Joel.Barish
dank AF
Applaus und "Danke" für Shins, Mestizo und Jay. (Und der Vergleich mit Cowboys & Aliens passt irgendwie erschreckend gut.)
Fans werden heutzutage mit jedem zweiten Film nach Strich und Faden verwöhnt und machen regelmäßig Aufstand, wenn es mal nicht so läuft, wie sie wollen. "Warcraft" ist nach BvS erneut ein gelungenes Beispiel dafür, dass es ein "zu viel" an Fanservice gibt. Wie hier schon gesagt wurde ist es einfach naiv, einen 200+ Mio. Franchise-Starter zu finanzieren, der sich zum allergrößten Teil an die Fans richtet. Wie Jay schon sagt sind die Fans von heute ja eh zum allergrößten Teil nur an oberflächlichen Details und vorlagengetreuer Rekonstruktion von Figuren und Welt interessiert, statt an Themen, Charakter und/oder Handlung. Von daher ist es wirklich gelinde gesagt unklug, den Film so zu erzählen wie hier geschehen. Einige werden schon Jahre in der Computerversion dieser Welt verbracht haben, aber ein Mediumswechsel ist ein Neustart und für gewöhnlich erweitert sich bei einer Filmadaption die Zielgruppe. Bei einem so großen und so teuren Film kommen naturgemäß Neulinge hinzu. Hier wurde ja schon x-Mal auf den Untertitel "The Beginning" hingewiesen und genau das hätte die Maxime sein sollen. Hier beginnt es, hier wird alles vorgestellt - das zumindest sollte die Idee sein. Vorgestellt wird aber nichts, zumindest nicht gut. Weder können wir diese Welt richtig kennen lernen, noch entwickeln wir einen Bezug zu ihr oder zu den Personen, die sie bewohnen, oder zu den Konflikten und dem Drama, welches durch die Personen entsteht.
"Warcraft" ist einfach nicht gut gezählt und ich stelle mal die dreiste und natürlich nicht haltbare Behauptung auf, dass auch ausgiebige Vorlagenkenntnis nicht dafür sorgt, dass das Drama - immer noch der Hauptgrund, so die Theorie, warum wir im Medium Film Geschichten überhaupt so erzählen, wie das bisher 100+ Jahre gemacht wurde - nennenswert besser, wirkungsvoller oder mitreißender wird. Dabei ist ne Menge drin, wird ne Menge versucht. "Warcraft" will ganz ohne Frage mehr sein als simple Gut v Böse Klopperei. Doch wenig davon funktioniert, weil man zu sehr damit beschäftigt war, allerhand Zusatzkram einzubringen, um Fans den viel zitierten "Service" zu geben, nach dem sie verlangen. Es funktioniert nicht gut, weil man keine Geduld hat, weil auf Drehbuchebene zu oft davon ausgegangen wird, dass es schon alles bekannt ist, also kann man Grundsätzlichkeiten des Filmerzählens - z.B. Charakteraufbau, Etablierung von Motivationen, Etablierung von Konflikt, Zuspitzung von Konflikt, etc. - vernachlässigen.
Der Unterschied erscheint mir wie folgt:
Jacksons "Herr der Ringe" ist ein solches Meisterwerk, weil ein Filmemacher seine eigene (durch sein persönliches Team kanalisierte) Vision dieser Geschichte auf die Beine gestellt hat, weil er es wollte.
Jacksons "Hobbit" Filme sind die mittelschweren Katastrophen, die sie sind, weil Jackson nicht mehr viel Lust hatte, weil es ein Produkt war und weil man zu sehr damit beschäftigt war, den Fans "mehr" von allem zu geben, mehr Anspielungen, mehr Details, mehr Hintergrundinfos, mehr Action, mehr Effekte, mehr Filme. Man drehte die ultimative Fan-Service Trilogie; Abpausen und Aufblasen ohne zielgerichtete Vision, um dem Massenpublikum zu gefallen, damit die es mit Geld verdanken.
