Lost ~ Lindelof, Cuse, Abrams

Member_2.0

New Member
Marcus Vinicius schrieb:
"Lost" war bevor ich anfing mich für Serien zu interessieren. Soll ich die noch nachholen, bzw. taugt die nach heutigen Maßstäben noch was?

Bin mir nicht so sicher ob das heute noch funktionieren würde. Auch wenn Lost nach wie vor meine absolute Lieblingsserie ist, lebte sie auch extrem davon mit der Community zu rätseln, gemeinsam zu gucken, Theorien zu erstellen etc.

Das geht bestimmt auch ohne, war für mich aber ein wesentlicher Faktor.

Dennoch kann es sicher nicht schaden, es zu versuchen. :smile:
 

Clive77

Serial Watcher
Alleine die Tatsache, dass dieser Thread immer wieder mal hochkommt, zeigt doch schon, dass die Serie einen deutlichen Eindruck hinterlassen hat. Und ja, empfehlen würde ich sie auf jeden Fall.

Zum (umstrittenen) Ende: Ungleich anderer Serien gibt es erstmal ein "rundes" Ende. Das will schon was heißen. Man sollte aber nicht erwarten, dass alle Mysterien, die im Serienverlauf zum Vorschein kamen, aufgeklärt werden. Da ist vielmehr der Zuschauer gefragt, wie er sich diverse Dinge erklärt. Siehe die Posts von Batou (die ich ganz interessant finde, also, vom Blickwinkel her). Ich fand das Ende aber trotz diverser Erklärungsdefizite sehr gelungen. Denn zu so ziemlich allen Charakteren findet sich ein Abschluss. Und was die Serie stets im Fokus hatte, waren eben die Charaktere. Von daher war ich mit dem Ende sehr zufrieden.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es gab genug Auflösungen, nur standen sie leider oft im Widerspruch zu dem, was vorher passierte. Es wurden große Erwartungen geschürt, immer neue Rätsel eingeworfen, und am Ende kam dann so viel Unsinn dabei heraus. Das Fehlen von Auflösungen ist da noch das kleinste Problem.
Am besten waren wirklich die Charaktere, würde ich sagen.

Will jetzt aber nicht schon wieder alle Argumente durchkauen. Nach einer Woche heißt es doch sowieso wieder, dass man die Serie nicht verstanden hat, sobald man auch nur ein bisschen was kritisiert. Und das offene Ende ist doch nun wirklich bei weitem nicht das einzige, was kritisiert wird. Irgendwie werden alle anderen Argumente einfach ignoriert.
 

Batou9

Well-Known Member
Die Mysterien sind aufgelöst, nur muss man das von der Ebene betrachten, von der die Autoren sie als Werkzeug erschuffen.

Z.B. der schwarze Rauch (MIB). Wir wurden darüber aufgeklärt, dass er unsere Furcht und das was diese Dunkelheit aus uns macht, symbolisiert. Er ergreift von uns Besitz oder verfolgt uns in unseren Gedanken. Die ganze Insel mit ihren Wäldern symbolisiert den Gedankendschungel der Losties. Dort begegnen sie ihren Ängsten, ihrer Vergangenheit an der sie festhalten, dort verfolgt sie das schwarze Rauchmonster. All das wurde uns zum Ende der Serie erklärt und bereits ab Folge 1 angedeutet.

