Stephen King's Der dunkle Turm ~ Elba, McConaughey [Kritik]

McKenzie

Unchained
Deathrider schrieb:
Willst Du alle im Film gesprochenen Dialoge in den Büchern simultan mitlesen können?
Das ist ehrlich gesagt eine Frage, deren Beantwortung ich grad überflüssig finde - Du findest allein hier im Thread (und im restlichen Forum noch viel öfter) schon mindestens 2, 3x Aussagen von mir dass 1:1-Verfilmungen eine nicht machbare und nicht erstrebenswerte Idee sind. Was mich am gezeigten Material stört hab ich auch schon recht deutlich dargelegt, müsste man nur weiter vorn nachlesen. Weißt du wieviel beim Herr der Ringe geändert wurde? Und mir sind die Filme sogar lieber als die Bücher. Game of Thrones gab es ganze Storyentwicklingen die abwichen, von mir aber begrüßt wurden oder zumindest nachvollziehbar empfunden (und natürlich auch manche, die ich nicht mochte). Nicht persönlich nehmen und ich diskutier mit dir eigentlich recht gern, aber "Willst du denn eine 1:1-Verfilmung?" ist halt generell schon so ein Totschlagargument mit dem jegliche Kritik an Änderungen, sei sie noch so fundiert begründet, abgewürgt wird teilweise.

Mein Punkt vorhin war lediglich, dass es sehr schade ist wenn von einem bekannten, aber vielleicht nicht vielen geläufigen Kultwerk eine komplett veränderte Fassung als erste Verfilmung gebracht und Neulingen als "Das ist jetzt dieser berühmte Dunkle Turm, von dem eure Büchernerd-Freunde immer schwärmen." präsentiert wird.

Natürlich erwarte ich nicht, dass sie diesen jetzt vorliegenden Film anders nennen sollten, falls das so klang - Das war rein generell auf absolut nicht werkgetreue Verfilmungen bezogen, wo wie bei Nosferatu z.B. nicht mal mehr die Namen gleich sind. Wobei es schon eine interessante Frage ist, wo "Inspired by" eigentlich anfängt. Denn wenn zwar z.B. die Namen gleich, Inhalt und Spirit aber gänzlich anders sind?
Im Fall "Turm 2017" ist es einfach schade, dass vermutlich ein nicht sonderlich repräsentativer Film zustande gekommen ist, der für viele der erste und vielleicht letzte Eindruck der Geschichte sein wird.
 

Deathrider

The Dude
Ich hätte es so nicht ausdrücken sollen, weil es so grade Dir gegenüber nicht gemeint war. Sorry, dachte das Missverständnis hätte ich im drauf folgenden Satz genügend entkräftet.

Deine Sorge, dass Nichtkenner einen falschen Eindruck davon bekommen was Du ihnen empfiehlst und von dem du schwärmst ist nachvollziehbar. Danke für die Erläuterung, mein kleines Gehirn hat diesen Punkt so noch nicht abstrahieren können.

Ich denke dass man hier mal wieder den Spagat versucht den Stoff neuen Rezipienten vorzustellen und gleichzeitig Lesern was zu bieten, was sie eben nicht mitbeten können (daher die Spitze btw) und überrascht. Das ging oft genug schief, ja. Die Sache ist halt, und da stimme ich Rhodoss zu, dass King eben bei einer Adaption eben oftmals stark korrigiert werden MUSS, um ihn guckbar zu machen.

Was im Übrigen auch spannend ist: King hat beim Turm immer eine Verfilmung mitgedacht. Nicht zuletzt bemerkbar an den fast schon zu konkreten Besetzungsvorschlägen etwa mit Clint Eastwood und Rob Lowe. Aber für eine solche Umsetzung war es bereits beim Erscheinen des letzten Buches zu spät. Und ich verwette meinen Arsch darauf, dass King deswegen diese zyklische Plotstruktur und die Hintertürchen für Änderungen am Ende etabliert hat, weil ihm genau das schlagartig bewusst wurde.
 

McKenzie

Unchained
Jo kein Problem, es hat mich halt getriggert :squint:

Der Turm ist defintiv ein wahnsinnig schwer umzusetzendes Werk, und ohne drastische Änderungen ginge das nie im Leben. Da bin ich mit dir absolut derselben Meinung. Den gut und sinnvoll runterzubrechen würde die Schwierigkeiten bei Herr der Ringe in den Schatten stellen, behaupte ich mal.
Edit: Man muss da auch realistisch sein. Die Turmreihe ist faszinierend und aufregend, aber auch teils unfokussiert, verwirrt und über weite Strecken zäh. Das macht natürlich auch den Charme der Saga aus, man fühlt richtig den Autor dahinter mit, der die Reihe über Jahrzehnte hinweg geschrieben hat. Mit all ihren Macken. Sowas kann und sollte man bei einer Adaption kaum übernehmen, wobei wie gesagt eine HQ-Serie schon reizvoll wäre.

