Terrorismus und Krieg

Rebell

Well-Known Member
Lt. Augenzeugen ziehen an der Syrisch/Jordanischen Grenzen Kampfverbände der USA und Jordanien zusammen und bereiten sich auf einen Angriff vor.
Ein Jordanischer Kommandeur sagte dazu das man sich auf dieses Szenario bereits Monatelang vorbereitet habe.

Außerdem bereitet die US Airbase auf Kreta sowie die Briten auf Zypern sich ebenfalls auf einen Angriff vor. (nicht bestätigt nur gelesen)
Für ersteres könnte ich mich mal bei Verwandten umhören die dort leben.
 

General_Lee

New Member
Naja, das mit den eindeutigen Beweisen hatten wir ja schonmal, nicht? Wird langsam alt.

Ich versteh nicht was man sich davon erhofft sich jetzt in Syrien einzumischen? In Afrika schlachten auch islamistische Milizen tausende Zivilisten ab und keine Sau interessierts? Warum in Syrien? Erhofft man sich damit den Wohlwollen der künftigen Machthaber (die "noch" Rebellen) und damit erleichterten Zugang zu den Ressourcen des Landes?

Ich war schon immer dafür, sich nicht in die Affären anderer Länder einzumischen und seh das heute noch genauso. Afghanistan und Irak sind ja wohl auch mal der beste Beweis, dass es nichts bringt. Aber gut, sollen sie machen was sie wollen.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
NewLex schrieb:
Sehr gute Zusammenfassung 00Doppelnull. Darf ich fragen warum du dich in diesem Bereich so gut auskennst? Nur ein Hobby oder machst du was beruflich in dieser Richtung?


Sorry für die späte Antwort, meine Bachelor Arbeit hat meine gesamte Zeit gefressen. Hab gerade meinen Bachelor in Politischer Wissenschaft & VWL abgeschlossen, wobei ich eben in politischer Wissenschaft ab dem zweiten Semester nur noch Module im Bereich Internationale Beziehungen, mit besonderem Fokus auf die NATO und auf das Völkerrecht belegt habe. Hab dann im Verlauf der Module 7 Arbeiten zum Thema Völkerrecht geschrieben, hauptsächlich zur humanitären Intervention im Kosovo aber auch zum Thema von modernen Söldnern, also privaten Sicherheits- und Militärfirmen und deren Einsatz in Kriegsgebieten. Hab vor ein paar Monaten dann ausgerechnet auch noch einen Zeitungsartikel zu den Ausschreitungen in Syrien verfasst, eben zu der Stadt Aleppo. Die ganze Chemiewaffengeschichte war für mich jetzt auch relativ neu, aber wenn man schon so ein paar Grundlagen zu Völkerrecht und Syrien hat, findet man sich recht schnell darin zurecht.

Ich bin immer sehr zwiegespalten bei solchen Themen, meine Arbeiten kamen teilweise auch nicht immer zu den gleichen Schlüssen. Die Menschenrechte (und damit meine ich die eigentliche Definition von Menschenrechten, nicht das, was in der westlichen Welt gern alles schon als Menschenrecht gilt) zu schützen ist unglaublich wichtig, deswegen bin ich nicht grundsätzlich ein Feind von Interventionen. Das humanitäre Interventionen so einen eindeutigen Bruch des Völkerrechts, im genaueren der Souveränität von Staaten, darstellen ist sicherlich problematisch, aber da sich Internationale Politik gerade eh wieder zurück zu Anarchischen Zuständen entwickelt, vielleicht gar nicht so kritisch wie jahrelang angenommen. Für mich ist das größte Problem, wie solche Interventionen politisiert werden. Wenn man sich klare Ziele setzen würde, nur die Menschenrechte in den Krisengebieten zu schützen und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, gleichwohl auf Seiten der Rebellen und auf Seiten der Regierungen und diese Ziele / Prämissen der Einsatzes auch einhält (Hi Libyen!) dann könnten humanitäre Interventionen auch wirklich einen humanitären Zweck erfüllen.
Davon ab, auch wenn sich die Lage zu den Chemiewaffen beruhigt hat, wird jetzt berichtet dass sich Syrien zu einem Drei-Fronten-Krieg entwickelt. Islamistische Rebellen haben jetzt angeblich Non-Islamistische Rebellen angegriffen und Teile des Rebellengebiets besetzt. Madness.
 

