Slumdog Millionaire ~ Danny Boyle [Kritik]

Jokerface

New Member
Ob der Film jetzt die Oscars alle verdient hat, kann ich nicht genau beurteilen. Mir haben z.B. auch schon viele Filme dermaßen gut gefallen, die keinen Oscar bekommen haben. Andersherum habe ich schon oscarprämierte "Meisterwerke" gesehen, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Im Grunde ist das alles Geschmacksache. Dem einen gefällt ein Film, dem anderen nicht! Fertig aus!
Die Oscars sollten sich ja auch nicht nach dem Geschmack richten, sondern nach Können und herausragenden Leistung in bestimmten Kategorien. Wenn die Regie in "Slumdog Millionare" z.B. überragend war, dann sollte man das so akzeptieren. Diese Leute sind Profis auf ihrem Gebiet und werden untereinander schon wissen, warum die eine Regie jetzt besser oder schlechter war. Da werden Dinge beachtet, die wir als Normalos vielleicht gar nicht so recht beurteilen können.
Wenn Stiftung Warentest auf Herz und Niren einen bestimmten Fernsehr prüft und für hervorragend bewertet, dann ist das halt so. Schlecht ist das Ding technisch sicherlich nicht, aber gefällt es mir auch, oder passt es zu mir?

Ich kann nur sagen, dass mir "Slumdog Millionare" sehr gut gefallen hat. Ich bin sogar begeistert von dem Film. 8 Oscars hin oder her. Hätte der Film keinen einzigen Oscar gewonnen, hätte ich ihn genauso gut gefunden. Ob die Regie jetzt besser war als in "Benjamin Button" wage ich zu bezweifeln, aber schlechter wars sicherlich nicht!
 

Monkey D. Ruffy

ehemals Ghost5000
Original von Ghost5000
Sieht eher nach nem B Movie aus....

Schande über mich! :ugly:

Naja wie dem auch sei,da ich gestern Urlaub aufgebrummt bekommen habe war ich nun doch kurzfristig in Slumdog Millionaire. Und was soll ich sagen,der Film hat mich positiv überrascht. Tolle Geschichte mit nem Score der wie die Faust aufs Auge passt. Über die 8 Oscars lässt sich sicherlich streiten,denn DER Film des letzten Jahres war er für mich persönlich nicht.

An diejenigen die ihn schon gesehen haben:

Wie ist er denn nun so richtig in die Show gekommen? Das wurde ja nicht so wirklich erklärt im Film.


8,5/10
 

RickDreams

New Member
Phoa, hat mir sehr gut gefallen! Intensiv, gut erzählt und Spannend.

Hat sich die Oscars verdient
Bloß ein blöder Fehler, der aber wgen der Erzählweise vermutlich begangen werde musste: Milionenshows werden nie live übertragen,soweit ich weiß. Ist aber ein vezeihbarer Fehler

Danny Boyle ist TopMann!

9/10 Scheißhaustauchgängen für Autogrammjäger
 

Pippen

Well-Known Member
Ich bin absolut unvoreingenommen in diesen Film gegangen. Ich wusste auch nur, dass da einer aus den Slums "Wer wird Millionär" spielt und dass der Film jede Menge Oscars gewonnen hat (was mich persönlich nicht wirklich beeindruckt).
Es war mir auch klar, dass es sich um ein Drama handelt, aber damit hörte mein Vorwissen über diesen Film auch auf.

Der Film hat mich dann fast umgehauen.
Tolle Bilder, tolle Farben, intensive und authentische Atmosphäre.
Die Erzählweise hat mir auch sehr gut gefallen.
Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass der Film die eine oder andere Länge hatte.
Eigentlich fällt mir kein Punkt ein, der mir negativ aufgestoßen ist.

