So nun auch gesehen.
Das man sich wenig an die Vorlage hält ist mir, wie schon öfter erwähnt, ziemlich egal. Hier wird Einiges anders angegangen - okay. Elba und der wunderbar diabolische McConaughey machen ebenfalls wenig falsch. Soweit man in diesem wahnsinig eng gestrickten Drehbuch als guter Schauspieler überhaupt etwas flasch machen kann.
Womit wir auch schon bei einem großen Negativpunkt wären. Der Film ist viel zu gehetzt. Nach 10 Minuten trifft Jake den Revolvermann. nach 40 Minuten sollen sie schon sowas wie ein Bindung haben. Nä. Kauf ich denen nicht ab. Da treffen die auf den gefühlt ersten 2 Kilometern auf mindestens 3 kleinere und größere Gefahren und das ganze dauert 5 Minuten. Dabei sieht die Welt eigentlich gut aus und ist technisch nicht zu bemäkeln. Als sie den Plan fassen auf "unsere" Welt zu gelangen, sind genau 51 Minuten vergangen. Ich denke, man kann erahnen worauf ich hinaus will.
Es wird sich ja oft gerne darüber lustig gemacht, dass die Leute in "Der Herr der Ringe" nur rumlaufen. Genau dieses "Rumlaufen", das gemeinsame bestehen von Gefahren, das gegenseitige Kennenlernen und das Endecken der für den Zuschauer fremden Welt (ohne plumpen Erklär-Bär), sind so essenziell für eine klassische Heldenreise und nicht umsonst so effektiv und spannend.
Hier ist es doppelt wichtig, da Kings Welt so schön vielschichtig ist und die ganze "Verschiedene Welten, Revolvermänner, Turm, besondere Kinder,ect." - Sache soviel Potential hat. Da hat man mal nicht einfach nur einen dunklen Lord, verschiedene Rassen und den üblichen Rest im Fantasy-Einerlei, und presst es in eine Art TV-Piloten.
Der Fokus auf Jake (und nicht auf Roland) tut sein Übriges, den Film wie eine dieser Young-Adult Filme der letzten Jahre wirken zu lassen.
Insgesammt gesehen ist das sicher kein total übler Streifen. Er ist nur einfach viel zu klein für dieses riesen Epos. aAber auch ganz allgemein, völlig losgelöst von Vorlage und Erwartungen, zu gehetzt und generisch.
5/10