The Wrestler ~ Mickey Rourke [Kritik]

delta

Ghost in the Wire
Meiner Meinung nach ist es auch eher offensichtlich. It's over. Er stirbt, schliesslich ist alles weg was er sich vorher aufgebaut hat.
 

Bandi

New Member
Ich sehs eigentlich genauso wie delta.

Denn wirklich offen ist es ja nicht. Was hätten sie denn bitte zeigen sollen?

Wie man ihn versucht zu reanimieren? Seine Beerdigung? Ich finde das es so besser war und auch sehr gut gepasst hat.
 

Presko

Well-Known Member
ich hab ihn mir gestern wieder angesehen.
Ist Euch auch die kleine Aufnahme am Ende aufgefallen, als
Randy vom Ring aus zur Tür schaut und Pam steht nicht mehr dort. Ich könnte mir vorstellen, wäre sie noch dort gestanden, hätte Randy den ganzen Scheiss abgeblasen und wäre mit ihr abgehauen. Doch da niemand dort stand, fühlte er sich erst recht darin bestätigt, dass er niemanden ausserhalb des Sports hat

Och, wie traurig.

Mein einziger Kritikpunkt am Film ist, dass die Szene vor seiner
Herzattacke
, der lange Kampf, etwas gar übertrieben war.
Was meint ihr zu diesem einen Kampf? Gibt es solche brutalo-Wrestlingkämpfe?
 

blacksun

Keyser Soze
Der Film war ganz ok.Mehr nicht.

Aber nach den ganzen Kritiken hatte ich mir mehr erhofft.

z.B. fand ich das zu schnell, wie er wieder mit seiner Tochter zusammenkommt. Irgendwie zusammengekleistert, Hauptsache kitschig.Dann noch etwas Geheule obendrauf.

Ne. Da hat was gefehlt.
Wie gesagt.
Der Film war ganz ok.Mehr nicht.

6/10
 
B

Bader

Guest
Original von Presko
Was meint ihr zu diesem einen Kampf? Gibt es solche brutalo-Wrestlingkämpfe?

Gib bei Tube mal Ultraviolence Wrestling ein :wink:

War selbst in Deutschland bei 2 solchen Shows. Nicht jedermanns Sache!
 
V

Vegeta

Guest
Was meint ihr zu diesem einen Kampf? Gibt es solche brutalo-Wrestlingkämpfe?

:omg: Klaro geht sogar noch viel brutaler. :ugly:


Das wurde sogar äußerst realistisch dargestellt trotzdem kann ich mich mit den Film einfach nicht anfreunden.
 
B

Bader

Guest
Verständlich! :biggrin:

Ich beachte es auch mit ganz anderen Augen, da ich das Drumherum kenne beim Wrestling allgemein.

Ich empfehle Ultraviolence Wrestling definitiv nicht, da es ein zweischneidiges Schwert ist. Man liebt es oder man hasst es. Dazwischen gibt es nichts.

Und dass es keine dumme Menschen sind zeigt allein Necro Butcher (der wo gegen The Ram beim brutalen Wrestling gekämpft hatte), der privat oft in dieser harten Sparte unterwegs ist. Er ist zwar total bescheuert :smile:D), aber keinesweges dumm... einfach mal das Making of angucken oder so :wink:
 

Puni

Well-Known Member
Für mich war der Film ein glatter 10er. Da stimmte einfach alles und die Geschichte von Rourke ist einfach Klasse und berührend erzählt. Zudem ist das Ende bei mir sehr hängengeblieben, toller Film.
 
S

SlyFan

Guest
Ich wusste das der Zeitpunkt kommen würde,an dem ich Joel voll und ganz zustimmen kann.Schöne Kritik. :super:
 
W

Wurzelgnom

Guest
Wieso zeigt die Suchfunktion diesen Thread nicht, wenn man nach "Wrestler" sucht?

Doch egal, zum Thema:

Hab mir den Film gerade endlich mal angeschaut und bin doch eher enttäuscht.

Rourke bietet eine grandiose Leistung und der Film ist sehr realitätsnah, zeigt hervorragend einige Schattenseiten des Business. Der Film wirkt schon fast wie eine Dokumentation.

