Der Biber ~ Mel Gibson [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich habe mir gestern das Script des Films durchgelesen... und war enttäuscht. Es ist okay, nicht schlecht, aber wohl kaum die große Comeback-Rolle für Gibson. Es gibt gute Ansätze, aber das Ende des Scripts wirkt unfertig, es gibt einige Unebenheiten im Ton und ein paar gute Ideen werden nicht zuende gebracht. Einen Moment gibts allerdings, der wirklich, wirklich seltsam wirkt und sicherlich interessant ausfallen wird. Er deutet einen ungeheuren Twist an, der dann aber leider nicht kommt. Schade, der hätte es direkt interessanter gemacht. Jodies Rolle ist nichts, dafür wird die Teensache zwischen Anton Yelchin und Jennifer Lawrence recht sehenswert.

Es wird kein schlechter Film, das will nicht sagen, aber was And the Oscar 2012 goes to für Gibson hätte sein können, ists nicht. Deswegen haben sie ihn jetzt auch so lange verschoben.
 

.adversus

Well-Known Member
Der Film ist sowieso etwas an mir vorüber gegangen, aber die Kritik entfacht bei mir jez auch kein wirkliches Interesse. Nun ja, moving on.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich war gestern am Staudamm und hab mir den Biber angesehen - und war enttäuscht. Enttäuschter noch als vom Drehbuch. Das was im Script noch an guten Ideen drin war, ist zum Großteil rausgebissen, die drei Hauptstorylines sind alle zu flach und am schlimmsten: in der dt. Fassung hat der Biber keine Akzent-Stimme - Gibson klingt als Biber genauso wie als Walter.

Längere Kritik gibt es wahrscheinlich morgen, aber ich kann schon mal andeuten, dass sie niedriger ausfallen wird als Joels.

p.s.: besagte interessante Twist-Szene, die ich oben meinte? NICHT IM FILM. :facepalm:
 
S

SlyFan

Guest
Hmm, nicht gut.

In Deutschland hat er es derweil nicht mal in die TOP 10 geschafft. :gruebel:

Allein wegen Foster und Gibson wird der aber spätestens auf DVD gesichtet.
 

McKenzie

Unchained
Interessanter Fall, der Film. Eigentlich fad ich den recht gut - Angenehm unaufgeregt erzählt, schöne Musik, Jodie Foster als hilflose Ehefrau hat auch gute Momente und Mel sehe ich sowieso immer gern beim leiden zu, das kann er einfach am besten :biggrin:

Kritik hätt ich aber auch. Ein paar Elemente (vor allem die Hintergrundgeschichten, woher manche Personen ihre seelischen Probleme haben) werden nur ansatzweise gestreift, da hätte der Film ruhig mehr in die Tiefe gehen können. Dafür baut Foster zwar zumindest viele Metaphern und Details ein, die die Charaktere verdichten, aber trotzdem wär hier mehr mehr gewesen.
Zum anderen fand ich den Aufstieg/Fall/Aufstieg etc. von Walters Firma ein wenig unrealistisch. Klar, das sollte auch die Auf & Ab's der Hauptfigur widerspiegeln, aber die Fernsehauftritte und Magazincover wegen
einem Biber-Bastelset
waren mir dann doch zu dick aufgetragen. Außerdem könnte ihn der Hersteller der Puppe in Grund und Boden klagen.

Unfreiwillig komisch wurde das ganze dann beim
an Evil Dead 2 gemahnenden Kampf gegen seine eigene Hand und die nachfolgende Amputation selbiger durch eine Kreissäge. Außerdem frag ich mich, ob der Arm nicht wieder angenäht hätte werden können - Er war in urbanem Gebiet, die Kreissäge dürfte einen sauberen Schnitt gemacht haben, und der Arm war auch noch da...aber gut, ich bin kein Mediziner, vielleicht ging's halt trotzdem nicht.
Prinzipiell war das Ende zu einfallslos, als hätte Foster nicht ganz gewusst, wie sie es zu Ende bringen soll.

Alles in allem aber trotzdem durchaus ein schöner Film, den man sich geben kann. Und Mel Gibson hat großartige tiefe Erzählstimme.

6,5/10 Dreier mit Biber
 
Oben