Mörderspiel 66 - Mord auf Jigsaw Island

Sittich

Well-Known Member
Presko öffnet die Tür. Herein kommt der durchnässte squizo, noch immer in seinem Schlafanzug. Er begrüßt die drei freudig und erkundigt sich nach weiterer Schokolade. Er stutzt, als Presko ihn nach seinem Vater fragt.

"Papi? Ist der nicht hier? Der wollte doch wieder zu euch kommen! So wie ich. Weil es hier so toll ist. :ugly: "

Verwirrt weist Presko ihm den Weg in die Küche, wo er sich die restliche Schokolade nehmen soll. Dann wendet sie sich wieder brawl und Dr.Akula zu, die auf dem Treppenaufgang auf sie warten, da Presko schließlich immer noch die Waffe hat. Presko wuchtelt genervt mit der Waffe in ihre Richtung.

"Nach euch!"

Brawl und Dr.Akula schauen sich tief in die Augen, nicken sich kurz zu und gehen dann mit Presko im Rücken langsam die Treppe hinauf.


Ende der Runde

Der Rest kommt in einem Abschlusstext. Über's Wochenende will ich die Runde jetzt auch nicht mehr strecken, nachdem ich sie eigentlich gestern schon beenden wollte. Tobt euch bitte noch ein bisschen an den Fragen im Umfragethread aus und spekuliert drauf los. Die große Auflösung folgt dann demnächst.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Squizo, hier ist es zu gefährlich. Es sind böse Leute hier, die Dir weh tun können. Geh nach Hause und sag Deinem Vater, dass er Hilfe rufen soll. Wenn Du das tust, werde ich Dir morgen Schokolade geben.

Edit: Ach so. Ja gut. Schade, jetzt wurde es etwas spannend. Aber ich kann verstehen, dass Du die Runde auch mal beenden willst.
 

Sittich

Well-Known Member
Presko schrieb:
Edit: Ach so. Ja gut. Schade, jetzt wurde es etwas spannend. Aber ich kann verstehen, dass Du die Runde auch mal beenden willst.
Ja, es ist natürlich nicht der perfekte Abschluss jetzt, aber irgendwann ist auch gut.
 

Clive77

Serial Watcher
Der Abschlusstext lässt ja noch etwas auf sich warten, aber mich juckt es in den Fingern, zumindest meinen Teil der Runde aufzulösen. Sorry Sittich, wenn ich dir da jetzt zuvorkomme. :unsure:

Also denne. Ich war ein deutscher Spion und habe die vergangenen Monate mit Spionagearbeit verbracht. Geheime Fabriken und Stellungen ausgekundschaftet und dabei viele Fotos geschossen. Eigentlich sollte ich im Anschluss daran vor der Küste von einem U-Boot aufgelesen werden, aber so’n doofer Sturm hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich bin auf Jigsaw-Island gelandet. Boot in Strandnähe versteckt, die Pension aufgesucht und Rhodoss, der mich aufgenommen hat, noch klargemacht, dass er mich als alten Freund und Redakteur ausgeben soll – dafür winkte ihm eine ordentliche finanzielle Belohnung (die ich der Pension auch zukommen lassen werde – hat Presko wenigstens noch etwas davon).

Mit dem Kapitän des U-Boots war vereinbart, dass es mich in einem solchen Fall zwei Tage später an gleicher Stelle auflesen soll – an genau dem Abend eben, als das Spiel gestartet ist und ein Haufen Neuankömmlinge auf der Matte standen. Durch Mannys Köter habe ich mich dann auch noch verletzt und natürlich wollten mir alle helfen – das Festland anrufen, dem Fährmann (der sich über meine Anwesenheit sicher gewundert hätte) Signale zuschicken und all so’n Quatsch. Das durfte natürlich nicht passieren, weshalb Rhodoss für mich die Telefonleitungen unbrauchbar gemacht hat und auch Joker ausreden (?) konnte, mit der Laterne dem Fährmann zu signalisieren.

