Spider-Man: Homecoming (MCU) ~ Michael Keaton [Kritik]

Diego de la Vega

Not Yet Rated
sunshine86 schrieb:
Besser wäre gewesen hätte man jetzt mit Peter's Collegezeit angefangen. Die Highschool hat man doch jetzt schon zwei mal durch Und
Äh, jein. Highschool war in Maguires erstem Film schon nach der Hälfte(?) beendet und dann ging es für den Rest und die nächsten zwei Filme ans Collage. Das war nun nicht sehr lange mit Schule. Und bei Garfield war mit dem Anfang von Teil 2 auch Abschlussfeier. Verstehe also nicht wirklich was da bei Spider-Man zu lange sein soll.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Vor allem weil der unsichere, ausgestoßene Schuljunge ein Grundthema bei Spiderman ist, wie der traumatisierte Milliadär Bruce Wayne bei Batman oder das einsame Alien bei Superman.
Was nicht heißt, dass man es in einer Verfilmung übernehmen muss aber ich persönlich hätte bisher viel mehr mit dem Bearbeiten dieser Prämisse gerechnet, als es letztendlich der Fall war.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sehts doch mal so:

Wenn alles gut geht, werden wir dieses Mal mehr als drei Filme kriegen und somit sehen, wie er zum 30jährigen Spider-Man wird, den sich viele wünschen. Startet man aber schon direkt mit einem 30jährigen Spider-Man, würds nicht lange gehen.

So bleibt endlich mal Platz, Vulture, Shocker, Kraven, Scorpion, Venom, Mysterio, Black Cat und Chameleon zu bringen (Lizard, Electro und Rhino sind sicher erstmal ne Weile raus). Um den Goblin werden wohl nie drumrum kommen.

Es gibt ja auch sonst keinen unter 20jährigen Avenger.
 

Joel.Barish

dank AF
Jay schrieb:
wie er zum 30jährigen Spider-Man wird, den sich viele wünschen
Was ich nicht verstehe. Warum genau wünscht man sich das? Spidey ist doch per Definition ein jugendlich-junger Charakter. Klar, Neuerungen und Änderung und die Illusion einer Entwicklung, eines "Arcs", aber es gibt Dinge, die sollte man nicht ändern oder die sollte man erst ändern, nachdem man sie vernünftig etabliert hat, damit dieser Entwicklungsbogen auch Sinn macht und eine Wirkung erzielt. (*verkneiftsicherneutekritikandawnofjustice) Und ja, im Umfeld des MCUs war es wohl noch nie sinnvoller Peter wirklich als High Schooler darzustellen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich kapiers auch nicht. Wahrscheinlich sind das dieselben, die neulich noch mit den Stranger Things Kids mitgefiebert haben, ihren Spider-Man dann aber bitte erwachsen haben wollen, weil man sich ja nur mit Gleichaltrigen identifizieren kann.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Jay schrieb:
Wahrscheinlich sind das dieselben, die neulich noch mit den Stranger Things Kids mitgefiebert haben, ihren Spider-Man dann aber bitte erwachsen haben wollen, weil man sich ja nur mit Gleichaltrigen identifizieren kann.
Das lässt sich ja leicht herausfinden!

@KoRnFlake:
Hast du neulich noch mit den Stranger Things Kids mitgefiebert, möchtest deinen Spider-Man dann aber bitte erwachsen haben weil du dich nur mit Gleichaltrigen identifizieren kannst?
 

Argento

Well-Known Member
Jay schrieb:
Ich kapiers auch nicht. Wahrscheinlich sind das dieselben, die neulich noch mit den Stranger Things Kids mitgefiebert haben, ihren Spider-Man dann aber bitte erwachsen haben wollen, weil man sich ja nur mit Gleichaltrigen identifizieren kann.
So einfach darf man es sich nun aber auch nicht machen. Ich würde nämlich - mit Blick auf den miserablen Trailer - annehmen, dass es eklatante Unterschiede in Sachen Qualität, was die Charakterzeichnung angeht, zwischen den beiden Werken geben könnte.

Die Kinder in STRANGER THINGS besaßen Tiefe, durchliefen Leid und entwickelten sich.

