Dr Knobel
Sie nannten ihn Aufsteiger
Ursprünglich sollte das ein etwas längerer Text werden. Doch einerseits fehlt mir dazu etwas die Zeit und andererseits hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass ich mit einer etwas zu verfestigten Meinung an die Deutung der Zahlen herangehen würde – und daher halt in kürzerer Form hier.
Die FFA hat kürzlich ihre Erhebungen, Statistiken und Auswertungen des Kinojahres 2016 veröffentlicht. Hier die für mich relevantesten und wichtigsten Zahlen/Veränderungen:
1. Besucher- und Umsatzrückgang
Es wurden in Deutschland 14% weniger Kinotickets als noch im Vorjahr gelöst, da „nur“ noch 117 Mio. statt 136 Mio. Besucher in die Kinos strömten. Das wirkte sich natürlich auch auf den Umsatz aus, der um 12% zurückging.
2. Weniger Besucher in Multiplexen
Dass sich ein grundsätzlicher Besucherrückgang auch auf die Bilanzen der Multiplexe auswirkt, ist nur logisch. Allerdings gingen die Besucherzahlen dort sogar um 17% zurück, was zu einem Umsatz von 488 Mio. Euro führte – 100 Mio. Euro weniger als noch im Jahr zuvor.
3. Weniger Besuchermillionäre (> 6 Mio.)
Im Kalenderjahr 2016 schaffte es kein Film, mehr als 6 Mio. Besucher in die Kinos zu locken – im Jahr zuvor waren es hingegen noch 4 Filme, die sich als Publikumsmagneten erwiesen.
4. Massive Veränderungen der Altersstruktur
In allen Altersgruppen gingen die Zahlen im vergleich zum Vorjahr zurück. Doch gerade die Gruppe der 20-29 jährigen erwiesen sich als besonders kinomüde: 29% suchten die Lichtspielhäuser weniger auf als noch 2015.
5. Deutliche Veränderungen im 5-Jahres-Vergleich
Zieht man für einen erweiterten Vergleich die letzten 5 Jahre heran, ergibt sich ein recht eindeutiges Bild:
Altersstruktur Vergleich 2011 > 2016
10 – 19 Jahre -21%
20 – 29 Jahre - 32%
30 – 39 Jahre + 5%
40 – 49 Jahre - 5%
50 – 59 Jahre + 45%
+ 60 Jahre + 14%
Mit den grundsätzlichen Fakten im Hinterkopf nur mal ein paar Fragen in den Raum geworfen (Auch wenn die Zahlen prinzipiell positiv eingeordnet wurden):
- Wenn die 10-29 jährigen immer weniger ins Kino gehen: Macht es dann Sinn, dass ein Großteil der heutigen Blockbuster sich an genau dieses Publikum richtet?
- Wenn der größte Zuwachs bei den > 50jährigen besteht: Macht es dann nicht Sinn, eine Auswertung und Präsentation abseits der Multiplexe zu finden?
- Wenn es immer weniger Filme schaffen, eine gewisse Publikumsmenge in die Kinos zu locken (In diesem Fall halt 6 Millionen): Wird dann nicht am Publikum vorbei produziert?
Die FFA hat kürzlich ihre Erhebungen, Statistiken und Auswertungen des Kinojahres 2016 veröffentlicht. Hier die für mich relevantesten und wichtigsten Zahlen/Veränderungen:
1. Besucher- und Umsatzrückgang
Es wurden in Deutschland 14% weniger Kinotickets als noch im Vorjahr gelöst, da „nur“ noch 117 Mio. statt 136 Mio. Besucher in die Kinos strömten. Das wirkte sich natürlich auch auf den Umsatz aus, der um 12% zurückging.
2. Weniger Besucher in Multiplexen
Dass sich ein grundsätzlicher Besucherrückgang auch auf die Bilanzen der Multiplexe auswirkt, ist nur logisch. Allerdings gingen die Besucherzahlen dort sogar um 17% zurück, was zu einem Umsatz von 488 Mio. Euro führte – 100 Mio. Euro weniger als noch im Jahr zuvor.
3. Weniger Besuchermillionäre (> 6 Mio.)
Im Kalenderjahr 2016 schaffte es kein Film, mehr als 6 Mio. Besucher in die Kinos zu locken – im Jahr zuvor waren es hingegen noch 4 Filme, die sich als Publikumsmagneten erwiesen.
4. Massive Veränderungen der Altersstruktur
In allen Altersgruppen gingen die Zahlen im vergleich zum Vorjahr zurück. Doch gerade die Gruppe der 20-29 jährigen erwiesen sich als besonders kinomüde: 29% suchten die Lichtspielhäuser weniger auf als noch 2015.
5. Deutliche Veränderungen im 5-Jahres-Vergleich
Zieht man für einen erweiterten Vergleich die letzten 5 Jahre heran, ergibt sich ein recht eindeutiges Bild:
Altersstruktur Vergleich 2011 > 2016
10 – 19 Jahre -21%
20 – 29 Jahre - 32%
30 – 39 Jahre + 5%
40 – 49 Jahre - 5%
50 – 59 Jahre + 45%
+ 60 Jahre + 14%
Mit den grundsätzlichen Fakten im Hinterkopf nur mal ein paar Fragen in den Raum geworfen (Auch wenn die Zahlen prinzipiell positiv eingeordnet wurden):
- Wenn die 10-29 jährigen immer weniger ins Kino gehen: Macht es dann Sinn, dass ein Großteil der heutigen Blockbuster sich an genau dieses Publikum richtet?
- Wenn der größte Zuwachs bei den > 50jährigen besteht: Macht es dann nicht Sinn, eine Auswertung und Präsentation abseits der Multiplexe zu finden?
- Wenn es immer weniger Filme schaffen, eine gewisse Publikumsmenge in die Kinos zu locken (In diesem Fall halt 6 Millionen): Wird dann nicht am Publikum vorbei produziert?