Ghost in the Shell (Realfilm) ~ Scarlett Johansson, Michael Pitt [Kritik]

Rhodoss

Well-Known Member
muss mich da brawl anschließen - habe ja auch bereits geschrieben, dass Scarlett in diesem Film zum ersten mal gut schauspielern kann - emotionslos wie sonst - aber hier passt das nunmal perfekt...
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ich finde ihre Filmographie sehr bescheiden, Lost in Translation ist der einzige Film den ich wirklich absolut großartig finde, den ich als Meisterwerk ansehen kann. Der Rest ist schlecht-mittelmaß-gut. Ihre Filmauswahl scheint nicht von ihr, sondern von ihrem Manager gesteuert zu sein, sie drückt den meisten Filmen nur optisch einen Stempel auf, schauspielerisch überzeugt sie vor allem in Romanzen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich konnte Johanssons Performance nicht soviel abgewinnen und meine Skepsis aus den Trailern wurde bestätigt. Ja, die Major war auch im Original reserviert, emotionslos, minimalistisch. Dass Johnasson sich mit der Vorlage beschäftigt hat, merkt man, aber für meinen Geschmack ist ihr Schauspiel nicht sonderlich gelungen umgesetzt. Viele Posen wirken schlicht einstudiert, werden auch länger im Frame gehalten und wirken dadurch inszeniert. Ihr forscher Auftritt wirkt mir zu gewollt und nicht gelebt. Schauspiel halt. Es gab Momente, in denen ich sie ganz gut fand, ich fand sie auch nicht zwangsläufig fehlbesetzt, aber im Großen und Ganzen hab ich da ne ganze Menge an Verbesserungspotential gesehen.

Mir ist klar, dass das jetzt wieder für Diskussionen sorgen wird. Aber auch reduziertes, kaltes Schauspiel muss eine gewisse Präsenz inne wohnen, die ich bei Johansson vermisst habe. Das mögen andere, anders sehen, aber mich hat das nicht vollends überzeugt.
 

Lunas

Well-Known Member
Ich mache es kurz, gestern gesehen und ich habe mir mit Absicht den Anime vorher nicht mehr Angesehen. (Das letzte mal ist sicher 5.Jahre her).

Für mich war er solide, nicht mehr und nicht weniger. 6/10

PS: Dolby Vision = Eye/Eargasmus :biggrin: :biggrin: :biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
Måbruk schrieb:
Ihre Filmauswahl scheint nicht von ihr, sondern von ihrem Manager gesteuert zu sein, sie drückt den meisten Filmen nur optisch einen Stempel auf, schauspielerisch überzeugt sie vor allem in Romanzen.
Das ist eine ziemlich vermessene Behauptung. Woran willst du das festmachen? Und welcher Manager rät einer Scarlett Johansson, die locker-leicht zweistellige Millionenbeträge pro Hauptrolle verlangen könnte, einen kruden und sperrigen Science Fiction Film zu machen, der insgesamt wahrscheinlich kaum einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet hat. Noch dazu mit einem semi-kontroversen Regisseur, der seit fast zehn Jahren keinen Film gemacht hat? Ich rede übrigens von "Under the Skin", einem zweiten Meisterwerk in ihrer Filmographie. Und ihre besten schauspielerischen Rollen liegen in Romanzen? Hä? Welche Romanzen denn? "Wir kaufen einen Zoo"? :hae:
Ich will nicht behaupten, Johansson wäre so mutig in ihrer Rollenwahl wie beispielsweise Nicole Kidman oder Kristen Stewart, denn nicht zuletzt diese Rolle hier war sicherlich unnötig. Aber ich denke du tust ihr Unrecht und man tut Schauspielern generell in nahezu allen Fällen Unrecht, wenn man sie als willenlose Geldgewinnungsmaschinen ihrer Manager abstempeln will.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Also das ist wie so oft nur mein Eindruck, also eine Einschätzung, keine unumstößliche Feststellung.
Ich will nicht behaupten, dass ein Film wie Under the Skin Johansson jetzt niemals selbst in den Sinn käme, genau so gut - wenn man ihr gesamtes Schaffen bisher betrachtet - ist es aber wahrscheinlicher, dass Sie den eigenen Marktwert steigern, sich interessant halten möchte, in dem Sie sich dank einem anspruchsvollen Stoff, als anspruchsvolle Schauspielerin profiliert. So ein Franchise ist eigentlich auch GITS, ein schwieriger Stoff, wenn man ihn denn adäquat umsetzen würde. Ich glaube kaum, dass Johansson vorher irgendeinen Bezug zum Original oder Anime generell hatte, auch wenn sie anderes behaupten mag.