Der Peter Parker und sein Buddy in SPIDER-MAN: HOMECOMING sehen m. E. bis dato eher wie überzeichente, überdrehte, sich selbst nicht ernst nehmende, Typen aus einer x-beliebigen Teenie-Klamotte aus.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Besser als befürchtet, aber immer noch zu ... "kindisch". Der Begriff trifft es nicht exakt, aber besser kann ich es nicht ausdrücken.
Stimme auch Argento zu, wobei man es sich auch einfacher machen kann: Es geht nicht zwangsläufig darum - zumindest bei mir nicht - das Parker unbedingt 30 sein muss. Ich denke, dass da eher die Hoffnung mitschwingt, dass diese doch recht nervigen Sprüche und Kalauer weniger werden. Es mag ja sein, dass das der Vorlage entspricht, aber ich bin kein Comic-Leser und daher bin ich da unbefangen und urteile nach dem was ich sehe und mag.
Dazu kommt, dass nochmalige Reboot. Der eine oder andere würde es vermutlich schlicht begrüßen, wenn es da mal eine Weiterentwicklung gäbe und man nicht jedesmal wieder zum jungen Parker zurückgeworfen wird.
Ich kann auch mit dem Darsteller anfangen. Der hat in meinen Augen das Charisma eine kaputten Toasters. Leute wie RDJ oder Paul Rudd tragen auch mal schwache Momente, und das traue ich Holland zumindest in einem solchen Film nicht zu.
Das beste in den Trailern sind die wenigen Augenblicke von Michael Keaton. Der ist fast immer grandios.
 

McKenzie

Unchained
Der Metastuff der mittlerweile mit Michael Keatons Filmen abgeht...erst Birdman, wo es eindeutig darum ging, dass er früher mal Batman war und damit ein großer Hollywoodstar, und das Birdman - Alter Ego will ihn dazu animieren, wieder so eine Rolle zu spielen, und jetzt spielt er Vulture (der Birdman ziemlich ägnlich sieht) im neuen Spiderman.

Plant der das so? Oder hat Iñarritu Michael Keaton getroffen, gedacht "Was für ein abgefuckter Ex-Star", hat dann einen Film mit ihm darüber gedreht, dann haben die Leute von Marvel Birdman gesehen und gedacht "Was für ein abgefuckter Ex-Star" und haben ihn als Vulture gecastet?
 

sunshine86

Well-Known Member
Diego de la Vega schrieb:
sunshine86 schrieb:
Besser wäre gewesen hätte man jetzt mit Peter's Collegezeit angefangen. Die Highschool hat man doch jetzt schon zwei mal durch Und
Äh, jein. Highschool war in Maguires erstem Film schon nach der Hälfte(?) beendet und dann ging es für den Rest und die nächsten zwei Filme ans Collage. Das war nun nicht sehr lange mit Schule. Und bei Garfield war mit dem Anfang von Teil 2 auch Abschlussfeier. Verstehe also nicht wirklich was da bei Spider-Man zu lange sein soll.
Trotz allem ändert das aber nichts an der Tatsache das die Highschool schon zwei Male durchgekaut wurde, selbst wenn man im ersten Spidey Film nur in der ersten Hälfte was davon gesehen hat, und im Reboot nur im ersten Film. Ich hätte in dem Punkt gerne auf die Highschool verzichten können, und habe ehrlich gesagt keine Lust darauf Peter Parker auch noch im Sequel als Highschool-Schüler zu sehen :rolleyes: Da Tom Holland auch noch ziemlich jung ist, könnte ich mir das (leider) sogar vorstellen das man das Thema Highschool noch in zukünftigen Filmen behandelt.