Mir ergibt sich aus dem bisher Gesehenen halt der Eindruck, dass man es sich schon zu einfach gemacht hat und gar nicht mal versucht, ranzukommen. Das mag als Grundlage für einen losgelösten Fantasiestreifen eh reichen, aber ja wie gesagt, das mit dem falschen Eindruck wurmt einen dann halt :smile:

Ich fürchte halt, dass man, sofern der Film so oberflächlich und gestückelt ist, wie mir der Trailer vermittelt, dass man weder die Fans erreicht noch generell an der Geschichte Interessierte, und dass er beim übrig bleibenden Mainstreampublikum vielleicht trotzdem baden geht. Dann hat man letzten Endes keine der Zielgruppen bedient. Aber wir werden ja im August sehen was Sache ist. Anschauen werde ich ihn mir ziemlich sicher, egal was jetzt mein Eindruck sein mag.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Habe bisher auch noch keins der Bücher gelesen und trotzdem sieht das nach einer enttäuschenden Verfilmung aus. Eine siebenteilige Fantasyreihe von Stephen King, die viele begeistert hat und der Trailer wirkt wie eine uninspirierte Fantasyvariante von Last Action Hero, die mehr nach TV als nach Kino aussieht. Die ganzen immergleichen CGI sind auch einfach nur noch ermüdend. Der Es-Trailer hatte trotz dem vermeintlich kleineren Stoff, die größeren, originelleren, besseren Bilder.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ohne die Romane gelesen zu haben, weiß ich ja nicht ob diese Trailer dem ganzen visuell gerecht werden, aber an für sich schaut das ganze richtig gut aus. Ich freue mich total darüber, das mal wieder etwas Fantasy ins Kino kommt. :smile:

Und die Schauspieler sind auch erste klasse... Ich bin schon sehr drauf gespannt. Könnte tatsächlich mal wieder ein andere Kinoerlebnis werden.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
jak12345 schrieb:
Gibt es einen Grund diese veralte Technik (Revolver) zu benutzen ?
Der Trailer würde mich mutmaßen lassen, das es eben auch eine Traditionswaffe ist. Kommt mir so vor, als ob hinter der Verwendung eines Revolvers auch ein emotionaler Hintergrund steckt... schließlich ist er der letzte Revolvermann. :confused:
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Ich würde mir einen neuen Namen zulegen und dann Magazine benutzen. Oder auf Schrotflinte umschwenken.
Was ist aus den Magazinmännern und Schrotflintenmännern geworden ? Wie siehts mit Samurai oder Rittern aus ? Oder haben sich Revolvermänner im 1000 Jahre dauernden Krieg der Waffengattungen durchgesetzt ?
 

McKenzie

Unchained
Sieht immer verkehrter aus, dieser Resident Roland: The Dark Underworld - Trailer.

Ich lass außerdem das und das zum Vergleich da. Ja sagt nicht wirklich was aus, ich find's aber witzig.

@Jak
Was RaphiW sagt. Roland schießt notgedrungen auch mal mit modernen Pistolen, sie kommen ihm aber wie Kinderspielzeug vor. Ihm fehlt da der Wumms.
 

McKenzie

Unchained
Ich bilde mir grade ein dass es eine Stelle gab wo er eine verwendet und denkt "Njoa...okay, das kommt noch am ehesten hin, damit könnt ich sogar leben". Aber vielleicht trügt mich die Erinnerung, es ist lang her.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
jak12345 schrieb:
Also Desert Eagle wäre ok ?
Das Nachladen scheint dem Trailer nach zu urteilen auch eine wichtige Rolle zu spielen. :smile:
Er müsste sich bei einer Desert Eagle ja einen neuen Gürtel zulegen und sich erst mal "Einschießen". Ich schätze den Charakter mal so ein, wie viele Actionhelden eben auch sind: Er bleibt bei Bewährtem. :wink:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Das nachladen spielte in den Büchern sicher eine Rolle (meine Erinnerung ist da auch schon etwas blass), aber so dämlich wie hier war das in den Büchern nicht.
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Bei Bewährtem bleiben oder sich umstellen und damit die Welt retten.
Ich würde den Revolver behalten, aber ein Held sollte es vielleicht nicht.

Jemand hat glaube ich geschrieben, dass im Buch eher sowas steht wie " Der Revolvermann konnte mit speziellen Techniken schnell nachladen", also nichts akkurates.
 

Deathrider

The Dude
jak12345 schrieb:
Gibt es einen Grund diese veralte Technik (Revolver) zu benutzen ?

1.) Weil die Dinger auch nach aktuellem, realistischem Standard sehr zuverlässig sind (weniger bewegliche Teile = weniger Störungsanfälligkeit).
2.) Weil es sich bei dem Genre um an Western angelehntes Fantasy handelt und nicht um Sci-Fi.
3.) Weil sich auch eine noch sehr viel veraltetere Technik namens "Schwert" noch sehr viel größerer Beliebtheit erfreut und als "cool" gilt (unabhängig davon, welches Genre bedient wird).
 
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