Ich könnte auch einfach "dito" sagen und der Kuchen wäre gegessen, gelle?!
Was die Musik betrifft:
Ich würde das fast generell so sehen, dass es schwierig ist, einen Score separat zu hören und sich dann lebhaft an den Film zu erinnern. Bei großen Scores, sagen wir mal z.B. "Herr der Ringe", geht das durchaus gut, weil die Musik sehr im Vordergrund steht und ein eigenständiger Charakter ist. Der DD-Score ist, wenn man so will, Hintergrundatmosphäre und - zumindest sehe ich das so - nicht unbedingt die Art von Musik, die mit tollen Melodien und Wiedererkennung punktet. Sich die DD-Musik einfach so anzuhören, als eigenständige Musik, halte ich für schwierig. Es ist eben Ambient-Geschwurbel, zu 95% dazu da, in der entsprechenden Szene im Film die Atmosphäre zu unterstützen. (Wie gesagt: Score ungleich Soundtrack) Der "Herr der Ringe" Score will das auch, ist aber auch einfach schöne Musik.
Und du konntest dich vorher nicht an die Musik erinnern, hattest ihr keine besondere Bedeutung zugesprochen. Da wirkt es schon etwas merkwürdig, wenn du mal eben so den Musikeindruck nachholst. Wahrscheinlich ja auch noch durch Youtube oder so. Und wenn du mir Abblockung gegen Kritik unterstellst, dann kann ich dir vorschnelle Urteile ohne fundierte Grundlage unterstellen. Können wir aber auch beide lassen.
Und das nur am Rande: "Machwerk" ist ein negatives Wort, das einzig dazu dient das "Werk" in seiner Wertigkeit herab zu setzen. Würde ich als "energischer Fan" also nicht verwenden.
Was Twilight Zone betrifft:
Ja wie bitte soll das denn sonst aufgefasst werden, wenn du sagst, (~) "mehr als eine etwas längere TZ-Folge ist das nicht"? Das impliziert ja relativ deutlich, dass die Serie nicht besonders viel bietet, da du sagst, "mehr ist DD nicht". Womit du generell Recht hast ist die Tatsache, dass viele Menschen auf etwas verharren und dann alles in dem Zusammenhang so sehen, dass es zu ihrer Annahme passt. Das gilt für den Fan und für den Kritiker. Du darfst also von mir aus sagen, dass DD nur Mystery-TV-Serien-Niveau hat, aber ich erkenne daraus, dass du einige Dinge, die mir an DD gefallen haben, nicht so gesehen hast. Das ist kein Fehler deinerseits. Der Fehler ist aus meiner Sicht nur der Vergleich, weil er mir - und das sollte doch ersichtlich sein - unpassend erscheint, wenn der Film eben meinen Nerv getroffen hat.
"Donnie Darko" ist schon mal atmosphärisch absolut nach meinem Geschmack. Das liegt an dem 80er Szenario, an Songs und Musik, an der Zeitreisespielerei, die Liebesgeschichte, die Nebenfiguren, das Schul-Drama, Donnies Psychosen und ganz simpel die Anwesenheit von Frank, den ich einfach sau cool finde. Alleine die Szene im Kino, wo sie "Tanz der Teufel" gucken, ist absolut grandios. Sie atmet den Geist einer Zeit, ist wundervoll montiert, hat wenige aber höchst prägnante Dialoge und ist mit seiner Monsterhasen-Parallelwelt-Zeitportal-Kinoleinwand Mischung einfach grandios gemacht. Mir gefällt's zumindest. "DD" funktioniert für mich sowohl als Psychodrama, wie als Liebesdrama und zudem als faszinierende Theorie-Überlegung zum Thema Zeitreise, Vorahnungen vom Tod, Kausalität, Selbstbestimmung etc. Das sind philosophische und psychologische Ansätze, die definitiv da sind. Es geht um Donnie und es geht um Zeitreise und seine Entscheidungen haben Konsequenzen und am Ende zieht er selbst die Konsequenzen. Das ist schon ziemlich gut durchdacht. Und dazwischen funktioniert eben auch die Liebesgeschichte, weil sie zentral mit dem Zeitreisepart verbunden ist, weil sie Donnies Motivation ist. Und auch funktioniert der Blick auf die Gesellschaft, auf Guru Patrick Swayze und seine schwarzweiß Selbsthilfetipps, die vernarrte Lehrerin im Kontrast zu Drew Barrymore und Noah Wyle, die Ambitionen haben, aber nicht dürfen, wie sie wollen. Auch Donnie darf nicht wie er will. Und bäm, schlägt das Schicksal zu. Das alles und mehr bietet der Film und es funktioniert, ist stimmungsmäßig ansprechend, bietet teils tollen Humor, tolle Musik, gute Darsteller und eben eine obercoole Figur in Frank dem Hasen.
Und so vage und mega offen finde ich das Ende gar nicht. Da habe ich schon konfusere Filme gesehen. Aus irgendeinem Grund hat DD diesen Ruf, aber in Grundzügen ist da doch genug Klarheit drin. "Lost Highway" ist z.B. ein ganz anderes Kaliber, von "Inland Empire" ganz zu schweigen. Die funktionieren zum größten Teil über Atmosphäre und die ist auch bei "Donnie Darko" nicht zu verachten. Auch kann ich sämtliche Superlative in Sachen "Langeweile" nicht kapieren. Selbst wenn ich den Mumpitz blöd finden würde, aber er ist kurz, hat mitunter etwas Tempo, nette Musik, sogar Humor. Da kenne ich auch Filme, die dürften dann einen ganz neuen Langeweile-Superlativ heraufbeschwören.