Und zur Insel wurde noch viel mehr erklärt, sogar eine ganze Folge mit Erklärungen darüber, was die Insel ist. Nur muss man überhaupt bereit sein, die Mysterien von der geistigen Ebene zu lösen. Der zuschauer geht denselben Weg, wie die Losties. Auch darüber hat Michael Emerson 2011 gesprochen. Im Grunde genommen führen die Zuschauer denselben Kampf, wie ihn Locke und Jack von Anfang an geführt haben. Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=wPpvyv27SQo
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Batou9 schrieb:
Die Mysterien sind aufgelöst, nur muss man das von der Ebene betrachten, von der die Autoren sie als Werkzeug erschuffen.
Das tue ich doch. Die Autoren wollten in erster Linie gute Einschaltquoten und haben deswegen alles Mögliche in die Serie eingebaut, möglichst viele WTF-Momente und Überraschungen - ohne dabei an die Zusammenhänge oder an das Finale zu denken. Jetzt im Nachhinein können sie natürlich behaupten, dass die ganze Serie von Anfang bis Ende durchdacht war, aber die ganzen Widersprüche und Unstimmigkeiten sprechen eine andere Sprache.
Und wenn sie wollten, dass die Zuschauer das Ganze "von der geistigen Ebene" betrachten, dann hätten sie diese ganzen (pseudo-)wissenschaftlichen Elemente weglassen sollen, also Daniels Theorien, Eloise mit den Formeln usw.
Deswegen passt auch der Vergleich mit Twin Peaks nur zum Teil. Bei David Lynch werden zwar ein paar Koordinaten erwähnt, oder eine bestimmte Planetenkonstellation, aber nur ganz am Rande. Da lief kein Wissenschaftlerteam herum und versuchte nicht, Bob und die Schwarze Hütte mit Wissenschaft zu erklären. Um dann am Ende zu sagen: "Betrachtet das Ganze doch von der geistigen und der philosophischen Ebene!" Wenn etwas nur Symbolisch gemeint ist, wäre es fatal, da zu viele Erklärungen und Rationalität einzubauen (oder es zu versuchen).
Ich glaube, dass Lost viel besser geworden wäre, wenn man diese wissenschaftlichen Erklärungsversuche weggelassen und nur 3-4 Staffeln gemacht hätte.
Ein anderer Unterschied zwischen Twin Peaks und Lost ist, dass Twin Peaks keine (zumindest nicht so viele und so grobe) Widersprüche und Logiklöcher hatte.

Nur so als Beispiel: Ja, das mit dem schwarzen Rauch wurde aufgeklärt. Aber ich fand diese Auflösung ganz schön schwach und da passt auch vieles nicht. MIB hat die Dharma-Initiative Jahrzehnte lang geduldet, obwohl dort mit einem U-Boot ständig irgendwelche Leute hin und hergereist sind. Warum hat er sie nicht daran gehindert, den Zaun zu bauen? In einer der späteren Staffeln gibt es eine Szene, wo Ben den schwarzen Rauch "heraufbeschwört" (indem er eine Spülung betätigt), und der Rauch taucht auf und tötet auch nur die Soldaten, aber nicht Ben. Wollte MIB nicht alle Leute töten, die Jacob benutzen könnte, um von der Insel zu fliehen?
Eloise ist doch eine Wissenschaftlerin, ein normaler Mensch ohne Superkräfte, oder? Was sollte dann diese Folge, wo sie Desmond in Visionen erscheint und ihm das Wesen der Zeit und das Leben erklärt?
Wieso konnte sich Michael nicht töten, nachdem er die Insel verlassen hatte? Ist Jacob zufällig Gott und wollte ihn unbedingt zurück auf die Insel bekommen (warum auch immer)?
Jacob sagt, dass er die Insel nicht verlassen kann, schafft es aber irgendwie, die Losties in der realen Welt zu besuchen (als sie Kinder waren) und ihnen physische Gegenstände zu überreichen (um die Verbindung zur Insel zu knüpfen, nehme ich an), also muss auch er in den Momenten auch physisch präsent gewesen sein. Sonst hätte er diese Gegenstände nicht halten können.
Die Wissenschaftler brauchen Jahre (!), um in mühsamer Forschung herauszufinden, wie man auf die Insel gelangt, wann und wo sich ein Fenster öffnet etc. Aber bei der Flucht startet Lapidus das Flugzeug und fliegt es auf Anhieb durch das Portal. Der Typ war echt cool, daran wird es liegen. :biggrin:

Und das sind jetzt nur ein paar Beispiele. Sind ja schon einige Jahre seit der Sichtung vergangen, sonst könnte ich noch einiges mehr nennen. Ich bleibe dabei: die Serie war überhaupt nicht durchdacht. Sie hatte viele interessante Charaktere (ich kann mich seltsamerweise immer noch an fast alle Namen erinnern), sie hatte einige tolle Ideen und eine sehr schöne Atmosphäre, vor allem in den ersten drei Staffeln. Sicherlich hatte sie auch eine philosophische Seite, was nicht verkehrt ist. Aber es ist doch wohl aberwitzig, so viel Pseudowissenschaft einzubauen und dann von den Zuschauern zu verlangen, dass sie es ignorieren und sich nur auf die geistige Ebene konzentrieren.
 

Batou9

Well-Known Member
Das Finale stand schon von Anfang an fest. Die wissenschaftlichen Elemente waren von Anfang an nur Werkzeug, unabdingbar. Denn erst dadurch, dass das Festhalten der Losties an der wissenschaftlichen Weltanschauung keine ihrer Probleme löste, konnten sie sich von dem Druck ihrer Außenwelt lösen und den intuitiven Pfad beschreiten, den Locke schon in Folge 5 andeutete, als er mit Jack im Wald saß.

