Wonder Woman (DC EU) [Kritik]

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Mr.ANderson mochte ja auch Dark Knight nicht, insofern kann ich das nachvollziehen. WW geht stilistisch doch deutlich mehr in diese Richtung, ist bis auf das finale sehr geerdet, bodenständig. Ich möchte fast sagen, dass die Filme sich in vielen filmischen Aspekten ähneln.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Rantman schrieb:
Mr.ANderson mochte ja auch Dark Knight nicht, insofern kann ich das nachvollziehen. WW geht stilistisch doch deutlich mehr in diese Richtung, ist bis auf das finale sehr geerdet, bodenständig. Ich möchte fast sagen, dass die Filme sich in vielen filmischen Aspekten ähneln.
:huh: Nicht dein ernst, WW soll TDK ähneln?
Oh man..., ne... ich geh trotzdem nicht rein! :wink:
 

Mr.Anderson

Kleriker
Diego de la Vega schrieb:
WW also schlechter als Martha?
Ja ne, ist klar. :clap:

Nur gut das es unterschiedliche Geschmäcker gibt und nicht jeder auf den selben generischen Mist hereinfällt. Was ist bitte an dem Film besser als an BvS? Dunkle-Elfe und ich fanden BvS einfach unterhaltsamer. Da hat man sich was getraut, wenn leider auch etwas holprig umgesetzt, was vom marvelisierten Publikum natürlich abgelehnt wurde. Düster geht nicht. Bunt muss ein Superheldenfilm heute sein und voller Zucker! Was ist bei WW jetzt so herlich anders? Bei WW wird wieder mal die typische Helden-Origin-Story abgespult. Sicher haben wir oft gelacht und eine Szene war trotz Vorhersehbarkeit sogar ein wenig traurig. Die ersten zwei Drittel des Films sind wirklich unterhaltsam, mit netten Anspielungen an Superman, etc. Leider fällt das letzte Drittel völlig ab und wird durch den begleitenden FX-Bombast ziemlich runtergezogen. Es hätte auch gerne eine Nummer kleiner sein können. WW selbst gefiel uns in BvS weit besser als in ihrem Solofilm.

Wir haben uns beide gefragt, wird der Film jetzt so abgefeiert, weil es sich dabei um ein herausragendes filmisches Werk handelt, oder weil es der erste ernstzunehmende Superheldinnenfilm ist, bei dem auch noch eine Frau Regie geführt hat. Würde der gleiche Film, mit der gleichen Handlung auch so abgefeiert werden, wenn es sich um Wonder-Man handeln und der Regisseur Zack Snyder heißen würde? Ich glaube, offen gestanden, nicht.
 

Shins

Well-Known Member
Mr.Anderson schrieb:
Nur gut das es unterschiedliche Geschmäcker gibt und nicht jeder auf den selben generischen Mist hereinfällt.
Nur gut, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt und ich mir nicht sagen lassen muss, was generischer Mist ist und was nicht...
 

why

New Member
hab mir den film heut auch angesehen und muss sagen das er meiner meinung nach sehr gut gelungen ist. hab aber 1 fehler entdeckt
beim kampf am ende wurde ja ihr angeblicher "gott-töter", das schwert, zerstört. bei BvS, der ja logischerweise nach WW spielt, hat sie es aber auf einmal wieder

