Ghost in the Shell (Realfilm) ~ Scarlett Johansson, Michael Pitt [Kritik]

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
blacksun schrieb:
Nix für mich.

Der gleiche ernste Gesichtsausdruck wie bei den Avengers.

Du kennst scheinbar die Vorlage nicht. Sie muss emotionslos aussehen. Für meinen Geschmack zeigt sie im Trailer schon zu viele Emotionen.
 

Batou9

Well-Known Member
@Argento: Zustimmung, die Nackheit des Majors ist eine ganz wichtige Komponente gewesen. Betrachten wir den Film aber bitte dahingehend als einen Kompromis, da er ansonsten niemals zustande gekommen wäre. Das ließe sich nicht vermarkten, wäre nur mit sehr viel niedrigerem Budget machbar gewesen. Und ich meine der gelungenen Cyberpunktoptik seit dem Trailer entnehmen zu können, dass sie es ernst meinen. Es bleibt abzuwarten, wie ihre Leere und funktionelle Körperwahrnehmung im Film vermittelt wird. Aufgrund der Tatsache, dass die Originale hervorragende Kurzdialoge bieten, ist die Hoffnung zumindest groß, dass man es andersweitig vermitteln wird. Und wenn nicht, dann bietet nach dem Kinofilm der Verzehr des Anime eine hervorragende Ergänzung, um sich tiefer mit den philosophischen Fragen auseinanderzusetzen. Ich bin einfach froh, dass der Film bisher nicht billig, sondern ernst wirkt. Ich hatte fürchterliches erwartet. Es wäre eine Katastrophe, wenn das gezeichnete Meisterwerk durch einen 08/15 Hinklatsch bespuckt wird.

Wahrscheinlich wird man mich und meine Einheit stärker nutzen, um den Kontrast ihrer Psyche (?) zu steigern. Denn so wie es nach den Interviews ausschaut habe ich auch ruhige Szenen im Film, in denen ich vielleicht den Major durch meine Art irritiere. Würde mich nicht wundern, denn Batou ist spätestens seit dem zweiten Anime der Dreh- und Angelpunkt, die unerschütterliche Konstante, die ihrer Irritation in gegenüber steht.
 

Joel.Barish

dank AF
Hm ... Einerseits besser als befürchtet, aber andererseits doch schon ziemlich genau wie befürchtet. Inklusive der Erschaffungssequenz ist es zu sehr Kopie. Respekt für die Vorlage gut und schön, aber manchmal zeigt man den größten Respekt dann, wenn man die Vorlage Vorlage sein lässt, sich inspiriert fühlt und eigene Wege geht. Aber die einzigen Wege, die man hier neu geht, sind wirklich die verstärkten Actionszenen. Die von Gonzo angesprochene Ballerei stört mich jetzt schon. Und so nett und so erfreulich wild und unsauber das Stadtbild auch aussieht, originell ist daran nicht viel.
Und dann Scarlett. Ich fürchte, das ist für sie wie eine lauwarme Wiederholung von all dem, was sie in "Under the Skin" so perfekt rübergebracht hat. Ist mir auch darin zu ähnlich und ist für Johansson nach "Her", UTS und "Lucy" zu sehr in dem Bereich, den sie außerhalb des MCU zuletzt regelmäßig besucht hat. Nicht, dass das schlecht wäre, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr hier sonderlich viele neue Facetten abverlangt werden.

Batou9 schrieb:
Ich warte eigentlich nur noch auf den Moment, da die ersten Kommentatoren behaupten, das wirke alles stylisch wie aus Matrix kopiert. Demjenigen knall ich eine. :smile: Der Originalanime aus dem Jahr 1995 war für soviele Filme, die sich an ähnlich kühle, urbane und dreckige Zukunftsutopien anlehnten, stilistisches Vorbild. Matrix wäre vom Stil her ohne diesen Anime gar nicht möglich gewesen, behaupte ich jetzt mal.
Vollkommen richtig. Aber selbst wenn man das weiß, ist diese mentale Assoziation manchmal unvermeidbar. Bei "John Carter" wussten wir auch, dass die Vorlage der Grundstein für diverse Geschichten war und dennoch war es nahezu unmöglich so zu tun, als sei irgendwas an "John Carter" frisch, neu und eigenständig.

