McKenzie schrieb:
Gibt genug solcher Kids natürlich, bei mir wär das definitiv nicht der Fall gewesen. War auch in der Volksschule Klassenbester und blieb bescheiden
McKenzie-Man wäre definitiv ein etwas anderer Held, das stimmt wohl. (auch ein sehenswerter)
Woodstock schrieb:
Jay wird mich verfluchen aber der Trailer ließ mich kalt.
Heiße Milch mit Honig gefällig?
Argento schrieb:
sehe ich aber auch schlicht gar keinen Menschen. Vielleicht ist gar keiner da
Ich weiß ja, was du meinst. So gesehen ist die Gefühlswelt in diesem Trailer schon sehr artifiziell, klischee- und "filmhaft". Aus der Betrachtungsweise lässt sich aber fragen, ob es nicht sein darf bzw. zu erwarten war? Als koheräntes Element eines größeren Franchises muss es zum Rest passen, vor allem als 16. Teil des MCU. Der Rahmen lässt es doch gar nicht zu, die realistische Lebendigkeit, Rohheit und Fragilität eines Fish Tank, The Master, Timbuktu oder Nader und Sinim zu bringen. Durchforsten wir die Gefühlsszenen der gesamten Marvel Filme (Daredevil ließ wahrlich mehr zu), findet sich das schwerste Gewicht vermutlich in einzelnen Dialogen zwischen Thor und Loki, und das sogar einseitig Tom Hiddleston geschuldet, der seinem Zugehörigkeitsschmerz eine Tiefe und Abwechslungsreichtum verpasst, die jede andere Gefühlsebene anderer Figuren übersteigt.
Nehmen wir doch mal kurz an, Marvel würde ein Tony Stark Prequel inszenieren, mit einem 16jährigen Tony. Würde das sonderlich anders ausfallen als dieser Trailer? Unwahrscheinlich. Wirklich, ich wüsste nicht, inwiefern sich dieser Trailer unpassend neben denen zu Ant-Man, Civil War und Guardians 2 einreihen würde.
Man muss vielleicht auch bedenken, wie dieses Ding sonst hätte ausfallen können. Wir hätten zum Beispiel erneut sehen können, wie Peter bei einem Schulausflug von der Spinne gebissen wird, wie er wieder im Wrestlingkampf sein erstes Kostüm trägt, wie er erneut Onkel Ben verliert und hört, dass aus großer Kraft große Verantwortung erfolgt, wie sich J Jonah Jameson über ihn aufregt, wie er mit Mary Jane anbandelt, wie er Norman Osborn kennenlernt und sich mit dem zukünftigen Konfliktpartner Harry Osborn anfreundet. Amazing Spider-Man war tonal anders inszeniert und hatte Mary Jane statt Gwen und den Lizard als später gegnerische Mentorenfigur, aber prinzipiell waren es dieselben Schritte.
Homecoming zeigt mir da andere Elemente. Michael Keaton scheint hier nicht als Lehrerfigur aufzutreten, stattdessen gibt es Tony, der durch unsere Kenntnis seiner Person eine ganz andere Tiefe mitbringt. Vielleicht bleibt Zendayas Figur eine reine Partnerhoffnung und wird keineswegs zu Peters Freundin, und da IMDb keinen Onkel Ben listet, scheinen sie das auch zu skippen. Das sind alles genügend neue Elemente, um diesen Spider-Man für mich interessant werden zu lassen. Mal davon abgesehen, dass ich im Rahmen des MCU weitestgehend zufrieden daran gewöhnt bin, was Humor, Action und die stets solilde, aber nie herausragende oder individuell interessante Regie dieser Filme betrifft.
Könnte ich mir einen besseren, da emotionaleren, denkwürdigeren, visuell interessanteren, inhaltlich ungewöhnlicheren Spider-Man Film vorstellen? Selbstverständlich. Mir ist aber auch bewusst, dass es vorerst jahrelang nicht dazu kommen kann und so konkurriert der Film für mich maximal mit den anderen Blockbustern seiner Zeit, nicht mit der Möglichkeit. Das hebt ihn für mich nicht in übersteigerte Höhen, reduziert aber meine Wehmut, was alternativ hätte sein können.