aber im großen und ganzen ein gelungener film.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Mr.Anderson schrieb:
Wir haben uns beide gefragt, wird der Film jetzt so abgefeiert, weil es sich dabei um ein herausragendes filmisches Werk handelt, oder weil es der erste ernstzunehmende Superheldinnenfilm ist, bei dem auch noch eine Frau Regie geführt hat. Würde der gleiche Film, mit der gleichen Handlung auch so abgefeiert werden, wenn es sich um Wonder-Man handeln und der Regisseur Zack Snyder heißen würde? Ich glaube, offen gestanden, nicht.
Ich glaube absolut nicht, dass der Film so positiv aufgenommen wird, weil da Superheldinnen und eine Superregisseurin am werkeln ist. Ich glaube andersherum auch nicht, dass das Ghostbustes Remake so kritisiert wurde, weil Männer durch Frauen ausgetauscht wurden.
Erst sind angeblich Frauen der Grund, dass ein Film kritisiert wird, dann sind Frauen der Grund, weil ein Film abgefeiert wird. Also irgendwie dreht man sich das Frauending immer so zurecht, wie man es gerade benötigt.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Mr.Anderson schrieb:
Wir haben uns beide gefragt, wird der Film jetzt so abgefeiert, weil es sich dabei um ein herausragendes filmisches Werk handelt, oder weil es der erste ernstzunehmende Superheldinnenfilm ist, bei dem auch noch eine Frau Regie geführt hat. Würde der gleiche Film, mit der gleichen Handlung auch so abgefeiert werden, wenn es sich um Wonder-Man handeln und der Regisseur Zack Snyder heißen würde? Ich glaube, offen gestanden, nicht.
Das ist nun auch wieder allerplattester Whataboutism (oder sowas ähnliches), denn wahrscheinlich hätte Zack Snyder niemals genau diesen Film gemacht. Davon abgesehen, hat Snyder hier einen Drehbuch-Credit, der die Kritiker auch nicht davon abgehalten hat, ihn gut zu finden. Ich glaube in der Diskussion um DC und Marvel und Filme allgemein, wird oft vergessen, dass es den meisten Kritikern einfach egal ist, von wem ein Film kommt, sie wollen nur einfach einen guten Film sehen. Als ob alle Kritiker kollektiv irgendeinen Nutzen aus einem Feldzug gegen DC und/oder Zack Snyder ziehen würden.
 

Clive77

Serial Watcher
Mr.Anderson schrieb:
Nur gut das es unterschiedliche Geschmäcker gibt und nicht jeder auf den selben generischen Mist hereinfällt.
Mit diesem Satz lohnt sich eine Diskussion eigentlich garnicht. Einerseits von Geschmack reden und dann direkt den Film als generischen Mist bezeichnen, auf den jeder (mit einem anderen Geschmack) hereinfällt - ganz toll. :clap:

Mr.Anderson schrieb:
Was ist bitte an dem Film besser als an BvS?
Beispielvideo (Spoiler!) mit Argumenten - sehe ich sehr ähnlich. Und nein, da wird nix auf Patty Jenkins oder Zack Snyder reduziert - wenngleich die natürlich beide erwähnt werden. Fun Fact: Zack Snyder war an der Story zum Wonder Woman Film beteiligt.

Mr.Anderson schrieb:
Dunkle-Elfe und ich fanden BvS einfach unterhaltsamer.
Ja, und warum denn eigentlich? Folgendes kann es eigentlich nicht sein:

Mr.Anderson schrieb:
Da hat man sich was getraut, wenn leider auch etwas holprig umgesetzt, was vom marvelisierten Publikum natürlich abgelehnt wurde. Düster geht nicht. Bunt muss ein Superheldenfilm heute sein und voller Zucker!
Das "marvelisierte" Publikum hätte BVS sicher nicht abgelehnt (haben sie das überhaupt - Einspiel war zwar niedriger als erwartet, aber doch unterm Strich positiv), wenn der ach so düstere Ton besser genutzt worden wäre. Aber was hat man denn aus den beiden großen Helden von BVS gemacht? Ein Superman, der ständig von Selbstzweifeln geplagt ist und sein sorgenvolles Gesicht zu häufig in die Kamera hält. Ein Batman, der foltert und Rache für die (gelungene) Anfangssequenz will, obwohl selbst Alfred meint, dass das keine gute Idee ist. Warum sollte man da mit einem der beiden mitfiebern, wenn sie kaum Sympathien wecken können? Selbst beim Endkampf habe ich nur mit den Schultern gezuckt, als
Supes sich geopfert hat. Das hatte einfach keinen Impact, weil mir die Figur total egal war und ohnehin in Justice League wieder dabei sein wird. Gähn.
Und wenn du meinst, Wonder Woman wäre bunt, kann ich da nur bedingt zustimmen. Ja, der Film startet bunt. Aber sobald es in die Welt da draußen geht, wird es zunehmend dunkler und düsterer. Das steigert sich bis ins Finale und ist nur konsequent, zumal Diana gleichzeitig mehr und mehr über die dunkle (Weltkriegs-)Welt und Menschen im Allgemeinen erfährt. Der Film arbeitet gekonnt mit seinen Bildern - als Beispiel sei nur einmal Veld erwähnt.