Mit Romanzen meinte ich Sache wie Vicky Christina Barcelona, hier ist sie optisch eine wahre Augenweide, er reicht eigentlich wenn sie nur da steht und nichts tut, man würde sie dafür feiern.
Natürlich auch die Woody Allen Filme, auch hier weiß sie zu begeistern und Lost in Translation ist letztlich auch eine Romanze, immer noch ihr absolut bester Film und das wird untger Garantie auch so bleiben - ein Glücksgriff und diese Natürlichkeit hat sie nie weider gezeigt.

Aber wie erwähnt, es ist nur eine Einschätzung von mir, mein Eindruck, nichts was ich von ihr weiss deutet darauf hin, dass Sie privat auf Stoffe wie Lost in Translation, Under the Skin oder Anime generell steht. Auf mich wirkt es, als wäre sie hier von ihrem Management gesteuert.
Mutig sind für mich eher Schauspielerinnen wie Charlotte Gainsbourg, die sich auch mal an Tabu Stoffe wagen und generell neues versuchen, auch wenn es komplett nach hinten losgehen kann.
 

Batou9

Well-Known Member
@Brawl56: Gute Antworten. Es sind einfach zuviele Kritiker im Netz, die die kalte Perspektive des Originalanime gar nicht kennen. Da fehlt auch logischerweise die Erkenntnis, dass die Charaktere zu 95% getroffen wurden. Der Film kommt so schlecht weg, weil er dem Original treu bleibt, sich eben nicht in ALLES verflüchtigt und jedem Zuschauer mittels Niedrigfrequenzzuwendung (man Vergleiche nur den aktuelle F&F Müll und Easy Point's die er anzieht) erklärt. Ghost in the Shell ist einfach verdammt ernst und seinem kunterbunt versifften, urbanen Cyberpunk-Universum treu geblieben. Ich behaupe, weil die Realverfilmung so nah am Original aufwartet, bleibt nichts als die Suche nach zu kritisierenden Beliebligkeiten, nach Vergleichen. Man vergleicht ihn aber eben meistens mit Kopien und Kontrasten, die auf dem Original selbst beruhen. Das ist vielen nicht bewusst. Von Hollywood bis ins TV ist so vieles aus GITS entnommen, vor allem das zweifelnde Dasein von einem Rest Menschlichkeit, inmitten einer geisterlosen Welt des kalten Chaos. So tief ist ein Blade Runner nie eingetaucht. Die Katze beißt sich bei vielen halt in den Schwanz.

Hätte man diese Realverfilmung vor 20 Jahren gewagt, er wäre der Bezugspunkt Nr. 1 für die in den späteren Jahren visuell und schauspielerisch kühlen Cyberutopien gewesen. Die Wachowsky-Brüder haben ja öffentlich erklärt, wie bedeutend GITS z.B. für die Entwicklung von Matrix war. Ich glaube da wir all diese legalen Raubzüge bereits hinter uns haben hofften die Blockbuster-Nerds der Gegenwart auf einen 250 Millionen schweren Actionbombast mit allen Zutaten, die der Gipfel postgenretreuer Beliebigkeit halt heute verlangt. Der Film ist bei genauer Betrachtung anders als alles gegenwärtige, vom Feeling her die gesamte Laufzeit über nämlich eine 1:1 Umsetzung(kein aus Rettungsschwimmer machen wir nen American Pie-Pornofeeling-Beach-Zirkus). Diese Treue hat man nicht erwartet. Man erwartete eine Offenbarung, etwas was einen wie bei F&F nach dem Kinobesuch das Gefühl verleiht, in einem 500PS-Boliden ein zukünftiger Teil des Universums zu sein :smile:

Vielleicht macht Nolan aus GITS in 10 Jahren einen pseudointellektuellen Zusammenschnitt aus philosophisch oberflächlichen Traumsequenzen. Oder James cameron sorgt dafür, dass schon in Trailern genügend linguistische Stereo-Programmierung vorhanden ist, um auch dem letzten Honk einzuhämmern, dass der Film eine Offenbarung verspricht, die er nie liefern wird.