Als das Spiel begann, wollte Dr. Akula meine Wunde checken und wir kamen uns dabei näher. Ich hätte der Steilvorlage gerne nachgegeben und die Dame vernascht – macht ein gewisser James Bond ja auch immer. Aber ich konnte schlecht riskieren, dass brawl plötzlich auf der Matte steht – einer Einladung zum Dreier wäre er wohl kaum nachgekommen… also gewartet, bis Dr. Akula wieder weg war und dann überlegt, wie ich in meinem jetzigen Zustand einen Spaziergang zum Strand rechtfertigen könnte.

Unter einer losen Bodendiele in meinem Zimmer hatte ich die kleine Filmdose mit den Spionagebildern versteckt und eine (unbeschriftete!) Flasche mit Gift (Standard-Equipment bei mir). Nun, die Giftflasche war (selbstverständlich) weg, aber die (handliche) Filmdose nicht. Also ab zum Klo, nochmal ordentlich gekackt und dann das Ding in den Allerwertesten geschoben (das sicherste Versteck für den Fall, dass man mich oder mein Zimmer durchsucht). Um einen komischen Gang brauchte ich mir dank meiner Beinverletzung auch keine Sorgen machen – ich hatte also während des gesamten Spiels eine Filmdose im Arsch. :clap:

Jays Tod zeigte mir recht eindeutig, dass er an einer Überdosis von meinem Gift gestorben ist – richtig dosiert hätte es wie ein Herzinfarkt ausgesehen, aber bei zu viel Gift blutet man aus Mund und Nase. Da ich noch recht viel Zeit hatte und mir noch immer kein Grund einfiel, weshalb ich die Pension verlassen könnte ohne Verdacht zu erwecken, habe ich dann angefangen zu ermitteln. Eine gute Idee, denn so konnte ich doch einiges in Erfahrung bringen statt einfach nur auf dem Zimmer zu hocken oder beim Abseilen aus dem Fenster noch weitere Verletzungen zu bekommen oder gar entdeckt zu werden.

Wie auch immer. Brawl erzählte mir ein wenig von Akula und Jay, wusste aber nichts Genaues (oder hat es mir nicht gesagt). Irgendwann kam mir die Idee, einfach mal vor die Tür zu treten, um frische Luft zu schnappen. Wäre mir niemand gefolgt, hätte ich mich sofort vom Acker gemacht. Aber erst kam Rhodoss und wollte wissen, ob der Deal noch steht (was ich ihm bestätigte) und dann Manny, die mich recht plump nach dem Gift fragte, was sie unter meiner Bodendiele gefunden hat.

Ich war am überlegen, welche Ausrede ich benutzen sollte. Am einfachsten schien es mir, das Gift einem Vormieter in die Schuhe zu schieben. Und dann beichtet Manny, dass sie eine von Jays Zigarren mit dem Gift beträufelt hat (in einem schwachen Moment und nachdem sie erfahren hatte, dass Woodstock von Jay erpresst wird) und vermutlich für seinen Tod verantwortlich ist. Aber mit Sicherheit konnte sie es natürlich nicht sagen, weil sie nicht wusste, ob Jay tatsächlich die vergiftete Zigarre geraucht hat (@Manny: Sittich hat mir auf Rückfrage übrigens versichert, dass das Gift tatsächlich auch so wirkt – ich hatte da zwar Zweifel wegen der Art der Verabreichung, aber die waren wohl unbegründet).

Nun ja, ich habe dann Rhodoss und Manny gebeten, Jays Zigarren zu checken (ob er die vergiftete auch tatsächlich geraucht hat) und den beiden gesagt, dass wir uns dann wieder vor der Pension treffen können. Falls Manny nicht verantwortlich gewesen wäre, hätte unser Verdacht Woodstock getroffen (worüber auch eifrig diskutiert wurde). Denn der hatte wohl das beste Motiv, wenn er von Jay erpresst wurde.

