Stephen King's Der dunkle Turm ~ Elba, McConaughey [Kritik]

patri-x

New Member
MamoChan schrieb:
Das sagt mir aber schon recht viel über den Film selbst. :sad:
War ja leider abzusehen. Kennt man die Bücher nicht, ist der Film mittelmäßig bis okay. Im anderen Fall natürlich eine totale Katastrophe, wenn man das nicht getrennt betrachten kann.
 

El Duderino

Well-Known Member
Gestern war ich nun im Kino und kam, leider wie erwartet, ernüchtert wieder heraus.

Anstatt eine Adaption oder Fortsetzung der Saga zu zeigen, bekommt man hier eine 90 minütige Light Version bzw. Abwandlung der Bücher präsentiert, die es nicht einmal ansatzweise schafft, die epische Welt von Roland interessant rüberzubringen.

Man bekommt zwar ab und zu ein paar Schnipsel serviert, warum in einem tristen Quasi Fantasy Setting auf einmal Maschinen rumstehen, aber als Erklärung muss ein geschwindes "die Welt hat ich weiterbewegt" reichen, ein Zitat aus den Büchern zwar, aber man bekommt im Laufe des Films einfach nicht mehr serviert.

Die ganze Mythologie der Revolvermänner wird auch gar nicht versucht zu erklären, überhaupt sieht man dass die Macher jegliche Vision vermissen lassen, der Film wirkt wie ein 0815 Reißbrettvariante von Kings Büchern, mit gelegentlichen Zitaten und übernommenen Bildern. Die uninspirierte Regie hilft da auch nicht sehr viel, die Macher schaffen es sogar, den epischen Anfangssatz der Bücher total lieblos mitten in Film zu platzieren, ohne irgendeinen Sinn.

Überhaupt nehm ich Idris Elba den getriebenen Revolvermann nicht wirklich ab, er ist zwar an sich ein recht charismatischer Typ, aber irgendwie strahlte er für mich nicht diese Präsenz aus, die es für die Figur braucht.
Da macht McConaughey seine Sache noch besser, auch wenn ihm das Drehbuch, bis auf ein paar gelegentliche Bestrafung für div. Handlanger und Passanten, nicht viel gibt.

Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber nach soviel Jahren Wartezeit darf man sich schon mehr erwarten als dieses fade Fantasyfilmchen.

Für Kinogänger, die die Bücher nicht kennen, mag der Streifen vielleicht interessanter wirken, nach dem Kinobesuch würde mich eine Prequel Serie aber auch nicht wirklich reizen..
 

Presko

Well-Known Member
Ich kenne weder die Vorlage noch den aktuellen Film und werde diesen wohl frühestens mal im Heimkino sichten. Dennoch fiel mir diese Kritik auf "dasmanifest" auf, die mal ziemlich anders klingt, als die meisten anderen Reviews zum Film. Daher find ich sie irgendwie interessant
Link Rezension
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich finde die Rezension eher abschreckend, weil der Film anscheinend noch weniger mit der Vorlage zu tun hat als befürchtet.
Er alpträumt von einem fernen Planeten, der Mittelwelt, auf dem
Androiden mit menschlichen Gesichtern die übersinnlichen Kräfte von
Kindern missbrauchen, um einen hoch aufragenden, dunklen Turm zu
vernichten.
Ein ferner Planet mit Androiden mit menschlichen Gesichtern? :huh:

Dabei imponiert DER DUNKLE TURM mit einem liberalen
Geist, den die Gegenwart gut brauchen kann. Stärker als die Vorlage ist
der Film mit Anklängen an den amerikanischen Bürgerkrieg aufgeladen.
Stimmt, der Bürgerkrieg kam in den Büchern nicht vor, aber dafür die Bürgerrechtsbewegung, die Black Panthers und die Ausschreitungen in den 60er Jahren. Wenn der Film mit einem "liberalen Geist" imponieren wollte, hätte er das alles aus den Büchern übernehmen können.
Und wieso stammen Rolands Revolver aus der Zeit des Bürgerkriegs? Der kommt doch aus einer anderen Welt, wo von einem Bürgerkrieg nichts zu sehen ist.

Da ich den Film nicht gesehen habe, will ich ihn nicht von vorn herein schlechtmachen, aber was ich darüber lese, schreckt mich nur ab. Vielleicht werde ich ihn mir irgendwann im Free-TV ansehen, aber ins Kino gehe ich dafür nicht.
Man benutzt hier den Titel einer berühmten epischen Reihe, um Leute ins Kino zu locken, und ändert so viel, dass der Film mit der Vorlage kaum noch etwas zu tun hat.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Ich habe mir den Film letzten Freitag zu Gemüte geführt und fand ihn ganz okay. Nicht mehr. Nicht weniger. Und ich habe die Bücher jeweils zwei Mal gelesen (außer Teil 8, den nur einmal).

