Drehbuch-Kritik: Thor

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
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Update:
Kritik der finalen Fassung s. unten


Im deutschsprachigen Raum verbinden die meisten mit dem Namen Thor sicher die nordische Götterfigur, die sie auch eigentlich ist - doch Thor ist auch eine amerikanische Comic-Figur, die dort etwa genau so bekannt und beliebt ist wie Spawn oder Ghost Rider.

Thor ist ein echter Gott, der aus der heiligen Stadt Asgard ins Reich der Menschen reiste, um dort nach Legenden und Wundern Ausschau zu halten. Tagsüber als brillianter Wissenschaftler unterwegs, hilft er nachts den Bürgern der Stadt mit seinem mächtigen Hammer Mjolnir, der unzerstörbar ist, alles vernichten kann und ihm ungeheure Kräfte verleiht (zb Fliegen und Blitze).

Während er in den Comics oft mit anderen Helden wie Wonder Woman und Hulk zu tun hat, spielt sich die geplante Story allerdings komplett in der mythischen Welt der Götter ab.

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- 30min Preview rausgenommen -

Länge des Scripts: 130 Minuten

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Loki
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Von allen bisherigen Comic-Verfilmungen lässt sich das Drehbuch von Donnergott Thor am ehesten mit dem Sixpack-Epos 300 vergleichen, da es eine vollkommen antike Geschichte ist, die in Sachen Fantasy noch viel weiter ins Abgedrehte abdriftet.

Während es bei 300 übermächtige Gegner und illustre Gestalten gab, gibt es bei Thor Götter, Giganten, Gnome, Monsterbäume und Höllenelche, die für reichlich Fantasystimmung sorgen. Leider allerdings, reicht Thor qualitativ nicht ganz an Miller's Sandalengeschichte heran.

In erster Linie liegt das daran, dass die Geschichte sehr vorhersehbar ist. Gut, das Loki der Gott der Lügen ist, ist Allgemeinwissen, aber von dem Moment an in dem Loki das erste Mal über das Böse nachdenkt und seinen Plan schließlich umsetzt, vergeht soviel Zeit, das man seinen Handlungen einfach voraus ist und sich ewig langweilt, bis es endlich mal eintritt.

Thor ist in Asgard ein arroganter Mistkerl, der später seine Kräfte verliert und unter den Menschen zu Ehre und Moral findet, aber aus dieser abgelutschten Story vermag man nicht viel zu machen.

Später ist die Geschichte in zwei Teile getrennt: zum einen gibt es, wie schon in 300, eine politische Verschwörung zuhause, die genauso langweilig ist und noch zäher in die Länge gezogen wird. Dazu ist Loki auch noch eine viel zu einsilbige Figur. Am Anfang noch sehr gerissen und loyal, wird er bald zu einer standard Bösenrolle, die nur noch böse herumbösert. Es gibt etliche Szenen, in denen Loki erst in seinem Kämmerchen sitzt und sich händereibend auf seine nächste Tat freut, sie dann lahm durchzieht und dann wieder in seinem Kämmerchen die Hände reibt, weil es so toll geklappt hat.

In der Welt der Menschen gibt es derweil Pathfinder, denn Thor macht fast nichts anderes, als sich wie Karl Urban in dem schlechten Film von Marcus Nispel mit Wikingern zu kloppen. Die Kämpfe sind zudem sehr kurz geschrieben und beinhalten wenig Spektakel. Die Wandlung Thors ist auch zu prompt: eben noch grausam egoistischer Königssohn, da wird er nach einer Nacht im Schweinestall zum zahmen Sklaven.

Die beigefügte Lovestory mit Sif könnte auffälliger auch nicht sein, und auch der Endkampf mit Frostmonstern, Walküren, Göttern, Riesen und Gnomen - der in weniger als 2 Min um wär und an den aus Narnia erinnert - kann Thor nicht mehr wirklich retten.

Hmmmmmm.

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Fazit: Im Zuge von Beowulf und 300 ist es gut möglich, dass Thor eine der nächsten Verfilmungen sein wird, aber ob der Film ebenso gut ankommen wird? Auf dem Papier ist es ein wenig aufregende Heldengeschichte mit Helden und Bösewichtern ohne Biss, die nur wenig aufregende Abenteuer erleben. Wenn gutes passiert, ist es zu schnell vorbei, schade.

5 / 10
 

Die Eule

Well-Known Member
Während er in den Comics oft mit anderen Helden wie Wonder Woman und Hulk zu tun hat, spielt sich die geplante Story allerdings komplett in der mythischen Welt der Götter ab.
Eigentlich bekommt es Thor (Marvel) es eigentlich gar nicht mit Wonder Woman (DC) zu tun, da die ja von verschiedenen Verlägen sind, lässt man mal Crossovers weg. Außer es gibt bei Marvel auch eine Wonder Woman, die mir im Moment nicht einfällt.

Aber allgemein zum Script. Muss ich sagen, dieses überzeug mich nicht ganz so. Wieso? Ich weiß nicht so recht, es ist halt so. Ich hätte mir mehr davon versprochen.
 
