Monster's Ball

TheRealNeo

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Originaltitel: Monster's Ball
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Marc Forster

Darsteller: Billy Bob Thornton, Halle Berry, Taylor Simpson, Gabrielle Witcher, Heath Ledger, Amber Rules, Peter Boyle, Charles Cowan Jr., Taylor LaGrange, Mos Def, Anthony Bean, Francine Segal


Inhalt (ofdb.de):

Als Todeszellenwärter im US-Süden wird Redneck Hank Grotowski ( Billy Bob Thornton) Zeuge des Todes von dem Copkiller Musgrove. Nach einem Streit tötet sich vor Hanks Augen auch noch sein Sohn. Als er der Witwe Leticia (Halle Berry) des hingerichteten hilft weil deren Sohn überfahren wurde, beginnt der introvertierte Mann wieder aufzublühen. Unerwartet verliebt sich Leticia auch in ihn - doch sie weiß nichts von Hanks wahrer Vergangenheit...


Kritik:

Mhm es ist schwer den Film zu bewerten. Das Drehbuch ist bis kurz vor dem Ende sehr gut, weil der Film eigentlich dann endet, wenn es so richtig spannend wird bzw. die Inhaltsangabe, scheint sie kurz zu sein schon den ganzen Film widergibt.
Denn wie die Geschichte erzählt wird ist top, in leisen Töne wird mehr auf metaphorische Bilder wert gelegt als auf viel Dialog.

Besonders glänzen kann dabei Billy Bob Thornton, der durch sein fast distanziert oder unterdrückt wirkende Spiel seinem Charakter viel Tiefe verleiht.
Halle Berrys Darstellung scheint mir ein wenig überbewertet, sie hat dafür einen Oscar bekommen ok, aber ihre Rollenwahl ist natürlich berechnend. Dass sie dafür den Oscar bekam, ist kaum verwunderlich. Zwischen eher körperbetonten Rollen in žX-Men, žPasswort: Swordfish und žDie Another Day ist diese Tränendrüsenrolle natürlich ein gefundenes Fressen für die Jury gewesen. Noch dazu, weil seinerzeit Stimmen laut wurden, dass noch nie eine weibliche Schwarze diesen Preis gewonnen hatte.
Sie spielt gut, aber keineswegs oscarwürdig.

Besonders gefallen hat mir noch Heath Ledger, dessen Rolle genauso zu klein ausgefallen ist wie Puff Daddys.
Ich denke der Film wäre auch interessant gewesen, wenn man sich mehr auf den Vater-Sohn Konflikt fokusiert hätte, denn Heath Ledger hatte damals schon das Zeug dazu.

Der Film ist wirklich ein sehenswertes und düsteres Drama, das mir dann aber doch zu schnell endet.
Durch diese Enttäuschung der Erwartungen des Publikums merkt man wie unkonventionell der Film tatsächlich ist. Er geht nicht den einfachsten Weg, sondern müht sich den Zuschauer nach den End Credits das Ganze nochmal zu rekapitulieren zu lassen. Der eigentlich erwartete Konflikt zwischen Hank und Leticia findet nicht statt und das finde ich fast schon schade.

Mag der Verlauf der Geschichte stellenweise auch noch so konstruiert sein, die Emotionen erreichen den Zuschauer die animalische, unpersönliche, in ihrer Inszenierung sehr mutige, Sexszene zwischen Halle Berry und Billy Bob Thornton ist da nur die Spitze des Eisbergs. Foster fährt einen Schicksalsschlag nach dem anderen auf, lässt seinen Figuren keine ruhige Minute und überzeugt mit seinem schwer depressiven Grundton.

7,5/10
 
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