Später stellte sich dann heraus, dass Woodstock unser Gespräch teilweise belauscht hat (daher auch sein Text im Thread). Er wollte mir wohl auch folgen, als ich mich kurz nach Mannys und Rhodoss Abgang auf dem Weg zum Strand gemacht habe – was relativ fatal für meine Mission hätte werden können. Stattdessen ist er aber zurück in die Pension und hat dort für Chaos gesorgt – sollte mir nur recht sein. Denn ich konnte in aller Ruhe zurück zum Strand humpeln, mein verstecktes Boot zu Wasser lassen und bin rechtzeitig am Treffpunkt mit dem U-Boot angekommen. Die Filmdose kam dann etwas später auch wieder raus und ermöglichte den Deutschen den Sieg. Mission accomplished. :smile:

Ansonsten bleibt noch zu sagen: Dankeschön an Sittich für die Runde! :top:

Kommt nicht oft vor, dass ich überlebe und meine Charakter-Mission erfolgreich beenden kann. Leider war die Aktivität nicht sehr hoch und bei mir war es auch so, dass ich größtenteils nur abends was machen konnte (Arbeit und so). Für kommende Runden wäre es vielleicht geschickter, einen festen, wöchentlichen Termin fürs MS zu vereinbaren – den sich dann jeder zum Spielen freihalten kann. Klappte in der zweiten Staffel The Walking Dead jedenfalls recht gut und besser als in dieser Runde.
 

Woodstock

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Du warst ein Spion? Ich wollte den Mord an meine Frau damit vertuschen, dass sie eine entarnte, deutsche Spionin gewesen ist aber ich hatte die Befürchtung, dass man das zu leicht enttarnen könnten, falls es einen echten gibt. Ich hätte Geld drauf setzen können, dass du es bist! :thumbsup:
 

Clive77

Serial Watcher
Woodstock schrieb:
Du warst ein Spion? Ich wollte den Mord an meine Frau damit vertuschen, dass sie eine entarnte, deutsche Spionin gewesen ist aber ich hatte die Befürchtung, dass man das zu leicht enttarnen könnten, falls es einen echten gibt. Ich hätte Geld drauf setzen können, dass du es bist! :thumbsup:
Bitte mehr Details über deine Rolle. :bibber:
 

Woodstock

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Clive77 schrieb:
Woodstock schrieb:
Du warst ein Spion? Ich wollte den Mord an meine Frau damit vertuschen, dass sie eine entarnte, deutsche Spionin gewesen ist aber ich hatte die Befürchtung, dass man das zu leicht enttarnen könnten, falls es einen echten gibt. Ich hätte Geld drauf setzen können, dass du es bist! :thumbsup:
Bitte mehr Details über deine Rolle. :bibber:
Kommt aber ich lasse zuerst Sittich sprechen. Ich glaube aber das er nicht allzu zufrieden war.
 

Sittich

Well-Known Member
+++ Bericht J-3 +++ Max Godlibloggs +++ Geschehnisse auf Jigsaw Island +++ 28. März 1944 +++​
Die Spur führte mich zunächst nach Jigsaw Village. Ich war Gerüchten gefolgt, wonach unser Mann vor einigen Tagen bei einem Bauern in der Umgebung untergekommen war, der kurze Zeit darauf an einem Herzanfall gestorben war. Die Umstände schienen eindeutig. Nach der monatelangen Jagd hatte er es tatsächlich bis an die Küste geschafft. Ich hatte nur noch diese eine Chance.

Nachdem er den Bauernhof verlassen hatte, verlor sich seine Spur. Ich sprach mit einigen Bewohner der Stadt und stieß schließlich auf Jigsaw Island, einer kleinen Insel vor der Küste. Es war ein Schuss ins Blaue, aber wenn unser Mann das Land noch nicht verlassen hatte, wovon ich für meinen eigenen Seelenfrieden einfach ausgehen musste, dann war diese Insel wohlmöglich der perfekte Unterschlupf für ihn. Zumal ich zudem von einer kleinen Pension auf der Insel erfuhr. Ich machte mich weiter kundig und wurde an den Fährmann HurriMcDurr verwiesen, der mich zur Insel übersetzen könnte.

Es war bereits spät in der Nacht am 26. März, als ich an seinem Haus eintraf. Seine Haustür stand offen. Ich trat hinein. Im Flur lag eine Leiche, offenbar erstochen. Wie sich zeigte, handelte es sich bei dem Toten um einen hiesigen Inspektor. Der Mord war unsauber geschehen und kaum vertuscht, dennoch ahnte ich, dass ich auf der richtigen Spur war. Fährmann HurriMcDurr war genauso wie seine Fähre verschwunden. Ich musste nach Jigsaw Island.