Argento schrieb:
In GHOST IN THE SHELL geht es m. E. vor allen Dingen um die Auseinandersetzung mit dem in jenem Kosmos auf die Spitze getriebenen human enhancement. An Kusanagi wurde deutlich wie sehr mit eben dieser Praxis auch eine Art der Dehumanisierung eintritt. Eine Entfremdung tritt ein. Dies wurde m. E. treffend u. a. in jenen Szenen dargestellt in denen Kusanagi sich in vielen Situationen entkleidete ohne dabei so etwas wie ein Schamgefühl oder dergleichen zu empfinden.
Auch richtig, aber unterm Strich ist es auch "nur" klug integrierter Fan-Service, oder?
 

Butch

Well-Known Member
Ja gefällt mir. Man darf sich vielleicht nicht zu sehr an die Vorlage klammern aber selbst mit dem Anime im Hinterkopf ist der Trailer denke ich immer noch sehr akzeptabel, fängt den Ton des Orininals schon ganz gut ein, meine ich, wird mal wieder Zeit den Anime Klassiker aufzufrischen...
Into the Silence ist mein einziger kritikpunkt eines ansonsten sehr gelungenen Trailers.
 

Woodstock

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Live Premiere des neuen Themes.

Das neue Theme hat was, keine Frage aber mir gefällt das Alte trotzdem besser. Es wirkt ausgeglichener und stimmungsvoller. Das hier schreit geradezu nach BAMM BAMM BOOM Hollywood. :unsure:
 

Woodstock

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Joel.Barish schrieb:
Hm ... Einerseits besser als befürchtet, aber andererseits doch schon ziemlich genau wie befürchtet. Inklusive der Erschaffungssequenz ist es zu sehr Kopie. Respekt für die Vorlage gut und schön, aber manchmal zeigt man den größten Respekt dann, wenn man die Vorlage Vorlage sein lässt, sich inspiriert fühlt und eigene Wege geht.
Aber die einzigen Wege, die man hier neu geht, sind wirklich die verstärkten Actionszenen. Die von Gonzo angesprochene Ballerei stört mich jetzt schon. Und so nett und so erfreulich wild und unsauber das Stadtbild auch aussieht, originell ist daran nicht viel.
Nein, da kann ich dir nicht zustimmen. Einerseits regten sich viele auf, dass man die Vorlage zu sehr verändert und jetzt regt man sich auf, dass es zu sehr Kopie ist. Genau diesen Vorwurf habe ich kommen sehen und kann ich ihn nicht teilen. Warum? Weil wir den fertigen Film noch nicht gesehen haben. Ghost in the Shell ist einigen ein Begriff aber vielen anderen nicht. Der Film ist von 1995. Das darf man nicht vergessen! Der Film, und besonders der Trailer, gehen auf einem schmalen Grad. Einerseits darf man sich nicht zu sehr von der Materie entfernen und die Fans vergraulen und andererseits, darf man den Film nicht exakt kopieren, sonst vergrault man ebenfalls die Fans. Zudem muss man noch neue Zuschauer gewinnen und da hilft nun mal Action. Das Studio ist hier sichtlich den Mittelweg gegangen. Möglichst viele bekannte Szenen aus dem Anime, um den Fans zu gefallen und möglichst viel Action, um dem Rest zu gefallen. Das ist ein erste Trailer und diese repräsentieren selten exakt das fertige Werk wieder. Wie das Pacing, die Action, die Handlung und Stimmung am Ende ist, sehen wir, wenn wir es sehen.

Ich persönlich finde es schade, dass Johanson nicht öfters nackt ist, nicht aus den regulären, perversen Gründen, sondern weil es relevant für die Geschichte ist. Ich mag es aber auch nicht, dass die, ansonsten sehr weitläufige und im Anime stark repräsentierte, Stadt, zwar hier ebenfalls stark in den Fokus rückt aber nicht so weitläufig wirkt. Im Anime war sie wie ein eigener Charakter, in welchem sich die Hauptfigur bewegte und eine Verbindung, ein Zuhause suchte. Das wurde im Trailer kurz genannt aber gerade diese weite Leere und Einsamkeit, die der Anime vermittelt, sehe ich hier noch nicht. Die engen Sets und eindeutigen Greenscreeneinsätze, täuschen die Weite der Stadt nur vor und das drückt mir gewaltig auf die Stimmung. Das ist etwas das der Anime für immer besser machen wird aber vielleicht schaffen es die Macher, die fehlende Scham und Menschlichkeit und die gefühlte Einsam- und Rastlosigkeit der Hauptfigur anders zu übermitteln. Da hätten wir dann eine deutliche aber vielleicht nicht weniger gute, Neuinterpretation des Ausgangsmaterials. Also, Tee trinken und abwarten!