"Warcraft" ist leider näher dran am "Hobbit".
Fans werden heutzutage mit jedem zweiten Film nach Strich und Faden verwöhnt und machen regelmäßig Aufstand, wenn es mal nicht so läuft, wie sie wollen. "Warcraft" ist nach BvS erneut ein gelungenes Beispiel dafür, dass es ein "zu viel" an Fanservice gibt. Wie hier schon gesagt wurde ist es einfach naiv, einen 200+ Mio. Franchise-Starter zu finanzieren, der sich zum allergrößten Teil an die Fans richtet. Wie Jay schon sagt sind die Fans von heute ja eh zum allergrößten Teil nur an oberflächlichen Details und vorlagengetreuer Rekonstruktion von Figuren und Welt interessiert, statt an Themen, Charakter und/oder Handlung. Von daher ist es wirklich gelinde gesagt unklug, den Film so zu erzählen wie hier geschehen. Einige werden schon Jahre in der Computerversion dieser Welt verbracht haben, aber ein Mediumswechsel ist ein Neustart und für gewöhnlich erweitert sich bei einer Filmadaption die Zielgruppe. Bei einem so großen und so teuren Film kommen naturgemäß Neulinge hinzu. Hier wurde ja schon x-Mal auf den Untertitel "The Beginning" hingewiesen und genau das hätte die Maxime sein sollen. Hier beginnt es, hier wird alles vorgestellt - das zumindest sollte die Idee sein. Vorgestellt wird aber nichts, zumindest nicht gut. Weder können wir diese Welt richtig kennen lernen, noch entwickeln wir einen Bezug zu ihr oder zu den Personen, die sie bewohnen, oder zu den Konflikten und dem Drama, welches durch die Personen entsteht.
"Warcraft" ist einfach nicht gut gezählt und ich stelle mal die dreiste und natürlich nicht haltbare Behauptung auf, dass auch ausgiebige Vorlagenkenntnis nicht dafür sorgt, dass das Drama - immer noch der Hauptgrund, so die Theorie, warum wir im Medium Film Geschichten überhaupt so erzählen, wie das bisher 100+ Jahre gemacht wurde - nennenswert besser, wirkungsvoller oder mitreißender wird. Dabei ist ne Menge drin, wird ne Menge versucht. "Warcraft" will ganz ohne Frage mehr sein als simple Gut v Böse Klopperei. Doch wenig davon funktioniert, weil man zu sehr damit beschäftigt war, allerhand Zusatzkram einzubringen, um Fans den viel zitierten "Service" zu geben, nach dem sie verlangen. Es funktioniert nicht gut, weil man keine Geduld hat, weil auf Drehbuchebene zu oft davon ausgegangen wird, dass es schon alles bekannt ist, also kann man Grundsätzlichkeiten des Filmerzählens - z.B. Charakteraufbau, Etablierung von Motivationen, Etablierung von Konflikt, Zuspitzung von Konflikt, etc. - vernachlässigen.
Der Unterschied erscheint mir wie folgt:
Jacksons "Herr der Ringe" ist ein solches Meisterwerk, weil ein Filmemacher seine eigene (durch sein persönliches Team kanalisierte) Vision dieser Geschichte auf die Beine gestellt hat, weil er es wollte.
Jacksons "Hobbit" Filme sind die mittelschweren Katastrophen, die sie sind, weil Jackson nicht mehr viel Lust hatte, weil es ein Produkt war und weil man zu sehr damit beschäftigt war, den Fans "mehr" von allem zu geben, mehr Anspielungen, mehr Details, mehr Hintergrundinfos, mehr Action, mehr Effekte, mehr Filme. Man drehte die ultimative Fan-Service Trilogie; Abpausen und Aufblasen ohne zielgerichtete Vision, um dem Massenpublikum zu gefallen, damit die es mit Geld verdanken.
"Warcraft" ist leider näher dran am "Hobbit".