El Duderino
Well-Known Member
Mute war für mich eigentlich der Netflix Film, auf den ich mich am meisten gefreut hatte, seit Ankündigung. Die negativen Kritiken waren mir eigentlich daher auch ziemlich egal.
Bis ich gestern den Film sah.
Duncan Jones beweist (leider) das Qualitätskontrolle bei Netflix vielleicht doch einmal angesagt wäre, denn sein Skript, und unverständlicherweise auch seine Regie, haben null Fokus und Dynamik. Ab und zu bekommt man zwar ein paar nette Panoramen des Zukunfts Berlin serviert, aber die können auch nicht komplett überzeugen, da offensichtlich das Budget für wirklich ansehnliche CGI fehlte. Die Geschichte ist zwar klassischer Noir, wird aber leider auch durch irgendwie durch komplett lahme Dialoge, seltsame Plotentscheidungen bzw. fehlender Spannung komplett in die Tonne getreten. Statt sich auf die "Barkeeper sucht Freundin" Geschichte zu fokussieren, bekommt man stattdessen ein "stummer amischer Typ sucht Freundin, die irgendwas am Laufen hat, in einem zukünftigen Berlin, dass irgendwie nie die kulturellen Punkte genau erläutert und sich zu viel auf einen gestörten Paul Rudd konzentriert, der aber auch nicht viel zum Film beizutragen hat".
Dabei muss man Duncan Jones immerhin zugute halten, dass er keine mutigen Entscheidungen treffen kann. Skarsgard als stummen Amisch durch die Szenarie watscheln zu lassen, klingt eigentlich recht unverbraucht, aber es wird irgendwie nie wirklich was daraus gemacht. Noch dazu wirkt der gute Mann auch irgendwie fehlbesetzt.
Das Berlin ein kultureller Schmelztiegel sein soll, wird auch nur behauptet. Es wird eigentlich nur alles kurz mal angeschnitten, eben genau wie das Amisch Thema. Normalerweise brauche ich ja keinen Erklärbar, hier wäre etwas mehr Fleisch auf den Rippen aber definitiv nötig gewesen. Da hilft auch nix, dass hier ständig gewechselt wird, zwischen Deutsch und Englisch, das macht das ganze nur konfuser, da es nicht konsequent oder begleitend zur Handlung eingesetzt wird. Durch die Synchro wird das überhaupt komplett versaut, ich musste bei einem Film noch nie vorher auf die Original Tonspur umschalten, gestern war es nun so weit....
Immerhin war es interessant zu sehen, wie das alte und das neue Berlin zu überschneiden, was vor allem an den Altbauten lag, die mit den futuristischen Design koexistieren.
Ich musste nach einer Stunde schon auf die Uhr sehen, und stellte entsetzt fest, dass ich erst die Hälfte erreicht hatte. Leider passierte in der zweiten Hälfte des Films nur geringfügig mehr als in der ersten, der Schluss ist so unfassbar antiklimatisch und unspektakulär inszeniert, dass es einem, besonders für so einen Genre Film, die Zehennägel aufstellt. Die total langatmigen Dialoge, vor allem zwischen Rudd und Theraux, dessen Geschichte sich sowieso komplett endlos hinzieht, sind unfassbare Zeitverschwendung. Dabei begrüße ich sogar den Stuntcast, beide gegen ihr sonstiges Image einzusetzen, aber auch hier: pure Oberfläche.
Was auch noch traurig ist: Der Score. Clint Mansell. Eigentlich ein wirklich guter, aber hier hat er sich nicht einmal hervorstechen können. Und das in so einem, sollte man meinen, dankbaren Setting. Es dudelte irgendwie immer im Hintergrund, kleine Variationen aus Moon waren auch mal zu hören, aber irgendwie wäre es sogar besser gewesen, man hätte "Random Marvel Universe Score Nr.23" installiert. Dann wäre vielleicht sogar etwas wie Spannung aufgekommen.
Und was auch unfassbar ist, bei diesem Setting und dem Regisseur, der immerhin schon ein starkes Kammerstück in seiner Karriere abgeliefert hat: Die Atmosphäre. Berlin im Jahre 2052 mag zwar oberflächlich optisch interessant sein, die Parallelen zu Blade Runner kann man hier einfach nicht abstreiten, aber es wird einfach NULL daraus gemacht. Die meisten Szenen werden irgendwie seltsam ausgeleuchtet, wie bei einem TV-Film wirkt alles viel zu glatt und hell. Dabei versucht man sogar schöne Neon Farben zu zaubern, das hilft aber leider auch oft nix.