Aber der Autor der Rezension hat keine Ahnung.
Tyler Durden schrieb:
Ein ferner Planet mit Androiden mit menschlichen Gesichtern? :huh:
"ferner Planet, der Mittwelt" = andere Version der Erde in Paralleluniversum
Und Androiden waren das definitiv nicht!

Viel mehr als die zitierten Zeilen von Tyler hab ich von der Rezension auch nicht gelesen, aber das reicht auch aus....
 

Cartman

Well-Known Member
Irgendwie fühlte ich mich beim Schauen des Films mehr an "die unendliche Geschichte" erinnert als an den dunklen Turm (habe die Bücher gelesen).


Aber die Motivation der Macher war nach dem Film klar: Kein Risiko eingehen und erstmal abwarten wie ein Film (mit möglich geringem Budget) ankommt und damit neben den Fans vor allem jugendliche Zuschauer anlocken.
Anschließend wird dann entschieden wie viele Kinofilme noch folgen und was aus der Serie wird. Kurzum: Es fehlte das Vertrauen des Studios in die Zugkraft des Stoffes.
 

Danny O

Well-Known Member
Kenn die Bücher nicht aber war ganz gut gemacht , nur mehr Laufzeit hätte ihm besser getan wirkt so "geskippt" .

120 mins Laufzeit wären sicher besser gewesen.

6.5 /10 Atemzüge
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Wendtslaw schrieb:
Ich habe mir den Film letzten Freitag zu Gemüte geführt und fand ihn ganz okay. Nicht mehr. Nicht weniger. Und ich habe die Bücher jeweils zwei Mal gelesen (außer Teil 8, den nur einmal).

Aber der Autor der Rezension hat keine Ahnung.
Tyler Durden schrieb:
Ein ferner Planet mit Androiden mit menschlichen Gesichtern? :huh:
"ferner Planet, der Mittwelt" = andere Version der Erde in Paralleluniversum
Eben, es ist eine Parallelwelt und kein "ferner Planet", wie es in der Rezension heißt. Denn wenn es ein anderer Planet als die Erde wäre, dann wäre Roland ja ein Alien.
 

McKenzie

Unchained
Die Leute die vor 10 Jahren die Klappentexte von zwei der Turm-Bücher gelesen haben, haben aus dieser Erinnerung einen Film gemacht. Oder auch: Stellt euch vor Herr der Ringe wäre ein 1h-Film in dem Sam und Gandalf direkt nach Mordor fetzen, einziger Bösewicht ist Saruman, aber dafür wird einmal ein Satz aus dem Buch zusammenhanglos während einer Schwarzblende zitiert.

Elemente die aus den Büchern übernommen wurden:

1. Roland - Andere Origin und andere Ziele, aber er hat Revolver wie im Buch.
2. Walter - Anderes Ziel als in der Vorlage, andere Fähigkeiten, aber sonst..ja. Anwesend.
3. Generelles Szenario, wenn auch extremst eingedampft - Es gibt halt einen Turm und so.
4. Jake Chambers - Only by name, komplett andere Person mit anderer Story eigentlich.

Und ganz ehrlich? So hatte ich das erwartet nach den Trailern, und die erste halbe Stunde schien das als Jugend-Abenteuerfilm mit komplett eigener Story auch im großen und ganzen zu funktionieren. Allerdings gibt der Film spätestens im letzten Drittel einfach auf und hetzt uninteressiert, belanglos und verwirrend durch den Rest um ein gnädig schnelles Ende zu finden.
Immerhin gab es ein paar schöne Landschaftsaufnahmen, der Kinderdarsteller liefert eine recht gute Performance, und es gab ca. 4 oder 5 kurze Momente wo der Geist der Vorlage getroffen wurde. Ist halt selbst für diese kurze Laufzeit klar zuwenig.

4/10 (als Buchverfilmung 0,5/10)

Achja, auch wenn die von Presko oben verlinkte Rezension zum lachen ist, es wundert mich nicht dass der Autor dachte es ginge hier um Bürgerkriegsthematik. Das war sogar meine erste Assoziation bei der Rückblende, dabei kenn ich ja die Bücher. Ich hätte Roland und seinen Dad für ehemalige Sklaven gehalten die gerade eine Schlacht gegen die Konförderierten verloren haben, so wie es inszeniert war. Dass das zwei Adelige aus einer Fantasywelt sein sollten, konnte für einen Buchunkundigen kaum zu entschlüsseln sein.
 

Beckham23

Well-Known Member
Ich liebe Filme dieser Art und hinterfrage diese eigentlich nie - aber hier blieb für mich vieles unbeantwortet:

1. was waren das für Typen rundum McConaughey? Die haben doch nur die Form der Menschen angenommen, weil sie unter "uns" wohnten. Warum sehen die dann in ihrer Basis (auf deren Planet) auch so aus - wie sehen die in Wirklichkeit aus?

2. da heißt der Film "Der dunkle Turm" aber im Film erfährt man über den fast gar nix, wie bsw. wer darin wohnt oder arbeitet??? Wo befindet er sich???

