Am Wochenende gesehen und angesichts meiner enormen Skepsis fast positiv überrascht. Dennoch wahrscheinlich einer der fünf schwächsten Spielbergs, was in erster Linie unterstreicht wie genial dieser Mann war und ist. Der Film hat die Dinge, die mich am Buch so gestört haben, entweder ausgelassen (u.a. Parzivals Bateman-eske Aufzählungen, das stupide Auswendiglernen, sein unverblümtes Stalking gegen Art3mis), abgeschwächt (u.a. der stupide Fokus auf 80er, dass Parzival in allem der Beste ist) oder regelrecht besser gemacht (u.a. Art3mis' Wichtigkeit für die Mission und insbesondere die "Message" am Ende). Das hat mich schon erstaunt.
Ich denke ich werde dazu noch etwas Längeres tippen. U.a. zu meinem Problem im Umgang mit dem Giganten aus dem All.
Streitbar sind für mich Qualität und Häufigkeit digitaler Effekte. 2/3 des Films sind vollanimiert und ich hatte das Gefühl, dass man hier und da ein wenig "sparen" konnte/wollte, um es eben als nicht reale Digitalwelt zu verkaufen. Dann aber gibt es so Sachen wie (Spoiler) die Sequenz mit einem gewissen Horrorfilm, die mich umgehauen hat. Wie auch direkt über mir angedeutet wird, fehlt es hier und da an "World Building" Details, sowohl was die Ausmaße der Oasis als auch die Situation in der realen Welt betrifft. "Jemand" meinte, der Film sei komplett befreit von Subtext oder Aussagen, sei nur unterhaltsame Oberfläche. So weit würde ich nicht gehen, aber diese fehlenden Details und die trotz 140 Minuten Laufzeit gehetzte Handlung (im Buch vergehen Monate; vergeht hier überhaupt ne ganze Woche?) haben dann doch Auswirkungen darauf, welchen Mehrwert man mitnehmen kann.
Und ja, sorry, die ganze Oasis wirkt inkonsequent, da wir eben nur die IPs, Figuren und Marken sehen können, an denen Warner, Amblin und die Mitproduzenten die Rechte besitzen bzw. ausleihen konnten.
Driver schrieb:
Ist das im Buch auch so? Ich dachte die Menschen müssen sich in die Oasis einklinken, weil die Welt so kaputt und trist ist.
Sie "müssen" sich nicht in die Oasis einloggen, aber so ziemlich die gesamte Welt macht es, da die Realität - wie du schon sagst - so trist und kaputt ist. Das Buch ist auch nicht gerade ausführlich darin (sofern ich das richtig in Erinnerung habe), die Situation in der Außenwelt wirklich darzustellen. Es gibt aber ein paar mehr Details darüber wie sehr die Oasis mit der realen Welt gekoppelt ist, u.a. dass das Schulsystem komplett in die Oasis verlegt wurde.