9/10 beschlagenen Spiegeln
 

Phreek

temporär mal "Schatz"
Original von Pippen
Ich bin absolut unvoreingenommen in diesen Film gegangen. Ich wusste auch nur, dass da einer aus den Slums "Wer wird Millionär" spielt und dass der Film jede Menge Oscars gewonnen hat (was mich persönlich nicht wirklich beeindruckt).
Es war mir auch klar, dass es sich um ein Drama handelt, aber damit hörte mein Vorwissen über diesen Film auch auf.

Geht mir genau so... Vor allem, dass beeindrucken lassen der Oscars (vor allem da ich No Country for Old Men echt nicht gut fand, bis auf die Darstellung von Javier Bardem).

Aber ich guck ihn mir morgen mal an, da ich frei hab und mein Schatzi Spätschicht hat und der hier ja auch ziehmlich gut abschneidet...
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hat er schon, ist aber noch nicht zum Tippen gekommen. Vielleicht heut abend, aber ist gut.

Nicht oberoberoberoberoberoberoberoberobergut, aber gut.
 

gimli

Elbenfreund
Hab den Film gestern gesehen und hat mir auch gefallen. Erinnert sogar etwas an Blood Diamond, nur halt für Indien und längst nicht so actionreich. Ansonsten aber eine gute Story und auch ordentliche Schauspielleistungen. Einzig am Anfang hat es mir nicht so gefallen, wo sie ständig zwischen der Gegenwart und Vergangenheit hinundhergesprungen sind. Hat man zwar später auch noch gemacht, aber da empfand ich es nicht mehr so störend und die Story wurde interessanter. Ansonsten gibt es inszenierungsmäßig nichts zu meckern. Selbst die Musik hat ziemlich gut gepasst, auch wenn ich mir den Soundtrack nie kaufen würde, aber hier war es ok und insgesamt hat Slumdog seine Oscars auch verdient gewonnen, wobei ich es Frost/ Nixon oder Milk auch gegönnt habe. Vorleser habe ich allerdings noch nicht gesehen, aber bei der Vorlage denke ich nicht, dass der mir gefallen könnte.

8/10

Der Abspann war übrigens total Banane. :ugly:
 
J

JuLz

Guest
Original von gimli
Einzig am Anfang hat es mir nicht so gefallen, wo sie ständig zwischen der Gegenwart und Vergangenheit hinundhergesprungen sind.
Dann ist wohl die geilste Serie der Welt...

LOST

nichts für dich :squint:

Gestern war ich auch drin...
Hammer Film!!!!

10/10
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Was vor allem an Slumdog Millionär hervorsticht ist die Erzählform, beinahe zu Vergleichen mit Forrest Gump, unser Forrest, Jamal Malik, sitzt auf dem Polizeirevier und zusammen schauen sie sich eine Aufnahme der TV-Show an, bei jeder Frage fängt Jamal an zu erklären wieso er die Antwort wusste: Ein Flashback erzählt nun einen seiner Lebensabschnitte. Von 5 bis 18 Jahren. Am Schluss ist der Film dann in der Gegenwart angekommen und die Ereignisse nehmen von da an Fahrt auf, eigentlich genauso wie bei Forrest Gump - nur um einiges anders. Danny Boyle mischt hier nämlich mehrere Genres: Drama, Action, Thriller, Gangsterfilm und Lovestory. Der Film wurde aber so inszeniert das trotzdem alles wie aus einem Guss wirkt, eine Aufgabe die Boyle meisterhaft umsetzt und den Regie-Oscar auf jeden Fall verdient hat. Weiterhin schafft es Boyle die lebhafte, zum Teil auch deprimierende Atmosphäre von Mumbai (Die Stadt, die früher Bombay hieß) einzufangen. Zusammen mit Kamermann Anthony Dod Mantle zeichnet er ein Bild von Indien, dass man nicht in den kitschige, oberflächlichen, Bollywoodproduktion zu Gesicht bekommt. Die teils bunten Farben, gemischt mit düsteren Stellen, einer außergewöhnlichen Kameraarbeit und schnellen Schnitten, die man so eigentlich aus den Filmen von Tony Scott kennt, geben einen originellen und einzigartigen Look, den man so nicht oft bestaunen kann. Untermalt wird das Geschehen vom Score von A.R. Rahman, der zwar zu den Bildern und dem Film passt mich aber zum teil richtig nervte, da es kaum irgendetwas melodisches gab. Hat mir absolut nicht gefallen, der Song O ... Saya besteht zum größten teil auch nur aus geschrei. Viele wollen mich nun wohl steinigen, aber der Score war wirklich mein größter Kritikpunkt. Positiv aufgefallen sind mir dagegen mein derzeitiger Lieblingssong Paper Planes von M.I.A sowie dessen Remix. Auch der Oscarprämierte Song Jai Ho wusste zu überzeugen.