Warten wir mal ab. Das GITS-Universum ist durch diese Realverfilmung auf jeden Fall reicher geworden. Die Umsetzung zeugt von sehr viel Demut und Hochachtung vor dem Original. Es macht unheimlich Spass sich den Anime anzusehen und anschließend noch mal die Realverfilmung zu genießen. Ich hab es bereits einmal hinter mir.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Ich habe das Original vor ein paar Wochen das erste Mal gesehen und war echt weggeblasen von der Inszenierung des Animes. Die Live-Action Verfilmung versprach zumindest durch fantastischen Cast und den visuell nicht unansehlichen Stil von Rupert Sanders interessant zu werden.

Doch, jetzt war ich im Kino und bin relativ enttäuscht. Die Verfilmung hält sich teils sklavisch an das Original, ohne jedoch selbst eine eigene Identität zu entwickeln. Es fühlt sich wie ein Best-Of an, was dazu führt, dass man über die gesamte Laufzeit noch auf den Moment wartet, in dem der Film zu sich selbst findet, aber das passiert nie. Es wird alles auf die Plotpunkte des Originals (und wohl auch einige der Fortsetzungen) heruntergebrochen, was für mich einfach nicht funktioniert hat.

Die Figuren sind allerdings alle super dünn gezeichnet. Nur der Major und Batou funktionieren mehr oder weniger. Speziell Michael Pitt's Figur bleibt fast gänzlich eindimesional und bekommt erst sehr spät ein - zwei gute Szenen. Es liegt dabei nicht, dass man sich nicht mit dem Orginal auseinandergesetzt hat, sondern damit, dass man wohl Angst hatte, irgendetwas zu ändern.

Auch optisch finde ich, dass "GitS" ein zweischneidiges Schwert ist. Einerseits ist die Arbeit mit CGI wirklich größtenteils sehr gut geraten und auch die Arbeit von WETA ist wirklich sehr schön anzusehen, aber eben dieses Gefühl einer zusammenhängenden Welt, welches das Original vermittelte, ist hier vollkommen verloren gegangen. Die Optik der Stadt ist quasi "Blade Runner - lite alkoholfrei" - eine langewilige Kopie, an der sich keiner stoßen kann und die man mit recht aufdringlicher Werbung zustopfen kann.

Ich checke demnächst auf jeden Fall nochmal die Fortsetzungen des Animes aus - kann in meinen Augen im Vergleich zu diesem Film nur besser werden.

4 / 10 Checks für Juliette Binoche

 

Måbruk

Dungeon Crawler
TheReelGuy schrieb:
Ich checke demnächst auf jeden Fall nochmal die Fortsetzungen des Animes aus - kann in meinen Augen im Vergleich zu diesem Film nur besser werden.
Solltest du in jedem Fall tun, ist optisch eine Augenweide und wie ich finde, auch weitaus experimenteller. Muss man auf jeden Fall noch Mal etwas offener dazu sein.
Aber wie erwähnt, check Mal Avalon ab, der geht wirklich sehr neue Wege und hat mit GITS nur noch am Rand etwas zu tun.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Måbruk schrieb:
TheReelGuy schrieb:
Ich checke demnächst auf jeden Fall nochmal die Fortsetzungen des Animes aus - kann in meinen Augen im Vergleich zu diesem Film nur besser werden.
Solltest du in jedem Fall tun, ist optisch eine Augenweide und wie ich finde, auch weitaus experimenteller. Muss man auf jeden Fall noch Mal etwas offener dazu sein.
Aber wie erwähnt, check Mal Avalon ab, der geht wirklich sehr neue Wege und hat mit GITS nur noch am Rand etwas zu tun.
Experimenteller trifft es ziemlich genau.
Ich mag es, wie der Film sich ohne Probleme einer etwas anderen Thematik widmet, der wir inzwischen dank VR sehr viel näher sind, als der Robotertechnik.
Und nochmal: Avalon = :love:

Da waren Oshiis Filme echt noch gut!
Mabruk, kennst du auch die Fortsetzung, Assault Girls? Der war fürchterlich.
Und der Film zur Patlabor Serie war auch nicht der Knüller. Eher ein 90min langer Epilog.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
brawl 56 schrieb:
Da waren Oshiis Filme echt noch gut!
Mabruk, kennst du auch die Fortsetzung, Assault Girls? Der war fürchterlich.
Und der Film zur Patlabor Serie war auch nicht der Knüller. Eher ein 90min langer Epilog.
Ich kenne eigentlich ansonsten nur noch Jin-Roh (Oshiis war Autor) und The Sky Crawlers, den ich persönlich sogar noch mehr mag als GITS. Den OST habe ich rauf und runter gehört.

Sollte ich noch etwas verpasst haben, bitte Info geben. :tongue:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Måbruk schrieb:
brawl 56 schrieb:
Da waren Oshiis Filme echt noch gut!
Mabruk, kennst du auch die Fortsetzung, Assault Girls? Der war fürchterlich.
Und der Film zur Patlabor Serie war auch nicht der Knüller. Eher ein 90min langer Epilog.
Ich kenne eigentlich ansonsten nur noch Jin-Roh (Oshiis war Autor) und The Sky Crawlers, den ich persönlich sogar noch mehr mag als GITS. Den OST habe ich rauf und runter gehört.

Sollte ich noch etwas verpasst haben, bitte Info geben. :tongue:
Soweit ich weiß gab es noch Patlabor 1&2 (&3?) von ihm, die Live Action Serie davon inkl. Spielfilm als Epilog und...Joa...Mehr müsste ich nachschauen.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Habe mir das Werk nun auch gegeben, insgesamt nicht ganz so schlecht, wie von mir vermutet, optisch wird einiges geboten. Im Vergleich zu bspw. dem Total Recall Remake meiner Meinung nach deutlich besser und recht kurzweilig.
Leider sind vermuteten Schwächen aber eklatant, das beginnt wie zu vermuten bei Johannson. Sie macht ihre Sache nicht so schlecht (von ihrem Möchtegern Macho Gang Mal abgesehen), aber sie ist einfach im falschen Film gelandet. Wer das Original liebt, sehnt sich die ganze Zeit über nach einer authentischen, asiatisch anmutenden Schauspielern.
Der andere große Kritikpunkt ist der fehlende Tiefgang, hier wird alles recht solide abgespult, wie bei neueren R. Scott Filmen, mehr bleibt aber nicht hängen. Bei einer derart intensiven Vorlage ein Armutszeugnis, war bei dem Regisseur aber abzusehen.

Hätte man hier was eigenständiges fabrizert und sich nicht an einem übrmächtigen Stoff verhoben, wäre mein Fazit deutlich besser ausgefallen. Richtig gut ist der Film aber auch so nicht.
 

Butch

Well-Known Member
Gestern im Flugzeug gesehen und bin doch angenehm überrascht.
Der Einstieg verläuft etwas schleppend und das Ende hatte mir etwas zu viel BUMM, BUMM dazwischen war es aber ein sehr gelungener Sc-Fi Film mit originellen Ideen und Schauwerten, das Original habe ich natürlich mal gesehen, ist aber viel zu lange her um vergleich ziehen zu können, was vielleicht auch gut so ist, denn vom Original los gelöst betrachtet kann Ghost in the Shell 2017 definitiv überzeugen, kein Meisterwerk aber gut gemachte kurzweilige Sc-Fi Unterhaltung.

7/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
War angenehm düster und humorlos. Optisch war das sehr ansehnlich, unverbraucht und technisch hervorragend umgesetzt.
Trotzdem hatte ich permanent das Gefühl nur an der Oberfläche zu kratzen. Die Figuren und ihre Geschichte ließen mich kalt.
Die Animevorlage kenne ich nicht. Ein permanetes Vergleichen zwang sich mir also nicht auf.

6/10
 
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