Stephen King's Es (Remake) - Teil 1 [Kritik]

McKenzie

Unchained
Paddywise schrieb:
Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk(inklusive The Room signiert von Tommy Wiseau :ugly: )
KOMM IN MEINE ARME, BRUDER! :biggrin:

Für ES werd ich mich wohl auch ins Kino begeben. Schaue Horrorfilme zwar recht selten, nicht zuletzt weil ich Jump Scares so billig, vorhersehbar und nervig finde, aber ich mag das neue Pennywise-Design, und so lustig Curry auch war, der alte Film ließ Potenzial liegen (vor allem in der zweiten Hälfte).
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich finde Jump Scares werden besonders in den letzten 20 Jahren einfach viel zu oft missbraucht. Es ist zugegebenermaßen kein subtiler Effekt und einfach umsetzbar.
Es ist ein Stilmittel, welches sparsam und richtig eingesetzt einfach soviel besser sein kann. Ein guter Regisseur, der ein gutes Drehbuch umsetzt, braucht keine 150 Jump Scares um dem Zuschauer Unbehagen zu bereiten.
In schön aufgebauter, dichter Atmosphäre mit Figuren, die einen kümmern ist ein (ein einziger!) Jump Scare so viel wirkungsvoller.
 

McKenzie

Unchained
Ich grusel mich leider generell wenig bei filmen, aber der effektivste Schauer an den ich mich erinnere war damals bei Das Waisenhaus, und das war ein gaanz langsamer Schwenk bei dem nicht mal groß was passierte. Der Aufbau der Szene bis dahin hatte einen einfach ausreichend vorbereitet. Aber solche Szenen die dann tatsächlich beklemmend sein könnten, will das gros des Publikums halt nicht. Lieber Geisterbahn mit "Buh!" - Effekten.
Und ja, natürlich können 1, 2 gut verteilte Jump Scares das Salz in der Suppe sein. Wenn man sie aber geradezu runterzählen kann wird's lame. Angeblich sind sie beim neuen ES eher verdient, mit ein Grund warum ich neugierig bin.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Habe "Das Weisenhaus" wohl schon ein Jahr in meiner Netflix-Liste und immer noch nicht dazu gekommen den zu schauen. Muss ich endlich mal nachholen.
So richtig schlimm wie als Kind trifft einen Filmfan heute wohl kaum noch ein Horrorfilm. Irgendwie schade.
Deswegen sind bei mir auch mitlerweile Sachen wie die generelle Umsetzung, die Idee oder eben die Stimmung viel wichtiger.
Ich fand vor ein paar Jahren "Die vierte Art" komischerweise ziemlich gruselig wobei ich nicht im entferntesten sagen würde, das war einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre. Irgendwie traf der im Bezug auf Angst einen Nerv bei mir. Vielleicht war ich auch an dem Tag irgendwie sensibel. :squint:
 

Paddywise

The last man
Ich verursache fast täglich 1 - 2 Jumpscares bei Arbeitskollegen. Weil es eben nichts weiter als anschleichen und erschrecken ist. :ugly:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ganz furchtbar fand ich die Jump Scares bei Halloween H20. Es passierte nichts, aber es wurde immer wieder eingesetzt, völlig sinnlos und viel zu oft.

Eine beklemmende Atmosphäre und eine interessante Geschichte sind mir bei einem Horrorfilm wichtiger als solche billigen Effekte oder Splatterszenen. Sympathische Charaktere sind auch von Bedeutung, wie ich zuletzt bei Insidious 3 wieder festgestellt habe. Alle Hauptfiguren außer Alice waren extrem nervig (besonders der Vater).
 

Måbruk

Dungeon Crawler
McKenzie schrieb:
Und ja, natürlich können 1, 2 gut verteilte Jump Scares das Salz in der Suppe sein. Wenn man sie aber geradezu runterzählen kann wird's lame. Angeblich sind sie beim neuen ES eher verdient, mit ein Grund warum ich neugierig bin.
Mir ist es persönlich nicht negativ aufgefallen und ich hasse "Jump-Scares" geradezu.
 