Dr Knobel schrieb:
Besser als befürchtet, aber immer noch zu ... "kindisch". Der Begriff trifft es nicht exakt, aber besser kann ich es nicht ausdrücken.
Stimme auch Argento zu, wobei man es sich auch einfacher machen kann: Es geht nicht zwangsläufig darum - zumindest bei mir nicht - das Parker unbedingt 30 sein muss. Ich denke, dass da eher die Hoffnung mitschwingt, dass diese doch recht nervigen Sprüche und Kalauer weniger werden. Es mag ja sein, dass das der Vorlage entspricht, aber ich bin kein Comic-Leser und daher bin ich da unbefangen und urteile nach dem was ich sehe und mag.
Dazu kommt, dass nochmalige Reboot. Der eine oder andere würde es vermutlich schlicht begrüßen, wenn es da mal eine Weiterentwicklung gäbe und man nicht jedesmal wieder zum jungen Parker zurückgeworfen wird.
Ich kann auch mit dem Darsteller anfangen. Der hat in meinen Augen das Charisma eine kaputten Toasters. Leute wie RDJ oder Paul Rudd tragen auch mal schwache Momente, und das traue ich Holland zumindest in einem solchen Film nicht zu.
Das beste in den Trailern sind die wenigen Augenblicke von Michael Keaton. Der ist fast immer grandios.
Kann ich absolut zustimmen :thumbup: Der Begriff "kindisch" trifft es ganz gut, man merkt halt das der neue "Spider-Man" ein noch jüngeres Publikum ansprechen soll, was mir auch absolut nicht zusagt. Und dann noch die erneute Umbesetzung von Spidey, es nervt einfach gewaltig. Tom Holland wird ja als neuer Spidey so gefeiert und hochgejubelt, aber ich fand seinen Auftritt in "Civil War" nur mittelmäßig. Vulture hingegen fand ich im Trailer schon mal nicht schlecht, ist schon mal eine gute Entscheidung das man nicht wieder den grünen Kobold oder so genommen hat. Anschauen werde ich mir den neuen Spider-Man Film zwar schon, allerdings nicht im Kino :wink:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Argento schrieb:
Ich würde nämlich - mit Blick auf den miserablen Trailer - annehmen, dass es eklatante Unterschiede in Sachen Qualität, was die Charakterzeichnung angeht, zwischen den beiden Werken geben könnte.

Die Kinder in STRANGER THINGS besaßen Tiefe, durchliefen Leid und entwickelten sich.

Der Peter Parker und sein Buddy in SPIDER-MAN: HOMECOMING sehen m. E. bis dato eher wie überzeichente, überdrehte, sich selbst nicht ernst nehmende, Typen aus einer x-beliebigen Teenie-Klamotte aus.

Da bin ich ganz anderer Meinung. Gehen wir den Trailer doch mal durch:

1. Spider-Man überrascht die Bankräuber. Gib einem 16jährigen übermenschliche Kräfte, dann hat der auch ein übersteigertes Ego. Dass er also am Anfang lässig an der Tür lehnt und fragt Na was geht passt für mich ebenso wie sein abschließendes Awesome, das seine insgeheim doch noch existente Unsicherheit unterstreicht. Nach dem Civil War Erlebnis auf dem Flughafen sind vier Bankräuber doch ein Witz für ihn, natürlich fühlt er sich überlegen, auch wenn ihm die grundlegende Sicherheit weiterhin fehlt. Für mich könnte der Spruch, dass das Hulkkostüm nicht überzeugend ist mit mehr Energie rüberkommen, aber ansonsten habe ich an der Szene nichts auszusetzen.

Für mich ist es übrigens essentiell (!) wichtig, dass Spider-Man verspielt ist und seine Gegner mit Kalauern verspottet. Das heißt nicht, dass er albern sein soll und es keine echte Bedrohung geben soll, aber für mich ist Parker jemand, der im Vergleich zu vielen anderen Superhelden sein Superheldendasein eben nicht als schwere Bürde trägt, sondern der Spaß daran hat, diese Gabe zu haben, und für den Verspottung eine Taktik ist um Gegner gezielt zu provozieren und sich selbst Mut zu machen. Hier passt es sogar noch mehr denn je, weil sein Vorbild der ebenso kalauerreißende Iron Man ist. Der seinen Hochmut allerdings leichter tragen kann, weil er eben dieser superreiche geniale Techniker und heimliche Anführer der Avengers ist, aber das muss Peter halt lernen.

2. Schule. Ich weiß ja nicht, wie ihr in der Schule wart, aber für mich kommt die Schulszene völlig authentisch rüber. Überzogen war Maguires übertriebene Superrettung, als MJ stürzt und er ihr Tablett mit allen Frühstückssachen fängt. Der Spruch mit "ihr seid Loser" hätten sie weglassen können, ist aber auch in Ordnung. Solche Leute gibt es. Überzogener war es in den beiden vorherigen Filmen, Flash Thompson als großmaulige Jock Karikatur zu sehen.