Mr.Anderson schrieb:
Bei WW wird wieder mal die typische Helden-Origin-Story abgespult.
Einerseits vielleicht typisch, weil Origin. Andererseits aber sehr untypisch, weil sehr angenehm anders. Endlich mal eine (gelungene) weibliche Heldin, die ihre Origin bekommt. Und das Setting (erster Weltkrieg) ist wohl auch alles andere als typisch.

Mr.Anderson schrieb:
Sicher haben wir oft gelacht und eine Szene war trotz Vorhersehbarkeit sogar ein wenig traurig. Die ersten zwei Drittel des Films sind wirklich unterhaltsam, mit netten Anspielungen an Superman, etc. Leider fällt das letzte Drittel völlig ab und wird durch den begleitenden FX-Bombast ziemlich runtergezogen. Es hätte auch gerne eine Nummer kleiner sein können.
Zuviel FX-Bombast? Ja klar. Den gab es bei BVS natürlich nicht. :whistling:

Mr.Anderson schrieb:
Wir haben uns beide gefragt, wird der Film jetzt so abgefeiert, weil es sich dabei um ein herausragendes filmisches Werk handelt, oder weil es der erste ernstzunehmende Superheldinnenfilm ist, bei dem auch noch eine Frau Regie geführt hat. Würde der gleiche Film, mit der gleichen Handlung auch so abgefeiert werden, wenn es sich um Wonder-Man handeln und der Regisseur Zack Snyder heißen würde? Ich glaube, offen gestanden, nicht.
Vielleicht solltet ihr mal ein paar Kritiken zum Film lesen. Oder hättet mal auf die Namen der Autoren geschaut, als die Credits liefen. :rolleyes:
War aber wahrscheinlich nicht "unterhaltsam" genug.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich finde Diego der alte Triggerkönig sollte sich lieber dafür schämen Rogue One gut zu finden, aber Godzilla von Gareth Edwards nicht ! Wo ist denn da die Logik !
 

McKenzie

Unchained
jak12345 schrieb:
Ich finde Diego der alte Triggerkönig sollte sich lieber dafür schämen Rogue One gut zu finden, aber Godzilla von Gareth Edwards nicht ! Wo ist denn da die Logik !
Das ist zwar jetzt ziemlich OT, aber sowas geht generell wirklich nicht. :nene:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich bin ja bekennender BvS Fan. Das heißt aber (wie ich schonmal anmerkte) nicht, das jeder Film im DC Kosmos so aussehen soll. Die Wonder Woman Comics, die ich kenne, sind zwar einfach mal total humorlos aber keinesfalls düster. Sie sind eher sehr fantasievoll und optimistisch. Was aber auch nicht bedeutet, dass ich nur WW Filme möchte, die so sind wie die diese Comics.
Ich fänd es eher langweilig wenn alle DCCU Filme wie aus einem Guss wären.
 

Constance

Well-Known Member
Meine kleine Einschätzung zu Wonder Woman US-2017

Vorab: Den Sound werde ich privat bei einem 3D Heimkino Date mit Gadot zur Bewertung ausführen. Der Sound bei uns im Kino war so schrecklich laut. Das war teilweise Brei.