Joel.Barish schrieb:
Und dann Scarlett. Ich fürchte, das ist für sie wie eine lauwarme Wiederholung von all dem, was sie in "Under the Skin" so perfekt rübergebracht hat. Ist mir auch darin zu ähnlich und ist für Johansson nach "Her", UTS und "Lucy" zu sehr in dem Bereich, den sie außerhalb des MCU zuletzt regelmäßig besucht hat. Nicht, dass das schlecht wäre, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr hier sonderlich viele neue Facetten abverlangt werden.
Sie ist zu omnipräsent in Hollywood. Zu bekannt und vorbelastet mir ähnlichen Rollen. Darum, und weil sie keine Asiatin ist, wollte ich nicht Johanson in diesem Film.

EDIT:
Sieht trotzdem besser aus als Luc Besons Valium.
 

Batou9

Well-Known Member
@Woodstock: Wenn der Film mit dieser Neuauflage des Themes anfängt .......... :w00t:

IMAX-Pflichtbesuch, Lautsprecher auf Maximum! hatte gar nicht mitbekommen, dass die den Soundtrack des Animes neu auflegen für den Film. Stark!
 

Argento

Well-Known Member
@Joel:
Auf was genau beziehst du dich? Bist du der Auffassung, dass das Nacktsein ein Fanservice war?

Falls ja, so sehe ich dies anders. Wie ich bereits erläuterte, ist eben jenes ein essentieller Teil der Bildsprache, welche dem Zuschauer etwas über die Welt an sich des dortigen Kosmos und insbesondere über Kusanagi verrät sowie überdies geradezu sinnbildlich ist für die Dinge, welche in GHOST IN THE SHELL u. a. verhandelt werden. Stichwort Körper, Verkörperung, Körperlichkeit.

Es erfüllt im Gesamtwerk eine wichtige Funktion. Ist logische Konsequenz aus den durch den präsentierten Kosmos vorgegebenen Parametern und sagt uns viel über den "enhanceten" Menschen. Überdies stellt es auch den besten Einfall in Sachen Bildsprache des gesamten Films dar. Ich hätte mir dergleichen mehr gewünscht, da - wie an anderer Stelle oben bereits erwähnt - die erklärenden Passagen des Films nicht unproblematisch sind. Dies nun aber als Fanservice zu diskreditieren, empfände ich als eine arg böswillige Interpretation. Fanservice zielt doch auf Gefälligkeiten ab, welche den "Fans" zur Schnellbefriedigung ihrer "Nerdwünsche" offeriert werden, aber zur eigentlichen Entwicklung der Handlung nichts beitragen können. Dies trifft nun auf das Nacktsein, mit welchem man in GHOST IN THE SHELL konfrontiert wird, überhaupt nicht zu.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Mich würde jetzt allerdings auch mal interessieren warum es so uninterresant auf euch wirkt. Ich kann den Trailer ja nicht ohne Vorwissen gucken, kann also gar nicht erahnen, wie der auf jemanden wirkt, der möglicherweise den Anime noch nicht gesehen hat.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Woodstock schrieb:
Live Premiere des neuen Themes.

Das neue Theme hat was, keine Frage aber mir gefällt das Alte trotzdem besser. Es wirkt ausgeglichener und stimmungsvoller. Das hier schreit geradezu nach BAMM BAMM BOOM Hollywood. :unsure:

:blink: die nehmen das wirklich?

Das darf man aber mal wirklich loben. Das hätte auch - wie so oft - gänzlich generischer Score-Quark sein können.
 

Shins

Well-Known Member
Ganz gute Entscheidungen, die da, soweit man es bisher sagen kann, getroffen wurden. Auch wenn ich gerade eher befürchte, dass das Ganze zu nah am Originalfilm bleibt und einfach, wie Snyder's Watchmen, zu großen Teilen ohne große Anpassungen 1:1 Bid für Bild übernommen wurde.

