Mutt ist zumutbarer als Short Round in Tempel.
Der Brando Verweis und der kurze albtraumhafte Moment mit dem schwebenden Hut ist zuviel des Guten, ja, aber allein die Szene in der Kneipe spielt er doch absolut passend und sympathisch? Problematischer ist, dass das Script schon nach der Einführung nichts mehr für Mutt zu tun hat. Wie bescheuert sucht er Ox Ox Ox Ox OX Ox, der ihm so wichtig ist, mit dem er aber später nicht interagiert. Als Indys Sohn hätte er eine sinnvolle Spezialfähigkeit gebraucht, aber da treffen zwei Kontraste aufeinander: da kleidet er sich wie ein Greaser, will aber eine Fechterausbildung auf einer Privatschule absolviert haben. Hätten sie ihn nicht als ungehobelten, ungebildeten Rowdy belassen können, damit er Gegenteil von Indy ist? Oder macht einen hochnäsigen, verkappten Elitestudenten draus, der sich die Finger nicht schmutzig machen will.
Was gar nicht klappt, ist die ganze Kalte Krieg Thematik. Macs Überraschungen, die Spionagevorwürfe und Irinas spätere Drohung, Indy und all seine Leute mit ihrer eigenen Ideologie zu übernehmen, will nicht fruchten. Dass Indy dieses Mal Aliens (sorry: Interdimensional Beings) sucht und sogar ein Ufo findet, ist für mich kein Problem.
Ich mag den Kühlschrank, die Raufereien mit den Russen, die Ameisenszene, die CGI überlasteten Verfolgungsjagden, die Motorradszene, den Anfang in Area 51.
Dann sind da aber immer wieder Momente, die keinen Sinn ergeben oder unharmonisch sind. Macs Seitenwechsel hinterlässt NULL Wirkung, weil wir die Figur erst 2 Minuten kennen. Vielleicht ist Ray Winstone auch maßgeblich fehlbesetzt, aber dass Spielberg das als passend durchgewunken hat, stört mich mehr als die CGI-Affenszene.
Ich hab noch nie jemanden an einer Schlange aus Treibsand gezogen, aber soferns keine Anaconda ist, glaube ich nicht, dass die 80 Kilo hält. Zumal Indy noch biestiger sein müsste, so wirkts fast wie in Die Hard 4, als McClane überraschend seine Angst vorm Fliegen verloren und einen Helischein gemacht hat.
Das Connery Bild auf dem Schreibtisch ist eine viel zu platte Hommage.
Der Film bräuchte weseeeeeentlich mehr Jim Broadbent. Ich wünschte, er hätte Ox gespielt und sein Ox wär dann kein brabbelnder Spinner gewesen.
Karen Allen schauspielert nicht. Das ist ein Problem. Die grinst sich durch jede Szene, happy, dass sie 30 Jahre später doch noch mal für einen Job angerufen wurde. Und im Vergleich zu Raiders hat sie 0 Chemie mit Indy, weswegen die finale Szene nicht passt.
Harrison erscheint oft zu alt, das stimmt.
Wieso genau warten die Indios eingemauert auf Feinde? Kommen da so oft welche vorbei?
Aber trotz allem mag ich den Film, wenn nicht sogar ein klein wenig mehr als Tempel des Todes, der mit Willie und Short Round zwei dauernervende Nebencharaktere hat und dessen leicht blutiger Ton nicht so recht zu 1 und 3 passen wollte.
Ich hab den bestimmt scho 6x gesehen und werds noch häufiger tun.