Presko

Well-Known Member
Mit militärischen Interventionen habe ich auch recht intensiv beschäftigt. Ich bin aber zu einem ziemlich anderen Schluss gekommen. Der Kosovo ist ein gutes Beispiel. Die Meinungen gehen ja stark auseinander, ob nicht die militärische Intervention die Gewalt erst recht angeheizt hat. Man hat unter vollkommen falschen Annahmen die Intervention gestartet und am Schluss, hatte man gar keine Ziele mehr. Ruanda, wo viele sagen, da hätte man intervenieren müssen. Man vergiesst aber, dass auch vieles dafür spricht, dass drohende ausländische Intervention zum Massaker mit hingeführt hat. Häufig heizen Interventionen, oder alleine drohende Interventionen Konflikte eben erst richtig an. Auch im Sudan haben Rebellen beispielsweise Verhandlungen boykottiert, weil sie hofften, der Westen würde in ihrem Sinne MIlitär schicken.

Die zwei Hauptprobleme sind meiner Ansicht nach, dass eine Intervention in der Regel unberechenbare Konsequenzen nach sich zieht. Gerade hier in Syrien wären die Risiken enorm. Was heisst es denn, Assad zu bestrafen? Welche Ziele? Was für Konsequenzen hat das? Würde man gegenüber den Rebellen auf die gleiche Weise auftreten etc.?
Das andere Problem würde ich als Gerechtigkeitsproblem beschreiben. Humanitäre Interventionen sind sozusagen das Instrument fast ausschliesslich westlicher Staaten und eines das nach merkwürdigen Kriterien eingesetzt wird. Warum muss sich beispielsweise Amerika nicht für die Irakinvasion verantworten, wieso kann Israel dermassen heftig Menschenrechte verletzen und wird noch untersützt ( und nein, ich bin absolut kein Israehasser), wieso will man die einen für ihre Menschrechtsverletzungen bestrafen, gleichzeitig bezahlt man aber Diktatoren wie damals Gaddhafi, um die eigenen Flüchtlinge einzusperren?

00Doppelnull schrieb:
Wenn man sich klare Ziele setzen würde, nur die Menschenrechte in den Krisengebieten zu schützen und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, gleichwohl auf Seiten der Rebellen und auf Seiten der Regierungen und diese Ziele / Prämissen der Einsatzes auch einhält (Hi Libyen!) dann könnten humanitäre Interventionen auch wirklich einen humanitären Zweck erfüllen.
Das Problem ist aber auch hier, wie willst Du das schaffen und wie kann man im voraus die Konsequenzen abschätzen. Nochmal, der Kosovo war ein perfektes Beispiel. Da drängten die Politiker mit solcher Überzeugung auf die Intervention, weil sie meinten, Milosevic würde sich sofort zurückziehen und das war einfach falsch und die Sache entgleitete und die Situation wurde noch schlimmer und immer mehr Gewalt war notwendig.
Wie hätte man denn jetzt Assad "bestrafen" sollen? Wie sollte man in einem allfälligen Fall die "Rebellen" bestrafen? Und kann man sich einfach mal kurz für eine "Bestrafungsaktion" einmischen und dann wieder zurückziehen und sagen, ach ja, wir sind nur hier um allfällige Missachtungen zu bestrafen. Es ist ja gerade auch mit ein Problem, dass Staaten, die intervenieren, meist nicht langfristig denken. Man denkt bis dahin, dass man die Gruppe X aus dem Weg räumen oder schwächen will. Aber nicht daran, was aus diesem Land werden kann und wie man es bei seinem Prozess realistischerweise unterstützen kann, bzw. ist nicht bereit die Kosten dafür mitzutragen.

Ich glaube einfach, dass militärische Interventionen nicht funktionieren. Und ich sehe bis jetzt in der Geschichte keinen Fall, der das Gegenteil bewiese. Vielleicht am ehesten Bosnien. Dort habe ich mich aber wenig mit auseinandergesetzt. Die Interventionen in Vietnam, Somalia, Irak, Afghanistan, Kosovo halte ich auf alle Fälle für Fehler.
 