Wenn du die Dharma-Initiative, das U-Boot oder auch Jacob und MIB nur aus einer äußeren Perspektive (als geschaffen, gebaut, geboren) betrachtest, dann "scheint" vieles nicht zu passen. Doch ist die Dharma-Initiative vielmehr ein Sinnbild für die Zerstörung unserer Psyche durch das zwanghafte, gesellschaftliche Miteinander und den Kontroll- und Machtwahn, der sich wie ein Krebsgeschwür durch die Geschichte zieht. Die Dharma-Kanditaten (Manipulationen) sind das exakte Gegenteil dessen, was Jacob auf der geistigen Ebene mit seinen Kanditaten (Seelen) bezweckt. Als Jack am Leuchtturm saß, wurde ihm die Bedeutungslosigkeit seiner bisherigen Annahmen bewusst, gewann er den Glauben zurück. Und das U-Boot, es ist ein Bindeglied der Außen- und Innenwelt. Es ermöglicht den Menschen ihre Außenweltvorstellung zu verlassen und einen Weg auf die Insel, zu sich selbst, zu finden. Desmond gelang dies mit einem Boot.

Und MIB hindert niemanden der Dharma Initiative am Zaunbau, weil dadurch doch erst sein Ziel erreicht wird. Er ist die Angst, die Furcht, die alle Dharma-Leute von ihrem Dorf fern halten wollen. Wer dem Monster begegnet, der begegnet seiner eigenen Angst. Ben hält Stand. Das Rauchmonster (MIB) ist die Angst, welche alle Vorstellungen der Außenwelt zerreißen will. Deshalb will MIB fliehen, weil die Angst und Furcht, die er symbolisiert in die Welt hinaus wirken soll. Es geht halt nicht darum, dass ein Bösewicht die Insel verlassen will.

Die Visionen sind etwas, was ganz stark auf die geistige Ebene abzielt. Michael konnte nicht gehen, weil es nicht an der Zeit war zu gehen. So wie Jacob auch kein Mensch oder Gott ist, sondern das Schicksal bzw. die Intuition symbolisiert. Die Losties müssen in der Außenwelt erst ihr Leid erfahren, um auf die Insel zu gelangen, d.h. zu sich selbst zurückzufinden. Jacob ist bei ihnen, weil dies ihr Anfang vom Glauben und das Ende des Festhaltens an ihrer bisherigen Welt- und Eigenvorstellung ist.

Dass die Wissenschaftler auf die Insel gelangt sind, wird ihnen allen zum Verhägnis. Es ist schließlich der Traum des Menschen, das Bewusstsein oder unseren Geist zu begreifen und ihn so zu betreten, dass man ihn wissenschaftlich manipulieren kann. Genau das haben sie alle versucht, die Insel zu erkunden und Gott zu spielen. Wo das endete, sehen wir ja die ganze Serie über. Nur diejenigen, die ihrer Angst offen gegenüber treten und stand halten, die das innere der Insel (von sich selbst) kennen lernen, werden das Licht sehen, welches alles erst erschafft. Das Licht wohnt in jedem Geist und es muss von demjenigen, der den Weg dorthin geschafft hat, behütet werden.

https://www.youtube.com/watch?v=lBM2i1EVL8E

Die letzten Minuten der Serie erklären, worauf alles hinaus läuft, dass die Zeit nur solange Bedeutung hat, wie jemand zu denken im Stande ist (Diesseits) und darüber hinaus (Jenseits) keine Zeit nötig ist. Deshalb sitzen auch alle gemeinsam in der Kirche, weil sie die Welt verlassen, loslassen und etwas wunderbares auf sie wartet.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es ist wie eine Diskussion mit einem religiösen Fanatiker. Man sagt: "Die Bibel ist doch nur ein altes Buch", und das Gegenargument ist "Du musst es einfach auf dich einwirken lassen, diesen Geist. Überall dringt Philosophie durch und nachts ist es wärmer als draußen. Sei doch nicht immer so oberflächlich!"
 

Batou9

Well-Known Member
@Tyler Durden: Ich würde die Serie an deiner Stelle nicht noch mal anschauen. Die ist nach deiner Antwort zu urteilen garantiert nichts für dich gewesen. 8) .

Aber beleidigen darfst du mich durch Brandmarkung als Fanatiker gerne weiter. Die Argumente stehen ja schließleich weiterhin unangetastet im Raum. Und wenn das Treten keinen Spass mehr macht, dann schauste dir vielleicht mal die hochinteressante Podiumsdiskussion zur Serie von der Stanford University aus Januar 2011 mit Michael Emerson (Benjamin Linus) an. Wäre ein Anfang.
 

