Original von Deathrider
Ich finde diese Zensurdiskussion krankt daran, dass zwei völlig unterschiedliche Medien öffendlich absolut gleich bewertet werden. [Nämlich Kino und DVD]
Wie ich darauf komme? johnpreston hat auf der vorherigen Seite geschrieben "aber Rambo kämpft für das Gute..und das wird halt ruppig und brutal dargestellt.Was soll daran bitteschön für Erwachsene gefährlich sein?". Nun genau das ist ja das Problem was die FSK meistes hat. Den Protagonisten wird alle Legitimation gegeben, die Bösen möglichst brutal zu erledigen (und realistisch. Wäre Rambo ein Monsterfilm würde er komplett anders bewertet werden). Die FSK sieht darin dann eine Verschiebung von Moral und eine Unterwanderung von der Grundgesetzlichen Pflicht zur gewaltfreien Erziehung. Etwa dann, wenn das volljährige Elternteil (oder der große Bruder) der Ansicht ist, das Kind (oder der kleine Bruder) sei mental bereit den Film zu sehen ohne dass er (also der Film) die (im Regelfall) moralbezogene Erziehung untergraben kann, weil sie schon genügend gefestigt ist.
Das heißt also: Natürlich ist es ein Problem, dass Eltern und Volljährige im allgemeinen in Deutschland so bevormundet werden (und zwar duch den strengsten Zensurapparat weltweit, der den Politikern immernoch nicht streng genug ist). Aber wir haben doch mittlerweile oft genug mitbekommen, dass es viele Erziehende nicht so genau mit ihrer Pflicht dem Kind gegenüber nehmen (Extrembeispiel: Kinder(Baby)morde/-verwahrlosung).
So... was ich bisher sagte bezog sich auf DVDs. Da aber bei einem KINOBESUCH, durch Dritte (den Kartenabreißer) die Ausweise kontrolliert werden können, haben wir hier eine vollkommen andere Situation als bei einer DVD-Veröffentlichung. Somit ist es absolut schwachsinnig einen FSK-18-Film für eine Kinovorführung noch zu zensieren. Eher sollten sie diese dämliche Geldmacherregelung verwerfen, die besagt dass auch Jugendliche unter der angegebenen FSK-Altersgrenze in einen Film gehen können, solange ein Erziehungsberechtigter dabei ist. Beispielsweise war Herr der Ringe mit seiner FSK-12-Freigabe schon grenzwertig, aber durch diese Regelung habe ich darmals auch Kinder im Saal gesessen, die definitiv noch keine 12 waren (wahrscheinlich noch nicht einmal 10).
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Von mir aus können die auch weiterhin ruhig mehrere FSK-Fassungen von Filmen auf DVD rausbringen (auch wenn es nervt), solange die unzensierten Versionen für Erwachsene verfügbar bleiben.
Aber im Kino sollte nur eine Version gezeigt werden. Dafür hat man ja auch den Kartenabreißer (wie schon gesagt).
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Eine Altersgrenze ist durchaus okay. Wobei die Altersgrenze ja im Grunde genommen auch nur ein Vorschlag ist (der Verkauf ist allerdings verbindlich). Eltern könnten sich theoretisch also immernoch ohne strafrechtlich verfolgt zu werden, dafür entscheiden, ihrem 10-Jährigen Kind Braindead zu zeigen.
Allerdings baut die FSK in meinen Augen, in dem Punkt Bockmist, dass sie eine Einstufung vergeben darf, mit der selbst 18-Jährige gewisse Filme nicht sehen dürfen. Entweder man ist volljährig und zurechnungsfähig und moralisch gefestigt und darf schauen was man will, oder man ist nicht volljährig und sollte es eben besser nicht. Daher halte ich auch Indizierungen (das Werk der BPJM) für groben Unfug, da dies in der Praxis bedeutet, dass betroffene Produkte schlichtweg vom Markt verschwinden, was nicht sein darf. Es muss für Volljährige weiterhin erhältlich bleiben.
Im Übrigen, soweit ich weiß zensiert auch nicht die FSK oder sonst ein staatliches Organ, sondern die Studios, um den Film an die Altersbeschränkungen anzupassen. Es ist also keine direkte Zensur, sondern eine ungünstige Wechselwirkung. [Die einer Zensur allerdings faktisch gleichkommt]