Presko

Well-Known Member
Ich wollte keinen extra Thread dazu öffnen, poste darum das Ganze hier:
Eine Krise, die zwischen Syrien und Ukraine irgendwie in der medialen Berichterstattung untergegangen ist, ist jene in der zentralafrikanischen Republik.

"Seit Dezember töten und vertreiben in der Zentralafrikanischen Republik Jugendmilizen, Anti-Balaka genannt, die Muslime, nachdem die muslimischen Séléka-Rebellen im März 2013 ein Terrorregime errichtet hatten, bis sie wieder die Macht verloren.
Mindestens 2.000 Menschen wurden getötet, die Hälfte der 4,5 Millionen Einwohner wurde zeitweilig vertrieben. Die UN spricht von quasi-genozidartigen Zuständen und fürchtet eine Teilung des Landes" Quelle Taz.de
Immerhin will die UNO jetzt 12000 Blauhelme schicken. Wobei, wenn man die Grösse des Landes bedenkt, die frage besteht, ob das reichen kann. Einen sehr guten und sehr differenzierten Bericht zu Lage findet ihr in diesem Radiointerview mit Afrikakorrespondent Patrik Wülser, meiner Ansicht nach einem der besten deutschsprachigen Berichterstatter aus dem Gebiet: Interview Radio DRS
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Heute vor 70 Jahren war die Landung an der Normandie.

http://de.wikipedia.org/wiki/D-Day#mediaviewer/Datei:Into_the_Jaws_of_Death_23-0455M_edit.jpg

Für mich immer noch eine unfassbare Vorstellung, wie das wohl gewesen sein muss. In den Landungsbooten zu sitzen. Die Klappe geht auf, die ersten werden getroffen und dann wird man von den anderen rausgedrängt, richtung Strand. Überall die Panzerbarrikaden und es hagelt Schüsse und Schreie.

Hat von euch noch jemand lebende Großväter, die den Weltkrieg aktiv miterlebt haben?
 
B

Bader

Guest
Ich finde der Soldat James Ryan zeigt immer noch die beste Darstellung der Landung.
Und ja mein Großvater war im Krieg noch ein junger Teenager. Die Storys die er mir erzählte waren teils schon echt hart. zB am Ende des Krieges wurde er einfach von einem Tiefflieger (die Spaß hatten Unschuldige umzunieten) verfolgt als er in eine andere Stadt radelte. Ein Sprung in einen Abflussfohr rettete ihm das Leben.
 

Woodstock

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Mir wurde als Krieg jeden Tag vom Krieg erzählt. Ob von meiner Oma oder meinem Opa. Mein Opa war auf der Versorgungslinie Richtung Staligrad, meine Oma ist vor den Russen aus Preusen geflohen. Einen Teil meiner Familie ging anscheinend gänzlich verloren. Da gab es Horrorstorys. Mit allen und mit jedem Detail bin ich aufgewachsen. :ugly:

Bader schrieb:
Ich finde der Soldat James Ryan zeigt immer noch die beste Darstellung der Landung.
Und ja mein Großvater war im Krieg noch ein junger Teenager. Die Storys die er mir erzählte waren teils schon echt hart. zB am Ende des Krieges wurde er einfach von einem Tiefflieger (die Spaß hatten Unschuldige umzunieten) verfolgt als er in eine andere Stadt radelte. Ein Sprung in einen Abflussfohr rettete ihm das Leben.

Der Untermieter meiner Eltern war ein Kind im Krieg. Er hat ähnliches erzählt. Wie die P-51 Jäger auf Schulkinder los sind (Uniform ist Uniform) und wie sie dann nach Berlin sind, nur um den Russen in die Arme zu fallen. Wie seine Mutter beinahe von einem Russen vergewaltigt worden wäre und er den Russen aus nächster Nähe erschossen hat. ca. acht oder neun Jahre alt, das Gewehr größer als er und er schießt ihn übern Haufen. Erst dachte ich, er hätte die Geschichte erfunden aber seit ich ihm näher kenne, neige ich dazu ihm zu glauben.