Ich rief die hiesige Polizei zur Verstärkung und ließ mich nach quälend langer Diskussion schließlich von einem jungen Polizisten mit seinem kleinen Motorboot zur Insel übersetzen. Die See war stürmisch, doch der junge Mann erwies Geschick und brachte uns heil nach Jigsaw Island. Wir machten an der Anlegestellte neben der Fähre von HurriMcDurr fest. Ich befahl dem Polizisten, das Boot zu sichern und auf meine Rückkehr zu warten. Nach einigen Schritten den Anlegesteg hoch entdeckte ich eine weitere Leiche. Ein älterer, abgehärmter Mann lag rücklings auf dem nassen Holz. Sein Bauch war aufgeschlitzt. Es war nicht schwierig zu rekonstruieren, was hier passiert war. Offenbar hatte der alte Mann HurriMcDurrs Ankunft beobachtet, war ihm auf dem Steg entgegengekommen und war dann völlig unerwartet niedergestreckt worden. Offenbar hatten es die Leute auf der Insel an diesem Abend nicht nur mit unserem Mann zu tun gehabt (was ich trotz der unter Umständen fatalen Konsequenzen noch immer hoffte), sondern auch mit einem Psychopathen. Ich zog meine Waffe und ging langsam weiter.

Ich ging durch einen Wald und kam schließlich an einem Haus an, bei dem es sich vermutlich um die Pension, von der ich bereits gehört hatte, handelte. Wachsam öffnete ich die Eingangstür und betrat das Anwesen. Es war sehr ruhig, bis auf eine Art Wimmern, dass aus einem Raum vor mir zu stammen schien. Ich behielt dessen Tür im Auge und wandte mich nach rechts, wo auf einer Theke das Gästebuch auszuliegen schien. Ich überflog es und sah einige männliche Namen, unter denen sich unser Mann sehr gut verstecken könnte. Dann wandte ich mich wieder dem Raum zu, aus dem das Wimmern stammte. Die Tür war nur angelehnt. Mit der Waffe im Anschlag stieß ich sie auf und trat hinein.

Ich habe während meiner Zeit in der Agentenabwehr bereits viel Schlimmes gesehen, doch was ich in diesem Raum entdeckte, verfolgt mich bis heute in meinen Träumen. Kaum bewusst nahm ich ein zerstörtes Fenster war, duch den der Wind in den Raum pfiff, doch mein Blick fiel zunächst auf einen Stuhl, an dem eine ältere Frau gefesselt war. Sie war offensichtlich gefoltert worden. In ihrem Leib steckte ein Art langer Metallpfeil, der sie vollkommen durchdrungen zu haben schien. Noch während ich fassungslos ihre Leiche betrachtete, ertönte wieder dieses Wimmern direkt rechts von mir. Ich drehte mich erschrocken um und richtete meine Waffe auf eine erbärmliche Gestalt, die in der Ecke kauerte. Es schien ein Mann zu sein, doch sein Kopf war völlig deformiert und verunstaltet. Ich näherte mich langsam und sah, dass der Mund des Wesens völlig mit Schokolade beschmiert war. Es wimmerte weiter, während es ins Leere starrte und sich weiter mit seinen ebenfalls verschmierten Händen Schokolade in den Mund schaufelte. Erst als ich einen Meter vor ihm stand, bemerkte es mich und blickte mit verschreckten und feuchten Augen zu mir hoch.

"Papi?", jammerte es, "Wo ist denn mein Papi? Ich will wieder nach Hause!"