Kritik:
Mit ihrem aktuellen Regiewerk führt uns Patty Jenkins (Monster), der erste weibliche Regisseur eines Comic-Blockbusters, zu der Amazoneninsel Themyscira. Dort portraitiert sie fortan Wonder Woman (Gal Gadot) und webt ihre Entstehung in das Geschehen des ersten Weltkrieges ein und lässt dabei die von Herzen ehrliche Amazone ein großartiges, zweites Debut feiern. Und dieses leuchtet hell im weiten Kosmos des DCEU, insgesamt der vierte Film und nach 2 Ensemble-Filmen der zweite Origin-Film in dem sogenannten Extended Universe (EU) des Comicgiganten DC.
Nachdem uns in kreativer Manier eine märchenhafte Darbietung über die Herkunft der sogenannten Amazonen, einst als Muse für den Menschen gedacht, zu Teil wird, verweilt der erste Teil des Filmes in einer paradiesisch mystischen Landschaft. Die Insel Themyscira, ihre Herkunft, ihre Mechanismen und Teile ihrer Geschichte werden uns offenbart und wir treffen alsbald auf die kindliche Diana, die damit bedacht ist, eine große Amazone werden zu wollen.
Trotz und der damit einhergehende Eifer ermöglichen der Königstochter schließlich ihre Ausbildung und dieser folgen wir mit viel Freude, denn hier wird mit sehr viel Herz und Niedlichkeit ihr Charakter geöffnet. Diese Elemente werden auch in den weiteren Verlauf des Filmes mittransportiert. Dann, im letzten Teil ihrer Origin, lässt der Absturz des Piloten Steve Trevor (Chris Pine) die Geschehnisse der göttergegebenen Insel mit denen des ersten Weltkrieges kollidieren und so zwingt es Diana, trotz der Bitte ihrer Mutter, mit dem zuvor geretteten Steves nach London aufzubrechen. Die zuvor entwendete Ausrüstung darf nicht fehlen: Schild, Schwert, Diadem, Rüstung und natürlich das Lasso der Wahrheit, damit unsere sprachlich gebildete Amazon ausreichend gut gerüstet ist, um dem Krieg Einhalt zu gebieten, damit die Menschheit wieder ihre rein herzliche Natur feiern können.
In London angekommen wird Sie Zeugin der ersten Grausamkeiten und Düsternis des Krieges aller Kriege und ist gewillt, alsbald an die Front zu gelangen, muss zuvor aber politischen Gepflogenheiten kleinere Kämpfe einräumen. Wenn das soziale Intermezzo abklingt und Wonder Woman an die gewünschte Front gelangt, wird ein wahrer Sturm aus Herzlichkeit, Charme, Detailreichtum und unglaublicher Action entsandt, der im Eiltempo über das Schlachtfeld zieht, bis zur finalen Stunde fesselt und an seinem Höhepunkt in einem tobenden (Effekt-)Orkan gipfelt, wenn Diana sich endlich dem vielgesagten Übel entgegenstellen kann.