Wer sich für Zeugenaussichten interessiert, sollte hier mal vorbeischauen. Gedächtnis der Nation.
 

Butch

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Terroranschlag in Barcelona, aktuell mindestens 13 Tote und über 60 Verletzte.
Wann hört das endlich auf...
 

Member_2.0

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Butch schrieb:
Terroranschlag in Barcelona, aktuell mindestens 13 Tote und über 60 Verletzte.
Wann hört das endlich auf...

Das hört nicht mehr auf glaube ich. Das können wir uns abschminken.
Viele Länder auf der Welt leben seit Jahrzehnten so und schlimmer.

Zu vielen Menschen mit zu unterschiedlichen Vorstellungen. Das gehört zu unserer Zeit, so schrecklich es auch ist :sad:
 

Shins

Well-Known Member
TheRealFlamel schrieb:
An der Stelle wo das Passiert ist waren McKenzie und ich vor nicht mal einen Monat noch und haben Urlaub gemacht :mellow:
Das ist alles schon generell schrecklich. Aber ja, solche Sachen sind dann erst recht gruselig!
 

Woodstock

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Member_2.0 schrieb:
Butch schrieb:
Terroranschlag in Barcelona, aktuell mindestens 13 Tote und über 60 Verletzte.
Wann hört das endlich auf...

Das hört nicht mehr auf glaube ich. Das können wir uns abschminken.
Viele Länder auf der Welt leben seit Jahrzehnten so und schlimmer.

Zu vielen Menschen mit zu unterschiedlichen Vorstellungen. Das gehört zu unserer Zeit, so schrecklich es auch ist :sad:
Nein, zu viele Menschen ohne Perspektive welche sich sinnlos radikalisieren lassen.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenden, den Verletzten und ihren Familien. Solche Anschläge sind abscheulich!

Aber persönlich, wird der morgige Tag noch schlimmer! Meine Eltern und mein kleiner Bruder sind morgen in Barcelona... :mellow:
 

Member_2.0

New Member
Woodstock schrieb:
Member_2.0 schrieb:
Butch schrieb:
Terroranschlag in Barcelona, aktuell mindestens 13 Tote und über 60 Verletzte.
Wann hört das endlich auf...

Das hört nicht mehr auf glaube ich. Das können wir uns abschminken.
Viele Länder auf der Welt leben seit Jahrzehnten so und schlimmer.

Zu vielen Menschen mit zu unterschiedlichen Vorstellungen. Das gehört zu unserer Zeit, so schrecklich es auch ist :sad:
Nein, zu viele Menschen ohne Perspektive welche sich sinnlos radikalisieren lassen.

Wahrscheinlich prallt beides aufeinander. Aber pauschal zu sagen, jeder der sich radikalisiert, ist perspektivlos würde ich so nicht unterschreiben. Das trifft sicher auf ganz viele zu, aber die Menschen die am Hebel sitzen haben oft sehr viele Perspektiven, die sind nur nicht vereinbar mit der Weise wie wir leben wollen.
Von deren Perspektive aus ist das, was bei so einem Anschlag passiert aber ganz und gar nicht sinnlos.
 

Metroplex

Well-Known Member
Es hört nicht nur nie auf, es war sogar schon immer da.
Es sind nur die Medien welche sich verändert haben.
Heute passiert ein Anschlag, und alle Medien schalten sofort Live-Ticker auf, auf welchem man die Geschehnisse quasi hautnah miterleben kann. Handyvideos direkt aus dem Geschehen versetzen uns mitten in das passierte.
Früher hat man erst davon erfahren wenn alles schon vorbei war.

Natürlich muss man informieren, aber ich denke die Leute werden so viel mehr verunsichert und verängstigt, und das ist ja genau das, was die Terroristen letzten Endes zu erreichen versuchen.
 

Butch

Well-Known Member
Es war vielleicht schon immer da aber so viele Anschläge wie in den letzten 2 Jahren gab es in Europer vorher nicht, das liegt nicht an den Medien.
 

Woodstock

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Wir schrängen bereits unser Recht auf freie Rede ein und überwachen unsere Daten. Aus Angst wählt man Hetzer, Demagogen und Idioten und zersplittert Europa - Die Terroristen haben schon längst gewonnen.
 
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