B

batgadget

Guest
kann es sein, dass die kämpfe viel zu kurz aufgrund der budgetkürzungen sind und das drehbuch dahingehend bearbeitet wurde ? oder ist das ein altes drehbuch?
 
V

vlad

Guest
Nach dem Mäßigen Pathfinder und dem belanglosen Beowulf hab ich immer weniger Bock auf den Film.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Was haben denn Pathfinder und Beowulf mit Thor zu tun?

Die Kritik spiegelt eigentlich nur das wider, was ich mir unter dem Film vorgestellt habe. Hab keinerlei Interesse an einer Thor-Verfilmung, allein, weil ich den Charakter halbwegs uninteressant finde.
 
V

vlad

Guest
Haben nicht direkt was miteinander zu tun.
Aber es wird wieder ähnlicher Kram wie Beowulf. Nordische Sagen verfilmen, was mit höchster Wahrscheinlichkeit in die Hosen geht. Die Vergleiche zu den Filmen habe ich gezogen, weil es im Moment den Trend gibt, übertriebene Fantasy/Schlacht Filme zu drehen.
Ist jetzt etwas unverständlich was ich schreibe aber anders kann ich artikulationstalent das nicht ausdrücken :ugly:
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Bis auf die Tatsache, dass bei allen "nordische Einflüsse" zu finden sind (sei es auf Grund der Sagenherkunft, nordische Götter oder einfach nur Wikinger und Co.), kann ich da wirklich nicht sonderlich viele Überschneidungen finden. :wink: Pathfinder ist ein schlecht gemachter "Fantasy"-Streifen, während Beowulf auf einer Sage aufbaut und Thor auf einem Comic basiert.
 
V

vlad

Guest
Und Beowulf hat für meinen Geschmack die Sage nicht gut rübergebracht daher für mich: Fantasyquatsch wie Pathfinder.
Und auf was basiert der Comic Thor? Und die gewöhnliche Story des Comics wird ja nichtmal erzählt sondern nur der Sagenteil daher wird es wahrscheinlich auch in einer Fantasy-Effektorgie enden.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Natürlich basiert der Comic-Thor auch auf der entsprechenden Sage, zumindest in Ansätzen und Asgard und Co. kommen auch vor (nicht nur im Film. sondern auch in den Comics), aber die Story basiert, meines Erachtens nach, auf keiner bekannten oder vor Ewigkeiten niedergeschriebenen Sage oder ähnliches.

Dass das Ergebnis sich vielleicht von der Art her nicht sonderlich von Pathfinder unterscheidet, mag natürlich sein, aber wie gesagt, so wirklich kann ich den Vergleich einfach nicht verstehen, auch wenn ich ihn jetzt besser nachvollziehen kann. :smile:
 
V

vlad

Guest
Also die Kritik hat eben das vermuten lassen, dass es nichts besseres als Pathfinder wird :-/
Aber sonst würde ich es auch ncht vergleichen wollen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Ich habe doch gesagt, dass die mythologischen Grundlagen gelegt sind, die Story aber an sich auf nichts festem basiert, sondern einfach irgendwelche Dinge zusammengeschustert werden oder klingt der Kram für dich so, als wenn so etwas schon vor Ewigkeiten aufs Papier gebracht worden wäre? Ist bei der Hercules-Serie ja auch nicht andes, auch wenn der Vergleich mir nicht 100%ig passen will.
 

set3p

New Member
Das Script überzeugt mich jetzt auch nicht sooo. Ich denke auch das man da mehr rausholen kann. Ich kenne die Comics leider nicht, die geschichte grob umrissen aber schon.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Das besprochene Drehbuch scheint ja nicht mehr aktuell zu sein. Gibts irgendwo Infos zum Review der Branagh-Variante?
 

matte

New Member
Ist das Drehbuch jetzt eigentlich noch aktuell?

Habe vor kurzem Hulk vs. Wolverine vs. Thor gesehen.
Einfach genial muss ich sagen. Obwohl Wolverine dem Hulk einges mehr entgegenzusetzen hatte als Thor mit seinem Hammer.
Bin jetzt echt mal gespannt auf den Film.

Wie siehts eigentlich mit einem Avengers Script aus?
 

doktor2431

New Member
Hab letztens ein Interview gesehen mit
Thor-Schauspieler und Portman.
Dort haben sie gelegentlich kurze FIlmausschnitte aus den Dreharbeiten gezeigt.
Sah eigentlich ganz vielversprechend aus.

Aber auch hier erwarte ich keine wilden Keilereien
wie man sie vielleicht erwarten würde.
Die Aktion wird sich ähnlich in Grenzen halten
wie bei Iron Man, dezent aber Eindrucksvoll:squint:

so zumindest meine Einschätzung.
Und das am Ende
keine Eisriesen etc. auftauchen halte ich im Zuge
dessen das der Destoyer als Endgegner höchst
wahrscheinlich ist, auch für eine Möglichkeit das
sich das Drehbuch leicht geändert haben könnte
 
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