Ich fragte es, was hier passiert sei, doch es ging wieder in sein Wimmern wieder über, aus dem ich hin und wieder das Wort "Papi" heraushören konnte. Ich beschloss, dass mich diese Gestalt nicht weiterbringen würde, und begutachtete weiter das Gemetzel in diesem Raum, bei dem es sich offensichtlich um eine Art Salon handelte. Ich wandte mich zwei auf dem Boden liegenden Leichen zu. Sie lagen dicht beinander. Der Boden unter ihnen war blutgetränkt. Es waren zwei Männer, von denen einer Schusswunden in Bauch und Kopf aufwies. Die dazugehörige Pistole machte ich neben dem zweiten Mann aus. Diesem Mann war ein Metallpfeil, ähnlich dem bei der weiblichen Leiche, durch den Hals gerammt worden. Ich erkannte die Waffe nun als Harpunengeschoss. Dies erklärte unter Umständen auch das zerborstene Fenster. Es schien mir eindeutig, dass hier Fährmann HurriMcDurr am Werk gewesen war. Dennoch war an diesem Abend in dieser Pension offensichtlich noch mehr geschehen als das.

Die vierte Leiche schließlich lag mit dem Rücken auf einem großen Tisch. Auch hierbei handelte es sich um einen Mann, etwa in dem Alter der anderen beiden. Sein Kopf war in einem unnatürlichen Winkel vom Körper abgeknickt. Es sah so aus, als sei er mit großer Wucht auf den Tisch geknallt, wobei sein Genick gebrochen war. Ich schaute nach oben und sah eine offene Konstruktion, die offenbar den Blick vom ersten Stock aus in den Salon ermöglichte. Ich betrachtete das Geländer, die Leiche auf dem Tisch und schließlich den Winkel, mit dem die Harpune in den Körper der Frau eingedrungen war. Es war nicht schwierig, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich musste in den ersten Stock, wollte ich Antworten finden. Zuvor warf ich einen kurzen Blick in einen angrenzen Raum, bei dem es sich um die Küche handelte, konnte dort aber nichts Bemerkenswertes feststellen. Die anderen Räume in dieser Etage ließ ich zunächst links liegen. Ich verließ den Salon und stieg eine Treppe hinauf ins obere Stockwerk.
 

Sittich

Well-Known Member
Auch hier erwartete mich ein Blutbad. Ich sah zwei Leichen und eine gewaltige Blutspur, die in eines der Gästezimmer führte. Nicht weit von der Treppe entfernt lag eine Frau, aus deren Rücken ein langes Messer ragte. Sie war stämmig und trug Haushaltskleidung, weswegen ich vermutete, dass es sich um die Pensionsbesitzerin handelte. An einer Wand nahe des Geländers lehnte ein lebloser Mann in einem gelben Regenmantel. Der Mantel wies an mindestens drei Stellen etwa centgroße Löcher auf, die Kleidung darunter war blutgetränkt. Ich hatte keine Zweifel, dass es sich hierbei um die Leiche von HurriMcDurr handelte. Seine rechte Hand hielt etwas fest umklammert. Ich öffnete sie und sah etwas, bei dem es sich um ein zerdrücktes Kleeblatt zu handeln schien.

Offenbar war es schließlich irgendjemandem gelungen, den Amoklauf des Fährmanns zu stoppen. Vermutlich war es hier oben zu einem Kampf gekommen, in dessen Verlauf die Frau erstochen und ein Mann über das Geländer ins Erdgeschoss gestoßen worden war. Aber wer hatte HurriMcDurr erschossen?

Ich folgte der großen Blutspur, die sich von der Mitte des Raumes in eines der Zimmer erstreckte. Da ich mir mittlerweile fast sicher war, dass in diesem Haus keine Gefahr mehr lauerte, rief ich laut "Hallo?" und öffnete die Tür. Von den Unterlagen im Eingangsbereich wusste ich, dass hier ein gewisser Clive77 untergebracht war. Ich hielt diesen Namen für das wahrscheinlichste Synonym unseres Mannes. In diesem Raum fand ich eine weitere Leiche. Trotz der grausamen Umstände schöpfte ich für einen kurzen Moment Hoffnung. Doch wie auch die anderen Opfer zuvor entsprach dieser Mann nicht den Informationen, die wir bisher über das Äußere unseres Mannes hatten sammeln können. Dieser Person war die Kehle mit einem scharfen Schnitt aufgeschlitzt worden, was den gewaltigen Blutverlust erklärte. Das Erscheinungsbild des Mannes ließ mich vermuten, dass er französische Wurzeln hatte. Durch eine Tür, die offenbar als Verbindung zu einem weiteren Zimmer diente, hörte ich plötzlich ein Geräusch. Ich erhob erneut meine Waffe, öffnete die Tür und betrat den benachbarten Raum.