Und genau da ist der Knackpunkt. Vlt hab ich es nicht verstanden, aber für mich sieht es so aus als wüsste der Film nicht, wohin er will.
Es gibt keine Spannungskurve, keine Höhepunkte oder Wendungen, der Film ist sehr glatt.
Und das Ende des Films ist kein echtes Ende, da alle Fragen, die der Film aufgeworfen hat und jedejede Beziehung genau so offen ist wie vorher.

Der Film zeigt ein kaputtes Leben einer fictionalen Person, in dem es keine Lösungen mehr gibt, keine Auswege aus der Miese, in dem einfach alles vor die Hunde gegangen ist und Rourke nichts mehr geblieben ist, außer seinem Wrestler Dasein.
Wir sehen seine Bemühungen, sein Leiden, aber letztlich ändert sich nichts.
Es sei denn, dass man das Ende so verstehen will,
dass er stirbt.
Aber auch dann seh ich keine Pointe, keinen Konsens, keine Moral.

In seinem bestreben, möglichst realitätsnah zu sein, vergisst der Film das, was einen Film ausmacht. Ein vernünftiges Ende.
Das muss nicht zwingend ein Happy End sein, aber so sollten doch die wichtigsten Punkte des Films geklärt sein und eine Lösung bieten, mit der man als Zuschauer gut leben kann.
Denn dafür ist ein Film da. Wo in der Realität Hürden sind, die unüberwindbar sind, so soll ein Film zeigen, dass man doch eine Chance hat.


Letztlich ist also die Schauspielerische Leistung Top, Regiearbeit, Schnitt, Ton und alles was dazu gehört ebenso. Aber Inhaltlich kann mich der Film in keinster Weise überzeugen.

Ich geh stark davon aus, dass der Film genau so sein SOLL, wie ich ihn emfpunden habe. Aber das ändert nichts daran, dass ich damit dann leider nichts anfangen kann. Schade eigentlich.
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Was The Wrestler angeht, geht mir da der Unterhaltungswert auch vollständig ab. Toller Film, keine Frage. Geht auch unter die Haut, aber mir fällt kein Geistes- und Gemütszustand ein, zu dem ich diesen Film nochmal bräuchte.
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Wurzelgnom
[...] Aber auch dann seh ich keine Pointe, keinen Konsens, keine Moral. [...]
Aber das ist doch irgendwie auch eine Pointe oder nicht? Ich kann verstehen, wenn man als Zuschauer in der Schlussszene Klarheit haben will, aber ich finde, so offen funktioniert es auch ziemlich gut. Man übernimmt die Unsicherheit von Randy, die bange Ungewissheit, ob es klappt oder nicht klappt. Deswegen ist der Film auch die ganze Zeit über so nah bei Randy und ist größtenteils konsequent trostlos, bzw. lockt mit dem aufkommenden Optimismus, der neuen Motivation für eine neue Chance und die erneuten Niederschläge. Und wenn man dann [für alle Anderen sind das übrigens Spoiler, aber wer sich so in diese Diskussion verirrt, muss damit rechnen] mit Randy am Ende auf den Seilen steht, kommt all das hoch. Wenn man Randy einigermaßen sympathisch findet - und das dürfte eigentlich gelingen, zumindest dürfte man Mitleid mit ihm haben - dann steht man da mit der Hoffnung und das ist filmtechnisch großartig, weil es eben keine Form der Erlösung gibt.
Deswegen erschließt sich mir auch nicht der Vorwurf, der Film habe kein Ziel und keine Spannungskurve oder Höhepunkte. Mit der ersten Erwähnung des Re-Matches ist der Film doch eine einzige Spannungskurze, nur dass sie gänzlich ungewohnt eben auf dem Höhepunkt abbricht. Und die Hintergrundhandlungen, insbesondere mit den beiden Frauen, sind doch auch nicht zu verachten.
Ich finde auch ganz entschieden nicht, dass ein Film immer Lösungen bieten muss. Je nach dem wie das halt am Ende präsentiert ist. Der Film ist dazu da, zu beschäftigen und Fragen zu stellen, oder zum Nachdenken anzuregen. Ein Film ist aber kein Therapeut oder so.

Und - @hexe - in welcher Stimmung man für den Film sein muss? Welche Stimmung man halt bevorzugt, wenn man sich ein realistisches Drama anschaut. Da ist Aronofsky auch konsequent und sich selbst treu, denn von "Requiem for a Dream" könnte man Ähnliches sagen. Da wird der "Unterhaltungswert" überflüssig, weil der Film etwas gänzlich Anderes will, nämlich Emotionen. Und nicht nur positive.
 