3. Treffen mit Iron Man. Das geht ja fast nur von Tony aus, aber wieder: passt für mich 1A zu dem, wie ihr Kontakt im letzten Film etabliert wurde. Tony (mit Katzenshirt!) mag den Jungen, will ihn aber nicht zu nah an sich ranlassen. Peter ist immer noch starstruck, will eine Bindung und will zu den Avengers dazugehören. Logisch. Die nächsten Szenen unterstreichen das. Peter wär gern schon etablierter Held, muss aber erst Erfahrung sammeln. "Du bist noch nicht bereit"

4. Peter fliegt auf. "Du bist Spider-Man" "Nein bin ich nicht". Tony sagt "bleib unten und halt dich von Ärger fern" - cue Vulture. Tony sagt ihm er soll sich fernhalten, jugendlicher Trotz "Er behandelt mich wie ein Kind". Und darauf folgt logischerweise Vulture, der ihm sagt, dass er ihn und seine Liebsten (seine Freundin, seine Mutter) in Gefahr bringen wird wenn er sich nicht raushält. Letztes Bild: Spidey hält das Schiff zusammen - da hätten wir dann das Leid. Da ist nichts mehr von Peters Einfältigkeit zu sehen, so wie es storytechnisch Sinn ergibt. Darum gehts doch im Film: Peter hat zunächst große Klappe, kann nicht hören und wird dann von Vulture in den Boden gestampft, bis ers gelernt hat.

Inwiefern ist Peter denn überdreht oder nimmt sich nicht ernst? Oder wo ist sein Kumpel überzeichnete Klischeefigur einer Teenie-Klamotte?
 

SoulStealer

New Member
Man sollte auch immer bedenken das es viele anlaufstellen als Comics gibt... Nimmt man z.B. die Williams Comics hat Peter eigentlich zu 80% Pech im Leben und zu 80% in den Kämpfen meist sehr viel glück :squint: Viel tollpatschigkeit die mit Humor seinerseits überspielt wird
 

McKenzie

Unchained
Jay schrieb:
Gib einem 16jährigen übermenschliche Kräfte, dann hat der auch ein übersteigertes Ego.
Nicht zwingend. Gibt genug solcher Kids natürlich, bei mir wär das definitiv nicht der Fall gewesen. War auch in der Volksschule Klassenbester und blieb bescheiden :hae:
Jay schrieb:
Für mich könnte der Spruch, dass das Hulkkostüm nicht überzeugend ist mit mehr Energie rüberkommen, aber ansonsten habe ich an der Szene nichts auszusetzen.
Das fiel mir auch auf. Der Joke war eigentlich gut, trotzdem zündete der bei mir nicht. Diese Tatsache hab ich den folgenden 2,3 Sekunden irritiert betrauert.
Jay schrieb:
Überzogen war Maguires übertriebene Superrettung, als MJ stürzt und er ihr Tablett mit allen Frühstückssachen fängt.
Joa naja, im Kontext von Raimis sehr comiciger, sich nicht komplett ernstnehmender Machart der Spideys hat das schon gepasst, finde ich.

Fand den Trailer genau wie erwartet (surprise), aber weniger nervig als den Teaser davor. Holland ist ja jetzt kein Unsympathler, es ist halt so sehr Malen nach Zahlen.

Dass Stark ihn in den Flughafen-Kampf mitnimmt find ich übrigens schwer bedenklich. Das ist quasi noch ein Kind, und Stark entscheidet einfach mal so, ihn in eine sehr lebensgefährliche Situation zu bringen. Und da bringt auch das Argument nix, dass die Avenger-Freunde sich eh alle nicht wehtun wollten (was das ganze riesige Kampfszenario meiner Ansicht nach pointless machte), denn Spidey ist keiner von ihnen und sie kennen den gar nicht.
 

Argento

Well-Known Member
@Jay:
Es ist doch auch völlig legitim, dass es essentiell für dich ist, dass Spiderman ein verspielter Kerl ist. Dergleichen liegt dann schlicht an den Comics mit denen du sozialisiert worden bist. Von den wenigen Comics mit Spiderman, die ich gelesen habe, ist ein knapp dreißigjähriger Journalist mit brauner Lederjacke hängen geblieben, der eine komplizierte Beziehung mit Mary Jane führt. Mehr nicht. Keine Details, die darüber hinausgingen.