3. beschützt der Turm wirklich unser ganzes Universum, oder nur die Galaxie?

4. auch finde ich folgendes gerade zu dumm: da landet der Junge per Portal auf einem anderen Planeten und fragt nicht mal wo er sich befindet. Das wäre doch das erste was man machen würde...

Wenn jemand die Antworten dazu weiß, bitte posten! Danke.

Becks
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Beckham23 schrieb:
Ich liebe Filme dieser Art und hinterfrage diese eigentlich nie - aber hier blieb für mich vieles unbeantwortet:

1. was waren das für Typen rundum McConaughey? Die haben doch nur die Form der Menschen angenommen, weil sie unter "uns" wohnten. Warum sehen die dann in ihrer Basis (auf deren Planet) auch so aus - wie sehen die in Wirklichkeit aus?

2. da heißt der Film "Der dunkle Turm" aber im Film erfährt man über den fast gar nix, wie bsw. wer darin wohnt oder arbeitet??? Wo befindet er sich???

3. beschützt der Turm wirklich unser ganzes Universum, oder nur die Galaxie?

4. auch finde ich folgendes gerade zu dumm: da landet der Junge per Portal auf einem anderen Planeten und fragt nicht mal wo er sich befindet. Das wäre doch das erste was man machen würde...

Wenn jemand die Antworten dazu weiß, bitte posten! Danke.

Becks

Zu deinen Fragen:

1. Ich kann mich nicht so recht erinnern, aber ich glaube, dass es diesen Kontrollraum mit Portalen und Mitarbeitern des Mannes in Schwarz im Buch gar nicht gab...
Jedenfalls sind das seine dämonischen Helfer.

2 und 3. Der Turm steht im Grunde im Zentrum allen Daseins in einer anderen Dimension und hält alles (Zeit, Raum, alles Leben) mit unsichtbaren Energiebalken zusammen, die alle zu Portalen in bestimmten Welten führen. Ein Bösewicht namens Scharlachroter König hat den Turm erobert und versucht ihn zu zerstören, was aber nur langsam geht, da er magischer Herkunft ist. Der Mann in Schwarz ist der Handlanger des Königs und einer seiner mächtigsten Zauberer. Der König kommt nur im allerletzten Buch ganz kurz vor.

4. Jo
 

Metroplex

Well-Known Member
Jay schrieb:
Beckham23 schrieb:
1. was waren das für Typen rundum McConaughey? Die haben doch nur die Form der Menschen angenommen, weil sie unter "uns" wohnten. Warum sehen die dann in ihrer Basis (auf deren Planet) auch so aus - wie sehen die in Wirklichkeit aus?

Zu deinen Fragen:

1. Ich kann mich nicht so recht erinnern, aber ich glaube, dass es diesen Kontrollraum mit Portalen und Mitarbeitern des Mannes in Schwarz im Buch gar nicht gab...
Jedenfalls sind das seine dämonischen Helfer.

Ich hab den Film noch nicht gesehen aber im Buch:
gibt es durchaus einen Kontrollraum. Da wo Susanne ihr Kind zur Welt bringt, mit dem blinden Roboter Buttler, bei den "Vampieren" zuhause, wo Jake sich mit dem Priester reinkämpft.
 

Beckham23

Well-Known Member
Danke für die Antworten!

Jay schrieb:
Zu deinen Fragen:

2 und 3. Der Turm steht im Grunde im Zentrum allen Daseins in einer anderen Dimension und hält alles (Zeit, Raum, alles Leben) mit unsichtbaren Energiebalken zusammen, die alle zu Portalen in bestimmten Welten führen. Ein Bösewicht namens Scharlachroter König hat den Turm erobert und versucht ihn zu zerstören, was aber nur langsam geht, da er magischer Herkunft ist. Der Mann in Schwarz ist der Handlanger des Königs und einer seiner mächtigsten Zauberer. Der König kommt nur im allerletzten Buch ganz kurz vor.

Noch eine Frage zu dem Spoiler:

Ist der Turm quasi nur eine "Maschine/Bauwerk" oder sind darin auch "Kreaturen, Leute, Aliens,..." am werkeln?

Becks
 

Metroplex

Well-Known Member
Beckham23 schrieb:
Noch eine Frage zu dem Spoiler:

Ist der Turm quasi nur eine "Maschine/Bauwerk" oder sind darin auch "Kreaturen, Leute, Aliens,..." am werkeln?

So einfach ist das gar nicht mal.... am Ende des letzten Buches betritt Roland den Turm. Aber darin ist niemand, sondern jedes Stockwerk repräsentiert ein Jahr seines Lebens, zB von allen Freunden die er über die vielen Jahre verloren hat. Zu oberst findet er einen Spiegel welcher zu ihm spricht, also ein bewusstsein ist schon irgendwie dahinter. Die Motivationen werden aber nicht erklärt, und man lernt auch keinen kennen.
Am liebsten würde ich ihn eigentlich mit dem Monolythen aus 2001 vergleichen, auch wenn es nicht wirklich passt.
 
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