Patty Jenkins vollführt das Wunder, den Spagat welchen sie zu leisten hatte, unter anderem das DCEU wieder in Fahrt zu bringen und dabei einen guten Film mit Origin-Funktion abzuliefern. Und was ihren Film und die Arbeit um diesem herum angeht überzeugt die Regisseurin und liefert sogar ein erstaunlich kreatives, straff geschnürtes und intensives Unterhaltungspaket ab - ein dringend benötigtes.
Im Vorfeld lässt sich sagen: „Hut ab DC!“. Zuletzt zeigte SuicideSquad, wie man an schlichtweg grausamer Marketingarbeit und zudem auch einem, seitens des Studios angestrebten Richtungswechsels im Tonus des Filmes, scheitern kann - wobei auch die gravierenden Änderungen im Drehbuch zu folgeschweren Fehlern und einigen Sinnlosigkeiten führten. Auch die werbetechnische Vorarbeit zu Batman V Superman ließ Böses erahnen, da man sich seiner Sache, seiner Richtung wohl unsicher war.
Doch bei Wonder Woman scheint der Marketingapparat endlich verstanden zu haben, denn hier liegt der Konsens des Marketings mit dem Tonus von Jenkins Film exakt überein, heißt, man erwartet bereits das, was man anhand der Trailer und der Social-Media-Arbeit suggeriert bekommt. Doch der Film geht weiter und lässt die Marketingarbeit zu einem großen Pluspunkt anwachsen: Die Trailer ließen viele der Höhepunkte in einigen Sequenzen nur angehaucht und somit wurden zumindest meine Erwartungen nochmal deutlich übertroffen, wenn viele Szenen in einem staunenden WOW endeten.
Die Trailer zu Wonder Woman kamen stets mit einer ungewohnten Portion Hoffnung und Leichtigkeit daher, gänzlich anders im Kontrast zu den beiden sehr düster wirkenden Ensemble-Filmen BvS und SS, wobei MOS zwar kritisch in seiner Substanz aber noch deutlich optimistischer als die beiden Nachwerke ist. Diese Leichtigkeit bezieht sich vor allem auf den Humor und die Übersichtlichkeit. Da Snyder seine Verschachtelungen in der Kinoversion von BvS nicht vollständig auflösen konnte und sein Film durch die zwanghafte Ernsthaftigkeit deutlich an Schwere zunahm, hat man im Hause Warner auch hier verstehen müssen und somit lässt Patty Jenkins ihre Arbeit dahingegen willkommen einfach in der Struktur und führt Wonder Woman geradlinig aber stets fesselnd in ihren ersten Kampf und ihre Mission die Welt zu befreien.
Mein persönlicher Eindruck ist, selbst nach einer Nacht mit vielem gedanklichen WirrWarr zu diesem Film, ungetrübt: Mich hat sehr die Chemie zwischen Gadot und Pine überrascht und bin oftmals sehr von den ruhigen Momenten zwischen den beiden, aber auch in Interaktion mit den restlichen Team überwältigt worden. Dianas Art war, wie in der offiziellen Kritik erwähnt, sehr naiv, leichtgläubig und das sorgt für viele herzliche und amüsante Szenen, aber auch Nachdenkliches. Ich habe mich selbst des Öfteren grinsend vorgefunden und in dieser Szenerie bin ich definitiv von Jenkins toller Regie überzeugt, die es vermag Szenen etwas neuartig (für Comicadaptionen) intensiv zu inszenieren. Sie zögert auch kleine Momente über die Erwartungshaltung hinaus, das hat mir sehr gefallen!
Überrascht war ich auch von der gewohnt tollen Optik, da hätte ich einen kleinen Bruch erwartet. Ja, es ist Snyders vorgelebter Stil, doch hier bin ich sehr von einer „schützenden“ Hand Snyders überzeugt, der das Projekt sicherlich optisch betreut hat. Zudem hat er die Handlung mitentwickelt, ich denke hierbei aber vorrangig an das Einstreuen richtungsweisender Details für die Arbeit an Effekten und Optik. Nichts desto trotz kommt die Action gewaltig daher und setzt Maßstäbe, bei denen Steve Rogers sich wieder in den Kryoschlaf verkriechen würde. Wie Captain America ist auch Diana von Themyscira stets ehrlich und rechtschaffend. Toll ist hier auch, dass sie dabei ein schönes Spektrum von Unterstützern hat. Mir haben die Nebendarsteller und ihre Charaktere gefallen. Apropro: Auch sehr auffällig ist das exzellente Köstumdesign des Films und es machte wirklich Spaß wie Gadot und ihre Begleitung den Versuch unternehmen, die Shoppingqueen von London zu werden. Guido Maria Kretschner hätte eine Aftercredit-Scene gebrauchen können damit er seine Punkte verteilen kann, naja, blieb leider dunkel.
Ach ja, Sozial- und Gesellschaftskritik hat der Film auch erfolgreich in seine Handlung aufnehmen können und das Drehbuch sorgt durch den harten Aufprall einer von Männer dominierten Welt mit der unbeirrbar ehrlichen Amazone oftmals für erheiternde Frische angesichts der Schwere der Lage. Insgesamt nimmt Wonder Woman zu jeder Sekunde an Fahrt auf und ist am Ende ein Film der erstaunlich viel Liebe und Gefühl anhand einer Comicadaption repräsentiert.


Ich würde auch mal gerne wissen, was an WonderWoman weniger gut ist, als an Batman V Superman. Denn ich, als BvS persönliches Schild hier im Forum, als bekennender MoS Fan, empfand WonderWoman deutlich besser als alles bisherige. Was ist denn genau schlechter? Das kann ich leider nicht klar heraus lesen.
 

