Er hat es nicht "verraten", sondern behauptet!
Und Warren Beatty, damals mit Julie Christie zusammen, soll angeblich diese Szene Bild für Bild beim Schnitt kontrolliert haben. Mit so'ner Story macht man natürlich auf sein Büchlein aufmerksam. Sutherland hat auch reagiert und sagte, dass damals nur vier Leute überhaupt bei der Szene mit im Raum anwesend waren (was ich durchaus glaubwürdig finde), nämlich er, Christie, Regisseur Nic Roeg und der Kameramann. Ob der Sex echt war oder nicht, ist dadurch aber auch nicht geklärt. Die Szene ist offenherzig genug, um ins Grübeln zu kommen. Ziemlich sicher kann man sich nur sein, dass Sutherlands Schnauzer des Grauens bei Christies Land des senkrechten Lächelns auf tuchfühlung ging.
Die Szene finde ich z.B. expliziter als die aus "Wenn der Postmann...".
Die Frage ist aber: Wen juckts? Die Beteiligten damals wahrscheinlich und Beatty sicherlich auch, aber uns kann doch egal sein, mit wem die Leute rummachen oder nicht. Die Szene ist stark, besonders durch die Parallelmontage mit dem Ankleiden für ein Dinner.
"Dogtooth" halte ich in zumindest einer Szene auch für echt. Steht sogar auf der DVD hinten drauf, beim Rating. "unsimulated sex". Wirkt aber nicht nur durch das Fehlen eines Schnitts verdächtig, sondern weil dem jungen Mann einfach nicht viel Raum bleibt, sein Ding irgendwie "unsichtbar" zu machen. Das Gleiche habe ich mich bei "Manderlay" auch gefragt, aber ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass die zu dem Zeitpunkt glaube ich verlobte und kurz darauf verheiratete und schwangere Bryce Dallas Howard so weit gehen würde. Auch nicht für Lars von Trier. Aber auch da gilt: Wenn die Szene funktioniert, kann uns das doch egal sein. Oder ist das wieder die "Natalie Portman hat nicht selbst getanzt" Nummer? Wenn man nicht selbst und tatsächlich gepimpert hat, ist der Film gleich schlechter?
Übrigens: "Wenn die Gondeln Trauer tragen" ist großartig und sollte dringendst gesehen werden. Wenn so eine bescheuerte PR-Aktion für ein Buch dafür der Anreiz ist - was solls?!