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Richard Matheson's Roman "I am Legend - Ich bin Legende" wurde bereits dreimal verfilmt: als alter s/w Streifen, als "Der Omega Mann" mit Charlton Heston und jetzt noch mal mit Will Smith für Anfang 2008. Ob der neue Film von Constantine-Regisseur Francis Lawrence auf dem Papier einen guten Eindruck macht, erfahrt ihr in der typischen BG Kritik zum Drehbuch. Anmerkung: das Drehbuch ist bereits die überarbeitete Fassung von Akiva Goldsmann, der die Vorlage von Mark Protosevich noch mal verändert hatte. Datiert ist das Ganze auf Dezember 2006.
Wie immer kann es natürlich sein, dass sich bis zum eigentlichen Dreh einige Sachen verändert haben, das meiste wird aber so sicher auch im Kino zu sehen sein.
[url]http://www.bereitsgesehen.de/vorschau/legend7.jpg[/URL][/align]
Normalerweise käme an dieser Stelle eine Einführung über die Handlung der ersten 30 Minuten, aber hier ist das etwas schwieriger - denn es passiert fast nichts. Was man sieht, ist hauptsächlich der tagtägliche Tagesablauf von Robert Neville und seinem Hund Sam. Die beiden trainieren zusammen, erkunden die Gegend, versuchen wilde Tiere zu fangen (er wird dabei fast von einem Löwen angegriffen) und statten sich mit neuer Nahrung, mit Waffen und neuen DVDs aus.
Zurück in seiner alten Wohnung geht es in seinen Keller, in dem er versucht aus seinem eigenen Blut ein Gegenmittel zu erschaffen. Wie wir in einem Flashback erfahren, löschte ein neuartiger Virus vor vielen Jahren die Menschheit aus und verwandelte den Rest in blutsaugende Killer, und scheinbar nur er konnte das ganze irgendwie überleben. Weil er der scheinbar letzte Mensch auf Erden ist, will er mit seinem Blut jetzt ein Mittel schaffen, mit dem er die Monster wieder zu Menschen machen kann. Bisher allerdings - erfolgslos.
Die Überlebenden draußen sind Infizierte etwa wie die in 28 Weeks Later, allerdings mit einer großen Schwäche vor dem Licht der Sonne. Deshalb kommen sie nur in der Nacht heraus und versuchen händeringend, an das frische Blut Neville's zu gelangen. Der aber weiß sich tüchtig zu wehren, auch wenn er des öfteren selbst Jagd auf die Wesen macht, um an ihnen zu experimentieren.
In Rückblicken erfahren wir indes hin und wieder was über seine Familie; er selbst war damals Virologe bei der Armee und musste mitansehen, wie seine Kinder erste Symptome des Virus aufzeigten...
[url]http://www.bereitsgesehen.de/vorschau/legend10.jpg[/URL][/align]
Noch ein paar Hints:
- das Script ist 118 Minuten lang
- ein Kino im Film kündigt Fred Claus 2 und Return of the Polar Express an
- der Film spielt im Jahr 2012; 2012 ist das Ende des alten Maya-Kalenders und steht angeblich für das Ende der Welt
- das Virus im Film wurde eigentlich entwickelt, um Krebs zu heilen
- die ersten Infizierten tauchen erst nach 30 Minuten das erste Mal auf
- sie haben keine Haare mehr, tragen aber noch menschliche Kleidung; die Arme sind etwas länger als normal, die Torsos etwas kürzer als normal
- es gibt eine Szene, in der man eine Kammer der Infizierten sieht - diese schlafen darin in einer Art Koma, der Boden ist vollständig mit Knochen bedeckt
- infizierte Hunde kommen auch vor
- die Infizierten werden als Darkseekers bezeichnet
- an einer Stelle machen sie einen Witz über die NRA, der US-Waffenorganisation (Charlton Heston ist da im Vorstand)
[url]http://www.bereitsgesehen.de/vorschau/legend9.jpg[/URL][/align]
Als der zweite Trailer erschien, schrieb ich, dass der Film nur eine von zwei Richtungen einschlagen kann - entweder wird es ein poppiger, actionreicher Actionfilm mit Fights und Explosionen, oder aber ein atmosphärischer Endzeitthriller. Das Drehbuch lässt überraschend andeuten, dass es eher letzteres wird. Der Grundton des gesamten Scripts ist sehr traurig und es gibt mehrere Szenen, die im Kino Mitgefühl erwecken werden - ohne aber kitschig zu sein. Die Actionszenen sind ganz nett, aber rar und keineswegs das Hauptaugenmerk der Autoren.
Überhaupt kommen die Monster selbst nur sehr wenig vor, auch gibt es im Gegensatz zum Omega Mann keinerlei Dialoge zwischen ihnen und Neville. Es gibt zwar ein Alpha, einen Anführer, aber der ist zu animalisch als dass er auch nur ein Wort sprechen könnte. Die Rückblicke halten sich auch in Grenzen, der Großteil der Zeit wird mit Neville und seiner Zeit im verlorenen New York verbracht.