Constance

Well-Known Member
Fortsetzung:
Hier ein paar meiner persönlichen Highlights

Gadot & Pine:
Tolle Harmonie und durch sein sympathisches Zusammenspiel kann sich das Gespann mit der intensivsten Schauspielleistung in einer Adaption von Comicvorlagen schmücken! Pines Steve Steves reagiert wundervoll verhalten mit der konsequenten Ehrlichkeit der Amazonenprinzessin und auch in allen ruhigen Momenten konnte ich mich kaum an den Beiden satt sehen. Gadots Diana Prince wirkt zwar zeitweise dümmlich naiv, zu glauben, sie könne ihre Vorstellung der Mission in dessen glorreiches Ende münden lassen, aber ihre herzensgute und überzeugende Ehrlichkeit, welche sie auch entgegen jeglichen Trotzes und sozialer Umstände, bzw. Gepflogenheiten ereifert, lassen ihr Verhalten nie dumm wirken. Letztendlich ist es auch eben dieses Gute in ihr, also vorwiegend ihr Glauben an die Menschheit, der ihre benötigte Intervention in den Krieg erst ermöglicht. Und da dies eine Origin ist, muss der entsprechende Charakter schließlich lernen und wie so oft auch kämpfen um zu Größerem heranzuwachsen. Dabei ist es natürlich praktisch einen erfahrenen Spion, Soldaten und ebenfalls gutherzigen Mann als Begleiter gewählt zu haben. Steve Trevor ist kein ehrlicher Charakter: Ein Spion, Lügen unter unzähligen Facetten, da existiert kein tugendlicher Pfad. Aber er bewundert Diana, glaubt an sie und erlebt fortan Unglaubliches. Hier war Chris Pine die richtige Wahl, da man Trevors Charakter in dem Script viel über Mimik und Gestik artikulieren lässt. Diese sind durch die erfrischende Unerfahrenheit der Prinzessin im Umgang mit dem männlichen Geschlecht natürlich nur schwer zu deuten, auch wenn man hunderte Sprachen beherrscht. Aber Trevors ist innerlich ein guter Mann, angesichts seiner spürbaren Bewunderung für Diana und der Chance, mit ihr den Krieg beenden zu können, hält er sein Versprechen und begleitet Diana zu der sagenumwobenen Front, an der sich das Ende des Krieges und der Kriegsgott Ares befinden soll. Und dann nimmt dieses Duett ein eigentlich tragisches Aus: Steves gesteht Diana seine Liebe, doch die vorübergehende Taubheit ließ sie nicht verstehen und somit gab es keine Verabschiedung voneinander. Das ist schon bitter für dieses Paar, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als nur Begleiter füreinander waren. Doch auch hier: Danke dafür Patty!

Themyscira & Amazonen:
Verdammt! Diese Einführung von Themyscira war so unglaublich gut, märchenhaft erzählt, optisch sowie inszenatorisch. Ein absoluter Genuss. Mir gefällt, dass es hierbei wieder eine so kreative Einführung zu dem Volk, seiner Geschichte und seiner Entstehung gab. Schon Snyders Vision von Krypton war innovativ und ein optisches Brett. Mit der Schöpfungsgeschichte durch die Götter muss man sich wahrscheinlich ähnlich anfreunden wie mit der Einführung von Magie in das MCU. Aber da ich die griechische Mythologie mag, freue ich mich schon auf Justice League, wo wir wieder mehr Amazonen zu sehen bekommen werden.
Interessant und erfreulich empfand ich da, dass das Volk der Amazonen ursprünglich als Muse, als Inspiration für die Menschheit gedacht war und sich alsbald auf die verschleierte Insel, die Zeus für sie erschaffen und anschließend verhüllt hat, zurückzog. Natürlich wegen der Menschheit. Dabei kam mir bereits die Frage in den Sinn, was denn jetzt das Ziel dieses Volkes sein wird und natürlich wird diese Frage unverzüglich in Form von Diana als kindliche Prinzessin beantwortet. Ja, wo kommt die denn her? Aus Ton geformt und von Gottvater Zeus zu Leben erweckt. Eine Geschichte für Kinder gedacht, was hat die Königin aber wirklich gemacht?

Kostüme & Gesellschaft:
Also die Outfits der Amazonen auf Themyscira waren schon toll. Gegerbtes Leder und viel Haut egal wo man hinsah. Und auf der anderen Seite prunkvolle Gewänder. Gefiel mir echt gut. Und im Kontrast dazu, sowie natürlich der ganzen moralischen und ethischen Hingabe der Amazonen, steht das London zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Es ist dreckig und abscheulich. Ein Morast aus den Abfällen anfänglicher Großindustrie und dem politischen Sinn nach dem überragenden Stand des Mannes. Das hier präsentierte London ist der Inbegriff der Männerdominanz und diese führt zu Verrottung, Krieg und abscheulichen Taten. Zumindest lässt sich das erschließen, wenn man das von Frauen regierte Themyscira daneben stellt: Weiß, prachtvoll und paradiesisch, und dabei frei von Männern. Der erste Mann der das Paradies bestürzt ist Steve Trevor und diesem folgt sogleich der Krieg. Ist das harsche Männerkritik? Ich denke wenn ja, würde Jenkins hier mit der Holzhammer-Methode vorgehen, aber ihr Amazonenvolk spricht fortwährend von der Schwäche der Menschheit. Ihr Makel ist geschlechterfrei.
Was in London stark ausgespielt wird ist das prachtvolle aber düstere Setting und die Ehrlichkeit, mit der Diana Prince die politischen Gepflogenheiten auf den Kopf stellt und das systematische Konstrukt dahinter verabscheut. Zudem sind auch die Kostüme in London ein absoluter Hingucker.