Für mich die größte Enttäuschung seit langem...
Bis ich gestern den Film sah.
Duncan Jones beweist (leider) das Qualitätskontrolle bei Netflix vielleicht doch einmal angesagt wäre, denn sein Skript, und unverständlicherweise auch seine Regie, haben null Fokus und Dynamik. Ab und zu bekommt man zwar ein paar nette Panoramen des Zukunfts Berlin serviert, aber die können auch nicht komplett überzeugen, da offensichtlich das Budget für wirklich ansehnliche CGI fehlte. Die Geschichte ist zwar klassischer Noir, wird aber leider auch durch irgendwie durch komplett lahme Dialoge, seltsame Plotentscheidungen bzw. fehlender Spannung komplett in die Tonne getreten. Statt sich auf die "Barkeeper sucht Freundin" Geschichte zu fokussieren, bekommt man stattdessen ein "stummer amischer Typ sucht Freundin, die irgendwas am Laufen hat, in einem zukünftigen Berlin, dass irgendwie nie die kulturellen Punkte genau erläutert und sich zu viel auf einen gestörten Paul Rudd konzentriert, der aber auch nicht viel zum Film beizutragen hat".
Dabei muss man Duncan Jones immerhin zugute halten, dass er keine mutigen Entscheidungen treffen kann. Skarsgard als stummen Amisch durch die Szenarie watscheln zu lassen, klingt eigentlich recht unverbraucht, aber es wird irgendwie nie wirklich was daraus gemacht. Noch dazu wirkt der gute Mann auch irgendwie fehlbesetzt.
Das Berlin ein kultureller Schmelztiegel sein soll, wird auch nur behauptet. Es wird eigentlich nur alles kurz mal angeschnitten, eben genau wie das Amisch Thema. Normalerweise brauche ich ja keinen Erklärbar, hier wäre etwas mehr Fleisch auf den Rippen aber definitiv nötig gewesen. Da hilft auch nix, dass hier ständig gewechselt wird, zwischen Deutsch und Englisch, das macht das ganze nur konfuser, da es nicht konsequent oder begleitend zur Handlung eingesetzt wird. Durch die Synchro wird das überhaupt komplett versaut, ich musste bei einem Film noch nie vorher auf die Original Tonspur umschalten, gestern war es nun so weit....
Immerhin war es interessant zu sehen, wie das alte und das neue Berlin zu überschneiden, was vor allem an den Altbauten lag, die mit den futuristischen Design koexistieren.
Ich musste nach einer Stunde schon auf die Uhr sehen, und stellte entsetzt fest, dass ich erst die Hälfte erreicht hatte. Leider passierte in der zweiten Hälfte des Films nur geringfügig mehr als in der ersten, der Schluss ist so unfassbar antiklimatisch und unspektakulär inszeniert, dass es einem, besonders für so einen Genre Film, die Zehennägel aufstellt. Die total langatmigen Dialoge, vor allem zwischen Rudd und Theraux, dessen Geschichte sich sowieso komplett endlos hinzieht, sind unfassbare Zeitverschwendung. Dabei begrüße ich sogar den Stuntcast, beide gegen ihr sonstiges Image einzusetzen, aber auch hier: pure Oberfläche.
Was auch noch traurig ist: Der Score. Clint Mansell. Eigentlich ein wirklich guter, aber hier hat er sich nicht einmal hervorstechen können. Und das in so einem, sollte man meinen, dankbaren Setting. Es dudelte irgendwie immer im Hintergrund, kleine Variationen aus Moon waren auch mal zu hören, aber irgendwie wäre es sogar besser gewesen, man hätte "Random Marvel Universe Score Nr.23" installiert. Dann wäre vielleicht sogar etwas wie Spannung aufgekommen.
Und was auch unfassbar ist, bei diesem Setting und dem Regisseur, der immerhin schon ein starkes Kammerstück in seiner Karriere abgeliefert hat: Die Atmosphäre. Berlin im Jahre 2052 mag zwar oberflächlich optisch interessant sein, die Parallelen zu Blade Runner kann man hier einfach nicht abstreiten, aber es wird einfach NULL daraus gemacht. Die meisten Szenen werden irgendwie seltsam ausgeleuchtet, wie bei einem TV-Film wirkt alles viel zu glatt und hell. Dabei versucht man sogar schöne Neon Farben zu zaubern, das hilft aber leider auch oft nix.
Für mich die größte Enttäuschung seit langem...