Wer meint, dass mit der Besetzung von Will Smith Will Smith-typische Szenen zu erwarten seien, etwa lautes Woohoo, bissige Oneliner oder Sprüche die sich auf seine Hautfarbe beziehen, der irrt. Davon ist rein garnichts im Script zu sehen, die Rolle hätte mit Leichtigkeit auch jemand wie Russell Crowe bekommen können.
Das Budget? Liegt ja weit über 100 Millionen und das liest man auch mit Leichtigkeit heraus. Neville besucht viele Orte in New York, deren Sets allein ein Vermögen verschlingen müssen. Allein auf die ganzen Örtlichkeiten wird man sich freuen können, wenn Will Smith Anfang 2008 durch einen vielversprechenden Thriller mit guter Vorlage schleicht und vor allem eins versucht: zu überleben.
[url]http://www.alreadyseen.com/previews/pics/legend02.jpg[/URL] [/align]
Wieso es aber keine höhere Wertung bekommt? Nun, zum einen fehlt es einen an einem vernünftigen Antagonisten für Neville. Gab es in Der Omega Mann und der Buchvorlage noch einen passenden Bösewicht, der die Seiten der Infizierten vertrat, kommt das hier viel zu kurz. Alpha macht keinen besseren Eindruck als der Endgegner aus The Time Machine, was leider nicht gut ankommt.
Auch ist das letzte Drittel nicht mehr so stark wie der Rest, auch das Ende enttäuscht ein wenig. Die letzte halbe Stunde passt nicht mehr zum vorherigen Ton und der Abschluss ist zu knapp, zu glatt und recht vorhersehbar.
Überhaupt ist es fraglich, wieso sie schon im zweiten Trailer oder schon in der Tagline allein ankündigen mussten, dass "der letzte Mann auf Erden nicht allein ist". Mit völliger Ahnungslosigkeit wäre der Film sicher ein wenig interessanter, auch wenn, ganz offenherzig, die Seite der Bösen relativ blass und unspektakulär erscheint. Denkt man zurück an die Gerüchte, nach denen Johnny Depp erst eine Rolle im Film (wahrscheinlich die von Alpha samt Dialoge) übernehmen sollte, wirkt das ganze recht schade.
Fazit: I am Legend liest sich gut, ist aber nicht das beste, was man aus Mathesons Vorlage hätte herausholen können. Das wird ein guter, aber nicht umwerfender Film.
7 / 10
Richard Matheson's Roman "I am Legend - Ich bin Legende" wurde bereits dreimal verfilmt: als alter s/w Streifen, als "Der Omega Mann" mit Charlton Heston und jetzt noch mal mit Will Smith für Anfang 2008. Ob der neue Film von Constantine-Regisseur Francis Lawrence auf dem Papier einen guten Eindruck macht, erfahrt ihr in der typischen BG Kritik zum Drehbuch. Anmerkung: das Drehbuch ist bereits die überarbeitete Fassung von Akiva Goldsmann, der die Vorlage von Mark Protosevich noch mal verändert hatte. Datiert ist das Ganze auf Dezember 2006.
Wie immer kann es natürlich sein, dass sich bis zum eigentlichen Dreh einige Sachen verändert haben, das meiste wird aber so sicher auch im Kino zu sehen sein.
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Normalerweise käme an dieser Stelle eine Einführung über die Handlung der ersten 30 Minuten, aber hier ist das etwas schwieriger - denn es passiert fast nichts. Was man sieht, ist hauptsächlich der tagtägliche Tagesablauf von Robert Neville und seinem Hund Sam. Die beiden trainieren zusammen, erkunden die Gegend, versuchen wilde Tiere zu fangen (er wird dabei fast von einem Löwen angegriffen) und statten sich mit neuer Nahrung, mit Waffen und neuen DVDs aus.
Zurück in seiner alten Wohnung geht es in seinen Keller, in dem er versucht aus seinem eigenen Blut ein Gegenmittel zu erschaffen. Wie wir in einem Flashback erfahren, löschte ein neuartiger Virus vor vielen Jahren die Menschheit aus und verwandelte den Rest in blutsaugende Killer, und scheinbar nur er konnte das ganze irgendwie überleben. Weil er der scheinbar letzte Mensch auf Erden ist, will er mit seinem Blut jetzt ein Mittel schaffen, mit dem er die Monster wieder zu Menschen machen kann. Bisher allerdings - erfolgslos.
Die Überlebenden draußen sind Infizierte etwa wie die in 28 Weeks Later, allerdings mit einer großen Schwäche vor dem Licht der Sonne. Deshalb kommen sie nur in der Nacht heraus und versuchen händeringend, an das frische Blut Neville's zu gelangen. Der aber weiß sich tüchtig zu wehren, auch wenn er des öfteren selbst Jagd auf die Wesen macht, um an ihnen zu experimentieren.