In einem großen Bett lagen zwei Personen, ein älterer Mann und eine Frau mittleren Alters. Die Frau war offenkundig am Leben. Sie lag bäuchlings auf der Matratze, hatte einen Arm auf den Köper des Mannes gelegt und den anderen unter ihrem Kopf verborgen. Sie schluchzte bitterlich. Der Mann neben ihr war völlig regungslos. Vor dem Bett, auf der Seite der Frau, lag eine Pistole, als sei sie dort achtlos fallengelassen worden.

"Ma'am?", sprach ich, doch sie reagierte nicht. Ich ging langsam um das Bett und betrachtete den Körper des Mannes genauer. Auch er war tot. Und hier endlich meinte ich, das Werk unseres Mannes wiederzuerkennen. Der Alte wies dünne Blutspuren an Nase und Mund, ansonsten aber keine sichtbaren Verletzungen auf. Ich hatte schon einige dieser Leichen auf der Jagd nach unserem Mann gesehen. Der Tod wirkte wie ein Herzanfall, aber das Gift, mit dem unser Mann zu arbeiten pflegte, wirkte heimlich und heimtückisch und brachte einen Menschen innerhalb weniger Minuten um, ohne dass es nachweisbar gewesen wäre. Meine letzten Zweifel waren verschwunden. Unser Mann war hier gewesen, auf dieser Insel, in dieser Pension.

Doch nun war er verschwunden.

Erfolglos versuchte ich, die Frau anzusprechen, doch sie stand offenbar unter einem tiefen Schock und reagierte nicht auf mich. Ich ließ sie vorerst allein und durchsuchte rasche die restlichen Zimmer der Pension, was allerdinge keine weiteren Erkenntnisse bot. Die Pension war neben der verunstalteten Person im Salon und der erschöpften Frau im Obergeschoss leer. Ich konnte nur erahnen, welche schrecklichen Ereignisse sich hier abgespielt hatten und welche Rolle unser Mann dabei gespielt hatte.

Ich verließ die Pension und ging gen Süden. Es dämmerte langsam und der Wind legte sich allmählich. Ich ging und ging, bis ich schließlich an Klippen und das dahinterliegende Meer stieß. Ein Holzkreuz war an dieser Stelle angebracht. Es erinnerte an eine Frau, die sich an dieser Stelle in den Tod gestürzt hatte. Am dem Kreuz war ein weiteres Kleeblatt angebracht. Es flatterte schwach im Wind.

Unser Team würde die Insel natürlich gründlich absuchen, doch ich hatte keinen Zweifel daran, dass unser Mann endgültig entkommen war. Und mit ihm Informationen, die den Verlauf des Krieges entscheidend verändern konnten. Ich blickte hinauf auf's Meer und bangte um die Zukunft unseres Landes. Neben mir löste sich das Kleeblatt vom Brett und segelte auf's Meer hinaus. Ich verfolgte seinen Flug, bis ich es aus den Augen verlor.

Ende.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Hehe, sehr schön!
Endlich der Abschluss meiner Storyline, nachdem ich ewig mit Messer/Harpune in Jokers Zimmer saß und darauf wartete, dass jemand nach oben kommt. :ugly:

Meine (Mini-)Rolle war die des Fährmanns, welcher offensichtlich nebenberuflich als Serienkiller (Jigsaw-Schlitzer) tätig war und irgendwann gegen Ende ins Spiel einsteigen sollte. Ich weiß nicht was ursprünglich so für mich angedacht war und inwiefern sich das Endresultat davon unterschied, aber nachdem das Spiel offenbar nur sehr langsam voranging wurde ich zum Rausschmeißer gemacht, der den Spielern zum Finale nochmal ordentlich einheizen sollte. :biggrin:

Danke an Sittich für die coole Runde und die Möglichkeit trotz begrenzter Zeit meinerseits mitmachen zu können und natürlich danke an meine arglosen Opfer. Ich bereue nichts (außer, dass ausgerechnet Joker mir als erster folgte und ich ihn leider ob seiner Kleeblattlosigkeit meucheln musste :ugly: ).
 

