Måbruk schrieb:
Allen welche den Sc-Fi Film Avalon noch nicht kennen, seit dieser sehr ans Herz gelegt. Atmosphäre die man in Scheiben schneiden kann.
Die DVD habe ich letztens wieder hervorgekramt, denke mal an den Feiertagen werde ich mir den nochmal geben. Hab da inzwischen wieder so Bock drauf bekommen.
@Jay
Ich habe ein paar Fragen zu deiner Kritik.
Da du das Original zu
den einflußreichsten und wichtigsten Animewerken überhaupt(...)
zählst, gehe ich mal davon aus, dass du es auch so sehr schätzt.
Von dem Punkt aus frage ich mich, warum du Scarletts Leistung als Major als Kritikpunkt siehst:
Szenen, in denen ihre (eventuell) menschlichen Gefühle angesprochen werden sollen, verschwinden unter der kühlen Ausdruckslosigkeit Scarlett Johanssons, die "cool" mehrfach mit "Schaufensterpuppe" zu verwechseln scheint
Dabei verzieht Kusanagi im Anime nicht einmal die Mine. Sie zeigt absolut keine Emotionen, hat keinen Ausdruck im Gesicht. Absolut nichts. Im Gegenteil, in einer Szene vergleicht sie sich sogar selbst mit Schaufensterpuppen. Von daher sollte man eher sagen, dass Johansson den Charakter auf den Punkt trifft.
Am Skript kann man meckern ja, tue ich auch, aber ihre Darstellung des Charakters ist nahezu identisch mit der Vorlage und man merkt, dass Sie sich mit der Figur und dem Quellmaterial auseinander gesetzt hat.
Nahbarer ist da Michael Pitt als Tech-Terrorist Kuze, der in seinen wenigen Szenen etwas nötiges Leben einbringt
Weil er die Wahrheit von sich (und dem Major) kennt, und sich nicht hinterfragen muss wie Sie es tut. Es ist daher nicht nötig, er ist der Gegenpol zum Major und daher Absicht, dass Pitts Figur Johansson von der Ausdrucksstärke her überlegen ist.
Zumal sein Charakter es auch verlangt, das Publikum zu überzeugen, was Phase ist.
(...)wie es sich nämlich auch in Majors restlichem Team beinhart-cool-trister Knochen nicht finden lässt.
Batou war durchaus ein Charakter, dem man seine Persönlichkeit abgenommen hat.
Aramaki ebenso, aber bei dem Rest des Teams gebe ich dir Recht. Da ging leider auch Togusa vollkommen unter, trotz seinem Mateba
Aber Batou hat man toll getroffen und sogar etwas mit der Figur gespielt, wenn ich an die Szene auf dem Boot denke.
Was übrig bleibt, ist etwa genau so viel wie in den Remakes von Robocop und Total Recall - nur, dass die mit ihrer kurzweiligen Action gerne mal Spaß machen. Selbst Neil Blomkamps Chappie bewies wesentlich mehr Herz und Händchen in Bezug auf künstliche Intelligenzen und dem Umgang mit Menschlichkeit, und in dem Film spielen Die Antwoord Hauptrollen.
Erstmal zum Robocop Remake: der geht ziemlich anders an die Thematik heran, wie das Original und ergänzt es gekonnt um einige neue Standpunkte.
Total Recall ist deutlich näher an der Vorlage, als Verhoevens Werk, was zwar Kultstatus besitzt, aber mMn oft nur durch eben dies geachtet wird. Das Remake wird meistens schon aus dem Grund "Remake" als schlecht abgestempelt.
Chappie hat es sich mit der Thematik zwar einfach gemacht, aber das heißt nicht, dass er die Sache schlecht umgesetzt hat.
Und dann Die Antwoord als Argument hinzuzuziehen, dass der Transhumanismus im Film nicht ausgearbeitet ist, ist auch ein wenig... naja.
Zuletzt:
Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass der Anime grade vor Herzenswärme strotze.
So ganz kann ich deine Kritik nicht für ernst nehmen.
Einerseits kritisierst du Punkte, die im Original gelobt werden, aber weil diese aufgenommen wurden, ist die Verfilmung schlecht getroffen.
Da passen so einige Sachen für mich nicht zusammen.
Und das obwohl wir von den Punkten her gar nicht so weit auseinander liegen.
Wie gesagt, an der Story kann man definitiv meckern. Aber ich finde nicht, dass man Scarlett Johansson unterstellen kann, dass Sie die Figur des Majors nicht gut dargestellt hat.
Und ja, visuell ist das Ding einfach ein mega Brett.