Jetzt kommt das aber:
Ich gehöre nicht zu jener Fraktion, die ein Problem damit haben, dass Peter Parker ein Schüler ist. Highschool, College, Redaktion. Schert mich nicht. Mir kommt es nur auf eines an: die Umsetzung.

Und ich kann nur wiederholen, was ich in meinem ersten Beitrag als Reaktion auf den Trailer schrieb: Ich habe das "Erzählen in Anführungszeichen" hier im Forum, wenn es um Werke von Marvel ging, bereits des Öfteren kritisiert. M. E. treibt der Trailer dies allerdings auf eine neue Spitze. Schon der Anfang, in welchem die Schurken Avengers-Masken tragen (dergleichen ist plump und selbstreferentiell (?); ehrlich gesagt kann ich es gar nicht beschreiben. Ich verstehe einfach nicht, was ich sehe. Kann es nicht einordnen. Weiß nicht, was das soll), führte dazu, dass ich direkt vermutete es nicht mit einem offiziellen Trailer, sondern mit einer Parodie zu tun zu haben. Besser kann ich es gerade nicht beschreiben.

Die Highschool-Szenen nennst du authentisch. Ich nenne sie öde und klischiert. Darüber hinaus dann typische und erwartbare Szenen: Dem beleibten Nerd-Buddy fällt slapstickartig sein Lego-Todesstern (?) aus den Händen und er guckt so bedröppelt drein, wie man es aus 1000 anderen vergleichbaren Szenen kennt, als er seinen Kumpel die Kinderzimmerwände hochlaufen sieht. Selbstredend abgerundet mit einem Shot, der den Oberkörper des jungen Schülers der Welt präsentiert.

Wie ich bereits schrieb: Dasjenige, was ich im Trailer sehe, wirkt auf mich unglaublich distanziert; bereits mit der ersten Szene setzte die Entfremdung ein. In der Kunst interessiert mich hauptsächlich der Mensch. In SPIDER MAN: HOMECOMING sehe ich keinen Menschen, der mich interessiert. Vielleicht - die Sache anders beurteilend - sehe ich aber auch schlicht gar keinen Menschen. Vielleicht ist gar keiner da.

Achja, der Immergleiche (es gab eine Zeit, in der das anders war) Downey Jr. nervt.
 

serd

Well-Known Member
Argento schrieb:
Schon der Anfang, in welchem die Schurken Avengers-Masken tragen (dergleichen ist plump und selbstreferentiell (?); ehrlich gesagt kann ich es gar nicht beschreiben. Ich verstehe einfach nicht, was ich sehe. Kann es nicht einordnen. Weiß nicht, was das soll), führte dazu, dass ich direkt vermutete es nicht mit einem offiziellen Trailer, sondern mit einer Parodie zu tun zu haben. Besser kann ich es gerade nicht beschreiben.

Meiner Meinung nach ist es das genaue Gegenteil: Elegantes, realistisches (!) World-Building. Ähnlich der Szene in Luke Cage, in der Straßenhändler Handyaufnahmen der Avengers-Kämpfe verkaufen, zeigt es, wie die Helden die Gesellschaft verändern. In unserer Welt oder "realistischeren" Filmen wie Point Break ziehen Räuber Masken von Politikern oder Prominenten auf, bei Spidey hingegen die Masken der Prominenten Ihrer Welt.

Dieser Aspekt, wie Superhelden ihre Welt und die Menschen verändern, ist einer der meiner Meinung nach interessantesten Aspekte von solchen Geschichten. Etwa genial bei Millars "Ultimates", wo die Avengers stark in Medien und Politik integriert waren. Leider scheinen die Adaptionen diesen Aspekt noch häufig sträflich zu behandeln. Da begrüße ich solche Szenen, wie mit den Masken.
 