Woodstock

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Danke für das MS Sittich! Mich würde noch deine persönliche Meinung zum Verlauf interessieren. Vielleicht kannst du dazu ja was sagen, wenn du etwas Zeit findest. Aber gönne dir erstmal eine Pause!


Meine Rolle hat zwei Monate zuvor seine Frau verloren. Sie wollte sich umbringen aber ich wollte das nicht zulassen. Sie provozierte mich, weswegen ich sie im Affekt erschlug. Nach kurzem Bedenken, fingierte ich ihren Selbstmord und kehrte heim, um weiterhin im Außenministerium zu arbeiten. Allerdings wurde ich plötzlich erpresst. Jemand meinte zu wissen, was ich getan habe. Ich nehme an, es war Jay, da so viele es hier behauptet haben, allerdings weiß ich es nicht genau und bin nach meinem enttäuschenden Tod ausgestiegen. Ich frage mich auch, wie ich ohne Durchsuchen Jay als meinen Erpresser entlarven sollte. Ich konnte ja schlecht mit ihm sprechen. Ob irgendeine meiner Theorien richtig war, weiß ich auch nicht.

Im Verlauf des Spiels, habe ich versucht zu ermitteln und meine Rolle zu spielen aber dabei habe ich vermutlich die von Sittich geplante Spielweise nicht bedacht. Er wollte es wohl eher als Kammerspiel inszenieren, in welchem wir im Salon sitzen und über die Geschehnisse sprechen. Das jedoch ging, meiner Meinung nach, an vielen vorbei. Immer wenn ich etwas geschrieben habe oder Mitspieler provozierte, stieg eigentlich keiner darauf ein. Ich hatte es von Sittich so verstanden, dass man nicht viel umher suchen sollte und das es ihm lieber sei, wenn man im Salon bleiben würde, weswegen ich das gemacht habe aber es passierte einfach gar nichts! Es ging ausgesprochen zäh voran, wenn überhaupt und als es von Sittich aus hieß, dass das Finale beginnen würde und ich Manny, Rhodoss und Clive belauscht hatte, begann ich Pläne zu schmieden. Leider hatte ich an diesem Abend nur noch eine Stunde Zeit, weswegen ich meinem ursprünglichen Plan Clive zu folgen, nicht in die Tat umsetzen konnte. Auch mein Alibi, meine Frau zu einer deutschen Spionin zu erklären, womit mein Mord ein Staatsakt im Dienst der inneren Sicherheit gewesen wäre, konnte ich nicht mehr ausführlich genug in die Tat umsetzen. Da ich dachte, dass an dem Abend sowieso das Finale beginnt, habe ich Rhodoss angegriffe und alles ausgeplaudert, worauf eigentlich nichts geschehen ist, da das Finale nicht begonnen hat, Hurri urplötzlich auftauchte und mich tötete und ich mich ziemlich vor den Kopf gestoßen fühlte.

Das hat mir wirklich überhaupt nicht gefallen. Alles was ich am Ende gemacht habe, tat ich weil ich dachte das Finale beginnt und dann lief die Runde noch einen Tag.

Naja, blöd gelaufen für mich. :squint:
 

nighthawk

New Member
Nurz noch meinen Senf zum Spiel :squint:

Meine Rolle war ja klar der einfache Schäfer, meine Affäre und mein Sohn waren ja leider auch ziemlich gleich bekannt :-(

Da ich dachte dass mein geliebter Sohn Squizo Jay aus versehen vielleicht getötet hat wollte ich ihn unbedingt wieder nachhause bringen.
Sittich war davon glaub ich nicht sehr erfreut :squint:

Dass hab ich dann gemacht, dabei noch den Hund von Manni gefunden und wieder zurück zum Hotel. Auf dem weg dahin hab ich den Fährmann gesehen und hab den dann mal besucht und begrüsst. Der hat mich zum dank aufgeschlitzt und somit war die runde vorbei für mich.