.adversus

New Member
Ich muss sagen, ich bin aus dem Film raus und war einfach glücklich. Das hatte ich mir erhofft, aber nicht erwartet! Skargard gibt einen wahnsinnig tollen Pennywise ab. Bin immer noch überrascht, aber zutiefst positiv. Wie Paddy schon meinte, ein wenig Joker ist drin, aber das ist ja seit Ledger Gang und Gebe für einen guten Bösewicht in Hollywood geworden. Stört mich aber keineswegs.

Schön ist einfach, wie unterhaltsam der FIlm ist. Keine Langeweilige, keine Atmo-Lücken, keine Momente des "Oh ehrlich? Wie dämlich". Einfach gut.
Das CGI hat mich eigentlich nicht gestört. In manchen Szenen war es schon deutlicher zu sehen als in Anderen, aber das ist verschmerzbar. Jump Scares - joar, aber gut gesetzt. Nicht unnötig und nicht überladen.

Besonders gut gemacht fand ich auch die Geschichten der Kinder, der Focus lag auch deutlich drauf. Alle super gespielt und man hat sich nicht zu viel und nicht zu wenig Zeit für die Einzelnen genommen. Was auch wieder so ein Punkt ist: Das waren 135 Minuten. Ich hätte den 2. Teil gleich noch hinterher schauen können. Das hat sich überhaupt nicht wie 135 Minuten angefühlt und das meine ich positiv!

Die Szenen im Haus fand ich grandios. Da hat mir Pennywise auch spitze gefallen. Hach, diese Neuerzählung hat mich einfach echt fröhlich gemacht und ich bin tatsächlich ein Fan vom Alten :ugly:

Ich musste hier in den Staaten echt mittags ins Kino gehen, weil abends seit dem 9.9. hier immer ALLES voll reserviert ist. Mittags wars dafür angenehm :ugly:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Schöne Kritik. Klingt wirklich gut.

Ich hoffe der Erfolg des Films führt dazu, dass vielleicht das ein oder andere Studio demnächst mit ordentlichem Budget und fähigen Leuten richtig gute Horrorstorys umsetzt.
Jump-Scare Filme mit höchstens 2 Schauplätzen mit einem 2 Millionen Dollar Budget hatte ich gefühlt genug in letzter Zeit.
 

Joel.Barish

dank AF
@Diego
Bin gespannt. Wenn du erlaubst lese ich die Kritik aber erst nach meiner Sichtung des Films. :bibber:

Revolvermann schrieb:
Ich hoffe der Erfolg des Films führt dazu, dass vielleicht das ein oder andere Studio demnächst mit ordentlichem Budget und fähigen Leuten richtig gute Horrorstorys umsetzt.
Jump-Scare Filme mit höchstens 2 Schauplätzen mit einem 2 Millionen Dollar Budget hatte ich gefühlt genug in letzter Zeit.
Würde ich im Prinzip zustimmen, doch "Hollywood" ist doch berühmt dafür die falschen Schlüsse aus dem Erfolg Anderer zu ziehen. Ich würde hierbei auf mehr Stephen King(*) und mehr Nostalgie Horror tippen. Das Problem? In diesem Fall ist Nostalgie ein, wenn man mich fragt, absolut richtiger Schluss bei der Frage, warum "Es" so durch die Decke ging. Der Roman, die TV-Verfilmung(, Stranger Things) und die von Generation zu Generation vererbte kulturelle Angst vor gruseligen Clowns haben die Erwartungshaltung zum Film so groß werden lassen. Dass der Film kompetent inszeniert und ordentlich produziert aussah hat sicherlich geholfen.