Auch die Schauspieler wissen zu überzeugen: Dev Patel, der einzige Darsteller, der nicht auf der Straße Indiens gecastet wurde, gibt Jamal eine Persönlichkeit, macht ihn sympathisch und lässt einen mitfiebern: Bekommt er noch einmal Latika zu Augen oder nicht? Der Rest des Casts überzeugt auch: Ob die Kinderdarsteller, oder die der erwachsenen: Der Indische Superstar Anil kappor als schmieriger Wer wird Millionär- Showmaster, der Polizist, die Gangster, Jamals Bruder oder die bezaubernde Freida Pinto als Latika: Alle, und wirklich alle, wissen zu überzeugen.

Was sonst noch positiv auffällt ist die Verschmelzung von Feel-Good-Movie und den grausamen Bildern der Slums: Hier werden Kindern, die Augen ausgebrannt, weil blinde Sänger mehr Geld bekommen als die, die sehen, Kinder zur Prostitution gezwungen, und Jamals Bruder immer mehr in einen Strudel aus gewalt und Kriminalität abrutscht fragt man sich ob es so noch ein Happy End geben kann. Slumdog Millionär schafft es so trotz der Grausamkeiten (Das hier nicht falsch verstehen: Grausamkeiten müssen nicht immer in Saw oder Hostel-Manier gezeigt werden, immerhin hat der Film hier eine Freigabe ab 12) ein Film über den Wert des Lebens und der Liebe ist, und das ohne ins kitschige abzurutschen...

...naja, leider nur fast. Das Ende des Films ist, das darf man sagen, natürlich ein Happy-End, in der letzten halben Stunde wird der Film nämlich ziemlich kitschig und unglaubwürdig. latika ist mit dem größten gangster der Slums zusammen, auch Jamals Bruder arbeitet für ihn,
Bringt sich und den Gangster dann um
. Das ist so platt dargestellt, dass es kaum noch zum vorangegangenen Rest passt und den Film irgendwie runterzieht (Wenn auch nicht arg). das gipfelt am Schluss dann noch in einer Bollywood-Tanz- und Gesangseinlage, die bei einem komplexen, nachdenklich stimmenden Film mit einer Prise Sozialkritik wirklich nicht hätte sein müssen. dafür ist Jai Ho klasse.

Fazit: Slumdog Millionär ist, was ich wirklich nicht gedacht hätte, ein außergewöhnlich guter Film geworden, der einen Teil seiner Oscars (Film, Regie, Schnitt, Kamera) wirklich verdient gewonnen hat, andere wiederum gar nicht (Musik, Ton). Insgesamt ist er aber ein wunderschöner und gleichzeitig brutaler Film, der durch einzigartige Bilder besticht und der lange nachwirkt. Ich habe sehr strak gezweifelt an Slumdog Millionär, doch jetzt bin ich überzeugt. Ein Film, der sich wirklich lohnt.

8/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Warte, das hier ist das richtige:

Fazit: Slumdog Millionär ist ein schönes Märchen und ein toller Film, aber nicht ganz der große Oscar-Killer den man im Vorfeld vielleicht hätte vermuten können. Dennoch, klare Empfehlung.

8 / 10
 
Oben