Into the Wild [Kritik]

Beckham23

Well-Known Member
Ich habe eigentlich nicht viel vom Film erwartet und hatte Angst, ob ich die 142 min durchhalte, oder ob mir schon vorher langweilig wird.
Nachdem ich nun den Film gesehen habe, bin ich total von ihm begeistert.

Es wird einem eine grandiose Naturkulisse geboten, die man sonst nur von Postkarten kennt.
So wechselt sich die Story immer wieder mit Szenen in Alaska und der Wüste im Westen der USA ab - aber das ist noch längst nicht alles.
Auch eine Kanufahrt durch wunderschöne Schluchten ist auch zu bewundern.
E. Hirsch trifft auf seinerm Trip auf die unterschiedlichsten Leute die allesamt gut in die Story reinpassen - einer von ihnen ist z.B. Vince Vaughn.

Insgesamt ist der Film sehr ruhig und passt damit wunderbar ins Klima der Locations.

Bild:
Das Bild hat mir für eine DVD sehr gut gefallen. Es gibt nur ein paar wenige Szenen, wo das Bild etwas flauer wird. Selbst die Totalen, die sehr oft im Film vorkommen, kann man durchaus geniessen.

Ton:
Der Ton fällt in erster Linie durch seinen sehr guten OST auf - zu jeder Szene gibts eigentlich den passenden Song. Ansonsten hört man nur, was die Natur so hergibt. Desweiteren lebt der Film, von seinen Dialogen, das heißt, daß der Center die meiste Arbeit macht.

Dieser Film ist eigentlich wie geschaffen um in HD rauszukommen. Leider finde ich nirgens ein Datum für eine Blu Ray.

Into the Wild lebt sicherlich in erster Linie von seinen wunderschönen Landschaftsbildern, die ich aber gerne in HD geniessen würde.
Deshalb fiebere ich einer HD Umsetzung entgegen - dann steht einem Kauf sicherlich nichts mehr im Wege.

Ich kann diesem Film absolut empfehlen - vor allem Naturliebhabern. Für mich ist er ein persönlicher Überraschungshit.

10/10

Becks
 

Joel.Barish

dank AF
Endlich habe ich diesen Film gesehen und ich bereue, bzw. bedaure, dass ich ihn damals nicht im Kino sehen konnte, denn "Into the Wild" war wunderbar und die Bilder verdienen, nein brauchen eigentlich Größe und Schärfe.

- Der Traum vom Ausstieg aus der Gesellschaft, vom Zurücklassen der Identität, vom Weg zurück in die Wildnis und das Ganze auch noch stark authentisch. Fantastisch. Kann man die radikale Entscheidung McCandless akzeptieren (was mir aktuell nicht so schwer fällt), erlebt man einen sehr emotionalen und toll bebilderten Film. Sean Penn entscheidet sich für eine drei- fast viergeteilte Zeitlinie, indem er das žDavor, den žWeg und žAlaska durcheinander immer einen Schritt weiter bringt, immer mit kleinen Episoden aus McCandless früherem Leben, der Kindheit, der Kindheit der Eltern usw. verbunden. Das Episodische funktioniert, die Handlung, die Figuren gehen zu Herzen, sind behutsam und greifbar und wenn der (überraschend) grandiose Emile Hirsch Sharon Olds Gedicht žI go back to March 1937 seiner Schwester rezitiert und damit auf seine eigenen Eltern anspielt, ist schon früh eine der erinnerungswürdigsten Szenen geschaffen. Weitere werden folgen, wie z.B. die Begegnungen mit dem Hippie-Paar mit der wunderbaren Catherine Keener, dem alten Ron oder der Auseinandersetzung mit einem großen Elch.