Zum Thema Nacktheit: War doch klar, dass an dieser Stelle ein Kompromiss hermusste. Ihr habt mit eurer Deutung zur Bedeutung der Nacktheit bei Ghost in the Shell vollkommen recht. Aber das lässt sich ja leider wirklich nicht bei einem so teuren Film verwirklichen. Dabei hätte es Scarlett sicherlich gemacht, erinnert euch an "Under the Skin". Aber der war ja auch ein oder zwei Dollar günstiger und etwas weniger im Blockbuster-Bereich anzusiedeln :ugly:
 

NewLex

Well-Known Member
Kenne die Vorlage nicht. Finde den Trailer zwar gut, aber nicht sehr gut. Kommt mir vor wie bei Lucy... Den hab ich auch nur auf DVD geschaut.
Werde den hier aber trotzdem im Kino sehen. Man ließt ja nur gutes über die Vorlage. Die Frage die ich mir jetzt aber stelle: Zuerst das Original schauen oder nicht? :check:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ich hab mir den Trailer mal einen Tag lang durch den Kopf gehen lassen.
Visuell bleiben da bei mir keine Wünsche offen. Das unverkennbare Design wurde nahezu perfekt übernommen, was sicherlich nicht einfach gewesen ist. Kopieren klingt zwar einfach, aber sich mal dahinter zu klemmen und etwas in eine komplett andere Dimension zu holen ist eine schwere Aufgabe. Die hat man hier mit viel Herzblut und Leidenschaft gradezu perfekt erfüllt.

Aber (was kommen musste) : Ich glaube einfach nicht, dass ich den Film bekommen werde, den ich erwarte.
Und das ist genau das, was hier so oft gesagt wurde. Der Anime hatte soviele Themen verarbeitet, soviele Probleme, die die Technologie und die Verbindung zum Menschen damit mit sich bringt, Kusanagis eigene Zweifel am Selbst, diese Details und der Charakter der leeren, aber vollen Stadt.

Vermutlich werde ich einen optischen Hochglanz-Action Film bekommen, der einige der Themen auch anreißt, aber diese tiefe Thematik wird wohl oder übel nicht in diesem Maße rübergebracht werden.

Keine Ahnung, ob ich mich darauf freuen soll, oder nicht. :unsure:

Jay schrieb:
Woodstock schrieb:
Live Premiere des neuen Themes.

Das neue Theme hat was, keine Frage aber mir gefällt das Alte trotzdem besser. Es wirkt ausgeglichener und stimmungsvoller. Das hier schreit geradezu nach BAMM BAMM BOOM Hollywood. :unsure:

:blink: die nehmen das wirklich?

Das darf man aber mal wirklich loben. Das hätte auch - wie so oft - gänzlich generischer Score-Quark sein können.
@Wood
Klang für mich eher nach dem aufgemotzen Theme von Innocence. Was ich noch lieber mochte, als das vom ersten Film.

@Jay

Indeed. Höchst löblich. :biggrin:
 

Rhodoss

Well-Known Member
Bildgewalt der Vorlage wurde gut umgesetzt und ist echt detailverliebt.

Aber ich befürchte, dass der FIlm mehr Wert auf die Actionszenen als auf die tollen Gespräche legen wird (ob nun mono- oder Dialog)
Ich lass mich überraschen.
Außerdem, wer hätte gedacht, dass Johanson mal zu viel Gefühl zeigt :thumbsup:
 

Batou9

Well-Known Member
Das 40 minütige Pressevent aus Tokyo ist mittlerweile auch online. Scarlett spricht über Ego, Superego, Psyche, Unschuld, der fehlenden Verbundenheit des Majors und die philosophische Tiefe des Originals. Ihr wurden Script und Anime geschickt. Letzterer hätte ihr die zu erreichende philosophische Tiefe des Projekts verdeutlicht. Es sei eine actiongeladene Cyberpunkwelt als urbane Zukunft der Menschheit, die man in Kombination mit der Action in diesen Sets so noch nicht gesehen hat. Sanders, betonte, dass er seid seiner Kindheit Fan des Anime sei und genau aus diesem Grunde keinen bloßen Blockbuster machen wolle, sondern so viel wie möglich an Dialogen und Szenen des Anime zum Leben erwecken wollte. Der Anime sei nicht reduziert worden, sondern in seiner Cyberpunkt-Ästetik und mit seinen Themen lebendig geworden. Er glaube, dass das Franchise nur so global an Aufmerksamkeit erlangen könnte. Den orignalen Soundtrack in den Film einzubinden, dies sei nun die nächste Aufgabe.
 
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