Der Sturm ab dem Sturm auf Veld:
Ab hier legt der Film los: Wonder Woman kommt an der Front an und stürzt sich unweigerlich in den Kampf, denn dafür sei sie schließlich hier. Und kaum aus dem Graben und dem Leid darin entstiegen begibt sich unsere Heldin in Richtung Gegner und entfacht einen atemberaubenden Ansturm, in welchem zuerst ihr kleines Team folgt und kurz darauf die restliche Armee. Ab hier fährt der Film seine Effekt- und Choreographielastigkeit auf und entfesselt neben dem heroischen Ansturm auch ein Feuerwerk an Effekten. Wenn sämtliche Maschinengewehrsalven und Geschosse abgelenkt werden und Granaten sowie Mörser die Umgebung zerschmettern, dann macht die kampfeslustige Amazone eine starke Figur. Sie trägt den Angriff bis in den Ort Veld hinein und liefert sich dort großartig inszenierte Häuserkämpfe mit den Deutschen. Hier Immer dicht gefolgt von ihren vier Begleitern. Diana schleudert Fahrzeuge umher und glänzt im Nahkampf, Highlight ist hier der stark choreographierte Teil mit ihrem Lasso. Eigentlich ist jede Szene mit ihrem Lasso bereits ein Highlight, jedweder Funktion dessen. Der Kampf um Veld endet mit einem echten Wow-Moment, wenn Diana mitsamt ihrer Begleiter einen Scharfschützen im Kirchturm ausschalten darf. Angeteasert durch die Trailer weiß man, dass sie dort hinaufspringt. Dies gelingt ihr per Sprunghilfe ihres Teams und was sie anschließend mit dem Turm veranstaltet hätte ich im Leben nicht erwartet: Er wird komplett zerborsten.
Hiernach folgen viele herzliche und innige Momente mit ihren Begleitern, man beweist hier weiterhin viel Gefühl wenn Diana sozialen Kontakt zu ihren Begleitern herstellt. Weiter geht es mit dem Fest, einem Führerball und somit einer Chance für Diana. Ab hier wird der Film wieder ruhiger und hält sich mit seiner Infiltrationsthematik trotzdem weiter spannend. Vor allem weil das Fest in einer emotionalen Krise endet und von dort an bewegt sich der Film unaufhaltsam Richtung Finale. Am Waffenlager angekommen darf Diana sich alsbald dem vermuteten Ares stellen. Dieser hat nicht viel entgegen zu setzen und trotz des Sieges der Amazone legt niemand die Waffen nieder, alles nimmt weiter seinen Lauf. Während Trevors versucht Diana vom Fortsetzen der Mission „den Krieg“ zu beenden zu überzeugen, ist diese nach wie vor Entsetzt über die gelebte Illusion, die sogenannte Wahrheit über die Menschen. Das Team setzt indes seine Mission durch das Aufhalten der Bomber fort. Kurz darauf offenbart Ares seine Gestalt und erscheint. Dieser Moment ist in der Tat überraschend und hier erfährt die Prinzessin, dass sie in Wahrheit eine Göttin ist und ihre Herkunft von Zeus selbst ausgeht. Der eigentliche Plan Ares zielt hierbei auf die Bekehrung Dianas ab und ihr die Augen für die wahre Natur der Menschen und Zeus makelhaften Schöpfung zu öffnen. Der anschließende Finalkampf der beiden Götter ist ein reines Spektakel, pulsierend wie ein Feuersturm und wenn Diana letztendlich ihre ungeahnte Kraft entfesselt, als Trevors sich opfert, dann wird die Intensivität in die Hemisphäre katapultiert und Diana schüttet in einem Inferno all ihre Wut über die Gegner aber vor allem über Ares aus. Und ihr Sieg bringt den erwünschten Frieden: Gegenseitiges in die Arme schließen, wie in den Geschichten. Wiedermal herzlichst und angesichts des großen persönlichen Verlust ein schönes Ende für Dianas Mission.
 