Beckham23

Well-Known Member
So, ich kam gestern an die Stelle, wo Ben Locke zu Jacobs Hütte geführt hat und später Hugo diese auch gesehen hat. Würde mich wirklich mal interessieren, was die Macher der Serie zu diesem Zeitpunkt mit der Hütte vorhatten und was wirklich passiert ist, als Locke da drin war. Kann mir nicht vorstellen, daß das tatsächlich Jacob gewesen sein soll - wurde nie erwähnt, daß der sich unsichtbar machen kann...

Becks
 

Shins

Well-Known Member
So generell zur Diskussion: Es ist zwar schön und gut, wenn eine Serie so gut auf der zweiten Ebene funktioniert. Aber auf der ersten Ebene muss sie eben auch funktionieren. Das ist btw auch ein großer Fehler, den viele Literaturwissenschaftler begehen: Man sieht in vielen Werken nur noch die zweite oder dritte Bedeutungsebene und verliert den Blick für das, was auf der ersten Ebene passiert.

So schön Batous Ausführungen zu Lost auch sind und so sehr sie auch auf einer tieferliegenden Bedeutungsebene je nach Blickwinkel stimmen mögen, die von Tyler und vielen anderen erwähnten Probleme auf der ersten Ebene sind schlicht und einfach nicht wegzudiskutieren.
 

Batou9

Well-Known Member
@Shins: Das Problem, welches viele mit Lost haben, ist die Vielzahl der auf der ersten Ebene scheinbaren Mysterien. Und nur deshalb funktioniert die zweite Ebene. J.J. Abrams hat ja einiges zur Mysterybox erklärt. Das Bewusstsein (die Seele) ist ein Rätsel der Natur (von Gott gegeben), so dass es auch keine natürliche Erklärung für ein Rauchmonster oder die Zeitsprünge auf der Insel geben kann. J.J. Abrams hat doch schon sehr früh betont, dass die Frage bzw. der Zustand der Irritation der springende Punkt ist. Und die fing mit dem MIB an, als er als kleiner Junge danach fragte, was denn hinter dem Meer aufwartet, ob es da noch mehr gibt als die Insel (das Bewusstsein).

Das wohl bekannteste Beispiel der Bewusstwerdung ist der Schwan, in welchem zunächst einer stupiden Betätigung einer Taste nachgegangen wird, durch die der Untergang der Insel (Welt) verhindert werden soll (ach was war das spannend und geheimnisvoll) und später aber die Bedeutungslosigkeit des Ausgangs klar wird. Es ist der äußere Druck, die Kontrolle und ein Virus im Kopf der Losties (Desmond eingeschlossen), welcher sie an dem Geheimnisvollen festhalten lässt. Locke ist das beste Beispiel für jemanden, der krampfhaft nach der Wahrheit sucht und auf schmerzliche Art & Weise feststellen muss, dass die Frage und die Antwort gar nicht existieren, sondern er selbst (weil er die Insel für sich erschafft) beidem erst einen Raum zur Entfaltung schenkt. Das hat Benjamin Linus ihm später selbst ins Gesicht gesagt ("Du tust dir alles selbst an!"). So wie Nicky im in den Briefen halt auch erkannt hat, dass sie ein Teil von allem ist (so kurz ihr Auftritt auch war) und vielmehr in der Wahrheit wohnt, die Wahrheit deshalb nicht mehr weiter suchen muss. Das ist eine tiefe Erfüllung, die sie verspürt.

Es liegt am Zuschauer wie er sich die Frage beantwortet, so wie auch jeder der Losties die Insel anders empfindet und eine andere Vorstellung von ihr gewinnt. Die einen, die zu sich gefunden haben, entdecken ihre Liebe (z.B. Sawyer), die anderen widmen sich nach vielen Fehltritten höheren geistlichen Zielen (Locke), und wieder andere empfinden zuerst pures Glück (Claire) und betrachten am Ende doch alles als einen Höllentrip und werden von der Angst und dem Hass vereinnahmt.

Ich denke einfach, da sind viel zu viele Scie-Fie-Fans auf die Serie gesprungen und mit der immer stärker in den Vordergrund drängenden Spiritualität und emotionalen Achterbahnfahrt der Losties mächtig enttäuscht worden. Die Antworten sind alle vorhanden, nur passen sie nicht zur selbst erschaffenen Frage (Woher kommt die Insel?).
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich finds immer so bedauerlich, dass bei Kritik immer so getan wird, als wenn man die Serie nicht verstanden oder sich nicht richtig darauf eingelassen hätte. Zumindest liest es sich immer so.
 