Andererseits ... ein "Conjuring" war ja mit rund 20 Mio. (angeblich) auch nicht gerade billig für einen R-Rated Horrorfilm. Das Problem ist eher, dass Trittbrettfahrer relativ günstig einige stilistische Details nachstellen und für super billige Eigenproduktionen nutzen konnten. Bis heute. Ich sehe nicht, wie uns das nach "Es" erspart bleiben sollte. Beim nächsten Mal sind die Protagonisten eines "Polaroid" (der verboten schlecht aussieht) vielleicht drei, vier Jahre jünger, um die "Es"/"Stranger Things" Klientel anzusprechen. Ich hoffe - und ich denke das meinst du auch - dass es einfach mehr Alternativen zu ultrabilligen Geister-Horrorfilmen gibt.
Ich würde mir aber konkret mehr Originalität bei der Stoffwahl wünschen, dann wäre mir auch egal wie teuer der Film ist, so er denn funktioniert. Vielleicht wird der finanzielle Erfolg des ersten Teils ja endlich mal(**) genutzt, um beim Sequel mutig in die kreativen Vollen zu gehen. Man hat ja schon ordentlich abkassiert und die Erwartungshaltung hochgefahren, also könnte/sollte man für die Fortsetzung jegliche Zurückhaltung ablegen. Vielleicht löst "Es - Teil 2" dann einen Boom intergalaktischer/metaphysischer Horrorfilme aus. Andererseits-Andererseits ... wir gurken im Genre ja schon eine Weile in nicht immer konkret definierten Zwischenwelten herum; das ist jetzt kein so großer Unterschied. Vergiss also was ich gesagt habe. Andererseits-Andererseits-Andererseits (!!!) vielleicht schnallt man es dann, dass es ein Publikum für del Toros Lovecraft Adaption gibt. :bibber: (And I have become Joel, destroyer of hopes ...)

(*)Die Re-King-aissance ist ja in vollem Gange, aber das wird noch mehr kommen. Viel mehr.
(**)Ich sehe schwarz für "Deadpool 2"
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich musste ehrlich gesagt auch ein wenig an Del Toros Mountains of Madness denken. :squint:
Und ja, Conjuring und auch Sachen wie Crimson Peak und noch einiges anderes war nicht gerade billig. Wobei ich ebenfalls der Meinung bin, ein guter Film braucht nicht zwangsweise ein hohes Budget.
Einfach vom Gefühl her habe ich vor allem im Horrorgenre den Eindruck von Billigproduktionen vollgestopft zu sein. Da freut einen ein aufwändiger Streifen einfach. Vor allem wenn er zudem noch wirklich gut ist.
Als King Fan wäre es durchaus in meinem Interesse wenn sie noch etwas diese Schiene fahren. Allerdings auch bitte nicht bis zum erbrechen. Und die Frage, ob sie mit der Schiene auch wirklich den richtigen Weg nehmen ist nochmal eine andere Frage. Das kann von einem Studio auch schnell mit ES 3, 4 und 5 beantwortet werden und das braucht keiner.

Jedenfalls sind das alles Gründe, warum ich mich trotz recht mieser Kritik auch sehr auf Alien Convenant freue, der Morgen fürs Heimkino rauskommt. Es ist nämlich (wie du in einem anderen Thread bereits richtig angemerkt hast) sicher keine Gütesiegel wenn man mit den neueren Filmen des Regisseurs von Alien und Blade Runner ect. so "ganz gut" unterhalten wird.
Einen big Budget schleimigen Monstermovie in Space bekommt man einfach nicht oft zusehen. Auch Prometheus war kein Film im Format eines "Alien" aber ich mag den nach wie vor.
Womit man auch wieder bei Del Toro wäre, der nach Prometheus damals sein Berge des Wahnsinns Drehbuch mal wieder im Schrank verstaute, weil es Prometheus sehr ähnlich war.
Prometheus steht bei mir nicht in der Tradition von Alien. Der steht in der Tradition von Moontrap. Aber ich schweife grade total ab. :ugly:
 

Joel.Barish

dank AF
Um Gottes Willen, ein "It" Shared Universe fehlt uns wirklich noch. Ein Pennywise Origin. Pennywise im Wilden Westen. Pennywise im 1. und/oder 2. Weltkrieg. "The Year(s) after" Filme für alle Loser. Ein Henry Bowers Spin-Off. ---------- Grundgütiger.