W

Wurzelgnom

Guest
Seh ich ja nicht ganz unähnlich, nur dass ich mit so einer Art Film einfach nichts anfangen kann.

Ich schaue mir einen film an, um abzuschalten von der realen welt und in eine neue einzutauchen, mit den charakteren dort mitzufiebern. ob nun durch action, humor, spannung, drama, trauer, Verwirrung, nachhaltigkeit oder sonstiges ist mir dabei relativ egal. am ende möchte ich, dass der Film mir etwas geboten hat, was ich in der realen Welt so nicht bekomme.

und davon kann man hier eben nicht reden.

Wie du selbst sagst, es gibt am Ende keine Form der Erlösung. Ob er nun überlebt und weiter mit seinem Schicksal hadert bis er stirbt, oder ob letzteres direkt nach dem Sprung erfolgt, ist dabei ja relativ egal, insofern seh ich das Ende nicht wirklich als offenes Ende, da es keine Rolle spielt wie lange er letztlich noch weiter lebt. Viel klarer und UNoffener kann ein Ende doch gar nicht sein.

Die Beziehung zu seiner Tochter ist am Ende genau so zerstört wie vorher, die Chance auf eine Liebesbeziehung nicht genutzt, alles was man gesehen hat ist sinnlos und hat nichts gebracht.


Was soll man als Zuschauer aus so einem Film ziehen? Das leben ist sinnlos, alles ist kacke, schlitz dir doch gleich die Adern auf, es wird eh nicht besser wenn du mal im Dreck bist?

So dramatisch der Film in seiner Niedergeschlagenheit auch ist und so super er dieses Gefühl transportiert, finde ich, dass ein Film so eine Botschaft nicht transportieren sollte. Fiction lebt davon, dass am Ende doch immer noch ein Fünkchen Hoffnung da ist. Wenn schon nicht für den Hauptdarsteller, so doch wenigstens für Nebenfiguren.

Am Ende des Films hat man als Zuschauer nichts gewonnen, sondern verloren.


Ich will hier nicht alles schlecht reden, es mag Menschen geben, die so etwas gerne schauen, aber ich persönlich kann einfach rein gar nichts aus so einem Film ziehen und wie Hexe so schön sagte, mir fällt kein Grund ein, wieso ich diesen Film jemals wieder sehen sollte.
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Wurzelgnom
[...]finde ich, dass ein Film so eine Botschaft nicht transportieren sollte. Fiction lebt davon, dass am Ende doch immer noch ein Fünkchen Hoffnung da ist. [...]
Okay, wenn du das tatsächlich immer von Filmen erwartest, dann ist "The Wrestler" eben kein Film für dich. Da kann dann weder der Film was für, noch kannst du das was für. Sind einfach sich widersprechende Formen von Absicht und Erwartungen. Pech gehabt.
Ich sehe es wie gesagt gänzlich anders und finde die Forderung nach Hoffnung oder nach Belehrung und Mutmachung ein wenig... wie soll ich sagen... ein wenig unrealistisch. Du sagst, der Film soll dir etwas bieten, was es im wahren Leben so nicht gibt. Das Mitfiebern funktionierte bei dir ja scheinbar, aber es war am Ende ohne Erfolg und es hat sich alles ins Negative gekehrt. Und da liegt der Hund begraben. Solche Dinge passieren und dieser Film will kein "Märchen" sein, kein Handbuch zum Comeback, kein Trost spendender Schulterklopfer, sondern mehr oder weniger eine realistische, negative Darstellung von Träumen, Hoffnung und dem Scheitern dieser. Ich kann verstehen, wenn man das nicht mag, aber für meinen Geschmack ist es so konsequenter, als wenn sich irgendwie aus dem Finger saugt, dass die Tochter am Ende doch noch zum Stadion fährt oder solche Sachen. Scheitern gehört zum Leben dazu und es muss in meinen Augen Filme geben, die sich dem ganz unvermittelt und unverfälscht stellen und den Weg bis zum Ende gehen.
Schade, dass dir dadurch ein paar in meinen Augen gute Filme durch die Lappen gehen, aber immerhin weißt du genau was du willst und nicht willst. Das kann dann nicht jeder Film bedienen, aber man kann sich ein wenig orientieren. Joa, passt schon. Unterschiedliche Haltungen, Erwartungen und Geschmäcker eben. :wink:
 
M

Master Chief

Guest
@Joel:
Kann dir da in allen Punkten nur zustimmen :super:

@Wurzelgnom:
Die Beziehung zu seiner Tochter ist am Ende genau so zerstört wie vorher, die Chance auf eine Liebesbeziehung nicht genutzt, alles was man gesehen hat ist sinnlos und hat nichts gebracht.

