A Serious Man ~ Coen Brüder [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
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BG Kritik: A Serious Man (Jay)

A Serious Man
Die Coens gewannen bei den letzten Oscars Preise für den besten Film (No Country for Old Men), die beste Regie, das beste Script und den besten Nebendarsteller. Burn After Reading ist derweil ihr nächster mit George Clooney und Brad Pitt, in der ein paar Leute aus einem Sportstudio versuchen, geheime Spionagedokumente zu verkaufen. Darüber hinaus haben sie aber auch schon ihren nächsten Film in den Startlöchern: in A Serious Man geht es um einen Mann, der von seiner Frau verlassen wird und dann nicht damit klarkommt, dass sein nerviger Bruder noch immer mit ihm zusammenwohnt.

Hauptrollen spielen die eher unbekannten Michael Stuhlbarg und Richard Kind.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Jup ich glaube ich mag den Film sehr, muss ihn aber wohl noch öfters sehen.

Das Problem beim Film wird für viele einfach wohl sein, dass dort viele Sachen nicht geliefert oder erklärt werden. Der typische Kinogänger, der im Film nicht groß nachdenkt sondern den Film einfach nur guckt und quasi den Film sich selber erklären lässt, fallen vielen Dinge wahrscheinlich oft gar nicht auf. Entweder man überlegt sich selber was oder erfreut sich am Film ohne weiter zu denken, was meiner Meinung nach hier auch funktionieren kann, wenn man den richtigen Humor mitbringt.

Ich würde ihn weiterempfehlen, glaube aber, dass er vielen, nach dem ersten Schauen, nicht gefallen oder viel sagen wird.

Der Film bietet auf jedenfall genügend Stoff zum Diskutieren und Interpretieren.

8/10
 

"Butch"

New Member
Der neue Film der Coen Brüder ist zwar kein Meisterwerk
bietet aber mal wieder interessante Figuren, witzige Situationen und Dialoge.
Dass Ende fand ich Genial.

7,5/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ohne den Thread vorher gelesen zu haben, war mir klar, dass Neo den höher bewerten würde. Auch mein geschätzter Kollege Joel wird sicher höherer Meinung sein, aber die beiden haben ja auch schon einen speziellen Geschmack :biggrin:, oder sagen wir, stimmen sicherlich primär mit dem zweiten Satz im Fazit zu.

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BG Kritik: A Serious Man (Jay)

Insgesamt für mich eine kleine Enttäuschung, da ich mir wirklich mehr von den Coens erwartet hatte. Mich störte das Fehlen bekannter Gesichter jetzt nicht wirklich, aber das Fehlen von Emotionen und passendem Ende dafür.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Also ich fand den Film wahrlich grossartig. Vor allem die ersten zwei Drittel, da hab ich mich oft fast schlapp gelacht vor lachen. Klar erzählt der Film keine grosse Geschichte. Aber die einzelnen Episoden, die Eigenheiten und das Verhalten der einzelnen Figuren, sowie einige Dialoge sind einfach grandios eingefangen worden. Dazu wird das ganze von einem fantastischen Hauptdarsteller veredelt.

Ne,ne, Jay, also der Film hat sicher 8.5 Punkte verdient. :super:
 

xyla

New Member
Bin seit langem endlich mal wieder in einem programmkino gewesen und da lief gestern eben dieser Film.

Hatte keine Erwartungen und wusste auch nichts über die Story außer dem ersten Trailer, der ja im Prinzip auch nichts ausgesagt hat.

Der Film bietet eine Eröffnung, die gleich auf das vorbereitet, was da noch so auf den Zuschauer zukommt. Nicht in den Handlungsrahmen eingebunden, führt der Prolog trotzdem in die Kultur und in das Gottverbundene Leben der Juden ein, die einen auch den weiteren Film begleiten.

Als grundsätzlicher Ton herrscht hier der subtile schwarze Humor, der an einigen Stellen recht derbe ausschlägt. Die Darsteller sind größtenteils unbekannt, machen ihre Sache aber ziemlich gut. Zum Teil sympathisch, zum Teil ziemlich unsympathisch sind sie ständig auf dem Balanceakt zwischen moderner Gesellschaft und tiefer Religiosität. Bei fast allen schlägt das Pendel aber eher in Richtung Religion aus, was für einige lustige Konfliktsituationen (Drogen/Zeichen/Anwälte/Rabbies) sorgt.