Manche Begegnung ist in ihrer Bedeutungsschwere und Emotionalität vielleicht etwas konstruiert, egal ob authentisch oder nicht, aber wen stört es, wenn es so nahe geht? Und dazwischen gibt es diese fantastischen, naturalistischen und wehmütig machenden Naturbilder, den fast schon poetische Off-Kommentar (größtenteils von Jena Malone) und viel Musik. Tolle Musik, aber an manchen Stellen vielleicht auch etwas zu sehr im Vordergrund. Viel mehr gibt es aber nicht zu mäkeln. Etwas negativ fallen da nur noch die etwas billig erscheinenden Eröffnungstitel auf, der etwas stillose Umgang mit den Briefen, der Split-Screen-Einsatz und das fast 45-minütige Verschwinden des Off-Kommentars. Kleinigkeiten. Man könnte auch sagen, dass man McCandless und seine Idee nach zweieinhalb Stunden nicht viel besser versteht als nach einer Halben. Man war ihm nur näher und das ist doch auch schon was.
8-8,5/10
 

Beckham23

Well-Known Member
Habe mir jetzt mal die Blu Ray geholt und jetzt macht das Schauen nochmal mehr Spaß.

Das Bild der DVD ist für ihre Verhältnisse schon sehr gut - auch abslout Projektortauglich.

Aber die Blu Ray legt da noch deutlich zu und sie bietet die Qualtiät, die ich mir für ein HD Medium gewünscht habe.

Becks
 

Beckham23

Well-Known Member
Für Leute die wie ich auf die dt. BR warten, habe ich eine schlecht Nachricht. Habe heute mal bei Universum Film angerufen und die sagten mir: "Es ist keine BR Version von Into the Wild in D geplant."

Jetzt weiß ich auch, warum die DVD technisch so gut ist...

Sollte noch erwähnem, daß ich einen Post darüber von der fr. BR mit engl. Ton gesprochen habe.

Becks
 

RickDreams

New Member
Ich kann es kaum erwarten ihn zu sehen.
:jabba: :jabba: :jabba:
Bin von Penn als Regisseur mehr als begeistert und gespannt zugleich! Sehe parallele zwischen ihm und Eastwood. Den Trailer hab ich auf Brügge sehen und sterben? gesehen und muss ihn mir reinziehen.
Aber nur mit Freundin, die gerade auf Heimaturlaub in der Slowakei ist. :wink:
 

RickDreams

New Member
Kann mir mal bitte jemand behilflich sein: Ich finde den Film nirgends finden. Ist der schon auf DVD? Es wird auf zahlreichen anderen DVD Werbng gemacht, aber ich finde ihn in meiner Videothek des Vertrauens (Cinebank) nicht!
 
V

vlad

Guest
der ist schon lang raus. vielleicht haben die ihn schon wieder aus dem verleih genommen, weil er nicht gut lief.
 

Lacrizera

New Member
also ich habe da ein film erwartet den ich zu meinen lieblingen zählen würde..leider wurde es dann doch nur ein sehr gute film...der erhoffte klassiker war es für mich nicht...sollte man man aber gesehen haben.
emile hirsch mag ich auch spätestens eit dogtown boys....
sehr gute 7 von 10
 
M

Master Chief

Guest
Kurzkritik:
Ein wirklich beeindruckender Film der mit fantastischen Naturaufnahmen auftrumpfen kann.
Geradezu nebenbei zeigt Penn hier wundervolle Bilder, die anderen Filmen schon als Höhepunkt genügt hätten.

Die Story um einen Jungspund, der dem heutigen System und dessen Gesellschaft entfliehen möchte ist bewegend, sehr menschlich und nie langweilig von Penn inszeniert worden.
Hirsch macht als Rebell eine gute Figur und vermag es den Film über weite Strecken ganz ohne Probleme, alleine zu tragen.
Darstellerisches Highlight war für mich aber Hal Halbrook.
Der Mann spielt seine Szenen mit einer starken Präsenz und Intensität, die leider immer seltener wird.
Die Momente mit ihm und das Foto am Ende haben mich wirklich sehr berührt.
Fazit:
Wundervoll ruhiger, menschlicher und fantastisch gefilmter Ausflug in die Wildnis.
9/10
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Da kann ich mich nur anschließen. Habe den Film letztens gesehen und er hat mich beeindruckt. Master Chief hat da eigentlich schon alles gesagt. Das Ende hätte ich so nicht erwartet (kannte den realen Fall nicht), es hat mich ziemlich berührt.

