Ich bin nur begeistert. Absolutes Meisterwerk.
Die Geschichte vom alten Haudegen, der es nochmal wissen will ist vlt alles andere als neu, aber in diesem Fall so toll, mit soviel Herz inszeniert und von dem absoluten Sahnestück des Films, Mickey Rourke, so toll gespielt, dass die Geschichte in jedem Aspekt auf den Zuschauer übergreift.
Man meint nicht Rourke spielt den alternden Wrestlingstar, man möchte meinen, er sei es höchstpersönlich. Kommt evtl deswegen so gut rüber, weil es ja auch diverse Paralellen zu seinem eigenen Lebenslauf gibt.
Rourke hier in der Rolle seines Lebens, mit einer Rolle, die wohl nur für ihn geschrieben scheint. Unvorstellbar, dass zuerst Nicolas "ich hab die Haare schön" Cage dafür vorgesehen war. Zu Recht wurde er hierfür für den Oscar nominiert und, wie ich finde, zu Unrecht hat er ihn nicht bekommen. Ich kenne zwar den Film von Penn, der für seine Hauptrolle als schwuler Politiker den Oscar erhielt nicht, aber es kommt mir so vor, dass man sobald man in Hollywood einen Schwulen dafür bevorzugt wird, aber das ist eine andere Geschichte.
Die Nebenrollen sind auch perfekt besetzt, aber das täuscht nicht darüber hinweg, dass alle nur Mickey Rourke zuspielen, denn das hier ist klar seine One Man Show.
Es wird allerdings nich nur eine Geschichte platt runtergeeiert. Der Plot wartet noch mit schönen Metaphern und ergreifenden Momenten.
Wenn "The Ram" bei einer Partie Nintendo(!) von einem Knaben im einstelligen Alter über Call of Duty 4 aufgeklärt wird und das man darin einen Soldaten oder einen britischen Agenten spielen kann und das ganze im Vergleich zu den Vorgängern nicht im 2. Weltkrieg sondern im Irak spielt, muss man schon das ein odere andere mal schmunzeln, denn Randy kann CoD noch nicht mal richtig aussprechen.
Gut gefallen haben auch die Szenen mit seiner Tochter. Vlt hier und da ein wenig klischeebeladen, aber wenn die beiden auf einer Promenade sitzen und er sie mit Tränen in den Augen bittet, sie nicht verachten geht das einem schon tierisch nahe.
Die Wrestlingmomente können ebenfalls überzeugen, auch wenn sie etwas im kleinen Rahmen gehalten werden. Es wird zwar nicht weiter auf etwaige Hintergründe in dem Geschäft eingegangen, nur hin und wieder aber das soll nicht weiter negativ auffallen. Imposant ist es allemal, wenn "The Ram" zu seinem Finisher ansetzt.
Ganz großes Kino!
10/10