Constance

Well-Known Member
Fortführung der Fortsetzung:smile:

Der eigentliche Gegner:
Auch hier beweist DC wieder einmal, wo ihre Stärken liegen! Ares ist von Beginn an das erklärte Ziel, der Feind der Menschheit. Er muss zurückgekehrt sein und in dem abscheulichen Krieg die Zügel führen. Allerdings gibt es bis in das effekt-lastige Finale nur wenige Momente in denen er sich offenbart, in einem Windhauch oder durch winzige Manipulationen. Dennoch ist seine Identität stets verhüllt, er agiert unsichtbar im Hintergrund und Diana hält fälschlicher Weise den deutschen Oberst für den inbrünstigen Ares. Nach dessen Tod offenbart er sich und man hätte wohl eher mit einer bis dahin unbekannten Identität gerechnet als mit einem ihrer Unterstützer. Durch ihn erfährt Diana eindrucksvoll ihre wahre Herkunft und mit welchen Geschicken er die Menschheit versucht in den Untergang zu treiben. Dass Ares dabei nur im Hintergrund agiert ist recht verständlich. Seine Intervention in einem der Lager würde ein neues Feindbild für die Menschen erschaffen, ein erklärtes Ziel aller Seiten. Zudem kann man davon ausgehen, dass Ares physischen Interventionen der Menschen gegenüber einfach überdrüssig ist und nach Jahrtausenden währender, anthropologischer Studien sicher das Beste Mittel gefunden hat sich der, seiner Meinung nach, imperfekten Schöpfung zu entledigen.
Bis zuletzt versucht Ares Diana davon zu überzeugen, sich auf seine Seite zu stellen und möchte ihr die Augen für das wahre Wesen der Menschen öffnen, zwischenzeitlich zeigt das Wirkung. Durch Trevors tragisches Opfer wird aber Dianas wahre Macht entfesselt und Sie bekämpft Ares. Die beiden liefern sich ein beeindruckendes Duell mit einem Mix aus verschiedensten Götterkräften. Blitze, materielle Neuformungen, infernale Winde und natürlich mitten darin ein goldenes Lasso. Natürlich fährt man hier wieder ein Finale an, das temporeich explosiv ist und mit einer Nachdenklichkeit und Versöhnung endet, die MOS Ende schon besser gefallen hätte.
 

Lunas

Well-Known Member
Schön geschrieben Constance

Besonders der Sturm auf Veld und was in Veld passierte hat es mir sehr angetan.

Wie sich Diana aus dem Graben empor hebt und sich Schritt für Schritt auf die Deutschen zu bewegt. Maschinengewehr Salven und Granaten hämmern auf sie ein und sie hält mit ihrem Schild stand. Das war ein Gänsehaut
Moment welchen ich schon lange nicht mehr erlebt habe. Das WW Thema machte es dann perfekt.
 

Constance

Well-Known Member
Besten Dank!

Und Ja, das war pur episch ab Veld.

Meine Wertung in Punkten drückt sich in 9/10 Gürteltieren aus!
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich war gestern im Kino, und fühlte mich gut unterhalten.
Ich habe einen guten Superhelden Film gesehen. Mehr dann aber auch nicht.
Die durchgehend positiven Kritiken haben meine Erwartungen fast etwas zu hoch geschraubt.

Was mir zB als negativ empfunden habe, waren die dauernden "Fish out of water" Szenen in denen Diana mit dem modernen Leben nicht klar kommt. Diese Szenen haben für mich fast nie funktioniert (resp. fand ich unlustig) und es waren einfach zuviele davon.

Ausserdem:
Die ganze Liebesgeschichte mit Captain Kirk wirkte irgendwie aufgesetzt. Wäre auch nicht nötig gewesen, im Gegenteil, wäre ja auch mal schön gewesen zu zeigen dass eine Frau auch funktionieren kann ohne einen Mann den in den sie sich verliebt.


Trotzdem: Für mich der bis jetzt beste Film im neuen DC Universum.

PS: Ich hab ihn in der OV in 3D gesehen, waren bei euch auch einige Szenen extrem dunkel?
 
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