KEINER von euch hat mich und meinen Sohn vermisst! Ihr säcke!
Da hab ich mich umso mehr über Hurris grosse show gefreut, der war echt klasse im Hotel.


Danke Sittich fürs leiten und sorry fürs ärgern mit meinem Spielstil :squint:

Komm Söhnchen, wir gehen. Lass uns das lied vom Schäfer Heinrich singen! :ugly:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Auch von mir vielen Dank an Sittich! Trotz der ganzen doofen Umstände hast du ne echt urige Runde vollbracht :3

Ich war der Ehemann von Dr. Akula und Schwiegervatersohn von Jay. Wir hatten Differenzen, meine Frau Geheimnisse und ich mal wieder keine Ahnung :ugly:
Hat aber Spaß gemacht immer wieder zu versuchen, irgendwas zu schaffen. Natürlich erfolglos :nene:
 

Rhodoss

Well-Known Member
Danke sittich für dieses tolle ms. Leider lief es anscheinend nicht so wie geplant. Ich dachte ehrlich gesagt,.Es solle wie bei walking dead immer sonntags gespielt werden und war dann am ersten Abend genervt, weil keiner da war und am nächsten Tag überrumpelt von den Aktivitäten.
Ich war nun Pensionsleiter und Bruder von presko. Habe ein paar Tage vor dem Abend clive am Strand gefunden und er hat mich dazu gebracht, dies zu verschweigen und ihn als freund auszugeben. Er bot mir ne menge Kohle. Mein Abgang hat mich echt überrascht, weil ich gerade voll loslegen wollte und meinte auf dem richtigen Weg zu sein. Shit happens
 

Clive77

Serial Watcher
Mich würde jetzt noch Jokérs Rolle interessieren. Soweit ich es überblicke, hatten sonst alle Figuren eine Motivation, um zur Insel zu gelangen. Bei Joker habe ich null Durchblick.

Und ja, ich vermute auch, dass es als Kammerspiel geplant war und die Figuren nur ab und zu mal den Salon verlassen sollten. :unsure:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@Rhodoss
Das TWD MS ist die Ausnahme. Normale MS gehen zwischen drei oder vier Tage aufeinanderfolgende Tage.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Auch von mir danke an Sittich.

Kurz mein Hintergrund (den ich teilweise glaube ich schon wiedergegeben hatte):
- bin wegen meiner früheren Liebe nighthawk auf die Insel gekommen
- nachdem der mich, statt mich bei ihm übernachten zu lassen, fortschickte, kam ich zur Pension und man räumte netterweise ein Zimmer für mich
- dann bin ich in der Pension ein bisschen rumgegangen, hab vom Gespräch zwischen Jay und seiner Tochter mitbekommen, dass er plötzlich irgendwoher Geld hat
- als nächstes ins Zimmer von Clive, Gift mitgenommen, weiter ins Zimmer von Jay, das Geld gefunden und von Jay überrascht worden, der mich in seine Erpressung einweihte
- danach wieder zu den anderen, eine Zigarre an mich genommen, Gift angewandt, Zigarre wieder zurück*
- und dann bin ich auf mein Zimmer verwunden.

*All das gehörte zu meiner Rollenbeschreibung, was heißt, dass ich bei meinem Mord(versuch?) ferngesteuert war. Ich war also eigentlich völlig unschuldig. :whistling:

Noch drei Dinge:
Für meine relative Untätigkeit habe ich den Harpunentot verdient. :ugly:
Auf der anderen Seite wusste ich auch überhaupt nicht, was ich den anderen hätte sagen sollen. Mein auf Clive Zugehen kam dann nur aus der allgemeinen Passivität heraus zustande - also um wenigstens etwas aktiv zu sein
Als in der Rollenbeschreibung der Teil mit dem gemeinsamen Abendessen kam, dachte ich kurz, dass Sittich sich ein Eine Leiche zum Dessert Szenario ausgedacht hat und mich kurz verflucht, dass ich mir nicht die Rolle des Franzosen geschnappt hatte ("Es ist etwas schreckliches passiert. - "Was? Ist das Essän angebront?" :biggrin:)
 
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