00Doppelnull schrieb:
Überleg mal, was das bedeuten würde, wenn wir dieses formalisierte System an dem sich alle Parteipolitiker grob orientieren müssen, nicht mehr hätten? Das würde nicht nur bedeuten, dass Politiker jetzt vermeintlich "frei" in ihrem Handeln und der Konsensbildung sind. Das sind sie jetzt laut Grundgesetz bereits auch schon. Sondern es würde vor allem auch bedeuten, dass wir nicht mehr auf die Programme und Ziele einer Partei schauen können, sondern die Fähigkeit eines Menschen beurteilen müssen, rationale, kritische und verantwortungsvolle Entscheidungen selbst zu treffen
Dann muss man sich ernsthaft überlegen, ob dieses Parteisystem noch Zukunft hat und welche Alternativen es gibt.
Vorallem werden ja seit neustem auch Gewissensfragen (siehe gleichgeschlechtliche Ehe) gestellt, bei denen solche Abstimmungen wie ich sie genannt habe "erwüsncht" sind.
Ich bin nicht sicher ob das zwangsläufig so schwierig wird wie du sagt. Du sagst auch, Politiker sind heute schon quasi "frei" ihre Entscheidungen zu treffen. Und da komme ich wieder auf den Punkt mit Gewissensentscheidungen.
Wann ist mein Gewissen gefragt und wann meine fachliche Kompetenz.
Mein Gewissen sagt, man sollte sämtliche AKW´s und Kohlemeier schnellst möglich abschalten, wenn unsere Enkel und deren Enkel noch etwas Spaß an unserer Welt haben wollen.
Meine fachliche Kompetenz hingegen sagt, es ist aktuell absoluter Quatsch die Teile abzuschalten, wenn man im Umkehrschluss die Energie aus AKW´s von Frankreich und Polen holt.
Wann fängt aber eine Gewissensentscheidung an und wann hört sie auf? Wann ist know how gefragt und wann nicht? Wenn es so ist wie du sagtst:
00Doppelnull schrieb:
In Anbetracht der Tatsache, dass ich viel mit Politikern zu tun habe und die meisten die ich kennen gelernt habe echt fachlich ziemliche Flachpfeifen sind, die in dem Job gelandet sind weil sie sonst nirgends glänzen konnten und vor allem auch überhaupt keine inhaltliche Überzeugung besitzen
Und diesen Eindruck habe ich im Allgemeinen auch, dann können Volksabstimmungen nicht so schlimm und böse sein wie man uns immer weiß machen will.
Zumal ich das Argument von wegen "Der normale Bürger hat nicht den Durchblick und das Verständnis um dies oder jenes richtig beurteilen zu können" nicht gelten lasse.
Dann muss man die Bürger eben richtig informieren. Man könnte ja mal dafür sorgen, dass sich das TV Niveau Allgemein erhöht. Anstatt Bauer sucht Frau, mal etwas interessantes mit Bezug auf Politik.
Ich mein, Übertragungen aus dem Bundestag laufen auf Phoenix...das sagt ja schon einiges. Man will die Menschen ja dumm halten.
Ich fände es tatsächlich besser Personen direkt wählen zu können und als Wähler auch aktiv mitzubestimmen was in Deutschland passieren soll (siehe Volksabstimmungen). Viele lassen Frau Merkel ja zu Gute kommen, dass sie ein gutes Gespür für den Wähler hat. Sie passt sich an, ändert auch mal ihre Meinung etc.
Wie man die Machtbessesenheit dahinter übersehen kann ist mir schleierhaft. Ich will kein Fähnchen im Wind als Kanzler/in. Ich möchte Wen mit Überzeugungen.
Ich finde es nicht schlimm Fehler zu machen oder falsche Entscheidungen zu treffen. Auch nicht als Kanzler. Aber immerzu Probleme auszusitzen und abzuwarten was die Mehrheit möchte und mich dann anzupassen ist einfach feige und hat mit einer Führungsrolle nichts zu tun.
Zumal es in den meisten Themen nicht nur die eine Wahrheit und die eine Lösung gibt. Siehe Flüchtlingskrise. Das ganze Thema hat Deutschland nicht nur finanziell hart getroffen, sondern vorallem auch gesellschaftlich.
Hätte nicht gedacht, dass sich da solch riesige Gräben auftun zwischen den Menschen. Und auch hier ist wieder meine Gewissen gefragt:
Mein Gewissen sagt: Klar, wir müssen den Menschen helfen, sie aufnehmen, am besten ihre Familien nachziehen lassen und schauen das wir sie ordentlich integrieren.
Mein Verstand sagt: Man muss dabei aber auch aufpassen. Wer kommt zu uns? Kann das ein Land wie Deutschland verkraften? Hat die Integration generell schon funktioniert in Deutschland? (In sehr vielen Fällen wohl kaum)