Envincar

der mecKercheF
Beckham23 schrieb:
So, ich kam gestern an die Stelle, wo Ben Locke zu Jacobs Hütte geführt hat und später Hugo diese auch gesehen hat. Würde mich wirklich mal interessieren, was die Macher der Serie zu diesem Zeitpunkt mit der Hütte vorhatten und was wirklich passiert ist, als Locke da drin war. Kann mir nicht vorstellen, daß das tatsächlich Jacob gewesen sein soll - wurde nie erwähnt, daß der sich unsichtbar machen kann...

Becks

Die Hütte empfand ich mit als schwächstes Element der Serie. Die hätten se definitiv weglassen können.
 

Beckham23

Well-Known Member
Ich denke, daß die Macher als sie die Hütte eingefügt haben noch nicht wirklich wussten, was sie am Ende daraus machen sollen: denn...
während der Handlung wird ja nicht wirklich aufgelöst wer da drin nun gehaust hat...fand ich auch ziemlich schwach.

Becks
 

oldjoe

Well-Known Member
Junge junge, nachdem ich das Thema vor ein paar Wochen aus der Versenkung geholt hatte, hatte ich nicht erwartet, dass das hier solche Diskussionen verursacht bzw Diskussionen von damals wieder aufgenommen werden.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich als SciFi-/Mystery-Fan die Serie vorrangig aus reinem Unterhaltungswert wieder schaue. Klar gibt es viele meta-psychische Themenkomplexe, die behandelt werden, wie z.B. das Loslassen oder dem Sich-der-Vergangenheit-stellen.

Aus meiner Sicht funktioniert das am Besten, wenn der Zuschauer sich direkt mit diesen Ebenen bzw. Themen identifizieren kann, d.h. wenn er selbst in irgendeiner Art und Weise Erfahrungen in der Art gemacht hat, wie es (in der völlig überzeichneten Art) den Lost-Charakteren widerfahren ist. Wenn ein Zuschauer für sich seine Bedeutung in der Serie gefunden hat, dann ist das eine super Sache. Logisch, das hier ist ein Diskussionsforum. Aber: Wenn jemand versucht, seine Interpretation anderen mit dem Presslufthammer einzutrichtern und auch keine anderen Meinungen zulässt, dann finde ich das relativ schwach.

Ich bin jetzt bei Folge 6 der dritten Staffel angelangt, welche ich aus meiner Erinnerung heraus absolut super fand. Insbesondere das Gegeneinander ausspielen zwischen Ben und Jack. Dann der Konflikt Pickett / Sawyer, Gott war das spannend damals. Wenn ich zurückdenke, fand ich die vierte Staffel am Schwächsten, die unterdurchschnittliche Qualität lag meiner Meinung nach aber im damaligen Autorenstreik begründet (hat damals übrigens auch die 4.Staffel von Battlestar Galactica getroffen). Die fünfte Staffel fand ich wiederum super. Die sechste Staffel ist mir komischerweise am wenigsten in Erinnerung geblieben.

Das die Lost-Macher von Anfang an wussten, wie die Serie endet, nehme ich denen ab. Aber das der Weg zum Ende schon so von Anfang an feststand, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Die Macher haben meiner Meinung nach wie bei Akte X damals viel zu viele Baustellen aufgerissen, von denen sie am Ende manche entweder gar nicht mehr rund bekommen haben oder eben mit der Deus Ex Machina-Methode auflösen mussten.

Nichtsdestotrotz find ich Lost super - aber vorrangig der Unterhaltung/Mystery/Rätsel/Charaktere wegen.
 

Member_2.0

New Member
Ich glaube, es gibt einfach noch sehr viele die es einfach nicht verzeihen können, das die Serie ihre eigenen Erwartungen nicht erfüllt hat. Das kommt wenn man zu viel erwartet und nicht einfach entspannt etwas gucken kann...

Die Serie hat gefallen...ist doch toll
Die Serie hat nicht gefallen...auch gut, get over it... :facepalm:


Ausserdem war und ist Lost die beste Serie...jeder der was anderes sagt hat eh keine Ahnung :nene:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Dir ist aber schon bewusst, dass es neben den Extrema noch Abstufungen gibt? Man kann doch an der Serie gefallen finden/gefunden haben und trotzdem einzelne Aspekte kritisieren und in Frage stellen. Zum Meinungsaustausch ist so ein Forum letztlich auch da.
 
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