Ich weiß nicht, warum meine Schwester sich ausgerechnet diesen hier aus der Videothek ausgeliehen hat, aber geschadet hat es sicherlich nicht.
"21" ist zwar vorhersehbar ohne Ende, kommt aber durchaus mit Unterhaltungsfaktor daher. Die Geschichte vom nerdigen Überbrain, der seine Talente nutzt, sich seinen Traum erfüllt und am Erfolg den eigenen Charakter verliert, ist definitiv asbach-uralt und war auch so schon mal origineller dargestellt. Das Zählsystem, mit dem die Schüler hier der gesamten Black-Jack-Welt die Unterhosen ausziehen, ist reichlich merkwürdig und wenig nachvollziehbar, stört aber nicht. Irgendwie springt der Funke doch auf Jim Sturgess über, der zumindest das schüchterne Genie gut drauf und so die ersten 45 Minuten gelingen lässt. Zusammen mit Kevin Spacey allerdings, der in seiner onelinerintensiven Rolle viel Spaß macht.
Als dann aber Lügen, Liebe, Eifersucht und zu viel Geld ins Spiel kommen, nimmt die Vorhersehbarkeit das Ruder an sich und es wird etwas platt. So platt wie die Figur, die Kate Bosworth spielt, die nie wirklich überzeugend wirkt und so platt wie die Entfremdung mit den echten Freunden und der doppelt und dreifache Dreher zwischen Sturgess, Spacey und Fishburne. Las Vegas selbst wurde schon mal schlechter dargestellt, obwohl der bewusste Tempo-, Schnitt- und Farbkontrast zum öden Boston doch etwas aufgesetzt wirkt. Und auch wenn man das Ende in Teilen erahnt und das Ganze irgendwie etwas naiv ist, so kann das doch ein wenig Spaß machen. Es ist weder intelligent, noch hochgradig spannend, aber kurzweilig und größtenteils schmerzfrei, weil der Humor okay ist und sich der Film nicht übermäßig ernst nimmt.
5/10