Horror ist eben ein populäres Genre und war schon immer besonders vielseitig und flexibel, nicht zuletzt was Budgets betrifft. Jeder Hobby- und Jungregisseur dreht doch eher einen 20.000$ Geister- oder Zombiehorrorfilm als einen ähnlich günstigen Actionfilm mit Schusswechseln und Verfolgungsjagden. Sachen wie "Mumblecore" im Drama Bereich sind ein vergleichsweise modernes Phänomen. Horror lädt eben dazu ein, auch mit minimalen Mitteln etwas zu versuchen. Das hat auch viel Gutes an sich. Aber ja, die ganzen Geisterhorrorfilme, Exorzismusfilme und "ein ruheloser Dämon wohnt in Gegenstand X" Filme kommen wirklich in einer geballten Menge. Es ist Zeit für ein neues Hauptthema im (US-)Horrorfilm. Ich war auch ganz froh, als die Phase ultrabrutaler Schlächterfilme nach "Saw" und der französischen Horror-Welle irgendwann vorbei war. Ähnlich wie Überraschungserfolge hat auch die Politik bzw. das Weltgeschehen einen Einfluss auf Genre-Trends. Und da ... will ich meine Phantasie jetzt gar nicht zu sehr spatzieren führen. :bibber:

Btw. fand ich "Covenant" ganz ordentlich, aber ein schleimiger Monstermovie in Space ist er definitiv nicht. Und mir hat er immer dann am besten gefallen, wenn er so wenig wie möglich mit "Alien" zu tun hatte.
 

SommerSP

New Member
Sorry das ich gerade mal hier rein Schreibe... aber hab nur mal eine logik Frage zum inhalt von ES... in der Story steht ja das der kleine Georgie von es getöt wird und der Trupp der Loser sich im darauf folgenden Sommer auf die "Jagd" macht... wie lange existiert denn ES bevor er für 27 Jahre verschwindet... Hab das Buch NIE gelesen und die TV gassung hab zuletzt vor 15 Jahren ca. Gesehen...

Aber schon heftig wie der Film abräumt.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Joel.Barish schrieb:
Ich war auch ganz froh, als die Phase ultrabrutaler Schlächterfilme nach "Saw" und der französischen Horror-Welle irgendwann vorbei war.
Bzgl. SAW teile ich die Meinung, bei der der französischen Horror-Terror Welle nicht ganz, denn die brachte grandiose Filme heraus, die in allen Belangen überzeugt haben. Auch in Qualitäten, in denen Horror Filme normalerweise nicht ihre Steckenpferde haben. Irgendwan war es plötzlich vorbei und ich weiss gar nicht so genau wieso. Bei SAW war eine komplette Übersättigung erreicht, bei den Franzosen war dieser Punkt noch lange nicht erreicht.

Joel.Barish schrieb:
Btw. fand ich "Covenant" ganz ordentlich, aber ein schleimiger Monstermovie in Space ist er definitiv nicht. Und mir hat er immer dann am besten gefallen, wenn er so wenig wie möglich mit "Alien" zu tun hatte.
Komplett unterstreich!
 

Joel.Barish

dank AF
Bei "Saw" und den Franzosen meinte ich übrigens alles, was sich zwischen 2003/04 und ca. 2010 als ultrabrutaler Hardcore-Horror hervorgetan hat. Das wird ab einem gewissen Punkt natürlich schwammig. Die französischen Filme waren sicherlich interessanter, nicht zuletzt weil es weniger waren, aber so hoch würde ich die Qualität jetzt auch nicht einschätzen. Und das sage ich als jemand, der "Martyrs" für einen guten(*) Film hält. Dieser Fokus auf überzeichnete Gewalt hat sich bei mir sehr wohl recht schnell abgenutzt. Dann lieber Geschichten WIE "Inside", die wissen, wann weniger mehr ist.

(*)"gut" ist bei einem Film wie diesem relativ, aber ja, der Film "funktioniert", wenn man so will

Måbruk schrieb:
Komplett unterstreich!
Yessss! :ugly:
 
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