz, was für eine Fankultur das denn sein soll, wenn der Gigant aus dem All plötzlich zur Kampfmaschine wird ect.: Ich mag den Punkt. Und darüber kann man hervorragend diskutieren. Aber: Es ist im Falle von "Ready Player One" - zumindest den Film betreffend, das Buch kenne ich nicht - am Ziel vorbei. Denn Spielberg interessiert sich definitiv nicht für diese Thematik. Jetzt wird Joel sagen: Aber wer so einen Film dreht, muss sich dafür interessieren und darauf eingehen. Und er hat eventuell Recht. Eventuell liege ich aber auch nicht mit denm Überlegungen so falsch, die ich hier vor einigen Wochen schon einmal geäußert habe. Eventuell ist das aber auch so eine Gamer-Sache: Wer die Möglichkeiten hat, seine Lieblingsfigur aus der Popkultur in einer freien Spielumgebung zu nutzen und Umfug mit ihr anzustellen, wird das tun. Ich kann die Botschaft aus "Gigant aus dem All" verstanden haben. Ich kann sie ernst genommen kann. Ich kann genau deswegen den Giganten aus dem All innerhalb der virtuellen Realität als meinen Avatar nachgebaut haben. Jetzt kommt es aber innerhalb dieser virtuellen Realität zu einem Krieg und ich werde aufgerufen mitzukämpfen. Für das Gute (also gegen Großkonzerne... Also gegen CinemaxX): Dann nutze ich doch, was ich habe, und zweckentfremde diese doch eigentlich so pazifistische Figur. Spielberg zeigt hier unkommentiert nichts anderes, als das, was wirklich passieren würde, wenn uns dieser virtuelle Spielplatz zur Verfügung stehen würde.
Der Film ist übrigens fantastisch! Ja, es gibt tausende Anspielungen auf Bild- und Tonebene, in Gesprächen, innerhalb der Narration. Aber das sind alles nicht mehr als Easter Eggs. Als "oh cool, das kenne ich"-Momente. Der Film würde auch ohne diese ganze popkulturelle Prägung funktionieren. Denn im Kern ist das ganze ein typischer Spielberg-Blockbuster, von denen es in letzter Zeit viel zu wenige gab. Ein ganz wunderbar, im filmusikalischen Sinne klassischer Score (Danke, Alan Silvestri!), ein visueller Mix aus "Tim und Struppi" im virtuellen Popkultur-Schlaraffenland und "Minority Report" mit den Goonies als Protagonisten, und inhaltlich eine im besten Sinne typische Spielberg-Schnitzeljagd mit herrlicher Kritik an Großkonzernen, und einer letztlich wieder einmal menschlichen Botschaft. Sowas schafft in diesem funktionierenden Maße nur der Meister Persönlich. Und toll: Es gibt eine recht lange Sequenz, die eine wunderbare Hommage an Stanley Kubrick ist und die die meisten anderen Regisseure verkackt hätten. Denn: Eigentlich ist das zu krass für solch einen Film. Doch Steven, tja, Steven weiß, wie man Horror mit genau dem richtigen Maß an Kindlichkeit und Slapstick wieder familientauglich hinbiegen kann. Gut, dass es Spielberg noch gibt. Schön, dass er wieder im Blockbuster-Kino zurück ist.
Und mal eine Diskussionsfrage: Darf man eigentlich einen Film, der so eindeutig gegen Großkonzerne gerichtet ist, in Kinos der großen Ketten wie CinemaxX oder Cinestar schauen? Eventuell reagiere ich gerade sehr allergisch darauf, weil mein Stammkino, ein unter Cineplex (welches ein Dachverband, aber kein Großkonzern im Sinne McDonalds oder CinemaxX ist) agierendes Familienunternehmen, im November von CinemaxX übernommen wird und jegliche Individualität verliert. Aber in meinen Augen ist es pure Ironie, dass solche Ketten solche Filme zeigen
Zu Joels Gedankenansatz, was für eine Fankultur das denn sein soll, wenn der Gigant aus dem All plötzlich zur Kampfmaschine wird ect.: Ich mag den Punkt. Und darüber kann man hervorragend diskutieren. Aber: Es ist im Falle von "Ready Player One" - zumindest den Film betreffend, das Buch kenne ich nicht - am Ziel vorbei. Denn Spielberg interessiert sich definitiv nicht für diese Thematik. Jetzt wird Joel sagen: Aber wer so einen Film dreht, muss sich dafür interessieren und darauf eingehen. Und er hat eventuell Recht. Eventuell liege ich aber auch nicht mit denm Überlegungen so falsch, die ich hier vor einigen Wochen schon einmal geäußert habe. Eventuell ist das aber auch so eine Gamer-Sache: Wer die Möglichkeiten hat, seine Lieblingsfigur aus der Popkultur in einer freien Spielumgebung zu nutzen und Umfug mit ihr anzustellen, wird das tun. Ich kann die Botschaft aus "Gigant aus dem All" verstanden haben. Ich kann sie ernst genommen kann. Ich kann genau deswegen den Giganten aus dem All innerhalb der virtuellen Realität als meinen Avatar nachgebaut haben. Jetzt kommt es aber innerhalb dieser virtuellen Realität zu einem Krieg und ich werde aufgerufen mitzukämpfen. Für das Gute (also gegen Großkonzerne... Also gegen CinemaxX): Dann nutze ich doch, was ich habe, und zweckentfremde diese doch eigentlich so pazifistische Figur. Spielberg zeigt hier unkommentiert nichts anderes, als das, was wirklich passieren würde, wenn uns dieser virtuelle Spielplatz zur Verfügung stehen würde.