Das Ende bildet zwar schon irgendwie einen Abschluss, aber nur, wenn man etwas interpretiert und sich seinen Teil denkt.

Insgesamt sicher nicht der beste Film der Coens, aber ganz amüsant.

7/10 Parkplätzen

Zum Ende
Ich hab das Ende folgendermaßen verstanden: Shit happens... Die Sache mit dem Arzt-Anruf läuft klar darauf hinaus, dass es die Konsequenz aus seinem Fehlverhalten ist (Note korrigiert, Gopnik wird es so interpretieren), der Tornado zeigt aber, dass es ein einfacher Zufall war und nicht alles die Konsequenz des eigenen Handelns sein kann/muss
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich glaube, ich habe den Film nicht verstanden. Natürlich die Geschichte im Vordergrund, aber nicht die tieferen Ebenen, die Bedeutung die das Ganze wohl zu haben scheint. Oder die Coens wollten tatsächlich nur eine kleine Geschichte erzählen und der Rest der Welt meint, da wunderwas reininterpretieren zu müssen.

Rein darüber hinaus hat mir der Film aber ganz gut gefallen. Die Coens waren zwar schon besser, eigentlich fast immer (Zumindest bei den Filmen, die ich gesehen habe), aber trotzdem ist das ganze doch eine optisch wieder einmal herausragend erzählte, wenn auch unspektakuläre Geschichte über Unglück, der es leider an Höhepunkten mangelt. Und dabei sind es eigentlich die Coens, die sonst komplett unspektakuläre Geschichten in reichlich irren und wendungsreichen Verläufen gipfeln lassen - Hier bleibt das eher aus und so wirkt das durchweg eher träge als interessant. Der Film ist definitiv nicht schlecht (Das können die Coens wohl auch gar nicht), bleibt aber zumindest auf den ersten Blick unter den Erwartungen. Dafür war das Ende großartig und typisch Coen-Brüder.

6,5/10
 

Joel.Barish

dank AF
Gerade erstmals gesehen. Damit habe ich aktuell sämtliche Coens gesehen. Und dieser ist (ebenfalls) einer von vielen großartigen Coen-Filmen. Eine Hiob-Geschichte, die absurden Tücken des grotesken Alltags und mittendrin ein armer Tropf von einem Mann, der das alles ertragen muss, ohne es zu verstehen. Teilweise herrlich witzig, skurril, dramatisch und überraschend. Die Traumsequenzen sind ebenso gandios, wie das realistische Absurde der Realität.
Und dieses Ende! Ganz wunderbar. Moral mit Witz, mit schwarzem Humor und schlicht großartig präsentiert, dabei der Brückenschlag zur Einstiegssequenz. Die Darsteller sind natürlich durch die Bank großartig. Furchtbar egal, ob man da irgendeinen kennt. Bei Simon Helberg war's sogar kurz eher schädlich, weil ich zunächst an TBBT denken musste.^_^

Jay muss ich mir wegen der bösen Kritik noch mal vorknöpfen. Das geht so nicht. :biggrin:


Und Leute... habt ihr beim Abspann aufgepasst? Am Ende vom Abspann, wenn der Disclaimer zu lesen ist, dass die Geschichte fiktiv ist usw., steht ja auch meist dabei, dass keine Tiere zu Schaden gekommen sind und wem die Rechte an dem Film gehören. So. Und hier steht jetzt, als wäre es ganz selbstverständlich: "No Jews were harmend during the making of this film"
:ugly: :biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
Besser. Für mich jedenfalls. BAR fand ich auch ziemlich witzig, hatte wohl auch mehr wirkliche "Brüller" als dieser hier und eine ganz faszinierend-absurde Herangehensweise an die Story, aber da war es mir auf Dauer auch etwas zu gewollt und nicht so zielstrebig (was, zugegeben, zur Hälfte ja Absicht ist). Das gilt auch für die vielen Stars, die in dieser Masse bisweilen irgendwie eher irritierend waren, statt dass man die Figuren irgendwie toll findet. "A Serious Man" ist da ruhiger, auch (oder gerade) im Humor, hat eine cleverere Story und ist insgesamt runder und einfach... besser.
 
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