Argento

Well-Known Member
Was du da sagst, klingt so viel einleuchtender und klüger als alles, was mir die tatsächliche Szene vermittelte. Dergleichen sehe ich aber nicht in der Szene, was aber auch an der Art ihrer Inszenierung liegt. In jedem Falle bedanke ich mich für deinen luziden Beitrag!
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
McKenzie schrieb:
Gibt genug solcher Kids natürlich, bei mir wär das definitiv nicht der Fall gewesen. War auch in der Volksschule Klassenbester und blieb bescheiden
McKenzie-Man wäre definitiv ein etwas anderer Held, das stimmt wohl. (auch ein sehenswerter)

Woodstock schrieb:
Jay wird mich verfluchen aber der Trailer ließ mich kalt. :sad:
Heiße Milch mit Honig gefällig?

Argento schrieb:
sehe ich aber auch schlicht gar keinen Menschen. Vielleicht ist gar keiner da
Ich weiß ja, was du meinst. So gesehen ist die Gefühlswelt in diesem Trailer schon sehr artifiziell, klischee- und "filmhaft". Aus der Betrachtungsweise lässt sich aber fragen, ob es nicht sein darf bzw. zu erwarten war? Als koheräntes Element eines größeren Franchises muss es zum Rest passen, vor allem als 16. Teil des MCU. Der Rahmen lässt es doch gar nicht zu, die realistische Lebendigkeit, Rohheit und Fragilität eines Fish Tank, The Master, Timbuktu oder Nader und Sinim zu bringen. Durchforsten wir die Gefühlsszenen der gesamten Marvel Filme (Daredevil ließ wahrlich mehr zu), findet sich das schwerste Gewicht vermutlich in einzelnen Dialogen zwischen Thor und Loki, und das sogar einseitig Tom Hiddleston geschuldet, der seinem Zugehörigkeitsschmerz eine Tiefe und Abwechslungsreichtum verpasst, die jede andere Gefühlsebene anderer Figuren übersteigt.

Nehmen wir doch mal kurz an, Marvel würde ein Tony Stark Prequel inszenieren, mit einem 16jährigen Tony. Würde das sonderlich anders ausfallen als dieser Trailer? Unwahrscheinlich. Wirklich, ich wüsste nicht, inwiefern sich dieser Trailer unpassend neben denen zu Ant-Man, Civil War und Guardians 2 einreihen würde.

Man muss vielleicht auch bedenken, wie dieses Ding sonst hätte ausfallen können. Wir hätten zum Beispiel erneut sehen können, wie Peter bei einem Schulausflug von der Spinne gebissen wird, wie er wieder im Wrestlingkampf sein erstes Kostüm trägt, wie er erneut Onkel Ben verliert und hört, dass aus großer Kraft große Verantwortung erfolgt, wie sich J Jonah Jameson über ihn aufregt, wie er mit Mary Jane anbandelt, wie er Norman Osborn kennenlernt und sich mit dem zukünftigen Konfliktpartner Harry Osborn anfreundet. Amazing Spider-Man war tonal anders inszeniert und hatte Mary Jane statt Gwen und den Lizard als später gegnerische Mentorenfigur, aber prinzipiell waren es dieselben Schritte.

Homecoming zeigt mir da andere Elemente. Michael Keaton scheint hier nicht als Lehrerfigur aufzutreten, stattdessen gibt es Tony, der durch unsere Kenntnis seiner Person eine ganz andere Tiefe mitbringt. Vielleicht bleibt Zendayas Figur eine reine Partnerhoffnung und wird keineswegs zu Peters Freundin, und da IMDb keinen Onkel Ben listet, scheinen sie das auch zu skippen. Das sind alles genügend neue Elemente, um diesen Spider-Man für mich interessant werden zu lassen. Mal davon abgesehen, dass ich im Rahmen des MCU weitestgehend zufrieden daran gewöhnt bin, was Humor, Action und die stets solilde, aber nie herausragende oder individuell interessante Regie dieser Filme betrifft.

Könnte ich mir einen besseren, da emotionaleren, denkwürdigeren, visuell interessanteren, inhaltlich ungewöhnlicheren Spider-Man Film vorstellen? Selbstverständlich. Mir ist aber auch bewusst, dass es vorerst jahrelang nicht dazu kommen kann und so konkurriert der Film für mich maximal mit den anderen Blockbustern seiner Zeit, nicht mit der Möglichkeit. Das hebt ihn für mich nicht in übersteigerte Höhen, reduziert aber meine Wehmut, was alternativ hätte sein können.
 
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