In Rückblicken erfahren wir indes hin und wieder was über seine Familie; er selbst war damals Virologe bei der Armee und musste mitansehen, wie seine Kinder erste Symptome des Virus aufzeigten...
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Noch ein paar Hints:
- das Script ist 118 Minuten lang
- ein Kino im Film kündigt Fred Claus 2 und Return of the Polar Express an
- der Film spielt im Jahr 2012; 2012 ist das Ende des alten Maya-Kalenders und steht angeblich für das Ende der Welt
- das Virus im Film wurde eigentlich entwickelt, um Krebs zu heilen
- die ersten Infizierten tauchen erst nach 30 Minuten das erste Mal auf
- sie haben keine Haare mehr, tragen aber noch menschliche Kleidung; die Arme sind etwas länger als normal, die Torsos etwas kürzer als normal
- es gibt eine Szene, in der man eine Kammer der Infizierten sieht - diese schlafen darin in einer Art Koma, der Boden ist vollständig mit Knochen bedeckt
- infizierte Hunde kommen auch vor
- die Infizierten werden als Darkseekers bezeichnet
- an einer Stelle machen sie einen Witz über die NRA, der US-Waffenorganisation (Charlton Heston ist da im Vorstand)
[url]http://www.bereitsgesehen.de/vorschau/legend9.jpg[/URL][/align]
Als der zweite Trailer erschien, schrieb ich, dass der Film nur eine von zwei Richtungen einschlagen kann - entweder wird es ein poppiger, actionreicher Actionfilm mit Fights und Explosionen, oder aber ein atmosphärischer Endzeitthriller. Das Drehbuch lässt überraschend andeuten, dass es eher letzteres wird. Der Grundton des gesamten Scripts ist sehr traurig und es gibt mehrere Szenen, die im Kino Mitgefühl erwecken werden - ohne aber kitschig zu sein. Die Actionszenen sind ganz nett, aber rar und keineswegs das Hauptaugenmerk der Autoren.
Überhaupt kommen die Monster selbst nur sehr wenig vor, auch gibt es im Gegensatz zum Omega Mann keinerlei Dialoge zwischen ihnen und Neville. Es gibt zwar ein Alpha, einen Anführer, aber der ist zu animalisch als dass er auch nur ein Wort sprechen könnte. Die Rückblicke halten sich auch in Grenzen, der Großteil der Zeit wird mit Neville und seiner Zeit im verlorenen New York verbracht.
Wer meint, dass mit der Besetzung von Will Smith Will Smith-typische Szenen zu erwarten seien, etwa lautes Woohoo, bissige Oneliner oder Sprüche die sich auf seine Hautfarbe beziehen, der irrt. Davon ist rein garnichts im Script zu sehen, die Rolle hätte mit Leichtigkeit auch jemand wie Russell Crowe bekommen können.
Das Budget? Liegt ja weit über 100 Millionen und das liest man auch mit Leichtigkeit heraus. Neville besucht viele Orte in New York, deren Sets allein ein Vermögen verschlingen müssen. Allein auf die ganzen Örtlichkeiten wird man sich freuen können, wenn Will Smith Anfang 2008 durch einen vielversprechenden Thriller mit guter Vorlage schleicht und vor allem eins versucht: zu überleben.
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Wieso es aber keine höhere Wertung bekommt? Nun, zum einen fehlt es einen an einem vernünftigen Antagonisten für Neville. Gab es in Der Omega Mann und der Buchvorlage noch einen passenden Bösewicht, der die Seiten der Infizierten vertrat, kommt das hier viel zu kurz. Alpha macht keinen besseren Eindruck als der Endgegner aus The Time Machine, was leider nicht gut ankommt.
Auch ist das letzte Drittel nicht mehr so stark wie der Rest, auch das Ende enttäuscht ein wenig. Die letzte halbe Stunde passt nicht mehr zum vorherigen Ton und der Abschluss ist zu knapp, zu glatt und recht vorhersehbar.
Überhaupt ist es fraglich, wieso sie schon im zweiten Trailer oder schon in der Tagline allein ankündigen mussten, dass "der letzte Mann auf Erden nicht allein ist". Mit völliger Ahnungslosigkeit wäre der Film sicher ein wenig interessanter, auch wenn, ganz offenherzig, die Seite der Bösen relativ blass und unspektakulär erscheint. Denkt man zurück an die Gerüchte, nach denen Johnny Depp erst eine Rolle im Film (wahrscheinlich die von Alpha samt Dialoge) übernehmen sollte, wirkt das ganze recht schade.
Fazit: I am Legend liest sich gut, ist aber nicht das beste, was man aus Mathesons Vorlage hätte herausholen können. Das wird ein guter, aber nicht umwerfender Film.
7 / 10