Was soll man als Zuschauer aus so einem Film ziehen? Das leben ist sinnlos, alles ist kacke, schlitz dir doch gleich die Adern auf, es wird eh nicht besser wenn du mal im Dreck bist?

So dramatisch der Film in seiner Niedergeschlagenheit auch ist und so super er dieses Gefühl transportiert, finde ich, dass ein Film so eine Botschaft nicht transportieren sollte. Fiction lebt davon, dass am Ende doch immer noch ein Fünkchen Hoffnung da ist. Wenn schon nicht für den Hauptdarsteller, so doch wenigstens für Nebenfiguren.


So hier meine Meinung, damit das vor lauter Unsichtbarkeit Dank Spoilerfunktion auch deutlich wird
:wink:

Du kritisierst in dem ersten Post, welchen ich von dir zitierte, dass der Charakter insgesamt gescheitert ist. Aber warum kritisierst du das? Es kommt mir so vor, als wolltest du das Leben durch eine rosarote Brille betrachten, die jedem eine Chance auf Hoffnung gibt und sie niemanden jemals verwehrt. (Das soll jetzt nicht vermessen klingen, korrigiere mich also, wenn ich dich missverstehe!). Aber nicht jede Geschichte endet mit Hoffnung und sei es nur ein Funken. Scheitern gehört zum Leben dazu, auch ein Totales. Im Übrigen sehe ich das Ende garnicht soo negativ wie du, aber das ist eine andere Geschichte.
Aber warum sagst du- und das kann ich partout nicht verstehen, dass der Film eine solche "Message" nicht transportieren sollte? Muss ein Film denn immer mit einem Hoffnungsschimmer enden? Ist ein Film als solcher dazu verpflichtet immer mit einem Funken Hoffnung zu enden, nur damit gewisse Menschen nicht deprimiert ihren Kinosessel verlassen? Ist es nicht geradezu eine Wohltat einen Film zu schauen, an dessen Ende mal nichts wirklich rund läuft? Deine Meinung dazu würde mich echt interessieren...
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Original von Joel.Barish
Und - @hexe - in welcher Stimmung man für den Film sein muss? Welche Stimmung man halt bevorzugt, wenn man sich ein realistisches Drama anschaut. Da ist Aronofsky auch konsequent und sich selbst treu, denn von "Requiem for a Dream" könnte man Ähnliches sagen. Da wird der "Unterhaltungswert" überflüssig, weil der Film etwas gänzlich Anderes will, nämlich Emotionen. Und nicht nur positive.

Nana, nicht falsch verstehen. The Wrestler ist ein irre guter Film. Ich zitier mich nochmal selbst:

...aber mir fällt kein Geistes- und Gemütszustand ein, zu dem ich diesen Film nochmal bräuchte.

Ich habe mal den Kern meiner Aussage fett hervorgehoben.

Klar unterhält der Film. Auf seine Art sicher auch besser als jede Komödie oder seichtere Dramen.
Nur wenn man den Film schon kennt und in Sachen Unterhaltung ganz bestimmte Eckdaten braucht, setzt man sich zu 99,99% nicht nochmal vor diesen Film. Einmal gesehen, für absolut gut befunden, aber oberflächlich betrachtet ist das für mich keine Unterhaltung, die zweimal wirkt. Und auch kein Film, bei dem ich sicher sagen könnte, zu welchem Anlass ich den nochmal in den Player werfe.
Ich liebe gut gemachte Dramen, aber The Wrestler ist nicht vollends mein Stoff und Emotionen kann ich auch nicht einfach so abrufen, wie ich sie gerade brauche. Aronofsky hat einen tollen Job gemacht, keine Frage. Ist auch eins der besten modernen Dramen, das ich kenne. :smile:
 
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