9/10

Sean Penn sollte öfter Regie und Drehbuch übernehmen.
 

delta

Ghost in the Wire
Find ich gut dass der dir gefallen hat, Tyler =)
Ich muss den dringend auch mal wieder sehen - nur war ich immer nich so in Stimmung.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Into the Wild ist wirklich ein schöner Film.

Hab erst kürzlich ein wenig über den guten McCandless gelesen und so ein wenig rückt

sein Ableben

in ein leicht anderes Licht, wenn man liest

dass sich die nächste 20 Meilen entfernt befunden hat und ein Weg über den Fluss keine Meile entfernt war. Gut, am Ende waren 20 Meilen für ihn definitiv nicht mehr machbar, aber so bekommt der Begriff Wildnis einen leicht anderen Beigeschmack.

Trotz alledem bleibt Into the Wild ein zum denken anregender Film, der einen wirklich berühren kann, auch wenn er für mich gut und gern 20 Minuten kürzer hätte sein können. Bei Zeiten möchte ich eigentlich gerne das Krakauer-Buch lesen. Mal schauen.
 

Puni

Well-Known Member
Der Soundtrack von Eddie Vedder ist auch sehr schön, den hab ich sogar. Bei amazon kann man ja alle erdenklichen Soundtracks spottbillig kaufen.
 

Bandi

New Member
Sean Penn der selbst ein großer Schauspieler ist hat hier einen richtig tollen Film zustande gebarcht dir mich wirklich berühren konnte. Schöne Landschaftsaufnahmen und mit Emile Hirsch einen Hauptdarsteller der in der Rolle voll und ganz überzeugen konnte. Auch die übrige Besetzung mit Vaughn, Stewart,Keener und Hurt reiht sich da nahtlos ein wobei ich vor allem Holbrook noch hervorheben möchte der mit Hirsch einige der besten Szenen im Film hatte.

Das der Film 142 Minuten dauert hört sich zwar lang an aber es kommt einen bei weiten nicht so lang vor der mich der Film gerade auch mit dem sympatischen Hauptdarsteller Hirsch bis zum Schluss fesseln konnte.

Das Ende hat mich überrascht und auch getroffen da ich nicht wusste das der Film auf einer wahren Begebenheit beruht.

Sicher ein Film der polarisiert denn entweder ist man empört über die Haltung Chris der sich leise aus dem Staub macht und sich einen Dreck um die Gefühle seiner Mitmenschen wie seiner Schwester scherrt oder man ist faziniert von der Sinnsuche des Protagonisten der alle Seile seiner Vergangeheit kappt, sein Geld verschenkt und sich mit dem Nötigsten auf zu seinen Traumziel Alaska macht.

9/10
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Bandi
[...]
Sicher ein Film der polarisiert
[...]

Finde eigentlich nicht, dass der Film sonderlich polarisiert. Und auch im Thread sind ja alle einer Meinung, was den Film anbelangt. Mein Posting ist auch nicht als Kritik am Film zu sehen.
 

Bandi

New Member
Zumindest bei mir war das gestern der Fall da meine Mitguckerin meinte dass das Verhalten von Hirsch einfach nur grauenhaft ist zumindest in Anbetracht dessen das er sich nicht bei der Schwester meldet.

Kann mir schon vorstellen das einige den Film negativ gegenüberstehen würden.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Interessant, das höre ich wirklich zum ersten Mal. Dass da völliges Unverständnis gegenüber McCandless' Verhalten herrscht, überrascht mich eigentlich eher. Auch wenn man selber so etwas nicht selber durchziehen würde, hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Leute Verständnis dafür zeigen und es auch in gewissem Maße nachvollziehen können.
 

Joel.Barish

dank AF
Nee, habe ich auch schon häufiger gehört. Da wurden McCandless Egoismus, Arroganz und Undankbarkeit unterstellt. Ich kann das auch nachvollziehen, sehe es selbst aber größtenteils anders.
 
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