Nun auch mal angeschaut, aber eben auch ohne Kenntnis des Mangas oder der bisherigen Adaptionen.
Aber auch so als Film für sich betrachtet ist der Film nicht wirklich vollends überzeugend. Es wurde ja schon gesagt, dass es schon auffallen muss, wenn eine mehrteilige Serie nun plötzlich ein Film werden muss mit 100 Minuten Laufzeit. Da muss etwas auf der Strecke bleiben. Doch wenn man die Vorlage nicht kennt, hätte das glaube ich so auch mit der knappen Laufzeit funktionieren können, wenn man die Geschichte anders gewichtet hätte. Das erste Drittel ist ja mitunter essentiell für den ganzen Film. Der ganze Mythos um Kira wird aufgebaut, doch versucht man dies über eine längere Montagesequenz und erhofft dadurch einen gewissen Zeitraum in kurzer Zeit abhandeln zu können, aber irgendwie spätestens ab da, hatte der Film mich persönlich schon fast verloren. Ab diesem Zeitpunkt war Light/Kira für mich eine unsympathische Figur, deren Handeln mir auch nicht mehr nachvollziehbar erschien. Ich verstehe wieso man diesen Teil so beschleunigt dargestellt hat, doch im Grunde verspielt man sich damit auch viel weiteres erzählerisches Potential. Ich weiß nicht wie schnell das in den bisherigen Adaptionen abgehandelt wurde, aber die Entwicklung von einem Teenager, der sich an einem Schulschläger rächen kann, zu einem globalen Phänomen geht zu schnell und wird dann auch zu klein gehalten, angesichts des Einflusses den Kira dadurch bekommt.
Doch um nicht nur an diesem Punkt hängen zu bleiben, fehlt es eben in der zweiten Hälfte dann auch an wirklicher Spannung zwischen Kira und L. L ist als Figur nicht uninteressant und ich finde, dass in der Form, wie er im Film nun ist auch als Figur funktioniert. Man ist vielleicht diesen allwissenden Figuren mit ihren Macken langsam überdrüssig, aber ich empfand es nun nicht als störend. Aber ihn als Widersacher aufzubauen, und im Grunde wird er ja fast schon zum Sympathieträger aufgebaut für den Zuschauer, funktioniert auch deswegen nicht, da Light als Figur unterentwickelt ist. So auch die Beziehung Light/Mia, die auch als gegeben angesehen wird, ohne sich die Mühe einer Entwicklung zu geben. Der Light in den ersten Minuten, passt nicht zu dem ein paar Minuten später und das bleibt ein großes Makel des Films. Die reizvolle Prämisse wird kaum ausgeschöpft und das Drehbuch stolpert sich durch eine Geschichte, die ihren Möglichkeiten fröhlich zuwinkt und weiter geht.